Originaltitel: 2025 Armageddon__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2022__Regie: Michael Su__Darsteller: Michael Paré, Jhey Castles, Lindsey Marie Wilson, Joseph Michael Harris, David Thomas Newman, Gerald Webb, Anthony Jensen, Sarah Lieving, Phillip Andre Botello, Paul Logan u.a. |
Mit „2025 Armageddon“ feiert das Filmstudio „The Asylum“ sein 25-jähriges Bestehen. Die Idee: Ein paar der bekannteren Figuren des Studios in einem Film zusammenwerfen und Spaß haben. Was im knapp anderthalbminütigen Trailer sogar ziemlich gut funktioniert, gerät, auf Filmlänge gestreckt, zum elend langweiligen Zeugnis des aktuellen Unvermögens des Studios, sein Publikum wirklich zu unterhalten.
Alles dreht sich um ein paar dem Untergang geweihte Außerirdische, die auf unsere Erde kommen, um diese für eine ungebremste Vermehrung ihrer Art zu benutzen. Als Vorboten der Machtübernahme entsenden sie die Kreaturen der Filme eines Studios namens „The Asylum“. Gewaltige Haie, mehrköpfige Ungeheuer, ja sogar Sharknados versetzen die Menschheit in Angst und Schrecken.
Jetzt ist es an den beiden Schwestern Quinn und Madoylyn, die Welt zu retten. Immer an ihrer Seite: Der gemeinsame Vater, der aufgrund der aktuellen Entwicklungen zum eilig berufenen Ersatz-Präsidenten der USA mutiert ist und in erster Linie dafür sorgen muss, dass die beiden zerstrittenen Geschwister ihre Fähigkeiten nicht gegeneinander richten, sondern gegen die Angreifer.
Schaut in den Jubiläumsstreifen hinein
Michael Paré ist endlich Präsident der Vereinigten Staaten
„2025 Armageddon“ beginnt durchaus selbstironisch mit einem Witz auf eigene Kosten. Präsentiert die Hauptfiguren als Kinder, wie sie von ihrer Oma eine DVD ausgehändigt bekommen, die einen Film präsentiert, der ein Mockbuster eines aktuellen Blockbusters ist. Nur viel brutaler. „The Asylum“ erklärt also selbst noch einmal, wie das eigene Geschäftsprinzip funktioniert. Leute verarschen und vermeintlich unterhaltsamen Trash liefern.
Und es gibt noch mehr selbstironische Momente. Etwa wenn die eigenen Filme von Filmcharakteren als absolute Meisterwerke abgefeiert werden. Wobei man bei „The Asylum“ seit einiger Zeit nicht einmal mehr weiß, ob das nicht sogar ernst gemeint ist. Egal. Beständig hängen in dem Film Poster der Filmschmiede im Hintergrund, ständig werden Filmtitel in Dialoge eingebaut und freilich dürfen auch diverse Monstren der Filmschmiede über die Leinwand toben.
„Mega Piranha“, „Megaboa“, „Mega Shark“, „Megalodon“, „Mega Shark vs. Giant Octopus“, „6-Headed Shark Attack“, „Zoombies“, „Mega Shark vs. Mecha Shark“, „Mega Python vs. Gatoroid“ und sogar die „Sharknados“ leihen dem Film ihre „Helden“. Und wie kann man Riesenviecher am besten bekämpfen? Natürlich in Riesen-Robotern. Diese lieh man sich aus „Atlantic Rim“. Kurzum: „2025 Armageddon“ ist ein gewaltiges Crossover – ein gewaltig schlechtes obendrein.
Das beginnt schon bei der total seltsam erzählten Story, bei der im Grunde erst im letzten Drittel klar ist, worum es hier eigentlich geht. Vorher stolpert der Film ungelenk von einem Monsterauftritt zum nächsten, zwischen denen – wie zuletzt bei „The Asylum“ Standard – ewig langes Gelaber uninteressanter Figuren in trostlos langweiligen Räumlichkeiten steigt. Und, ihr ahnt es, die Rambazamba-Auftritte der Monstren sind ultrakurz. Nach wie vor weiß „The Asylum“ nicht, dass die Leute nicht nach Dialogen, sondern nach trashy Monsterkloppe lechzen.
So hat jede Kreatur meist nur einen kurzen Auftritt. Diese sind schlecht getrickst, teils sogar noch übler, als in ihren Originalfilmen. Und sie treffen auch so gut wie nie aufeinander. Richtige Monsterkeile gibt es also auch nicht. Die einzig gute Idee: Gegen Ende taucht eine Art Super-Kaiju auf, in dem zahlreiche „The Asylum“-Kreaturen verschmolzen sind. Wie dieses Wesen entstanden ist, erfahren wir aber nie. Ist aber auch egal, weil es eh nur für Sekunden zu sehen ist.
Die Darsteller des Streifens sind teils gotterbärmlich schlecht und die Figuren mega mies und unsympathisch geschrieben. Man wünscht ihnen allen brutale Tode in den Mäulern der Kreaturen, doch das traut sich „The Asylum“ ja schon lange nicht mehr. Splatter? Ist inzwischen genauso verpönt wie nackte Hupen. Und dass ein Studio für seinen Jubiläumsfilm nur einen abgehalfterten B-Star verpflichtet bekommt, spricht auch Bände.
Erwischt hat es Michael Paré („Headless Horseman“), der als Präsident der USA und als Vater der Heldinnen erstaunlich viel Screentime bestreitet. Zumindest wirkt er aufgrund des Mehrs an Arbeit nicht so gelangweilt wie in ähnlichen Asylum-Produktionen – retten kann er hier aber auch nichts mehr.
In technischer Hinsicht fällt auf, dass „The Asylum“ mechanische Special Effects, etwa um das Raumschiff der Außerirdischen und deren Drohnen, erstaunlich gut drauf hat. Das Compositing ist aber auch in diesem Umfeld grauenerregend. Highlight: Wenn das Raumschiff der Außerirdischen aus dem Atlantik auftaucht. Grandios schlecht. Optisch herrschen langweilig glatte Digitalbilder vor. Diese kommen im breiten Kinolook, bilden aber nix ab, das irgendwie sexy wäre. Und die Musik zum Film kann auch nur nichts.
„2025 Armageddon“ – auf weitere 25 Jahre?
Prinzipiell muss man über „2025 Armageddon“ nicht mehr viel sagen. Der sich selbst viel zu ernst nehmende Film ist stinkendlangweilig, kein Stück unterhaltsam und schlecht geschrieben, gefilmt und gespielt. Nun muss man sich allerdings in Erinnerung rufen, dass der Film ein Jubiläumswerk sein soll. Ein Werk, welches das Schaffen seines produzierenden Studios feiern sollte. Dahingehend gerät das planlose und zerfahrene Werk zum einzigen Ärgernis. Man hat das Gefühl, Regisseur Michael Su wollte statt eines Best-ofs ein Worst-of präsentieren. Zumindest das gelingt ihm dank der humorlos gereichten Aneinanderreihung aktueller Problemherde des Studios absolut problemlos. Die Frage ist nur: Wer will das sehen?
Der Film erschien am 23. Juni 2023 von dem Label The Asylum auf DVD und Blu-ray. Die Datenträger sind ab 16 freigegeben und in der Form ungeschnitten. Wobei die Freigabe ab 16 arg hochgestochen wirkt. Freilich könnt ihr den Film auch streamen.
In diesem Sinne:
freeman
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Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
Copyright aller Filmbilder/Label: The Asylum__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja |