
Dale Cook in „Death Heroes“. Copyright: Imperial Pictures
Dale „Apollo“ Cook ist einer dieser „Schauspieler“, die im Vorspann ihrer Werke meistens in Verbindung mit dem Titel genannt wurden, den sie damals aktuell im Kampfsport hielten. Er war in erster Linie immer Kampfsportler – seine insgesamt kurze Filmkarriere brachte zwar nur Billigaction hervor, doch diese geriet zumeist extrem unterhaltsam.
Dale Cook – Der Fighter
Dale Cook wurde am 24. November 1958 im amerikanischen Tulsa im Bundestaat Oklahoma geboren. Der sportbegeisterte Junge interessierte sich zunächst für Baseball, bis er mit 15 erstmals eine Stunde in Taekwondo erhielt und sofort vom Kampfsport fasziniert war. Er begann ein intensives Training. Was ihm Selbstvertrauen gab und zu sich selbst finden ließ.
Bald begann er Kickboxen zu trainieren, was er ab 1977 professionell betrieb. Hier gewann er unter anderem die PKA Weltmeisterschaft im Mittelgewicht und ließ diverse Titel – so wurde er insgesamt fünf Mal Kickbox-Weltmeister – folgen. Zudem schlug er immer wieder die Brücke zur asiatischen Martial-Arts-Szene, etwa indem er thailändische Muay-Thai-Kämpfer herausforderte oder in Japan den Shoot-Boxing-Weltmeistertitel errang.
Vielen Experten galt er als explosiver Kämpfer, der es verstand, Kombinationen innovativ zusammenzuführen und damit seine Gegner immer wieder zu überraschen. Seinen Spitznamen verpasste er sich im Übrigen selbst. Das Vorbild: Carl Weathers‘ Charakter des Apollo Creed in Rocky. 1996 zog sich Dale „Apollo“ Cook von seiner Profi-Laufbahn im Kampfsport zurück.
Dale „Apollo“ Cook – Der Schauspieler

In „Death Zone“ klöppelt sich Dale Cook durch eine postapokalyptische Welt. Copyright: Imperial Pictures
Kampfsportler wie Don Wilson oder Benny Urquidez waren die Role Models für Cooks Schauspiel-Laufbahn: Männer mit ihren Fähigkeiten hatten in den späten 80ern und Anfang der 1990er Jahre einfach Hochkonjunktur. Vor allem die Videothekenbesucher rund um den Erdball lechzten nach immer neuen Filmen mit amtlich Fratzengeballer.
Ein Mann mit einer Kampfsportkarriere wie Dale „Apollo“ Cook konnte da nicht lange unentdeckt bleiben. Er selbst erklärte denn auch, dass er nie die Absicht verfolgt hatte, Schauspieler zu werden. Die Schauspielerei habe ganz im Gegenteil ihn verfolgt. Ihn verschlug es für seine billig runtergekurbelten Produktionen zumeist gen Philippinen.
Schauspieldebüt mit „Fist of Glory“
Den Anfang machte 1991 „Death Cage“ alias „Fist of Glory“ von Joe Mari Avellana, der Cook erst ein wenig Vietnamkrieg spielen und dann seinen besten Kumpel aus einer Undergroundfighting-Hölle herausholen ließ. Fürwahr keine Oscarware, aber unterhaltsam genug, um Dale Cook mehr B-Action fabrizieren zu lassen.
Unter der Führung von Regie-Zampano Teddy Page stieg Cook im gleichen Jahr in den „Blood Ring“ und gönnte sich hier Fights in einem Boxring, dessen Seile mit Stacheldraht umwickelt waren. 1992 geriet der schauspielernde Kampfsportler in die „Death Zone“. Teddy Page brachte ihn in dem postapokalyptischen Gewaltspektakel mit Asia-Heroine Cynthia Khan zusammen, mit der Cook im gleichen Jahr seinen einzigen Film außerhalb der Philippinen drehte: „Die Belagerung der Shaolin“ wurde in China inszeniert.

„Death Cage“ stellt das Filmdebüt von Dale Cook dar. Copyright: Imperial Pictures
1992 drehte Cook noch einen dritten Film, dieser firmiert unter dem Titel „Death Heroes“ und zeigt den Mimen auf einer turbulenten, von Leichenbergen gesäumten Schatzsuche in Vietnam. Im Jahr darauf galt es für den Kickboxer ein entführtes Mädchen in „American Kickboxer 2“ zu retten. 1994 richtete sich „Double Blast“ eher an ein junges Publikum.
Dale Cook brachte es nur auf neun B-Actionfilme
Im Folgejahr endete Cooks Filmkarriere bereits wieder. Mit „Raw Target“ schmiss er noch einmal ein wirklich unterhaltsames B-Movie auf den Markt. In diesem rächte er den Tod seines Bruder. Und „Blood Ring 2“ geriet zur astreinen Resterampe, mit über einem Drittel entlehnten Material aus dem Vorgänger und einem sichtlich gelangweilten Hauptdarsteller in den originären Filmbestandteilen.

In „Death Heroes“ sucht Dale Cook einen goldenen Buddha-Kopf. Copyright: Imperial Pictures
Keiner dieser Filme ist filmhistorisch irgendwie relevant, keiner war von hehren Ansinnen geprägt, aber für ihre zumeist knackig kurzen Laufzeiten boten die Streifen viel Kurzweil und sollten jedem Actionfan mit Hang zum Mülligen gut munden. Zudem kam Cook zumeist ausreichend sympathisch rüber und konnte schon alleine aufgrund seiner Körpergröße von 1,83 Meter ein paar sehr wuchtig wirkende Kicks und Schläge vom Stapel lassen.
Was macht der Kampfsportler / Darsteller heute?
Nachdem Dale „Apollo“ Cook vom professionellen Kampfsport zurückgetreten war, widmete er sich vermehrt seiner 1982 in seiner Heimatstadt Tulsa eröffneten Karate und Kickbox-Schule, die er bis heute unter dem Namen „Apollo’s Martial Arts“ betreibt und auf die Städte Bixby, Broken Arrow und Owasso ausweitete. Hier trainiert er seine Schüler mit seinem Team quer durch alle Altersklassen und setzt sich für seine jüngeren Schüler auch mit Themen wie der Bewältigung von Bullying oder Stress in der Schule auseinander. Zudem leitet er die Xtreme Fighting League, eine in Oklahoma ansässige Promotion.
Dale Cook war einmal verheiratet, ist mit seiner Ex-Frau aber nach wie vor in enger Freundschaft verbunden. Mit ihr hat er zwei erwachsene Söhne, von denen einer eng mit Dale Cook in dessen Promotion zusammenarbeitet.
Die Filmografie von Dale Cook
1999 | Choke (Dokumentation) |
1995 | Blood Ring 2 aka Bloodfight 6 |
Raw Target aka Bloodfight 5 | |
1994 | Double Blast |
1993 | American Kickboxer 2 |
1992 | Death Heroes |
Belagerung der Shaolin | |
Death Zone – Blood for Blood | |
1991 | Blood Ring aka Bloodfight 4 |
Death Cage |