Originaltitel: Re-Generator__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2013__Regie: Olivier Gruner, Patrick Shanavian__Darsteller: Olivier Gruner, Paul Logan, Marisela, Jeremie Loncka, Brad Potts, Brennon Huggard u.a. |

Das Beste am Film: Das Cover von Re-Generator!
„The Beast“ ist eine Mischung aus Mensch und fortschrittlicher Technik. Ein Mikrochip in seinem Gehirn macht „The Beast“ quasi unverwundbar, denn es stimuliert dessen Heilungskräfte übernatürlich stark und macht es, von kleinen Aussetzern abgesehen, unverwüstlich. Entwickelt wurde „The Beast“, um hinter feindliche Linien zu gelangen und dort den Feind mit unbarmherziger Härte auszuschalten. Leider ist der Hybrid aufgrund seiner Brutalität und Aggressivität nicht überall gern gesehen. Beispielsweise beschließen ein paar Sicherheitsbeamte, die „The Beast“ in eine staatliche Einrichtung überführen sollen, es kaltzustellen. Sie nieten den Superkiller um, erwischen dabei aber dummerweise auch den Piloten der Maschine, die sie alle transportiert. Das Flugzeug stürzt ab und bis auf „The Beast“ überlebt keiner. Auf freiem Fuß schaltet „The Beast“ wieder in den Superkillermodus und tötet alle, die seinen Weg kreuzen: Soldaten, Teenies, Reporter, … Um den Killer aufzuhalten, schickt man eine Spezialeinheit los. Versagt diese, will man das gesamte Gebiet, in dem „The Beast“ unterwegs ist, einäschern.
Wie oft ist es schon passiert, dass man als Kritiker einem Film als Qualitätsmerkmal zumindest anrechnete, dass er Anfang, Mitte und Ende hatte. „Re-Generator“ geht da nun einen ganz anderen Weg und präsentiert einen Anfang, um danach zu einer gefühlt nicht enden wollenden Aneinanderreihung von Füllszenen zu verkommen, in denen endlos palavert wird, Olivier Gruner seinen Kopf von links nach rechts dreht, Teenies Bierfässer durch den Wald schleppen, Reporter tolle Strickpudelmützen tragen, Regierungsdödel auf ultrawichtig machen und irgendwann einfach alle irgendwie zu Tode gekommen sind.
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Dabei ist man zunächst guter Hoffnung, denn irgendwie will einem „Re-Generator“ sympathisch erscheinen! Wieso? Nun: Olivier Gruner bekommt kaum noch Jobs im Filmbereich? Warum stemmt er nicht einfach selbst mal einen Film, erfindet die Geschichte dazu, produziert mit, führt Regie und spielt die Hauptrolle. Ein guter Kumpel unterstützt ihn bei der Regie, produziert mit und schreibt das Drehbuch aufgrund von Oliviers Storyidee. Und dann lässt man einfach lauter Bekannte und Verwandte antanzen und verwirklicht den neuesten B-Hammer. An den eigenen Haaren aus dem Dreck ziehen! Dolph Lundgren hat vorgemacht, wie das gehen kann. Leider ist Olivier Gruner kein Dolph Lundgren. Und leider nimmt sich Gruner im Gegensatz zum Schweden die falschen Filmemacher zum Vorbild. Das Ergebnis ist ein Film, gegenüber dem sogar seine Totalausfälle a la „Power Elite“ oder „Im Angesicht des Terrors“ wie oscarreife Filmkunst aussehen.
Alles beginnt schon mit der die Story rahmenden Klammer, die nichts zu erzählen hat und gefühlt immer dann bemüht wird, wenn der Film gerade so etwas wie Fahrt aufnimmt: Dabei handelt es sich um ein Gespräch zwischen einem Regierungsdödel und einem Reporter. Langweiligste Einstellungen, dümmste Dialoge und eine schrecklich miese HD Optik lassen einen schon früh ahnen, dass hier einiges komplett in die Hosen gegangen ist. Und tatsächlich, es wird immer mieser. Wenn etwa das Flugzeug abgestürzt ist, ballert einen „Re-Generator“ plötzlich mit einem sinnlos langgezogenen Dialog nach dem anderen zu und erst gute 20 Minuten später erfahren wir, dass „The Beast“ noch lebt! Ungelenker kann man kaum in einen Film einsteigen. Und dann weiß der Film plötzlich nicht mehr, was er sein soll! An nur einer Nacht spielend, was schrecklich matschige, ewig gleich dunkle Bilder zur Folge hat, denkt man schnell, der Film will nun zum Slasher mutieren. Leider stellt er sich zu doof an, um Spannungsspitzen zu generieren. Außerdem ist der Streifen beständig viel zu nah an „The Beast“ dran, was es unmöglich macht, ihn wie einen unheimlichen Killer unvermutet zuschlagen zu lassen.
Also hofft man, dass alleine Olivier Gruners Mitwirken dem Film den richtigen Schlenker in Richtung Action geben wird. Doch er kickt nicht ein einziges Mal! Stattdessen latscht er andauernd durch den Wald, guckt blöd, sagt den ganzen Film über kein einziges Wort und sieht dank seiner lachhaften Frisur und dem blöden Tomahawk als Hauptwaffe andauernd aus wie ein Irokese auf Kriegsfuß. Seine Morde geschehen fast immer im Off oder sind total unblutig und allgemein wirkt Gruner, als sei er irgendwie im falschen Film gelandet. Dieser versucht gar nicht erst, einen Gegner für Gruner aufzubauen. Stattdessen führt er immer neue Opferlämmer vor Gruners Hackebeilchen, das dann die mit keinerlei Charaktereigenschaften aufwartenden Gestalten nieder hackt. The Asylum Regular Paul Logan lässt sich dann irgendwann erklären, wie „The Beast“ funktioniert, man will seinen Chip mit irgendwas Magnetischem kaputtmachen und irgendwann explodiert dann der Berg, auf dem sich alle Beteiligten einen abquälen. Seltsame Bilder, die wie Werbung des amerikanischen Verteidigungsministeriums wirken, verkünden am Ende, dass eine Nation immer gewappnet sein muss für Angriffe von außen und innen und dann heißt es: Schlafen sie gut und gute Nacht! Das Motto von „Re-Generator“, tadellos auf den Punkt gebracht…
„Re-Generator“ ist ein filmischer Offenbarungseid. Nichts an dem Film funktioniert. Er sieht megabillig aus, alle Darsteller sind richtig mies, die „Action“ findet meist außerhalb des Bildschirmes statt, Shootouts und Co. braucht man sich genauso wenig zu erwarten wie flotte Martial Arts Moves und Moppen. Einzig positiv in Erinnerung bleibt die Musik, die zumindest so tut, als würde sie einen actionreichen Film untermalen. Blöderweise steht sie damit vollkommen alleine da, denn „Re-Generator“ scheint sich nicht einmal sicher zu sein, zu welchem Genre er nun gehören will. Am Ende entpuppt er sich als reinrassiger Katastrophenfilm, was sich nicht auf sein Genre bezieht. Olivier Gruner sollte sich in Zukunft vom Regiestuhl fernhalten, oder noch einige Übungsrunden drehen und lernen, dass eine miese Frisur noch keinen guten Film macht.
In Amerika erschien der Film von dem Label Ytinifni Pictures, das die 95minütige Katastrophe als flotten 80minüter anpreist. Auch net schlecht … Am 2. Mai 2014 erschien die deutsche DVD/Blu-ray zum Film von Great Movies. Diese ist trotz FSK 18 in einem der wenigen blutigen Momente (von dem man dank anhaltender Dunkelheit eh nichts sieht!) geschnitten und in dieser Form sogar ab 16 freigegeben. Trailermaterial verursachte den Push zur FSK 18 Freigabe der DVD/Blu-ray. Was Great Movies zu dieser hirnrissigen Aktion bewegte und warum sie für den Film nicht direkt eine FSK 18 beantragt haben, bleibt ein einziges Rätsel.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
Copyright aller Filmbilder/Label: Ytinifni Pictures__FSK Freigabe: ab 18__Geschnitten: Ja__Blu Ray/DVD: Ja/Ja |