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Detective Knight: Redemption

Originaltitel: Detective Knight: Redemption__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2022__Regie: Edward Drake__Darsteller: Bruce Willis, Corey Large, Lochlyn Munro, Paul Johansson, Mitchell Baker, Jenn Bird, Dax Campbell, John Cassini, Alice Comer u.a.
Detective Knight: Redemption mit Bruce Willis DVD Cover

“Detective Knight: Redemption” ist der zweite Auftritt von Bruce Willis als titelgebender Held.

„Detective Knight: Redemption“ schließt direkt an den Vorgänger „Detective Knight: Rogue“ an. An dessen Ende waren Antiheld Mercer und Detective Knight für ihre recht laxe Auslegung des Begriffes Rechtsstaat eingefahren. Im Knast laufen sie sich immer wieder über den Weg und vertreiben sich die Zeit mit der einen oder anderen Partie Poker.

In dem Knast begegnen sie häufiger dem Gefängnisprediger Ricky Conlan. Der schmeißt sie und die anderen Mithäftlinge unentwegt mit pathetischen Reden zu und nutzt eiskalt aus, dass an diesem Ort niemand seinen Predigten entkommen kann. Was keiner ahnt: Der scheinbar gottesfürchtige Mann ist in Wirklichkeit der sogenannte Weihnachtsbomber.

Ein eiskalter Bankräuber, der mit Aufwand und rabiater Brutalität im Weihnachtsmann-Outfit bereits mehrere Banken ausgeräumt hat. Seine Kumpanen rekrutiert er aus entlassenen Gefangenen. Aktuell arbeitet Conlan auf seinen ganz großen Coup hin. Dafür braucht er allerdings so viele Leute, dass er an Heiligabend alle Sicherheitssysteme des Knastes ausschaltet und so alle Insassen entkommen lässt. Mercer nutzt die Gelegenheit und schließt sich dem Prediger und seiner extrem erstarkten Bande an.

Detective Knight hingegen verbleibt im Knast und verspricht der örtlichen Polizei, beim Ergreifen Conlans zu helfen. Dabei fällt Knight schnell auf, dass Conlan eher weniger an der großen Kohle interessiert ist, sondern er vielmehr einen systemischen Umsturz einleiten möchte.

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Bruce Willis gibt zum zweiten Mal Detective Knight

Auf die physischen Datenträger zu „Detective Knight: Redemption“ hat sich tatsächlich mal ein winziges Special verirrt. In der vierminütigen Featurette erfährt man unter anderem, dass die Dreharbeiten für alle drei Detective-Knight-Filme nicht einmal 30 Drehtage angedauert haben. Dieser Fakt in Verbindung mit dem sicherlich alles andere als üppigen Budget, immerhin waren die Billigheimer von 308 Ent. am Wirken, lässt einen wie schon beim Vorgänger beinahe ungläubig auf den lancierten Look schauen.

Wie „Rogue“ wirkt „Detective Knight: Redemption“ sehr wertig und fährt eine wirklich hübsche Optik auf. Dabei verblüfft schon der Einstieg, in dem Conlan mit seinen Weihnachtsmännern eine Bank ausräumt. Die Bankräuber kommen in ihrem Look – Weihnachtsmäntel über kugelsicheren Westen darunter – herrlich martialisch drüber. Als Masken nutzen sie Abbilder blutig geschlagener Gesichter. Und Conlan trägt seine Waffen cool parallel vor die Brust gespannt. In diesem Outfit gehen die Weihnachtsmänner rüde zur Sache. Kleinere Ausstattungsdetails und auch die Tonspur künden zusätzlich von der kolportierten Weihnachtszeit.

Bruce Willis als Detective Knight in "Detective Knight: Redemption"

Bruce Willis als Detective Knight

Lächerlich kleine Explosionen, etwas zu vehement spritzendes CGI-Blut und potthässliche Treffer-Effekte in der Umgebung erden den steilen Einstieg, machen ihn aber nicht kaputt. Geil am Soundtrack sind zudem eingebundene „Wuhaaa“-Schreie im Stile der Spartiaten aus „300“, die die Weihnachtsmänner unablässig nach vorne brüllen. Ein Stilmittel, das alle präsentierten Banküberfälle trefflich untermalen darf.

Die erstaunlich farbige Optik wird durch harte Kontraste, ebensolche Schatten und Vignetten immer wieder gekonnt in Richtung Düsterlook geschoben. In dieser angenehm düsteren Optik steigt eine insgesamt egale Story. Die Entwicklungen um den Knastpriester und dessen Art, Mitstreiter zu akquirieren, sind noch die interessantesten Elemente.

Ansonsten ist „Detective Knight: Redemption“ wie der Vorgänger ein vermeintlich auf Bruce Willis („Cosmic Sin“) zugeschnittener Streifen, in dem der Held aber gar nicht wirklich mitspielt. Allerdings wurden seine wenigen Auftritte sehr intelligent über den Film verteilt, weshalb Willis doch sehr gegenwärtig wirkt. Seine Ermittlungen aber bestreitet er wieder irgendwo herum sitzend. Was insofern schade ist, dass mit der Figur der ermittelnden Polizistin Anna Shea eine taffe Frauenfigur am Start ist, an der sich Knight durchaus auch mal abarbeiten darf. Die beiden hätte man gerne zusammen ermitteln gesehen.

Die fiesen Weihnachtsmänner im zweiten Detective-Knight-Abenteuer

Cooler Look, brutales Vorgehen: Die fiesen Weihnachtsmänner hauen ordentlich auf den Putz.

Dafür bekommt diesmal Lochlyn Munro („Slayed“) von Regisseur und Drehbuchautor Edward Drake („Gasoline Alley“) eine weitaus größere Rolle zugeschrieben als noch im Vorgänger. Munros an den Rollstuhl gefesselter Charakter ist es, der die eigentlichen Ermittlungsarbeiten vorantreibt. Der im Vorgänger zum Held aufgebaute und von Corey Large („Apex“) gespielte Mercer wird diesmal deutlich zurückgenommen.

Stattdessen übernimmt auch im zweiten Detective-Knight-Abenteuer ein Bösewicht den eigentlichen Story-Vortrieb: Conlan. Wuchtig und charismatisch von einem sehr engagierten Paul Johansson („Der blutige Pfad Gottes 2“) gegeben. Ja, sein ewiges Gefrömmel geht einem irgendwann auf den Zünder, aber Conlan bleibt trotzdem immer ein würdiger Bösewicht mit fanatischen Zügen.

Bruce Willis und Lochlyn Munro in "Detective Knight: Redemption"

Lochlyn Munro bekommt im zweiten “Detective Knight” mehr zu tun.

Bruce Willis hingegen wirkt deutlich engagierter als im Vorgänger. Teilt sich nicht nur über Fucks und Co. mit, bestreitet ganz im Gegenteil sogar mal wieder ein paar längere Dialoge. Und er ist es, der diesmal so richtig im Showdown aufräumen darf! Richtig gelesen: Mit Pumpgun durchschreitet unser Bruce ein Gebäude und nietet die Lumpen um! Seine Actioneinlagen sind dabei wenig komplex und auch ein wenig zerschnitten, aber es macht schon Laune, Willis mal wieder in Action zu erleben. Und zwar in Action, die nicht daraus besteht, dass er irgendwo herumstehend einen Schuss abgibt und im Gegenschnitt irgendwo anders jemand umfällt.

Dabei spritzt das CGI-Blut und leuchten diverse CGI-Mündungsfeuer auf, aber es sieht alles nicht halbwegs so beschissen aus, wie in sonstigen 308-Ent.-Produktionen. Was man leider von einer üblen Explosion nicht behaupten kann. Zum Glück hat der Regisseur das selbst bemerkt und seinen Cutter die Einlage sehr kurzatmig schneiden lassen. Im Übrigen ist der lange Showdown dann auch die einzige echte Actionszene. Die vorherigen Banküberfälle geraten – vom schmucken, insgesamt aber auch ereignisarmen Eröffnungsüberfall abgesehen – durch die Bank eher wenig aufwändig. Es wird mal etwas Blut vergossen und auch geballert. Mehr aber auch nicht.

„Detective Knight: Redemption“ ist ein ordentlicher zweiter Teil

Das Ende naht. Wie man zuletzt lesen musste, hat sich Bruce-Willis-Zustand in den letzten Tagen deutlich verschlimmert. Umso schöner mutet es an, den scheidenden Actionstar noch einmal in einem Weihnachtssetting erleben zu dürfen, in dem er tatsächlich im erstaunlich lang ausgewalzten Showdown ordentlich aufräumen darf. Schade ist, dass Willis auch in „Detective Knight: Redemption“ eher Gast im eigenen Film ist und erneut der Bösewicht der Story die besten Szenen abbekommen hat.

Davon abgesehen gelingen dem Film immer wieder atmosphärisch stimmige Momente, er sieht erstaunlich wertig aus, macht tatsächlich mal Action und ist alles andere als langweilig. Alle Problemherde bekommt man so aber leider nie zugefahren. CGI-Action-Elemente sehen in B-Filmen gefühlt einfach immer scheiße aus, es fehlt an Spannung, hier und da holpert es in Logik und Dramaturgie und einige Nebendarsteller wirken doch arg unbedarft. Zumindest setzt sich der Eindruck fort, dass sich Willis Abschiedstour qualitativ zum Ende hin noch einmal aufzubäumen versucht.

6 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erscheint am 10. März 2023 von LEONINE. Die Datenträger sind mit einer FSK 16 ungeschnitten. Die bereits erwähnte Featurette liegt neben zahlreichen Trailern als Extra bei. Der Film kann freilich auch gestreamt werden.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: LEONINE__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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