Originaltitel: Ninja’s Force__Herstellungsland: Philippinen__Erscheinungsjahr: 1984__Regie: Romano Kristoff, Teddy Page__Darsteller: Romano Kristoff, Mike Monty, Ken Watanabe, Gwendolyn Hung, Jeselle Morgan, Christine Guadagno, Tony Carreon, Jim Gaines, Steve Mark u.a. |
Eines Tages wird beim Überfall auf eine Forschungseinrichtung eine geheime Formel entwendet. Diese stellt den Schlüssel zur menschlichen Gedankenkontrolle dar und durfte nie in falsche Hände gelangen. Die bei dem Überfall hinterlassenen Spuren deuten an, dass es sich bei dem Dieb um einen Ninja gehandelt haben könnte. Der Senator des Bundesstaates glaubt die wirren Theorien und entsendet zwei seiner Männer gen Japan. Seiner Meinung nach könne nämlich nur ein Ninja einen Ninja stoppen.
Seine Leute kehren mit einem Halbjapaner namens Kenzo zurück. Der macht sich alsbald daran, herauszufinden, wer tatsächlich hinter dem Diebstahl steckt. Dabei lässt er sich weder von amourösen Verstrickungen noch von den fiesen Lumpen einbremsen.
Schaut in den Actionfilm hinein
Ninja-Action von Teddy Page in schlecht
Romano Kristoff („Im Wendekreis des Söldners“), ein spanischer Schwarzgut-Träger im Karate, zog es in den frühen 1980er-Jahren in Richtung Philippinen, wo er als Schauspieler groß herauskommen wollte. Da die echten Hauptrollen aber ausblieben, brachte er als Drehbuchautor einen auf sich zugeschnittenen Film ins Rollen. „Die Macht der Ninja“ hieß das 1984 erschienene Ergebnis, bei dem er zudem die Regie übernommen hatte. Teddy Page („Bloodfight 4“) unterstützte den Mimen als Co-Regisseur bei der Entstehung des Streifens.
Der ist von dem Adjektiv „gelungen“ sehr weit entfernt. Dafür sorgt schon die kopflose Story, die zwar eigentlich flott angeschoben wird, mit der Ankunft von Kenzo am eigentlichen Handlungsort aber vollkommen in sich zusammensinkt. Regisseur und Drehbuchautor Kristoff hat keinerlei Ahnung, was er dem Hauptdarsteller Kristoff für eine Story kredenzen soll. Der schaut infolgedessen meist mit leerem Blick in den Himmel und latscht durch die Gegend.
Weder gerät er an Lumpen, um etwas Action zu machen, noch sorgt er mit eventuellen Ermittlungen in Sachen gestohlener Superformel irgendwie für Vortrieb. „Die Macht der Ninja“ kommt so nie zu Potte und entwickelt keinerlei Tempo oder Dynamik. Zwischendurch werden hier Charaktere entführt, für deren Verschwinden sich niemand zu interessieren scheint. Wenn dann auch noch eine Freundin von Kenzos Love Interest entführt und ermordet wird, erkennt Kenzo sie nicht wieder. Der Vater von seinem Love Interest ebenfalls nicht. Sicher kaputte Augen.
Ähnlich „interessiert“ ist das Drehbuch auch an den anderen Figuren. Dass da auch die Bösewichter ohne Motive und größeren Masterplan auskommen müssen, verwundert an dieser Stelle dann niemanden mehr. Spannung kommt so niemals auf. Vielmehr Fremdscham, etwa wenn Kenzo anstelle von Ninja-Klamotten Frauenkleider oder Alter-Opa-Klamotten aufträgt und irgendwas herauszufinden versucht.
In einer kurzen Sequenz in der Mitte des Filmes gibt es erstmals echte Action. Hier schwant einem dann schon Schlimmes. Denn eigentlich ist Kristoff als Fighter nicht übel, doch in „Die Macht der Ninja“ scheint er das noch nicht gewusst zu haben. Die Prügelei mit vier Kerlen ist einfach nur grandios schlecht, lässt keine Choreographie erkennen und wird auch mal lächerlich beschleunigt. Leider nimmt die Action in Richtung Finale nur an Umfang zu, nicht an Klasse.
Auch im Showdown kann man das Präsentierte nicht ernst nehmen. Kristoff wirkt komplett überfordert. Und nicht einmal die als Ninjas verkleideten Gegner leisten mit coolen Moves Support. Wirr und planlos fuchtelt Kristoff mit seinem Schwert herum und verschießt ab und an einen Pfeil. Viel mehr Ninja-Flair kommt nie auf. Ein oder zwei blutige Klingen und ein abgesäbelter Kopf bilden die wenigen Härten.
Optisch wirkt der auf den Philippinen runtergekurbelte „Die Macht der Ninja“ durchgehend billig. Weder Teddy Page noch Kristoff glänzen als Regisseure mit Ideen oder dem Einsatz interessanter Stilmittel. Die im Finish bemühten Zeitlupen sind zudem der Inbegriff des Wortes „hässlich“. Krass ist zudem der freche Klau eines „Blade Runner“-Musikthemas für zwei Actionmomente, das ansonsten von billigstem Synthesizergedudel flankiert wird.
Darstellerisch ist Romano Kristoff in seiner Hauptrolle einfach nur überfordert. Ein kurzer Blick in sein bubiehaftes Gesicht und man hört ihn förmlich wortlos Hilfe schreien. An seiner Seite erlebt man diverse Philippinen-Action-Regulars wie Mike Monty („Bye Bye Vietnam“) oder Jim Gaines („Dschungelratten“). Der als Professor auflaufende Ken Watanabe („American Ninja“) ist leider nicht DER Last-Samurai-Ken-Watanabe – spielt aber trotzdem noch mit am besten.
„Die Macht der Ninja“ ist mächtig schlecht
An die „Die Macht der Ninja“ funktioniert gar nichts. Die Story ist purer Kokolores, die Figuren total egal, die Optik billig und die Action komplett misslungen. Sogar die nackten Hupen wirken plan- und lieblos in den Film geschmissen. Das Ergebnis ist so träge und langweilig, dass ich sogar Cut-and-Paste-Müll der Marke Godfrey Ho diesem Film vorziehen würde. Zumindest ist der in unseren Breiten zum zweiten Teil von „Die Macht der Ninja“ erklärte „Double Edge“ von Teddy Page und mit Romano Kristoff in allen Belangen eine Wiedergutmachung. Immerhin etwas.
Das ungeprüfte und indizierte VHS Tape war geschnitten. WMM und AVV steuerten dann im digitalen Zeitalter nach und präsentierten den Film ungeprüft und uncut auf DVD. In der Form kann man ihn auch auf Prime bewundern.
In diesem Sinne:
freeman
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