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Bloodfight 5 – Raw Target

Originaltitel: Raw Target__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1995__Regie: Tim Spring__Darsteller: Dale Cook, Ron Hall, Nicholas Hill, Mychelle Charters, Robert Marcus, Ned Hourani, John Barwise, Henry Strzalkowski, David Smith, Nick Nicholson u.a.
Bloodfight 5 aka Raw Target

Dale “Apollo” Cook kickt und ballert sich durch “Bloodfight 5” aka “Raw Target”.

Seit Kickboxer Johnny Rider bei einem Meisterschaftskampf seinen Gegner ungewollt totschlug, läuft es für den jungen Mann nicht mehr sonderlich gut. Als wir ihm begegnen, schlägt er sich als Landstreicher durch, der auf dem Weg in ein kleines Städtchen ist, in dem sein Bruder ermordet wurde.

Vor Ort erfährt Johnny schnell, dass sein Bruder für eine Regierungsbeamtin arbeitete, die den Superlump Rod Sparks hinter Gitter bringen will. Doch der Lump kam hinter den Plan und brachte Johnnys Bruder höchstselbst um. Blöderweise gibt es dafür keine Zeugen, weshalb dem Gesetz die Hände gebunden sind.

Als Johnny auftaucht, ergreift die Regierungsbeamtin die Gelegenheit beim Schopfe. Sie verführt ihn in einer ellenlangen Sexszene und bittet ihn hernach, den Job seines Bruders zu vollenden. Die beiden großen Argumentationsverstärker der Beamtin lassen Johnny gar keine andere Wahl: Er beugt sich der Bitte und schleicht sich in Rods Bande ein. Hier fällt er schnell die Karriereleiter hinauf und erfährt von einem bevorstehenden Großdeal.

Schaut in den Actioner mit Dale „Apollo“ Cook hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=XFKTO9Cznbo

Über die Geschichte von „Bloodfight 5“, der eigentlich den Titel „Raw Target“ trägt, sollte man wahrlich nicht zu viel nachdenken. Sie ist klischeeverseucht, wurde schon zigmal deutlich besser präsentiert und ist teils gruseligst konstruiert. Wenn beispielsweise der Bruder des einst von Johnny Rider getöteten Kampfsportlers NATÜRLICH der Sheriff der kleinen Stadt ist, in die Johnny gerade „eingeritten“ ist, kann man nur die Augen verdrehen.

Dass die beiden Männer alsbald ein Buddyteam bilden, kommt ungefähr so überraschend wie der schnelle Aufstieg von Johnny in der Bande des Superlumpen. Und obschon man irgendwie alles an „Bloodfight 5“ bereits kennt, wird die Story doch sauber durchgezogen und lässt auch zwischen den Actionszenen nicht allzu viel Leerlauf aufkommen. Wenngleich auffällt, dass der Film die eine oder andere Actionszene mehr gut hätte vertragen können.

Sobald Action aufkommt, dürfen zumeist Dale „Apollo“ Cook („Bloodfight 4“) und Ron Hall um sich schlagen und treten. Beide haben schon in dem ebenfalls unterhaltsamen „Death Heroes“ Seite an Seite gekickt. Wie in der vorherigen Kollaboration ist Hall für die technisch schmucken, schnell abgefeuerten Kabinettstückchen zuständig, während Cook eher die großen und wuchtigen Kaliber verteilt. Das ergibt eine sich gut ergänzende Kombination. Schön ist, dass mit Nicholas Hill („Death Match“) ein Könner auf der Bösewichtseite platziert wurde, der nochmal einen leicht anderen, überkandidelten Stil fährt.

Sobald in „Bloodfight 5“ die Handkanten ruhen, dürfen die Maschinengewehre rattern. Die Ballereien ballen sich dabei in Richtung Finale, wenn auf einem verlassenen Rummelplatz ein unübersichtlicher Shootout beginnt, der deutlich geordneter in einem coolen Abrisshaus vollendet wird. Ab und an platzen dabei auch ein paar Bloodpacks, die dann durchweg ordentlich rotes Lebenselixier absondern dürfen.

Darstellerisch ist hier nicht viel zu holen. Zumindest Nicholas Hills Fieswichtperformance macht aber Laune. Auch Dale Cooks zunächst schön arrogante Attitüde gefällt. Zudem scheint der Mime rund um den Film einen Real-Life-Fight gehabt zu haben. Immerhin ist Cook hier so austrainiert wie in keinem anderen seiner Streifen. Auch die leichte Matte auf dem Kopf steht ihm richtig gut. Optisches Highlight ist definitiv sexy Mychelle Charters, die in einer wirklich langen Matratzensportszene ihre Gazongas von allen Seiten abfilmen lässt, aber auch abseits dieser Szene als Regierungsbeamtin sehr gefällt. Man(n) versteht gar nicht, dass sie davor und danach nie wieder in einem Film mitspielen durfte.

Regisseur Tim Spring inszenierte „Bloodfight 5“ auf den Philippinen. Gut zu erkennen am Standardrepertoire an Nebendarstellern. Auch die abgerissenen Schauplätze meint man hier und da bereits gesehen zu haben. Spring inszeniert funktional und ohne große Höhen und Tiefen. Interessant erscheint der Showdown, den er – leicht aus dem Nichts kommend – plötzlich in Komplementärfarben taucht. Ein Hit ist der Soundtrack, der neben dem Titelsong „Raw Target“ noch ein paar andere schmissige Songs raushaut, die heute jedem Synthwaver gut reingehen dürften.

„Bloodfist 5“ aka „Raw Target“ macht B-Fans Laune

„Bloodfist 5“ klaut sich storyseitig gefühlt durch mehrere Jahrzehnte Actionfilmkost und scheint beinahe einer Checkliste gleich, die bekanntesten Klischees abzuhaken. Infolgedessen fühlt sich der Film extrem vertraut an, ohne dass ihm das zum echten Nachteil gereichen würde. Drehbuch und Regie bedienen die auserkorenen Klischees souverän und schmecken sie mit einigen hübschen Actioneinlagen ab. Das kurzweilige Ergebnis bietet absolut solide Action-Unterhaltung, der nur das eine oder andere Highlight mehr gut zu Gesicht gestanden hätte.

5 von 10

Die deutsche DVD von Cine Club bietet den Film erstmals in seiner ungeschnittenen Fassung mit einer Freigabe ab 18. Die bislang geschnittenen Szenen wurden deutsch untertitelt. Die Bildqualität entspricht der einer guten VHS.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Cine Club__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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