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Seven – Die Super-Profis

Originaltitel: Seven__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1979__Regie: Andy Sidaris__Darsteller: William Smith, John Alderman, Henry Ayau, Nicholas Georgiade, Terry Jastrow, Christopher Joy, Susan Kiger, Terry Kiser, Peter Knecht, Martin Kove u.a.
Seven – Die Super-Profis Blu-ray-Cover

Dicke Wummen und leicht bekleidete Damen gibt es in “Seven – Die Super-Profis”.

Kollege Nils hat euch mit seinen Besprechungen zu „Hawaii Connection“, „Malibu Express“ und „Hard Ticket to Hawaii“ bereits erste Einblicke in das Qeuvre des Filmschaffenden Andy Sidaris gewährt. Gemeinsam gehen wir heute noch einmal einen kleinen Schritt zurück zu seinem erst zweiten Langfilm: „Seven – Die Super-Profis“. Bei dem wird einerseits offensichtlich, dass Sidaris hier noch übte, andererseits hat der Film schon viel von dem, was Sidaris Nachfolgefilme ausmachen sollte.

Der auf Hawaii spielende Film steigt mit einer ganzen Stafette an Gewalttaten ein, in deren Verlauf irgendwann sogar der Senator des Bundesstaates ermordet wird. Das kann die amerikanische Regierung freilich nicht auf sich sitzen lassen. Sie beauftragt den Haudegen Drew, sich der Sache anzunehmen. Der willigt dank großzügiger Entlohnung gerne ein und versammelt ein Team an Spezialisten um sich.

Denn die Unholde, die hier Hawaii in Angst und Schrecken versetzen, gehören einem gefährlichen Syndikat an. Um dieses niederzuringen, muss eine konzertierte Aktion her. In deren Verlauf müssen die Syndikatsmitglieder an unterschiedlichsten Orten zu möglichst der gleichen Zeit brutal ausgeschaltet werden. Ansonsten kann man davon ausgehen, dass sich die Lumpen gegenseitig warnen und ungeschoren davonkommen.

Schaut in „Seven – Die Super-Profis“ hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=6hlhpA7NAaw

„Seven – Die Super-Profis“ zerfällt in drei Teile. Im ersten Teil versammelt Drew nach ein paar hübsch blutigen Morden an hawaiianischen Würdenträgern seine Spießgesellen um sich. Leider läuft dies nach dem immer gleichen Schema ab. Drew trifft einen Spezialisten, man tauscht Nettigkeiten aus, der Auftrag wird offengelegt, die Spezialfähigkeit des Anzuheuernden vorgestellt und parallel das jeweilige Opfer des Spezialisten eingeführt. Dieses Schema zieht Sidaris ohne irgendeine Abweichung konsequent zig Male durch. Schnell beginnt sich der Film infolgedessen zu ziehen. Denn weder Helden noch Lumpen sind irgendwie schillernder Natur.

In Teil zwei dürfen wir allen Spießgesellen von Drew dabei zusehen, wie sie ihr jeweiliges Opfer ausspähen. Aus irgendeinem Grund findet Andy Sidaris hier keinerlei Möglichkeiten, irgendwie mal Action zu machen. So schauen wir Leuten zu, wie sie anderen Leuten zuschauen. Sehr spannend. Diesen Abschnitt stopft Sidaris mit zahllosen Aufnahmen von Hawaii voll, findet aber zielgerichtet keine einzige Aufnahme, die Fernweh wecken würde. Auch eine Kunst.

Seven – Die Super-Profis Susan Kiger nude

Susan Kiger zeigt einen ersten Pluspunkt des Filmes.

In Abschnitt drei steigt dann endlich der Showdown. Hier wird der Film definitiv unterhaltsamer. Es setzt angenehm knallige Explosionen, das Filmblut spritzt ordentlich, Pumpguns reißen schöne große Löcher, ein megabeknackter Raketenwerfer „ersticht“ seine Opfer, eine Explosion zerfetzt einen Lump und hier und da hüpft eine Moppe aus einem engen Oberteil. Das ist alles nicht sonderlich hip oder cool in Szene gesetzt, macht aber Laune und rundet den hinsichtlich seines Tempos bislang etwas holprig anmutenden Actioner gut ab.

Wenngleich sich auch in diesem Abschnitt vieles sehr repetitiv anfühlt. Denn auch hier bedient Sidaris die immer gleichen Ablaufschemas. Wenn dann ausgerechnet bei Drew mal etwas nicht nach Plan läuft, wird es direkt interessanter.

Seven – Die Super-Profis Explosion

Pluspunkt 2.

Darstellerisch ist hier nichts zu holen. Sämtliche Figuren werden im Vorbeigaloppieren verortet und dürfen sich kein Stück entwickeln. Helden wie Bösewichter bleiben also vollkommen egal. Warum sollte man sich da beim Schauspielern sonderlich anstrengen? Zumindest William Smith („Hell comes to Frogtown“) bemüht sich um eine zwischen männlich und prollig changierende Ausstrahlung, ohne als Hauptfigur jemals sympathisch oder charismatisch rüberzukommen.

In Nebenrollen entdeckt man Martin Kove („Rambo 2“) und „American Fighter“-Bösewicht Tadashi Yamashita, die beide nicht großartig glänzen können, aber immerhin einen „Ach gucke mal da“-Moment provozieren. Deutlich auffälliger, weil ausgesucht hübsch, sind alle weiblichen Darstellerinnen. Schon auf dem damaligen Kinoplakat wurde exzessiv damit geworben, dass mehrere Playboy-Häschen in dem Film mitwirken würden und ebenjene bekommt man dann eben auch. Mal mit sexy Bikinis, mal ohne. Spielen müssen die Damen um Oberhingucker Susan Kiger glücklicherweise nicht.

„Seven – Die Super-Profis“ ist zumindest dem Alphabet nach sehr nah an „Seven“ dran

Okay, okay, okay, so schlecht, wie die Überschrift es andeutet, ist der Actioner von Andy Sidaris nicht. Er ist aber auch nicht wirklich gut. Die Handlung ergeht sich in den immer gleichen Abläufen, die Optik ist schon gewaltig altbacken und kann aus dem Schauplatz wirklich null herausholen, die Schauspieler überzeugen kaum und die Action wirkt immer ein wenig steif. Dafür gerät sie beherzt blutig suppend und hat gerade in den Explosionen erstaunlich Pfeffer.

Neben ein paar dummen Sprüchen, die für einiges Unterhaltungspotential sorgen, sind auch die blanken Brüste im Film immer einen genaueren Blick wert. Leider hätte eine ganze Schiffsladung an nackten Brüsten den Film nicht spannender, flotter oder unterhaltsamer gemacht. Dazu fehlt es „Seven – Die Super-Profis“ an allen Ecken und Enden an Talent, Geld, Wahnwitz und Mut zum Überdrehen.

4 von 10

„Seven – Die Super-Profis“ erschien vor einiger Zeit als Mediabook von White Pearl Classics und daredo. Hier erstmals in der ungeschnittenen Originalfassung, die als Director’s Cut verkauft wurde. Mit deutsch untertitelten Abschnitten, die bislang in der deutschen Fassung fehlten. Ende Oktober 2021 erschienen die Datenträger auch in kostengünstigen Amarays. Uncut und mit einer Freigabe ab 18.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: White Pearl Classic / daredo__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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