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Triassic Hunt

Originaltitel: Triassic Hunt__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2021__Regie: Gerald Rascionato__Darsteller: Michael Paré, Linnea Quigley, Ramiro Leal, Kristie Krueger, Sienna Farall, William Jeon, Kevin Keeling, Todd Karner u.a.
Triassic Hunt mit Michael Pare DVD Cover

Michael Pare richtet die “Triassic Hunt” aus.

Dinosaurier gehen eigentlich immer. Dachte sich auch „The Asylum“ im Jahr 2018. Und wer sollte es ihnen verdenken, immerhin startete da „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ in den Kinos und versprach wie sein Vorläufer „Jurassic World“ ein Riesenhit zu werden. Also flankierte man den potentiellen Kinohit mit einem Mockbuster: „Triassic World“. Filmischer Sondermüll, der nun mit „Triassic Hunt“ eine Fortsetzung erhielt.

In diesem wird direkt zu Beginn klargemacht, dass die Menschlein aus „Triassic World“ nichts gelernt haben und weiter an der Züchtung gefährlicher Dinosaurier arbeiten. Zwei dieser Exemplare der Gattung Allosaurus sollen an einen anderen Standort verbracht werden, als es zu einem Unfall kommt. Die Saurier kommen frei und flüchten in einen Industriepark.

Die Verantwortlichen rufen ein paar Söldner zu Hilfe, die den Auftrag erhalten, die Dinos zu jagen und einzufangen. Sollte das mit dem Fangen nicht klappen, wäre auch ein Abschuss möglich, immerhin soll verhindert werden, dass die Dinosaurier in angrenzende Wohngebiete ausweichen und sich dort am Menschenbuffet laben.

Was die Söldner nicht ahnen: Sie sind unwissentlich in eine Falle getappt! Denn die Züchter der Saurier wollen selbige höchstbietend als unbesiegbare Superwaffe verkaufen. Der fingierte Unfall war dementsprechend nicht mehr als Teil einer Präsentation, in deren Verlauf die Urviechers im Kampf gegen die Söldner zeigen sollen, was sie drauf haben. Diese Wissenschaftler!

Schaut in den Dinosaurier-Trash mit Michael Pare hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=Ehdh2oupO20

Michael Pare hat in „Triassic Hunt“ witzigerweise genau dieselbe Rolle inne, wie in dem zuletzt erstaunlich gelungenen Actioner „Battle Drone“. Hier wie dort ist er ein sinistrer Geschäftsmann, der eine mögliche Superwaffe an reiche Investoren verkaufen und deren Durchschlagskraft mittels der Opferung einiger Supersöldner beweisen will. Der einzige Unterschied: Statt Kampfmaschinen sind nun Dinosaurier am Zug.

Diese Parallelen sind schon krass offensichtlich und man fragt sich beim Filmkonsum schon, ob Michael Pare hier dem Drehbuchautor ein paar „Ideen“ eingeflüstert hat. Diese Parallele zu dem unterhaltsamen „Battle Drone“ ist allerdings schon das Interessanteste am Film. Der entpuppt sich ansonsten nämlich als der übliche The-Asylum-Müll. Wobei schon auffällt, dass das Studio, das sonst unter zig Müllfilmen auch mal den einen oder anderen gelungeneren Vertreter lancieren kann, aktuell echt die Scheiße an den Hacken kleben hat.

Dabei bekommt Regisseur Gerald Rascionato („Open Water 3“) seinen Müllfilm schnell angeschoben. Flugs ist die Grundsituation etabliert und man freut sich schon auf eine actionreiche Dinosaurier-Jagd. Doch dann greift der übliche „The Asylum“-Modus. Leute sitzen in grauen Räumen und gucken auf Bildschirme, während sie ganz viel Müll labern. Herbei gekarrte Vollpfosten sind als Söldner so glaubwürdig wie geklonte Saurier in der realen Welt. Einer von ihnen rennt beispielsweise permanent mit einer Waffe ohne Magazin herum! Kein Scheiß!

Und die Saurier? Die machen sich rar. Sehr rar. Und sie haben tolle Eigenschaften. Beispielsweise können sie sich wie ein Ninja scheinbar unsichtbar machen oder sich klammheimlich anschleichen – auch ohne jedwede Deckung. Achja, Funkgeräte können sie auch bedienen. Und ja, sie verstehen, was die Menschen über die Funkgeräte sagen. Klar, sie werden als genetisch hochgezüchtete Killermaschinen eingeführt, aber das ist dann doch ein wenig – sagen wir – unglaubwürdig.

In den wenigen Szenen, in denen man die Saurier tatsächlich zu sehen bekommt, darf The Asylum mal mit brauchbaren CGI-Effekten erstaunen. Allerdings sahen die Viecher schon in „Triassic World“ ganz brauchbar aus. Was Echsen angeht, scheinen die Billigheimer inzwischen ein paar gute Routinen auf ihren Rechnern liegen zu haben – was zuletzt auch „Ape vs Monster“ bewies.

Leider sind die Viecher nicht nur selten zu sehen, sie sind auch sehr faul, was das Menschenfressen angeht. Und die wenigen, die es erwischt, treten erstaunlich sauber ab. Zahlreiche Rückblenden zu „Triassic World“, die einem irgendwann schwer auf den Zünder gehen, fallen direkt um ein Vielfaches blutiger aus und scheinen auch nur eingebunden worden zu sein, um „Triassic Hunt“ etwas splattriger zu bekommen. Alle anderen CGI-Effekte (Explosionen etwa) sehen wie ehedem scheiße aus.

In Sachen Darsteller fällt auf, dass „Triassic Hunt“ in jedweden Szenen sehr menschenleer wirkt. Das verwundert allerdings insofern wenig, daß der Film unter Corona-Bedingungen gedreht wurde. Leider scheint die Pandemie aber auch dafür gesorgt zu haben, dass keine auch nur halbwegs guten Darsteller vor die Tür gehen wollten. Dementsprechend mies fällt das Acting hier dann auch aus. Die Söldner, die Wissenschaftler, die fiesen Geschäftsmänner – keine dieser Personengruppen wird glaubwürdig verkörpert.

Michael Pare passt sich dem Niveau unumwunden an. Der Mime hat all seine Szenen in ein und demselben Zimmer absolviert. Dabei lässt er sich für keine Sekunde beim Schauspielen erwischen. Entweder guckt er böse in einen Computer oder er redet böse in ein Telefon. Muss reichen. Mit den Dinosauriern kommt er leider nie in Kontakt. In einer Nebenrolle ist zudem B-Movie-Horrorikone Linnea Quigley („Mit Motorsägen spaßt man nicht“) zu sehen. Sie überzieht ihre Rolle immer mal ganz nett, kann ansonsten aber auch nichts reißen.

„Triassic Hunt“ ist nur etwas für Trash-Masochisten

Für den Trash-Streifen „Triassic Hunt“ braucht man schon eine gewisse Leidensfähigkeit, um ihn durchzuhalten. Zwar steigt er flott in seine Handlung ein, stellt dann aber ebenso flott jedwedes Erzählen ein, konfrontiert den Zuschauer mit saublödem Gelaber, lanciert geniale Logikböcke (die „Hä?“-Szenen um das Dino-Ei seien genannt) und vergisst einfach, Action zu machen und die Dinos loslegen zu lassen.

„Triassic Hunt“ beginnt sich dementsprechend schon früh extrem zu ziehen und schafft es, in Richtung Finale noch zusätzlich mehrfach die Bremse reinzuhauen. Auch eine Kunst. Eigentlich reicht ein Blick auf den lustlosen Michael Pare und man weiß alles, was man über den Film wissen muss.

1 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erschien am 24. September 2021 von Great Movies. Ungeschnitten freigegeben ab 16 und mit einer reichlich müden Synchronisation versehen.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Great Movies__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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Categorised in: Creature Feature, Reviews

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