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Waterborne

Originaltitel: Waterborne__ Herstellungsland: Australien-GB__ Erscheinungsjahr: 2014__ Regie: Ryan Coonan__ Darsteller: Martin Blum & Don Bridges

Waterborne

“Waterborne” kann man sich (in der Originalfassung) hier anschauen!

Einen Satz, den man öfters hört, wenn es ums Land Down Under geht, ist Everything in Australia is trying to kill you! (ich selbst liebe ja das Meme mit dem kleinen Western Pygmy Possum). Mitunter wird jene Aussage noch etwas weiter ausgeführt – wie z.B. im Folgenden: From the spiders to the sharks, the snakes to the stingers, the crocs to the cassowaries, almost any living creature over here you can think of, aside from perhaps the koala, has been the cause of a human injury or death, schrieb Stephanie Parker einst bei Bigworldsmallpockets.com, In fact, thinking about it, I’m sure even the innocent-looking koala, attempting a foolhardy road-crossing at some point, has been behind the demise of some poor individual after forcing them to swerve their vehicle to avoid it. Zwar musste ich während meines Aufenthalts auf der Hauptlandmasse jenes fünften Kontinents keinem Koala auf der Straße ausweichen – wohl aber Eidechsen, Schlangen, Kühen und Kängurus. In dem hier zur Rezension vorliegenden 2014er Kurzfilm “Waterborne” von Ryan Coonan ist es nun jedenfalls ein spezieller Vertreter letztgenannter Beuteltierart, der eine zentrale Rolle innerhalb der Geschehnisse einnimmt…

Gemeinsam mit Richard Barcaricchio hatte Coonan eigentlich einen klassischen 90-minüter verfasst – allerdings wollte ihnen niemand (trotz eines reizvollen, das Werk von gängigen Zombie-Flicks abhebenden Hooks) die für eine adäquate Umsetzung nötige Finanzierung zusichern bzw. bereitstellen; u.a. da Coonan ein relativer Newcomer in der Branche war. Also entschloss man sich irgendwann dazu, einen Proof of Concept Short zu realisieren – für den wiederum eine Crowdfunding-Kampagne gestartet wurde, deren Ertrag nahezu komplett in die Special Effects fließen sollte: Von 249 Personen kamen auf jenem Wege am Ende umgerechnet 16.198,- Euro zusammen. Anspruch und Ziel des Teams war es, eine ansehnliche Kombination aus Prosthetics und CGIs zu erschaffen – wofür ihnen fortan eine als ausreichend erachtete Summe zur Verfügung stand, mit der man Makeup- und F/X-Künstler wie Vaso Babic (“I, Frankenstein“) und Larry van Duynhoven (“Lake Mungo”, “the Loved Ones”, “Red Hill” etc.) zu verpflichten in der Lage war, bevor es im April 2014 dann schließlich in und um Numurkah (der in Victoria gelegenen Heimatstadt Coonans) vor die Kameras ging…

Die Story ist schnell erzählt: Aktuell beschäftigt eine in Gewässern einer ländlichen Gegend entdeckte seltsame, unbekannte Algenform gerade die zuständigen Behörden. Um erneut eine Probe zu nehmen sowie ein weiteres Warnschild aufzustellen, ist der Umweltamt-Ranger Todd (Martin Blum) just raus zu einem kleinen See gefahren, an dem er auf einen älteren Herrn (Don Bridges) trifft, der das Ganze für die Leute unnötig verunsichernd hält. Auf Todd´s Hinweis, dort lieber nicht zu angeln, erwidert der brummige Farmer, dass er sich darüber mal keine Gedanken machen müsse, da das keineswegs der Grund seines Verweilens sei (er hat eine Kühlbox voller Bier dabei). Und dennoch – denn die Sache ist nämlich, dass die Trinkwasser-Versorgung der Region ebenfalls mit daraus gespeist wird. Wenig später – auf Todd´s Rückweg – hoppeln (wie in der Abend-Dämmerung nicht unüblich) einige Kängurus im Schein der Lichter vor ihm über die unbefestigte Straße – bis auf eins, das einfach unbeirrt stehenbleibt. Als auch Hupen und Rufen nichts bringt, muss Todd schon bald feststellen, dass das Tier nicht bloß ein störrisches Exemplar ist, sondern dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt

Bereits die zwei ersten gesprochenen Worte illustrieren, dass “Waterborne” wahrlich australisch ist: G’day Mate! Die beiden Männer sind typische Aussies: Todd wirkt sympathisch, nicht zu bürokratisch sowie seinen Job ernst nehmend – während sich der mürrische “Oldtimer” dagegen besserwisserisch-uneinsichtig auf diverses in all den Jahren bereits Erlebte beruft. Punktuell vermittelt er einen gewissen creepy Bush-Hillbilly-Vibe – doch ist ihre Interaktion simultan nicht unamüsant; z.B. als er Todd seinen “Bier-Vorrat” zeigt, welcher dankend ablehnt – wozu der Besitzer staubtrocken meint: I wasn´t offering. Man kann sich leicht ausmalen, was sie wohl übereinander denken – was mit zum Charme des “Shorts” in diesem Einstiegs-Drittel seiner (ohne Abspann) insgesamt acht-minütigen Laufzeit beiträgt. Die Performances von Martin Blum (“Undertow”) und Don Bridges (“Judy & Punch”) rufen keine Veranlassung zur Klage hervor – außer ihnen ist kein weiterer Schauspieler mit von der Partie. Der eigentliche Star des Werks ist jedoch ein anderer – ein nicht-menschlicher – und mit genau dessen “Pfad” kreuzt sich jener Todds nach Einbruch der Dunkelheit…

Zwar verschwindet das widerspenstige Känguru, dem er begegnet, im Zuge einiger Verscheuch-Bemühungen von der Straße – beginnt direkt danach dann allerdings damit, gegen den Wagen (und sogar rauf aufs Dach) zu springen, bevor es dazu übergeht, durchs Beifahrer-Fenster zu ihm hineingelangen zu wollen. Im nahen Angesicht des ihn bissig attackierenden Tieres erkennt er sogleich, dass dieses ungewöhnlich aggressive Verhalten offenkundig seitens etwas Unbekanntem ausgelöst wird und er in höchster Gefahr schwebt. Jip, Todd hat es mit einem Zombieroo zu tun – und das in einem infizierten, nicht unbedingt untoten Sinne. Seinen Überlebenskampf haben Coonan und seine Crew unter nächtlich-kalten Bedingungen on Location in Szene gesetzt – wobei das Arrangierte die Intensivität des Angriffs prima rüberbringt und Chris Bland´s (“Locusts”) Bebilderung von ebenso ordentlicher Qualität ist wie Chris Tomkins’ (“Logistics”) Editing. Erwähnenswert zudem: Natalie Burley´s (TV´s “Tomorrow, when the War began“) anständige Makeup-Arbeit im Rahmen eines am nächsten Tag angesiedelten sowie in Gestalt einer nett gewählten Einstellung ausklingenden Epilogs…

Für das Zombie-Känguru griff man sowohl auf einen manuell bewegten Prosthetic-Puppet-Oberkörper zurück, welcher im Folgenden noch um einige CGIs (unter ihnen Augen- und Mund-Animationen) ergänzt wurde, als auch auf eine komplett digitale Version. Die Kombination der Effekt-Arten kann sich für ein Projekt dieser Budget-Klasse durchaus sehen lassen. Inhaltlich “zweckdienlich” gestrickt, liegt ein zusätzlicher Reiz indes darin, sich die Lage auszumalen, sollten noch andere Tiere (á la Koalas oder Wombats) von dem kontaminierten Wasser trinken. Überdies treten Kängurus ja meist in Gruppen auf. Noch deutlich vermag sich Coonan daran zu erinnern, wie ihm in seiner Jugend mal eine Herde großer Skippys bedrohlich nachgejagt war. Trotz all der Aufmerksamkeit, die sein “Short” seinerzeit auf Festivals sowie im Internet heraufbeschwor, blieb ihm sein ursprünglicher Wunsch dennoch unerfüllt. Aufgeben kam für ihn allerdings nicht in Frage – und tatsächlich erhielt er 10 Jahre später dann doch noch die Gelegenheit, eine “Langfassung” der Materie zu realisieren, welche nun den Titel “the Red” trägt sowie mit Michael Biehn in der Hauptrolle aufwartet…

Summa summarum:

“Waterborne” ist ein solider schwarzhumoriger Horror-Kurzfilm in der Tradition von Streifen wie “Black Sheep” und “Zombeavers“.

gute7 von 10

Stefan SeidlWaterborne

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Waterborne

Copyright des “Waterborne” Poster- und Promomotivs sowie der Screenshots: Veritas Ent. / Octopod Films / Deadpan Films / SAS Films__ Freigabe: Not Rated__ DVD/BluRay: nein/nein

 

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Categorised in: Creature Feature, Horror

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