Originaltitel: Red Right Hand__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2024__Regie: Eshom Nelms, Ian Nelms__Darsteller: Orlando Bloom, Andie MacDowell, Garret Dillahunt, Brian Geraghty, James Lafferty, Jeremy Ratchford, Nicholas Logan, Scott Haze, Chapel Oaks, Harrison Stone u.a. |
Cash kümmert sich seit dem Tod seiner Schwester um deren dem Alkohol zugetanen Mann Finney und Töchterlein Savannah. Leider trifft vor allem Finney immer wieder falsche Entscheidungen. So bemüht er sich bei Big Cat um einen Kredit. Big Cat ist die Verbrecherkönigin des „Odim County“ genannten Landstriches und hat in allerlei krummen Geschäften ihre Finger drin. Und Big Cat möchte expandieren. Dafür, so meint sie, benötigt sie Cashs Dienste, der einst zu ihrer Organisation gehörte.
Also erhöht Big Cat sehr früh den Druck auf Finney in Sachen Kreditrückzahlung und bedroht Savannah. Cash will sich der Sache annehmen, doch Big Cat erpresst auch ihn und zwingt ihn, drei Jobs für sie zu erledigen. Cash stimmt widerwillig zu. Da er ahnt, dass die Verbrecherkönigin ihn kaum nach den drei Aufgaben vom Haken lassen wird, heckt er einen Plan B aus.
Taffer Actionthriller mit Orlando Bloom
„Red Right Hand“ erzählt eine absolut geradlinige Story. Nichts daran ist neu oder gar überraschend. Alle Versatzstücke hat man so oder so ähnlich bereits gesehen. Doch die Gebrüder Eshom und Ian Nelms („Fatman“) haben die langsam durcheskalierende Gewaltspirale ihres „Red Right Hand“ verdammt gut im Griff und ziehen nach gemächlichem Start mehr und mehr die Schlinge um alle Charaktere zu.
Die finden sich in zunehmend aussichtsloser erscheinenden Situationen wieder und sorgen dafür, dass die lodernde Flamme nicht erlischt. Mittendrin ein höchst souverän agierender Orlando Bloom („Zulu“), der sich als Cash in physisch bester Konstitution und im wettergegerbten Look präsentiert und seinen ruhigen Charakter überzeugend mit Leben füllt. Als Antipodin fungiert Andie MacDowell („Green Card“), die als Big Cat extrem vom Leder zieht und fernab jedweder Nuancierung eine eiskalte, mordlüsterne Bitch entwirft. Hier hätten ein paar graue Schattierungen nicht geschadet. Vielleicht hätten die das etwas überzogene Overacting der Darstellerin verhindert.
Zumindest kann man Big Cat bescheinigen, ein sehr hassenswerter Charakter zu sein. Entsprechend fiebert man durchaus mit Cash und Co. mit. Eine gewisse Grundspannung köchelt entsprechend auch immer unter den Bildern. In den Nebenrollen liefern Chapel Oaks als Savannah und Scott Haze („Antlers“) als Finney ordentlich ab, so dass auch deren Schicksale beim Zuschauer verfangen. Als Showstealer fällt Garret Dillahunt („Ambulance“) auf. Der sorgt als interessant gezeichneter Prediger für etwas grimmigen Humor.
Actiontechnisch setzt es immer mal wieder kurze und knackige Einlagen. Dann verspritzen in kleineren Ballereien handgemachte Bloodpacks ihren Inhalt. Früh fällt auf, dass „Red Right Hand“ sehr konsequent geraten ist. Blutige Kopfschüsse, Bärenfallen, durchschnittene Kehlen und mit Spitzen bewehrte Fallgruben sorgen für unbequeme Abgänge einiger Charaktere. Mit Hämmern zerschmetterte Knie drehen noch einmal an der Brutalitätsschraube. „Red Right Hand“ ist kein Kind von Traurigkeit.
Das belegt dann auch der deutlich länger ausgespielte Showdown, der von ausgiebig blutigem Geballer über einen hochdrehenden Bodycount bis hin zu physischen Mano-a-Mano-Fights einiges zu bieten hat und den Actionthriller wirklich äußerst gelungen abrundet.
Ebenfalls sehr gelungen ist die mit starken Kontrasten und ebensolcher Sättigung arbeitende, immer in Richtung Erdfarben tendierende Bebilderung des Streifens. Sie trägt viel zur Atmosphäre von „Red Right Hand“ bei, der trotz seiner hässlichen Gewaltspirale der Gegend, in der er spielt, ein paar schöne Bilder abringt. Ansonsten passt die Inszenierung hervorragend zur taffen Atmosphäre des Filmes. Gibt sich schnörkellos und geradlinig.
„Red Right Hand“ ist angenehm kompromisslos
Was man dem Actionthriller vorhalten muss, ist, dass er mit 112 Minuten zu lang geraten ist. Vor allem das Anziehen der Gewaltspirale wirkt ein wenig verschleppt und final fehlt es irgendwie an echten Spannungsspitzen. Davon abgesehen weiß der in Teilen brutale, patent in Szene gesetzte Actionthriller definitiv zu unterhalten und zu gefallen.
Orlando Bloom gibt einen coolen Helden, die Nebendarsteller mühen sich, einzig Andie MacDowell ist als Fieswichtin ein wenig zu sehr drüber. Langeweile kommt letzten Endes nie auf, die Story verfängt und die Action punktet mit unvermuteter Kompromisslosigkeit. Dabei ragt vor allem der gelungene Showdown deutlich heraus und wertet „Red Right Hand“ noch einmal deutlich auf.
Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erschien 12. April 2024 von LEONINE und ist mit einer Freigabe ab 18 ungeschnitten. Extras zum Film findet man keine. Natürlich kann man den Film auch streamen.
In diesem Sinne:
freeman
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