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The Warrant

Originaltitel: The Warrant__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2020__Regie: Brent Christy__Darsteller: Neal McDonough, Casper Van Dien, Steven R. McQueen, Daniel Norris, Annabeth Gish, Gregory Cruz, Greg Perrow, Roxanna Dunlop, Esteban Cueto, Trace Cheramie, Gregory Alan Williams u.a.
The Warrant DVD Cover

Neal McDonough und Casper Van Dien geraten in “The Warrant” aneinander.

Im amerikanischen Bürgerkrieg kämpften John Breaker und Virgil Denis sowie beider Söhne Seite an Seite. Virgil Denis und sein Sohn versuchten sich aber immer auch an dem Krieg zu bereichern und plünderten die Leichen der Südstaatler, wo sie nur konnten. Eines Tages fängt sich Virgils Sohn bei einer dieser Plünderungen die Kugel eines Südstaatensoldaten. Virgil setzt sich daraufhin von der Truppe ab und übt Vergeltung. John stellt Virgil und müsste diesen für das Desertieren und den Mord eigentlich erhängen.

Doch John übt Gnade und lässt seinen Freund fliehen. Jahre später ist John Sheriff einer kleinen Gemeinde und lebt ein glückliches Leben. Da taucht eines Tages sein Sohn auf. Er ist auf der Jagd nach einem Verbrecher mit dem Spitznamen „Saint“. John weiß natürlich sofort, dass es sich um seinen Kumpel Virgil handelt. Der zieht raubend und brandschatzend durch das Land und sorgt dabei für derart viel Unruhe, dass hochrangige Beamte befürchten, er könne den Bürgerkrieg wieder entflammen lassen.

Johns Sohn soll Virgil entsprechend festsetzen und der Gerichtsbarkeit zuführen. John lässt sich natürlich überreden, seinem Sohn helfend unter die Arme zu greifen.

Schaut in den Film hinein

Western mit Casper Van Dien

Im Making Of zu „The Warrant“ erklären Casper Van Dien und Neal McDonough, große Fans des amerikanischsten aller Genres zu sein. Leider sieht man davon im fertigen Film nicht viel, was verwundert, da McDonough auch mit produzierte und so ja eigentlich Einfluss auf das Endergebnis gehabt haben müsste. Dieses präsentiert sich als lahmer, geschwätziger, tempomäßig komplett verschleppter Western, der sich, von der Kostümierung seiner Charaktere abgesehen, nie wirklich wie ein Western anfühlen will.

Viel zu glatte digitale Bilder von sauberen Cowboys, die durch die ewig gleichen Laubwälder reiten, lassen niemals eine entsprechende Atmosphäre aufkommen. Man bemüht sich nicht einmal um eine Art Western-Städtchen. Es gibt keine großen Naturpanoramen. Und die Musik kommt derart blechern und uninspiriert aus dem Synthesizer, dass man sich schon ein wenig verarscht vorkommt.

Der absolute Abfuck sind allerdings die Szenen, die hier den Bürgerkrieg bebildern sollen. Einblendungen versprechen große Schlachtenszenen. Was man dann allerdings bekommt, sind planlos durch den Wald stolpernde Statisten, die immer mal in irgendeine Richtung schießen, wo irgendwelche “Gegner” durchs Unterholz stolpern. Irgendwann fällt immer mal einer um. Da keinerlei Blut spritzt, weiß man nie, ob der nun gestolpert ist oder getroffen worden sein soll. Auch bekommt man nie eine Ahnung, wer die jeweilige Schlacht nun gewonnen hat. Auch geil: Nachdem eingeblendet wurde, dass nun Schlacht „xy“ steigen soll, präsentiert uns die Kamera Bilder von Kaffee saufenden Soldaten. Was für eine epische Schlacht.

Neal McDonough als John Breaker

Neal McDonough hat aktuell großen Spaß an B-Filmen, in denen er als Held inszeniert wird.

Kurzum: Wenige Minuten nach Filmstart hat man schon keinen Bock mehr auf „The Warrant“. Zumal das Leben von John nach dem Bürgerkrieg an total verqueren, sinnfreien Dialogen gereicht wird, die zudem viel zu flapsig für die damalige Zeit ausfallen. Und das Drehbuch schafft es einfach nicht, irgendwelche Spannung aufzubauen. Taucht irgendwann Johns Sohn auf, um ihn für die Jagd auf Virgil zu rekrutieren, folgen ewig lange, arg sinnlose Vater-Sohn-Dialoge. Die Dringlichkeit für die Jagd auf Virgil wird niemals klar. Auch weil weder Drehbuch noch Regisseur Brent Christy irgendeinen Ansatz von Spannungsaufbau erkennen lassen.

Ein wesentlicher Grund: Durch die arg zerhackte Erzählweise weiß man zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, warum John einen Hass auf Virgil schieben könnte. Zudem hatte Virgil bis dahin noch keinen einzigen bedrohlichen Auftritt. Stattdessen wurden seine Kumpane in vermeintlich coolen Auftritten etabliert – die nur unterstreichen, dass der Cutter einfach keine Ahnung von flüssigem Erzählen mittels flott geschnittener Bilder hat.

Casper Van Dien in "The Warrant"

Casper Van Dien haut in “The Warrant” eine tolle PErformance raus.

Reiten Vater und Sohn dann endlich los, bleibt „The Warrant“ auch in der Folge immer extrem betulich und höhepunktlos. Weder John und Sohnemann noch Virgil alias Saint sorgen für Action. Das einzige, was den Western halbwegs auf Spur hält, sind die starken Performances von Casper Van Dien und Neal McDonough. Vor allem Casper Van Dien („The Flood“) hat man lange nicht mehr so intensiv spielen sehen wie hier. Blöderweise hat der Film derartige Mühen gar nicht verdient.

Neal McDonoughs („Apex“) beste Szenen sind dann auch jene mit Casper Van Dien. Doch auch abseits der gemeinsamen Szenen weiß McDonough zu überzeugen. Dabei klatscht er mit seiner coolen Attitüde und den ab und an zu flotten Sprüchen alle anderen Darsteller an die Wand. Steven R. McQueen („Piranha 3D“) als Johns Sohnemann, Annabeth Gish („Term Life“) als Johns Ehefrau und Cregory Cruz als engster Vertrauter von John spielen ebenfalls durch die Bank ordentlich. In den Nebenrollen wird’s dann aber doch ab und an peinlich. Die Bürgerkriegssoldaten sind dabei genau solche Luftpumpen wie die Henchmen von Virgil.

„The Warrant“ ist verhaftet wegen nicht unterhaltsam

Das Beste an „The Warrant“ ist, dass er nach seinem wirklich potthässlichen Vorspann nur noch knapp 75 Minuten auf der Uhr hat. Einige dieser 75 Minuten machen Casper Van Dien und Neal McDonough mit ihren viel zu guten Perfomances durchaus erträglich. Beim Rest kommt doch recht schnell die Frage auf, wer das warum durchgewunken hat. Der unterbudgetierte Western von der Resterampe sieht extrem schäbig aus, erzählt seine egale Story bar jedweder Spannung oder irgendwelchen Tempos und schafft es nicht einmal im behäbigen, schlecht geschnittenen Showdown, so etwas wie Höhepunkte zu generieren. Erstaunlicherweise gab es zu dem Streifen dennoch eine Fortsetzung. Der Trailer zu „The Warrant: Breaker’s Law“ lässt zumindest hoffen, dass alle Beteiligten einen etwas flotteren Film im Sinne hatten.

3 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray kommt von Spirit Media und ist mit einer FSK 16 ungeschnitten. Behind the Scenes, Trailer und eine Doku zu Ulysses S. Grant (ohne irgendwelche Bezüge zum Film) kann man als Extras entdecken. Streamen kann man den Streifen freilich auch.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Spirit Media__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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