Originaltitel: Blood Ring__Herstellungsland: Hongkong__Erscheinungsjahr: 1991__Regie: Teddy Page__Darsteller: Dale Cook, Andrea Lamatsch, Don Nakaya Neilsen, James E. Gaines, Steve Tartalia, Ned Hourani, Nick Nicholson, Richard Olney, Kris Aguilar u.a. |
Max Rivers führt ein ziemliches Loser-Dasein. Für wenig Kohle verdingt er sich in Undergroundfights und türkt die Fights ganz nach dem Gusto seiner jeweiligen Geldgeber. Mit den verdienten Penunzen kauft er sich amtlich Alkohol und lässt sich tagein tagaus volllaufen. Da steht eines Tages sexy Susan vor ihm. Einst waren die beiden zusammen, bis sich Susan für Max’ Freund Philip entschied.
Ebenjener ist seit einiger Zeit verschwunden. Eigentlich fightete der für den fiesen Promoter Carulco, doch der lässt Susan nicht mehr zu ihrem Mann. Susan vermutet Schlimmes und bittet Max, ihr bei der Suche nach Philip zu helfen. Susans Befürchtungen sollen sich alsbald als wahr erweisen: Philip ist den Weg alles Irdischen gegangen. Freilich unter tatkräftiger Mithilfe von Carulco.
Der fiese Lump zwingt irgendwann auch Max, für ihn zu kämpfen. Doch nachdem der sein Alkoholproblem in den Griff bekommen hat, setzt Max alles daran, seinen Freund im „Blood Ring“ zu rächen.
Schaut in den Actionfilm mit Dale „Apollo“ Cook hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=2ymu4GGdsiU
Mit „Bloodfight“ haben wir eine weitere Fantasiereihe, die eigens für den deutschen Videothekenbesucher zusammengeklöppelt wurde. Dass man nach dem mülligen dritten Teil noch einen vierten Film zur Reihe hinzufügte, kann nur als mutig bezeichnet werden. Glücklicherweise geht es unter der versierten Daueraction-Regie von Teddy Page („Kickboxer Cop“), der hier als Irvin Johnson tätig wurde, wieder bergauf mit der Reihe.
Bereits in den ersten 30 Minuten von „Bloodfight 4“ aka „Blood Ring“ ist durchgehend Bambule angesagt. Die Charaktere werden kurz und knackig verortet, Philip gekillt, Max zum Fighten gezwungen und diverse Kauleisten verbogen. Teddy Page setzt auf ein irres Tempo, das nicht einmal ansatzweise einen Anflug von Langeweile aufkommen lässt. Wenig später ist Max mit Susan auf der Flucht, powert den Alkohol bei einer absolut geilen Trainingsmontage aus seinem Körper, powert andere Flüssigkeiten in einer endlos langen, verklemmten Sexszene in Susans Körper und ist bereit für die große Rache.
Im Vorfeld fällt Teddy Page ein: Huch, wir haben ja bislang viel zu wenig herumgeballert. Also stürmt Max mit amtlich Dynamit die Festung von Don Carulco, nietet diverse Lumpen blutig um und wir erfahren endlich, warum „Bloodfight 4“ im Original „Blood Ring“ heißt. Denn Teddy Page hatte eine mal wirklich innovative Idee: Lasst uns die Seile des Ringes für den Endkampf doch mit Stacheldraht umwickeln.
Die Folge ist ein wirklich derber Endfight, bei dem einige Moves spätestens dann echt grenzwertig geraten, wenn Körperteile über den Stacheldraht gezerrt werden. Zudem fließt der rote Lebenssaft durchaus heftig. Gratulation Herr Page, das hätte man nun nicht mehr erwartet. Bei derart hohem Tempo fällt kaum auf, wie simpel die Story gestrickt ist. Allerdings ist das eh ein Film der Marke: Held nimmt eine Seitenstraße, wo gerade „junge“ Kerle in Lederjacken Basketball spielen und plötzlich merken, dass sie eigentlich jemanden verwemmsen wollen. Und genau das passiert dann auch. Wer mehr von seinem Filmsnack erwartet, sollte sich einen anderen Film suchen.
Dabei ist freilich auch vollkommen Latte, warum Max soviel säuft, warum Susan direkt nach dem Tod ihres Mannes bereit für ein Fickerchen ist und was diesen Halunken Carulco eigentlich so antreibt. Hier soll es aufs Maul geben. Und das passiert sehr sehr sehr oft. Dabei kann sich Teddy Page vollkommen auf Dale „Apollo“ Cook („Death Zone“) verlassen. Der haut hier alles um, was auf zwei Beinen steht. Und das wirkt dank seiner Körpergröße und seiner Powermoves angenehm druckvoll.
Schade ist, dass Page bis zum Finale keinen wirklichen Gegner für Max/Cook findet und der die Lumpen größtenteils zu flott und leicht abfertigt. Zumindest beweisen Regie und Star Humor, wenn Max einen Depp mit den Signature-Moves zuvor genannter Actionstars wie Steven Seagal, Chuck Norris oder Jackie Chan umpumpt und das ganze mit einem derben „Apollo“-Cook-Move abschließt.
Schauspielern muss Cook dabei freilich kaum, nur einmal, wenn er mit Andrea Lamatsch den Beischlaf vollführt, muss er erotisch gucken. Was er besser hinbekommt als Frau Lamatsch. Die sieht zwar toll aus, kann aber wirklich nicht für einen Cent spielen und verwirrt den Zuschauer immer wieder mit Gesichtsverrenkungen, bei denen nie klar wird, was sie da gerade zu transportieren versucht. Schrecklich. Nur kurz nach „Bloodfight 4“ fand sie dann ihre Heimat im „Schlosshotel Orth“ und dürfte da ganz gut aufgehoben gewesen sein.
In den Nebenrollen gibt es dann diverse Nasen, die man aus zig Actionstreifen kennt, die auf den Philippinen entstanden sind. Genannt seien etwa Jim Gaines („Kickbox Terminator 2“) oder Nick Nicholson („Mission Terminate“). Als eher blasser, dafür mit wuchtigen Hieben und Tritten austeilenden Carulco erleben wir Don Nakaya Neilsen („Death Zone“).
In optischer Hinsicht war Teddy Page diesmal bemüht, ein paar noch nicht so oft abgefilmte Ecken der Philippinen ins rechte Licht zu rücken. Die sind zwar allesamt reichlich runtergerockt, verpassen „Bloodfight 4“ aber dennoch eine Menge exotischen Charme. Die Ring-Arena ist seltsam aufgebaut. Nur auf einer Seite dürfen Zuschauer hocken, die dafür aber amtlich Krach machen. In der Baller-Action platzen immer mal wieder ein paar Bloodpacks und in den Fights steht die Kamera gut genug, um die „Treffer“ nicht zu entzaubern. Insgesamt wird ein solider DtV-Look aufgefahren. Etwas fies in den Gehörgängen bleibt der Soundtrack kleben. Der hat irgendwie Ohrwurmqualitäten.
„Bloodfight 4“ rockt wegen seinem „Blood Ring“
Es ist dieser finale Kniff um die Stacheldraht-bewehrten Ringseile, der lange über den Film hinaus nachwirkt und von den Schauspielern, die immer mal wieder so tun, als müssten sie sich erst einmal von den Seilen „losreißen“, extrem gut verkauft wird. Doch auch abseits dieser brutalen Einlage kann man mit dem ebenso stumpfen wie dummen, aber irgendwie durchweg unterhaltsamen Daueraction-Böller mit amtlich Geballer und ebensolchem Gekicke ordentlich Spaß haben. Nur bei der unerotischsten Sexszene der Filmgeschichte sollte man lieber spulen. Man(n) verpasst dank No Nudity Clause eh nichts.
Die deutsche DVD von Cine Club ist mit einer Freigabe ab 18 ungeschnitten, in manchen bislang geschnittenen Szenen deutsch untertitelt und präsentiert den Film in guter VHS-Qualität. Auf verschiedenen VoD-Plattformen wie Amazon Prime kann man den Film auch striiiiiehmen!
In diesem Sinne:
freeman
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