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Two Moon Junction – Fesseln der Leidenschaft

Originaltitel: Two Moon Junction__ Herstellungsland: USA__ Erscheinungsjahr: 1988__ Regie: Zalman King__ Darsteller: Sherilyn Fenn, Richard Tyson, Louise Fletcher, Burl Ives, Kristy McNichol, Martin Hewitt, Millie Perkins, Hervé Villechaize, Milla Jovovich,

Das deutsche DVD-Covermotiv.

Das deutsche DVD-Covermotiv.

Das amerikanische DVD-Covermotiv.

Das amerikanische DVD-Covermotiv.

httpv://www.youtube.com/watch?v=ZT8VkiqMaEk

Bei „Two Moon Junction: Fesseln der Leidenschaft“ (1988) handelt es sich um ein amerikanisches Erotik-Drama, das ich mir erstmalig vor rund 20 Jahren (damals, in meiner Jugend) angesehen habe – und das primär aus der Gegebenheit resultierend, dass ich zu jener Zeit durchaus ein gutes Stück weit für Hauptdarstellerin Sherilyn Fenn „geschwärmt“ habe, Werke á la „the Wraith“, „Boxing Helena“ und (natürlich) „Twin Peaks“ sei Dank. Verfasst und in Szene gesetzt von Zalman King – seines Zeichens ja Skriptautor von „9 ½ Weeks“ sowie Regisseur solcher (ähnlich gearteter) Streifen wie „Wild Orchid“ oder „Delta of Venus“ – wird die Geschichte der vermögenden Südstaatenschönheit April Delongpre erzählt, welche sich nur wenige Tage vor ihrer Hochzeit mit dem ebenfalls „aus gehobenem Hause“ stammenden Elite-Uni-Absolventen Chad (Martin Hewitt) befindet, als ein umher reisender Jahrmarkt seine Buden, Zelte und Fahrgeschäfte ganz in der Nähe ihres Wohnorts aufbaut. Im Rahmen eines gemeinsamen Geländebesuchs mit ihren zwei jüngeren Schwestern (unter ihnen Milla Jovovich) fällt ihr auf dem Rummelplatz (ebenso prompt wie unweigerlich) der durchtrainierte Arbeiter Perry (Richard Tyson) ins Auge, welcher ihr fortan einfach nicht mehr aus dem Sinn weichen will: Am folgenden Wochenende seitens ihrer Familie allein in der elterlichen Villa zurückgelassen, u.a. um sich in Ruhe um weitere Vorbereitungen kümmern zu können, gibt sie der erkeimten „sexuellen Anziehungskraft“ schließlich nach und lässt sich auf eine stürmische Affäre mit ihm ein – was schon bald zu einem immer stärkeren in Frage stellen der inzwischen unmittelbar bevorstehenden Trauung führt. Ihrer einflussreichen Großmutter Belle (Louise Fletcher) bleibt dies indes nicht unverborgen – worauf sie den zuständigen Sheriff (Burl Ives) kurzerhand darum bittet, sich „dem Problem anzunehmen“ und Perry „auf die eine oder andere Weise“ von ihrer Enkelin fernzuhalten…

Präsentiert in der Hochglanz-Optik eines schicken Lingerie-Werbespots, wirkt „Two Moon Junction“ wie die Kreuzung einer Adaption einer dieser trashy Sex-Groschenromane mit einer Spielfilm-Version einer dieser aus dem Hause „Playboy“ oder „Penthouse“ stammenden Softcore-Erotik-Clips, wie sie in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern recht weit verbreitet waren. King´s Drehbuch ist im gleichen Maße konventionell gestrickt wie die dargelegte Story eine triviale, oberflächliche sowie mit Klischees durchsetzte Beschaffenheit aufweist: Eine behütet aufgewachsene hübsche junge Dame erliegt dem Reiz eines (auf den ersten Blick) „ungehobelt“ anmutenden Fremden, gibt ihrer Begierde (sehr zum Missfallen ihres argwöhnischen Umfelds) im Zuge dessen nach und muss sich schlussendlich zwischen der „Sicherheit des ursprünglichen Weges“ und dem „Abenteuer-Gefühl“ dieses für sie ungewohnt-neuen (aufregenden, teils sogar gefahrvollen) Gebarens entscheiden. Inklusive solcher Aspekte wie aufgezeigte Milieu-Unterschiede, die damit verknüpfte Form von „Rebellion“ Aprils gegen gewisse ihr „gesellschaftlich“ eigentlich auferlegte Vorstellungen, Normen und Erwartungen, ergänzt um den klassischen Doppelstandard bei der Betrachtung, Wertung und Akzeptanz des jeweiligen Sexualverhaltens von Männern und Frauen, entfaltet sich die Handlung im Grunde genommen durchweg vorhersehbar. Gelegentlich gibt es zudem den einen oder anderen unfreiwillig komischen Moment zu verzeichnen – wie als Perry (relativ früh im Verlauf) an einer Stelle bei April einbricht, dort flugs mal unter die Dusche steigt und sich ihr anschließend (bloß in einem irgendwo aufgetriebenen Bademantel gehüllt) „annähert“. Selbiges gilt auch für diverse Dialogzeilen – etwa wenn er sich ein Fläschchen ihres Parfüms wünscht, um „unterwegs in seinem Truck“ an ihren Geruch erinnert zu werden, oder er ihr nach Erfahren ihres Namen offenbart: „I´ve known a May and a June, but never an April…“

Sherilyn Fenn meistert die weibliche Hauptrolle (mit dem zuvor bereits genannten, wunderbar klangvollen Namen) frei eines nennenswerten Anlasses zur Klage: Ihre Figur kommt nicht ganz so eindimensional gezeichnet daher, wie man es eingangs noch glauben mag, die nötige „Balance“ aus Unschuld, Neugier, Verlangen und Leidenschaft nimmt man ihr problemlos ab – und von ihrer kompletten Erscheinung her sieht sie schlichtweg umwerfend aus, egal ob nun in elegante Kleidung gehüllt oder splitternackt, so wie Gott sie schuf. Ihre ungewohnte blonde Haarfarbe harmoniert übrigens prima mit der Gegebenheit, dass April nahezu konstant von „Objekten“ in der symbolträchtigen Farbe Weiß umgeben ist. Richard Tyson („Kindergarten Cop“) verbringt den Großteil seiner Screen-Time ohne Shirt am Leibe und verkörpert Perry überraschend solide sowie gar nicht mal unsympathisch – einschließlich der Überheblichkeit des Parts, einiger „uncooler Macho-Attitüden“ zum Trotz. Dass er gelegentlich eine Lesebrille aufsetzt (vielleicht um gebildeter oder auch feinfühliger zu wirken) und er sich zum Ende hin obendrein noch einen Hundewelpen zulegt, empfand ich unterdessen eher als belustigend. Als einer seiner „Bett-Häschen“ verfügt Kristy McNichol („Little Darlings“) über einen netten kleinen Auftritt: Patti Jean ist temperamentvoll, fährt einen Truck, tauscht mit April auf einem Tankstellen-Klo das Oberteil und legt mit ihr einen „anregenden“ Tanz aufs Kneipen-Parkett. Es geht doch nichts über die Hinzugabe einiger „bisexueller Tendenzen“ innerhalb eines Plots wie dem vorliegenden – oder? Des Weiteren geben sich u.a. Luise Fletcher („One flew over the Cuckoo´s Nest“), Millie Perkins („the Diary of Anne Frank“), Martin Hewitt („Endless Love“) sowie der kleinwüchsige Hervé Villechaize (Tattoo aus TV´s „Fantasy Island“) die Ehre – plus „Big Daddy“ Burl Ives („Cat on a hot Tin Roof“) in seiner letzten und die hier erst 13-jährige Milla Jovovich („Resident Evil“) in ihrer ersten Filmrolle…

Regisseur King und sein Cinematographer Mark Plummer („Pulse“) haben die Geschehnisse rundum stilvoll arrangiert: Der ansprechende Look trägt ebenso einen stattlichen Anteil zur schwülen Südstaaten-Atmosphäre bei wie die gewählten Locations (u.a. mit vielen schönen Blumen beschmückte edle Villen) und der angepasste Score des Komponisten Jonathan Elias („Pathfinder“). Die verschiedenen Sex-Szenen sind recht freizügiger Natur, vermitteln einen durchaus sinnlichen, niemals irgendwie als „schmutzig“ zu charakterisierenden Eindruck und finden ihren „Höhepunkt“ schließlich in Gestalt eines ausgiebigen Akts zirka 15 Minuten vorm Einsetzen der Credits – was „vom Schema her“ bei „9 ½ Weeks“, „Wild Orchid“ und „Delta of Venus“ ja keineswegs allzu anders ist. Ferner möchte ich in diesem Kontext erwähnen, dass mir (gleich am Anfang) die Umkehr eines gängigen, meist geschlechter-spezifischen „Klischees“ positiv aufgefallen ist – nämlich als April in den Örtlichkeiten eines Freibads durch ein Loch in einer Wand die männlichen Schwimmer lustvoll beim Duschen beobachtet – wie auch dass ich an einer späteren Stelle unweigerlich grinsen musste, als sie und Perry ausgerechnet auf der Terrasse eines rustikal-konservativen kleinen Lokals „übereinander herfallen“. Leider aber sind amüsante Momente wie letztere, zu denen u.a. noch ein lautstarker öffentlicher Streit vor einem Motel zu zählen ist, nicht sonderlich oft zu finden: Stattdessen nimmt sich der Streifen insgesamt ein wenig zu ernst – etwa wenn es um gewisse „intrigante Machenschaften“ (Großmutter Belles sowie des Sheriffs) oder so manch einen Konflikt innerhalb der Kirmes-Truppe (z.B. angesichts unsicherer Karussell-Technik) geht. Gerade das „Finale“ (rund um die Hochzeitsfeier) hätte liebend gern „turbulenter“ konzipiert und dargereicht werden dürfen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass das Werk nie zu langweilen beginnt und seinen „Zweck“ in einem anständigen Maße erfüllt – unabhängig aller Schwächen und (legitimen) Kritikpunkte. Vom lahmen 1995er Sequel ist übrigens abzuraten – und das trotz der (per se ja überaus reizvollen) Beteiligung Mindy Clarkes, bestbekannt aus „Spawn“, „Return of the living Dead III“ sowie den Fernsehserien „the O.C.“ und „Nikita“…

Kurzum:  In meinen Augen ist Zalman King´s schick bebildertes 1988er Erotik-Drama „Two Moon Junction“ auf jeden Fall eine der Kategorie „Guilty Pleasure“ zugehörige bzw. zuzuordnende Veröffentlichung.

Während der Film hierzulande seit März 2003 auf DVD (aus dem Hause “MGM”) zu haben ist, wurde er von “Sony Pictures Home Entertainment” in den USA dagegen bereits im April 2000 herausgebracht. Zuvor war er in beiden Ländern auf VHS erhältlich. Pläne einer BluRay-Edition sind mir indes (aktuell) noch keine bekannt…

Stefan Seidl

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Copyright der Cover und Pics: MGM (D) / Sony Pictures Home Ent. (US)__ Infos zur deutschen VÖ: Freigabe: FSK 16__ Geschnitten: Nein__ Blu Ray/DVD: Nein/Ja__

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