Originaltitel: Black Warrant__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2022__Regie: Tibor Takács__Story: Michael Paré__Darsteller: Cam Gigandet, Tom Berenger, Jonathan Avigdori, Sara Seyed, Rafael Cabrera, Rodrigo Abed, Helena Haro, Jeff Fahey u.a. |
DEA-Agent Anthony ist in Tijuana unterwegs, um einen finalen Zugriff durchzuführen. Der Einsatz verläuft vollkommen unspektakulär, bis auf einmal einer der festzusetzenden Halunken losballert. Anthonys Kollege und Kumpel spielt den Kugelfang für die wenigen abgefeuerten Projektile. Erstaunlich ungerührt vernimmt Anthony im Nachgang die festgenommenen Lumpen. Einer von ihnen deutet bei seinem Verhör an, mehr über einen Terroristen namens Bin Farri und dessen Pläne auf amerikanischem Boden zu wissen.
Parallel ist Nick Falconi, ein Killer im Auftrag der NSA, auf der Suche nach ebenjenem Bin Farri. Er soll den Terroristen und zwei seiner Handlanger ausschalten, bevor sie Ungemach anrichten können. Natürlich kreuzen sich die Wege von Anthony und Nick mehrfach. Während sich die beiden zunächst als gegenseitige Störfaktoren begreifen, einigen sie sich bald, gegen den Superterroristen gemeinsam zu Felde zu ziehen.
Die Story zu „Black Warrant“ stammt von – man höre und staune – Michael Paré („Headless Horseman“). Der Mime erfindet das Genre sicherlich nicht neu, liefert aber eine gut funktionierende Thriller-Story, die „Black Warrant“ ordentlich Vortrieb verleiht. Und die sich vor allem bei den Figurenkonstellationen und deren Verstrickungen untereinander nicht allzu früh in die Karten schauen lässt. Ich würde jetzt nicht von überraschenden Entwicklungen sprechen, aber zumindest von interessanten und der Story helfenden.
Schaut in den Actionthriller hinein
Actionthriller mit Tom Berenger von Michael Paré und Tibor Takács
Bei der Umsetzung der Story kann der in Sachen Action versierte Regisseur Tibor Takács („Sabotage“) voll auf sein Star-Duo Tom Berenger („Sniper“) und Cam Gigandet („Shrapnel“) setzen. Die beiden harmonieren prächtig und entwerfen äußerst sympathische Figuren. Was bei dem meiner Meinung nach immer etwas unzugänglich wirkenden Cam Gigandet keine Selbstverständlichkeit ist. Berenger hingegen schaltet früh in den Beckett-Modus seiner Sniper-Reihe (inklusive Scharfschützen-Einlage) und macht damit alles richtig.
Die coolen Helden drücken die Bösewichter leider ein wenig zu sehr an die Wand. Hier hätten Regie und Drehbuch gerne eindrucksvollere Sausäcke auflaufen lassen können. Denn was sie nun so bedrohlich machen soll, erschließt sich kaum. Ihr ach so gefährlicher Superplan wird nicht einmal so richtig ausformuliert. Was freilich der Spannung schadet.
In einer Nebenrolle gibt es Jeff Fahey („Hypnotic“) zu entdecken, der allerdings keinen rechten Impact auf die Story hat. Eine Personalie muss unbedingt erwähnt werden: Helena Haro ist als Anthonys Love Interest Mina einfach absolut wundervoll. Ihre Liaison mit Anthony wirkt angenehm realistisch und ungezwungen. Was vor allem an Haros natürlichem Spiel liegt.
Jetzt reitet der freeman schon auf den romantischen Aspekten der Story rum!? Gibts denn auch Action im Film. Ja, die gibt es. Aber: Bei dem Macher erwartet man sich doch deutlich mehr als das Gebotene. „Black Warrant“ besteht eher aus sehr kurzen Baller-Intermezzos. Bei denen wird kurz und trocken in alle möglichen Körperteile geballert. Dabei platzen manchmal Bloodpacks, mal muss der PC Blutwolken liefern. Beides sieht im Übrigen sehr gut aus. Die deutsche Freigabe deutet bereits an, dass es nicht allzu rüde zur Sache geht. Ein paar Headshots kommen ruppiger daher, ansonsten fehlt es aber an Intensität.
Und leider gibt es keine anders geartete Action. Weder Berenger noch Gigandet müssen sonderlich körperlich werden. Explosionen oder Verfolgungsjagden (zu Fuß oder mit Gefährten) finden nicht statt. So bleiben einem zumindest räudige CGIs erspart, eine echte Action-Dröhnung sieht aber auch anders aus.
In technischer Hinsicht ist „Black Warrant“ ordentlich in Szene gesetzt. Takács entwirft einen schönen Look für seinen Film und musste auch nicht an den billigsten Drehorten arbeiten. Gedreht wurde tatsächlich vor Ort in Tijuana, Mexiko. Ich persönlich hätte mir ein paar mehr schöne Schnittbilder der Metropole und ihrer Umgebung gewünscht. In Sachen Musik kann ich kaum mehr sagen, als dass es sie wohl gab. Im Ohr blieb nichts, außer Tom Berengers Vorliebe für das aus „True Romance“ bekannte „Viens Mallika Sous Le Dome Edais“ aus der Oper „Lakme“
„Black Warrant“ ist ein grundsolider Actionthriller
Die Story von Michael Paré trägt den Film mühelos über die Ziellinie, das Drehbuch von D. Glase Lomond, Joshua A. Cohen und Javier Reyna ist ausreichend spannend und verfügt über ein ordentliches Tempo und Regisseur Tibor Takács weiß, dass er sich auf seine Stars absolut verlassen kann. Berenger und Gigandet liefern auch entsprechend ab. Nur Tibor Takács selbst liefert nicht hundertprozentig. Von ihm ist man actionreichere Stoffe gewohnt und prinzipiell hätte „Black Warrant“ von mehr guter Action definitiv profitiert. Das Ergebnis ist dennoch unterhaltsam, hat ein paar erstaunlich fiese Witze an Bord und ist definitiv ein Antesten wert.
Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erschien am 28. März 2024 von Dolphin Medien. Die Datenträger sind mit einer Freigabe ab 16 ungeschnitten und haben keinerlei Extras zum Film zu bieten. Streamen kann man den Actionthriller freilich auch.
In diesem Sinne:
freeman
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