Originaltitel: Eye of the Tiger__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1986__Regie: Richard C. Sarafian__Darsteller: Gary Busey, Yaphet Kotto, Seymour Cassel, Bert Remsen, Denise Galik, William Smith, Kimberlin Brown, Judith Barsi, Eric Boles, Joe Brooks, Douglas Dirkson, Kathryn Fuller, Jorge Gil, Amelia Haas, Ray Habercorn, Cooper Huckabee, Ted Markland u.a. |
In Scharen kehrten sie heim aus ihren Gefängnissen, gebaut wahlweise aus staatlichen Mauern oder aus den Mauern der eigenen Psyche. Das neue, physische Einmann-Actionkino, insbesondere von Sylvester Stallone mit „Rambo“ (1982) kultiviert, liegt auf einem Feld ausgesät, das sich über Jahre hinweg aus dem kollektiven Vietnam-Trauma genährt hatte. Auf dem großzügig geschnittenen amerikanischen Boden hatten etliche gebrochene Veteranen reichlich Platz, um an den Rändern staubiger Landstraßen endlose Fußmärsche Richtung Heimat einzulegen, ohne die Wege je mit einer Menschenseele zu kreuzen; erst recht nicht mit ihresgleichen.
John Rambo, der die Hoffnung auf inneren Frieden schon an der Grenze der Kleinstadt Hope aufgeben musste, ist nur der Populärste unter ihnen. Antihelden seines Schlags tauchten im US-Kino der 80er anschließend etliche weitere auf. Die meisten von ihnen hatten mehr oder weniger dieselben Lebensläufe vorzuweisen. Ihre Versuche, sich in die Zivilisation zu reintegrieren, führten am Ende fast immer zur gleichen berechenbaren Abfolge von Ursache und Wirkung. Man weiß also gar nicht so recht, ob man von Klischees oder einfach von vorbestimmtem Schicksal sprechen soll.
Im speziellen Fall von „Der Tiger“, im Original „Eye of the Tiger“, ist allerdings schon der Filmtitel ein Hinweis darauf, dass man es auf die Klischees abgesehen hatte, ging es doch offensichtlich um Profit durch den Faktor Wiedererkennbarkeit. Den gleichnamigen Titelsong schrieben Survivor ursprünglich für „Rocky III“ (1982). Nicht genug für die produzierenden Scotti Brothers, die den oscarnominierten Hardrock-Kracher aus ihrem Portfolio vier Jahre später nicht nur wiederverwerten wollten, sondern gleich einen neuen Actionstreifen nach ihm benannten. Naiverweise könnte man jetzt glatt meinen, Gary Busey sei der ursprüngliche Tiger, zu dessen Ehren die Gitarrensaiten galoppieren.
Busey wiederum hätte man sich eigentlich eher für den den Villain-Part ausgemalt, für den er in späteren Action-Klassikern wie „Lethal Weapon“ oder „Alarmstufe: Rot“ bekannt geworden war. Den Anführer einer Motorradgang hätte er wahrscheinlich locker aus dem Ärmel geschüttelt. Diesen Job übernimmt stattdessen nun William Smith, der grimmig-humorlos wie ein Antagonist aus einem apokalyptischen SciFi-Actioner der 70er agiert. Seine Dominanz baut er durch die einschüchternde Lederkluft und die schräge Frisur auf, weniger durch das minimierte bis inaktive Schauspiel. Wahrscheinlich hätte Busey die Rolle mit seinem blonden Strubbelhaar, seinen irren Augen und seinen gigantischen Zahnreihen zeitgemäßer angelegt, vielleicht sogar den Boden für spätere Comic-Villains wie Jack Nicholsons Joker aus „Batman“ (1989) aufbereitet. In der Rolle des verzweifelten Einzelgängers fährt er allerdings einen unerwartet introvertierten Kurs. Auch hier ist es letztlich Stallones Rambo und dessen Verletzbarkeit, die als Blaupause dient, obgleich Buck Matthews mehr zu verlieren hat als Rambo, nicht weniger als seine Familie nämlich.
Gary Busey also als sensibler Ehemann und Vater? Was auf dem Papier nach einer riskanten Casting-Entscheidung klingt, funktioniert in der Praxis erstaunlich gut. Während man den Plot bereits nach wenigen Minuten durchschaut hat und jeden Schritt der Hauptfigur vorhersagen kann, bewahrt Busey mit einer nuancierten Leistung trotzdem das Interesse an ihr. Zwar lässt sich der Grad der emotionalen Veränderungen durch die Geschehnisse an seinem Gesicht nur schwer ablesen, aber er kämpft auf seine Weise gegen die schablonenhafte Ausformung seines Charakters an… um zur richtigen Zeit die fetten Ausrufezeichen aus dem Sack zu lassen.
Denn obwohl Pro- und Antagonist insgesamt eher die leisen Töne spielen, ist „Der Tiger“ deswegen noch lange kein kleinlauter Film. Wenn es an der Zeit ist, die Kleinstadtruhe zu stören, werden die Schalter auch mal ganz schnell umgelegt. Auf einmal fliegt ein Pick-Up durch die Luft und reißt mehrere behelmte Schurken mit sich, von denen manch einer im Laufe der eineinhalb Stunden durchaus mehr als nur seinen Helm verliert. Richard Sarafian lässt sich nicht lumpen und schickt einen vermummten Schergen nach dem anderen vor die Kamera, als würde er Holzscheite ins verglühende Feuer nachwerfen. Gerade bei der Stürmung von Bucks Zuhause hat es den Anschein, die anonymen Kerle in Lederkluft kämen aus jedem Zimmer gesprungen, aus jeder Schublade, hinter jedem Gartenzwerg hervor, um dem bärigen Hünen mit der Flinte endlich das Handwerk zu legen.
Das Publikum war terrorisierende Biker-Gangs aus dem Fernsehen längst gewöhnt, etwa aus der „A-Team“-Episode „Black Day at Bad Rock“ (Staffel 1, Episode 5) oder dem entsprechenden „Knight Rider“-Pendant „Good Day at White Rock“ (Staffel 1, Episode 4). Man läge auch gar nicht so falsch, würde man den Dodge Pick-Up, den Buck als Hilfsmittel für seine Rachegelüste nutzt, als eine Kreuzung zwischen dem GMC Vandura aus der einen Serie und dem Pontiac Trans Am aus der anderen Serie bezeichnen. Und doch weiß sich auch eine kleine Filmproduktion wie „Der Tiger“ noch von kleinformatiger TV-Unterhaltung durch mehr als nur das Bildformat abzuheben. Man bekommt zwar diverse typische TV-Momente geboten (wenn etwa der korrupte Sheriff mit einem schiefen Grinsen sein Schmiergeldbündel zählt oder die Rocker-Parade ein knatterndes Auspuffkonzert während einer Beerdigung veranstaltet). Wenn es jedoch zur Sache geht, dann auch durchaus sättigend für die große Leinwand, immer mit dem nötigen Druck, einigen Härten und grundsolider Stuntarbeit.
Von den Produktionswerten abgesehen, muss man zwischen den Actionszenen auch keine albernen Comic Reliefs der Marke „Verfechter von Recht und Verfassung“ über sich ergehen lassen. Die Motive der Handelnden mögen einfach gestrickt sein, entsprechen dabei aber immerhin auf ehrliche Weise ihrem emotionalen Kern. Die Hauptfigur wird durch ihr Umfeld plausibel charakterisiert, was ihr Handeln nachvollziehbar macht, auch wenn sie manchmal doch recht kurzsichtig agiert und die Sicherheit der eigenen Familie auch mal aus dem Affekt heraus aufs Spiel setzt. Gary Busey ist im Übrigen keineswegs der einzige Darsteller am Set, der überzeugend gegen die Eindimensionalität seiner Rolle ankämpft: Seymour Cassel schafft es, seinen Schmierlappen von Gesetzeshüter immer noch ambivalent erscheinen zu lassen und Yaphet Kotto trägt als Busey-Buddy viele bereichernde Elemente aus seinen Dramen, Krimis und Blaxploitationstreifen der 70er in die Handlung, was ihr zumindest gefühlt etwas mehr Substanz verleiht, zumal im Hintergrund rassistische Spannungen brodeln, wie sie nur allzu klassisch sind für Kleinstadtfilme. Außerdem wird er gerne von James Browns Funk begleitet, so dass der Soundtrack endgültig zu einem der auffälligsten Bestandteile der Produktion wird.
Ein wenig aufdringlich wirkt der Titelsong am Ende trotzdem, assoziiert man ihn doch viel zu eindeutig mit „Rocky III“, als dass man ihn in einem anderen Kontext akzeptieren würde. Sieht man darüber hinweg, werden die bekannten Versatzstücke aus Dutzenden von Heimkehrer-Melodramen in „Der Tiger“ zu einem stabilen Gerüst verarbeitet, das auch wegen des kernigen Hauptdarstellers seine Form bewahrt, den man ja ohnehin viel zu selten in Hauptrollen gesehen hat. Das alleine ist eigentlich schon Argument genug, um zumindest Genre-Anhänger einen Blick riskieren zu lassen.
Gute
Informationen zur Veröffentlichung von “Der Tiger”
2-Disc Limited Collector’s Edition Nr. 66
Zuerst die Tiger-Episode aus der Kurzgeschichtensammlung „Hammer House of Horror“, dann die Tiger-Unterhose aus „Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein“… jetzt also „Der Tiger“ höchstpersönlich. Es geht mal wieder orange-schwarz gestreift auf die Pirsch bei Wicked Vision. Und nach den Bronson-Vehikeln „10 to Midnight“ und „Das Gesetz bin ich“ wird es auch endlich mal wieder etwas actionlastiger im Programm.
2021 erschien über Kino Lorber eine Blu-ray zu dem B-Actiondrama, das bis dahin hauptsächlich auf VHS-Kassetten und vereinzelten DVDs sein Dasein geführt hatte. Der Blauling hatte zwar kaum Extras zu bieten, konnte aber mit einem frischen 2K-Scan aufwarten. Wicked Visions 66. Ausgabe der „Limited Collector’s Edition“ bringt den Streifen nun erstmals in HD-Qualität nach Europa… und hat dabei sogar noch ein paar zusätzliche Extras zu bieten, die es bei Kino Lorber nicht gab.
Die Verpackung
Die Cover-Auswahl fällt diesmal besonders schwer, weil sich die drei Motive der jeweils auf 333 Stück limitierten Mediabooks im Grunde nicht viel nehmen. Da im Booklet keine Künstler genannt werden, könnte es sich jeweils um Originalmotive handeln. Cover A setzt auf plüschige Wasserfarben-Hintergründe, einen großen Gary Busey mit Flinte und jede Menge Action-Chaos im unteren Drittel, wobei die von Jeep und Motorrädern aufgewirbelten Schmutzpartikel einen schönen Kontrast zu den weichen Hintergründen ergeben. Der eigentliche Eyecatcher ist aber der orange-schwarz gestreifte „der Tiger“-Schriftzug, der dem Betrachterim Zusammenspiel mit dem rot-schwarz-karierten Hemd, das Busey trägt, regelrecht ins Gesicht springt.
Cover C nutzt eine Kombination aus Fotorealismus und künstlerischer Verfremdung. Die Hintergründe wirken auch hier sehr weich (bzw. wolkig). Konturen sind wie mit Tinte bei einem Comic gezogen, die Flächen sind aber wohl kaum gezeichnet, sondern basieren auf Fotomaterial. Busey wirkt animalischer als auf der A-Variante, trägt er neben seiner Flinte doch diesmal nur das klassische McClane-Unterhemd und einen ziemlich angepissten Gesichtsausdruck zur Schau. Etwas irritierend wirken die Muster im Hintergrund, in denen William Smiths Konterfei abgebildet ist… ob die beiden wie mit dem Zirkel gezeichneten Kreise nun wirklich das „Auge des Tigers“ darstellen sollen, bleibt der Fantasie überlassen. Zumindest geometrisch verleihen sie dem Motiv eine gewisse Dynamik.
Zur Ansicht liegt Variante B vor, und hier macht sich wieder fest, wie wichtig es für die finale Bewertung ist, das Produkt in Natura vor sich zu haben. Bekanntermaßen wurde ja inzwischen die Druckerei gewechselt. Hochglanzdruck ist nicht mehr im Programm, zukünftig sind die Mediabooks im Mattdruck zu erwarten. Was prinzipiell wohl eher eine Glaubensfrage ist, gerät zumindest diesem speziellen Motiv klar zum Vorteil. Die matte Oberfläche harmoniert prächtig mit den Sandtönen des Artworks, dessen Farben anders als bei den Motiven A und C auch einheitlich über den Spine auf den Rücken übergehen. Alleine die Kolorierung lässt dieses Motiv schon hervorstechen. Sehr gelungen auch die vertikale Halb-Halb-Aufteilung, bei der die rechte Seite für den Titel (wie bei Cover C auch hier der Originaltitel „Eye of the Tiger“) und den Helden (samt Tochter auf dem Arm und Flinte in der Hand) genutzt wird und eine Reihe Motorradfahrer links in der Horizontalen über einem schattenhaften Portrait ihres Anführers den Staub aufwirbelt. Dies ist übrigens auch das Motiv, das Kino Lorber für die neue Blu-ray verwendete. Wofür man sich auch immer entscheidet, es kann nur besser sein als das auf modern getrimmte Cover der alten amerikanischen MGM-DVD, das eher einen dtv-Streifen aus den 00er Jahren andeutet als einen Oldschool-Actioner.
Das Booklet
Das Booklet wird von einem weiteren gezeichneten Motiv auf der Front verziert, welches in der Aufteilung exakt dem Aufbau von Cover B folgt, nur dass einige Details abweichen: Die Tochter schaut nun zum Betrachter anstatt zur Seite und was auf der Mediabook-Front wie aufgewirbelter Staub der laufenden Motorräder aussieht, ist hier eine fette Explosion im Hintergrund. Der Zeichenstil erinnert leicht an die Arbeiten von Toshiyuki Kamei, der für das Art Design bei den letzten Street-Fighter-Spielen verantwortlich war.
Im Inneren darf sich mal wieder der umtriebige Christoph N. Kellerbach über die komplette Seitenanzahl austoben. Bei einem eher generischen Genrestreifen wie diesem ist es kaum verwunderlich, dass auch der Text so beginnt, als könnte er auf jeden beliebigen Selbstjustizreißer der 80er Jahre zutreffen. Der Autor reicht tatsächlich zurück bis in die Zeit seines Namensvetters Christoph Kolumbus, um der Faszination zum Thema Rache ein Fundament zu zimmern. Langsam arbeitet er sich durch die Pionierswerke dieser Actionfilm-Gattung und landet schließlich bei der Comicreihe „The Punisher“, die er interessanterweise als Hauptvergleich für „Der Tiger“ heranzieht. Natürlich wird auch dem Titelsong ein Kapitel gewidmet. Wer wissen will, was es mit dem Rocky-III-Song auf sich hat, der kann hier alle Details nachlesen. Nicht zuletzt kommen auch die markanten Darsteller zur Sprache. Neben Hauptdarsteller Gary Busey werden auch Yaphet Kotto, Seymour Cassell und William Smith mit einer biografischen Aufarbeitung geehrt, bevor der Essay mit Details zu den Dreharbeiten und der Veröffentlichung (inklusive deutscher Zensur) langsam auf die Zielgerade einbiegt, die dann mit dem zuverlässigen „In diesem Sinne: Viel Spaß mit Der Tiger“ überschritten wird. In die rostroten Seiten eingearbeitet sind natürlich auch wie immer diverse Screenshots aus dem Film.
Bild und Ton
Der Film wiederum präsentiert sich auf der Blu-ray in 1,85:1 mit 1080p-Auflösung und sieht eben so aus, wie ein Actioner aus jener Zeit aussehen muss – körnig, staubig, analog. Die Konturen mögen ein wenig weich sein, die natürlichen, erdigen Farben ermöglichen aber einen unverstellten Blick auf die Leere der langen Highways ebenso wie auf das Chaos der kleinen Familienwohnung. In vielerlei Hinsicht fühlt man sich bei der Optik an die vor kurzem frisch in HD aufbereitete Serie „Knight Rider“ aus dem Hause Turbine Medien erinnert.
Englischer und deutscher Ton liegen in DTS-HD Master Audio 2.0 vor, die qualitativen Unterschiede der beiden Spuren sind aber immens. In der Synchronfassung wirken die Dialoge komprimiert und leise, teilweise auch blechern. Die Anlage muss man ordentlich aufdrehen, um auf ein einigermaßen akzeptables Ergebnis zu kommen, dann aber wiederum treten auch Störfaktoren wie ein leichtes Rauschen oder Clipping-Fehler zutage. Ganz anders der Originalton, bei dem der Soundtrack satt klingt, die Effekte Räumlichkeit erzeugen und die Dialoge klar verständlich sind. Obgleich die Synchronisation dem soliden Standard der 80er entspricht, wird man wohl in Erwägung ziehen, zum O-Ton zu wechseln, sofern Englisch keine Barriere darstellt – und diese Barriere wird ja immerhin auch durch Hilfsmittel in Form englischer und deutscher Untertitel gesenkt.
Der Audiokommentar
Ein Audiokommentar ist auch wieder dabei, und zwar diesmal mit Film- und Literaturwissenschaftler Dr. Kai Naumann und Wicked-Vision-Mitarbeiter Laurent Ohmansiek. Mit der Betonung der Western-Anleihen und der typischen 80er-Charakteristika, wie etwa die einleitende Parallelmontage im Stil der „Rocky“-Filme, machen die Beiden schon in den ersten Minuten überaus deutlich, dass sehr wenig Originäres in „Der Tiger“ steckt, und doch arbeiten sie die Besonderheiten des Films nachfolgend in einer fundierten Detailanalyse präzise heraus. Das Gespräch verweilt keineswegs bei Inhaltsangaben und oberflächlichen Darstellerbiografien, sondern geht auch auf einzelne Einstellungen ein, auf Kamera, Schnitt und Drehbuch, auf Produktionsdesign und Parallelen zu vergleichbaren Werken. Und wenn doch mal die Darsteller zur Sprache kommen, dann lassen ihre Hintergründe die Szenen oft in einem anderen Licht erscheinen; wie im tragischen Fall der jungen Judith Barsi, die Gary Buseys Tochter spielt und nur zwei Jahre später, im Alter von zehn Jahren, von ihrem eigenen Vater erschossen wurde. Wenn sie also nun von Invasoren im eigenen Heim überfallen wird, sieht man die Szene tatsächlich mit anderen Augen. Derartige Augenöffner hat der Kommentar einige zu bieten, so dass es sich durchaus lohnt, den Streifen noch ein zweites Mal mit Begleitung von Naumann und Ohmansiek zu schauen – kurzweilig genug ist er dafür allemal.
Die Extras
Unter den audiovisuellen Extras sticht eine kleine Perle aus den Archiven von CBS heraus. Es handelt sich dabei um ein Interview mit Gary Busey aus dem Jahr 1986, als er in der Late-Night-Show von David Letterman seine beiden neuen Filme bewirbt: neben „Der Tiger“ noch „Holt Harry raus!“, in dem er an der Seite von Robert Duvall spielte. Der hyperaktive Gast stellt den Moderator vor gewaltige Probleme; immer wieder fällt er ihm ins Wort, lässt sich vom Bühnenhintergrund ablenken oder scherzt mit dem Publikum. Allzu Tiefgründiges zu den vorgestellten Filmen kommt dabei natürlich nicht heraus, vielmehr geht es um Buseys Anfänge bei der Musikgruppe Carp und um die Tatsache, dass er seit seinem letzten Besuch in der Show 30 Kilo abgenommen hat. Letterman resigniert irgendwann und lässt sich auf das assoziative Worttennis ein – ganz zur Freude des Publikums. Natürlich liegt die Videoquelle in Standard Definition vor; macht aber nix, denn Busey erkennt man ja selbst in matschiger Auflösung zuverlässig anhand des großen weißen Flecks (=Zahnreihe) im Gesicht. Deutsche Untertitel sind auf Wunsch zuschaltbar.
Diese gibt es sogar für den Trailer zum Film, der natürlich gleich mit dem markanten Gassenhauer von Titelsong auf die Pauke haut. Das lässt sich übrigens auch die 4-minütige Bildergalerie nicht nehmen, die den Song als musikalische Untermalung verwendet, während Poster, Stills und Medien-Cover eingeblendet werden.
Eine überschaubare Menge an Extras also, die es daher auch vollständig auf die beiliegende DVD geschafft hat, welche somit inhaltlich identisch zur Blu-ray ist. Dennoch ist „Der Tiger“ in der „Limited Collector’s Edition“ damit womöglich die am besten ausgestattete Edition zum Film weltweit.
Sascha Ganser (Vince)
Bildergalerie
Sascha Ganser (Vince)
Was hältst du von dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
Copyright aller Filmbilder/Label: Wicked Vision__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja |