Originaltitel: The longest Yard__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2005__Regie: Peter Segal__Darsteller: Adam Sandler, Chris Rock, Burt Reynolds, Nelly, Michael Irvin, Walter Williamson, Bill Goldberg, Terry Crews, Bob Sapp, Nicholas Turturro, Brian Bosworth, Steve Austin u.a. |
“Spiel ohne Regeln” ist ein Remake von “Die härteste Meile”, auch bekannt als “Die Kampfmaschine”, mit Burt Reynolds, der sich auch in diesem Remake die Ehre gibt. Im Gegensatz zum, mir unbekannten, Original, wird hier allerdings der komödiantische Teil groß geschrieben, was schon die Besetzung der Hauptrolle mit Adam Sandler zeigt.
Der ehemalige, unter dem Verdacht des Wettbetrugs stehende Football-Profi Paul Crewe flieht betrunken vom Geburtstag seiner Freundin und richtet dabei ein mittelprächtiges Verkehrschaos an. Als Konsequenz daraus, landet er im Gefängnis. ‘Rein zufällig’ landet er in einem Knast, dessen Direktor aus seinen Wachen ein Football-Team gebildet hat und den Ehrgeiz besitzt, dieses Team zu Meisterschaften zu führen. Natürlich sind auch die obligatorischen politischen Ambitionen vorhanden. Zunächst weist Crewe die Avancen des Direktors, ihm beim Verbessern seines Teams zu helfen, ab, doch nach ‘hitzigen’ Diskussionen, lässt er sich breit schlagen, ein Team aus Häftlingen anzuführen, welches gegen das Team der Wärter antritt. Als sich das zunächst eher unfähige Team nach und nach zu einem ernsthaften Gegner entwickelt, versuchen beide Seiten sich mit allen legalen und illegalen Mitteln einen Vorteil zu verschaffen, bis sie schließlich im großen Spiel aufeinander treffen.
Da es sich bei dem vorliegenden Film, wie bereits erwähnt, um ein Remake handelt, ist eine Möglichkeit, Originalität zu erzeugen, von vornherein ausgemerzt. Auch ein genauerer Blick fördert nichts zu Tage, was nicht schon anderswo zu sehen war: es wirkt fast schon so, als wären die gängigen Knast-Klischees auf einer Liste abgehakt worden. Rassistische Wärter? Check! Schwule Gefangene? Check! Gefangener als Spitzel für die ‘bösen’ Wärter? Check! Gängige Rassen-Klischees? Check! Man ergänze die Liste nach Belieben, und sei sich sicher, alles zu finden. Doch wenn man ehrlich ist, hat man auch mit nichts gravierend anderem gerechnet. Und wenn man weiterhin ehrlich ist, sind Originalität und Klischee-Freiheit nicht zwingend notwendig für einen unterhaltsamen Film. Was mehr als genug Filme beweisen, die hier via Review verewigt wurden. So dürfte der ungefähre Ablauf des Films, einschließlich des abschließenden Spiels, jedem klar sein, der jemals auch nur einen ähnlichen Film gesehen hat. Das bei einem dermaßen klischeebeladenen Machwerk dramaturgischer Tiefgang herrscht, wird wohl sicher in keinster Weise erwartet werden. Zwar wird mal kurz über wahre Freundschaft gesprochen und zwischendurch wird auch mal eine der Hauptfiguren für die Dramaturgie geopfert, aber dennoch bleibt es bei einem simplen Film, der schlicht unterhalten soll. Die Beerdigungsszene wirkt in diesem Zusammenhang auch ein wenig deplatziert, muss aber wohl sein, ist doch das Geschehene für den weiteren Verlauf der Handlung nicht gerade unerheblich.
Das alles klingt jetzt eigentlich recht negativ, dennoch muss man “Spiel ohne Regeln” zu gute halten, dass er genau das erfüllt, was man, vermutlich, von ihm erwartet: er beschert einem durchaus vergnügliche 100 Minuten. Die Rekrutierung des Teams und dessen Reaktion, als die Mitglieder bemerken, dass sie tatsächlich als ernsthafter Gegner betrachtet werden und Gegenmaßnahmen starten, sind durchaus in der Lage, ein Lächeln auf das Gesicht des Zuschauers zu zaubern. Hier finden sich tatsächlich auch ein bis zwei halbwegs nette Ideen, wie z.B. das Vertauschen von Steroiden gegen Östrogen (vor allem das Resultat ist der Knaller). Untermalt wird das Ganze von einer wirklich netten Sammlung sehr passender Musikstücke, welche von Rock bis Hip-Hop reichen.
Die Besetzung der Hauptrolle mit Adam Sandler wirkt auf den ersten Blick ein wenig befremdlich, verbindet man doch mit ihm eher weniger einen charismatischen Anführer oder gar einen Spitzen-Athleten. Zwar funktionieren auch diese Teile der Rolle halbwegs, doch am besten funktioniert er ganz klar in den komischen Passagen. Alleine das Telefonat mit seiner Freundin während seiner Flucht vor der Polizei ist ein erstes Highlight. Nebenbei erwähnt ist diese Verfolgungsjagd durchaus ansehnlich geraten. Neben Sandler ist auch Chris Rock auf Seiten der Knackis immer für ein Schmunzeln gut. Burt Reynolds hat als Coach des Gefangenen-Teams eine kleinere Rolle agiert aber sehr sympathisch und gibt keinen Grund zu Klage. Auf Seiten der Wärter machen William Fichtner “Phantom” und James Cromwell auch einen durchaus überzeugenden Job. Auch im Rest des Casts (darunter Brian “Three Kings” Bosworth und Steve “Hunt to Kill” Austin) finden sich keine wirklich groben Aussetzer.
Was gibt es abschließend zu sagen…? Nun ja, ein Meisterwerk ist “Spiel ohne Regeln” sicher nicht. Er macht aber auf seine Art durchaus Laune und es gibt sicher schlechtere Filme mit denen man einen langweiligen Nachmittag oder entspannten Feierabend verbringen kann. In diesem Zusammenhang halte ich folgende schwache Wertung für angemessen.
Eine uncut DVD, die ab 12 Jahren frei gegeben ist, gibt es von Sony.
© Mr_Pink
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