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Battlefield: Fall of the World

Originaltitel: Battlefield: Fall of the World__Herstellungsland: China__Erscheinungsjahr: 2022__Regie: Zhaosheng Huang__Darsteller: Quniciren, Tianye Ren, Zhilu Zhang, Kurt Affair, Alexandre Robillard u.a.
Battlefield: War of the World DVD Cover

Dauergeballer in “Battlefield: War of the World”.

Wir schreiben das Jahr 2042. In einer Paralleldimension wird eine Variante unserer Welt von fiesen Außerirdischen attackiert. Diese wollen die Wasservorräte unseres Planeten plündern. Schnell ist ein weltweiter Widerstand organisiert. Als Anführer fungiert das Team Sparta. Eine Ansammlung von Supersoldaten, die den Außerirdischen und ihren Kämpfern, den sogenannten Höllenhunden, die Flausen austreiben sollen.

Doch die Außerirdischen erweisen sich als harte Nuss. Sie zielen direkt zu Beginn in erster Linie darauf ab, die Energieversorgung der Parallelerde zu sabotieren. Was in einer infernalischen Schlacht auch gelingt. In dieser erweist sich Cheng Ling, Mitglied der vereinigten Erdenarmee, als formvollendeter Hasenfuß, der früh im Gefecht das Weite sucht.

Jahre später lebt der Deserteur in den Resten der Zivilisation und läuft eines Tages Gao Ren über den Weg. Der hat mit seinen Kameraden ein Signal aufgefangen, wonach sich der Widerstand irgendwo in der Würste neu formieren soll. Gao Ren und Cheng Ling haben eine gemeinsame Vergangenheit, aufgrund derer es Gao Ren leicht fällt, den Deserteur als Wegweiser zu „gewinnen“. Gemeinsam startet man in eine aussichtslos scheinende Mission, an deren Ende eine gewaltige Überraschung auf unsere Helden wartet.

Schaut in den China-Böller hinein

Science-Fiction-Action aus Asien

„Battlefield: Fall of the World“ erwischt einen ganz guten Start. Wenn die Menschlein gegen die Außerirdischen in den Krieg ziehen, scheinen Stilmittel des Kriegsfilmes durch und präsentiert der Film Szenarios, die an „Starship Troopers“ erinnern. Unser Held gerät in ein ihn überforderndes Chaos. Um ihn herum sterben die Kameraden und er, der längst seine Waffe verloren hat, nutzt jede sich ihm bietende Deckung, egal, wie logisch beziehungsweise unlogisch diese auch erscheinen mag. Dabei fliegt die Kamera durch die Szenerien und wirkt angenehm dynamisch.

ABER (irgendwie ist da immer ein Aber) die Effekte reißen den Zuschauer immer wieder raus. Sie wirken zu glatt, zu geleckt und passen null zu dem präsentierten Gemetzel. Das Compositing stimmt nicht und manche Szenen wirken rundweg wie aus einem schlechten Playstation-Spiel importiert. Einige Animationen geraten zudem sehr hakelig.

Zudem etabliert „Battlefield: War of the World“ in dieser Szene auch die Allmacht der Höllenhunde. In der ersten Actioneinlage macht ein einziger Höllenhund die GESAMTE Menschenarmee platt. Diese halten zwar mit Dauerfeuer auf ihn drauf, beschmeißen ihn mit Granaten und dergleichen mehr, einzig, es zeitigt keinerlei Wirkung. Man mache das, weil die Schüsse den Höllenhund verlangsamen würden. Wie man ihn killt, wisse man nicht. Diese Ahnungslosigkeit befremdet. Und sie zieht sich durch den gesamten Film.

Infolgedessen laufen ALLE Actionszenen lähmend gleich ab: Ein Höllenhund taucht auf und unsere Helden verfallen in den Dauerfeuermodus. Klar, die Kamera versucht, da Action reinzubringen. Zahlreiche Effekte ebenso. Aber mitgerissen wird man vom Zuviel am Immergleichen zu keiner Sekunde. Irgendwann verdreht man beim Anheben des Geballers nur noch die Augen. Und selbst wenn dann irgendwo eine Lösung für die Problematik am Horizont aufzutauchen scheint, verändert sie nichts am Modus Operandi: Alien, Ballern, nix passiert.

Auch die zu Beginn präsentierten Härten um Aufspießungen und Kopftreffer (mit hellblau spitzender Flüssigkeit, was auch immer die Menschlein auf der Parallel-Erde für Blut haben mögen) finden nicht mehr statt. Einfach weil „Battlefield: Fall of the World“ nicht bereit ist, Figuren aus der Heldenparty zu opfern. Ernüchternd. Zudem wird die Qualität der viel zu zahlreichen Effekte gefühlt immer schlechter. Im Showdown ruckeln zahlreiche Explosionen munter vor sich hin.

Boden gut macht „Battlefield: Fall of the World“ mit seinen wunderschönen Wüstenschauplätzen. Unsere Helden durchstreifen da ein paar malerisch schöne Gegenden. Wird zudem die zerstörte Zivilisation der Parallelwelt bebildert, klappt auch das dank weitläufiger, geil verfallener Settings grandios. Hier wirkt der Science-Fiction-Actioner richtiggehend teuer. Zudem gibt das Setting auch die optische Gestaltung des Filmes vor, der von sonnengefluteten Bildern dominiert wird.

Und auch die Darsteller machen einen ordentlichen Job. Zhilu Zhang macht als Hasenfuss Cheng Ling eine nachvollziehbare Heldenreise durch. Und Tianye Ren (der schon bei „Sniper – Tiger Unit“ unter der Anleitung von „Battlefield“-Regisseur Zhaosheng Huang den Teamleader gab) macht als Kriegsveteran Gao Ren ebenfalls einen guten Job, weshalb man ihm die Anführerrolle durchweg abnimmt. Leider bleibt sein zumindest optisch nicht uninteressantes Team total blass. Was auch daran liegt, dass der Film mit der Zeit immer pathetischer wird und sich in chinesischem Patriotismus ergibt, anstelle Interesse für seine Figuren zu entwickeln. Da selbige sich aber nur über leere Worthülsen mitteilen, wäre es vermutlich eh schwer gewesen, denen Charakter mitzugeben.

„Battlefield: Fall of the World“ bietet viel Action mit Pferdefuß

Was am Ende bleibt, ist ein Actionfilm, der alleine aufgrund der zahlreichen Actionszenen, die allesamt auch eine erkleckliche Länge haben, jedem Actionfan gut runtergehen sollte. Leider laufen alle Actionszenen nach dem immer gleichen Schema ab. Diese Gleichförmigkeit macht die Actionszenen gefühlt länger und länger und schadet auch dem empfundenen Tempo des gesamten Streifens.

Flott macht sich Langeweile breit. Die unlogischen Momente fallen stärker auf, Anschlussfehler ebenso. Und die Effekte lassen einen mehrfach die Haare zu Berge stehen. Es geht schlechter, keine Frage, es geht aber auch viiieeel besser. Final retten nur die tollen Wüstenbilder und gute Darsteller dem Film halbwegs den Kragen.

4 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film kommt von Happy Entertainment und ist mit einer FSK 16 ungeschnitten. Die Synchronisation ist in den Nebenrollen lieblos, ansonsten okay. Der Tonmix in den Actionszenen klingt zumindest bei Prime, wo man den Film streamen kann, wie aus einem Blecheimer kommend.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Happy Entertainment__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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