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The Painter – Die Kunst des Tötens

Originaltitel: The Painter__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2024__Regie: Kimani Ray Smith__Darsteller: Charlie Weber, Jon Voight, Marie Avgeropoulos, Madison Bailey, Marissa Bruchmann, Luisa d’Oliveira, Leah Gibson, Jason Gray-Stanford, Simon Tattersall u.a.
The Painter Artwork

Jon Voight ist der größte Name von “The Painter”.

Peter ist ein CIA-Agent, der wegen seiner Kunstbegeisterung den Spitznamen The Painter trägt. Sein direkter Vorgesetzter ist Byrne. Ein Mann, der Peter als Teenager aufnahm, ihn groß zog und seine besondere Gabe förderte. Peter verfügt nämlich über ein unwahrscheinlich gutes Gehör, das ihm in manch brenzliger Situation einen Vorteil verschafft. So auch bei seinem aktuellsten Auftrag, bei dem es brisante Daten von der biometrischen Uhr eines Lumps zu beschaffen gilt.

Als auf einmal Peters große Liebe Elena, ebenfalls eine CIA-Agentin, am Ort des Geschehens auftaucht, wird es unübersichtlich. Peter richtet den Lump, doch der kann eine letzte Kugel abfeuern. Diese durchschlägt Peters Körper und landet in Elenas schwangerem Bauch. Das Kind wird tot zur Welt gebracht. Dieser Schicksalsschlag zerstört die Beziehung zwischen Peter und Elena. Peter kündigt seinen Job auf und zieht sich ins Nirgendwo zurück.

17 Jahre später steht auf einmal eine junge Frau namens Sophia vor Peter. Sie sei seine Tochter und ihre Mutter Elena spurlos verschwunden. Was geht hier vor sich?

Schaut in den Film hinein

Actionthriller mit Jon Voight

„The Painter“ versucht im Gegensatz zu zahllosen anderen B-Actionern tatsächlich, eine Geschichte zu erzählen. Diese entfaltet sich erst nach und nach und versucht diverse Geheimnisse aufzubauen. So entsteht eine gewisse Grundspannung, die gemeinsam mit dem hohen Erzähltempo durchaus in der Handlung drin hält.

Leider mutet der größte Teil der Geschichte sattsam bekannt an. Man hat so gut wie alles an „The Painter“ bereits zigfach gesehen. Entsprechend wirkt der Film enorm vorhersehbar. Charakter-Turns und als überraschend geplante Story-Entwicklungen sind vom Zuschauer schneller durchschaut, als es „The Painter“ lieb sein kann. Dazu gesellen sich zahlreiche Klischees im Story-Aufbau.

Ein weiteres Problem: Drehbuch und Regie wissen nichts mit dem einzigen Element anzufangen, dass „The Painter“ vom Genre-Einerlei abheben könnte: Peters Supergehör. Selbiges wird so langweilig, hilflos und wenig durchdacht eingebunden, dass es im Grunde ein vollkommen egales Gimmick bleibt. Zumal es nicht zwingend logisch erscheint, dass ein Supergehör in der wüstesten Action irgendwelche Vorteile bringen soll.

Charlie Weber in "The Painter"

Charlie Weber ist als Agent Peter ein wenig zu langweilig.

Apropos Action: „The Painter“ verfügt über mehrere gute Actionszenen. Drei größer skalierte und zwei kleinere. Diese sind gut über die Laufzeit verteilt und sorgen so dafür, dass der Film nicht zu geschwätzig wirkt. Zudem sind die Tempoeinspritzungen ordentlich inszeniert. Sie bestehen aus Geballer und Martial-Arts-Momenten im „John Wick“-Stil. Das Geballer ist durchaus blutig geraten, wobei allerdings die meisten Bluteffekte aus dem Rechner stammen. Im Infight setzt Peter gerne auf Messer, die durchaus brutal in den Körpern seiner Gegner landen.

Das Schmuckstück der Action ist der lange Showdown, in dem Peter in einer Art Fabrik ordentlich aufräumt. Und die zweite Actionszene in und rund um Peters Haus, bei der in Peters Händen alle möglichen Gegenstände zu Waffen werden, ist ebenfalls sehr ansehnlich. Was der Action aber leider durchweg fehlt, sind memorable Höhepunkte. Charlie Weber setzt die Choreographien zwar gut um, ihnen fehlen aber besondere Moves oder spektakuläre Gewalteinlagen. Zudem wird die Action extrem schnell geschnitten gereicht. So wirklich atmen kann sie so nicht.

Madison Bailey als Tochter von Peter Barrett

Ist diese junge Dame wirklich Peters totgeglaubte Tochter?

Abseits der Action ist der mit stark gesättigten Farben arbeitende „The Painter“ ordentlich in Szene gesetzt. Insgesamt hätte er jedoch gerne dynamischer ausfallen können. Gerade in Handlungs- und Dialogszenen erinnert er doch arg an zeitgenössische Krimiware aus dem TV. Reichlich egal fällt die Filmmusik aus. Darstellerisch macht Charlie Weber („Panama“) als Peter / The Painter einen ordentlichen Job, einzig er kommt irgendwie zu langweilig und bieder rüber als der Superagent, der er sein soll. Madison Bailey wirkt als Sophia etwas unbedarft in ihrem Spiel. Weshalb einem ihre Figur auch nur selten nahe geht.

In größeren Nebenrollen tummeln sich zudem Marie Avgeropoulos („King of Killers“), die hier aber eher schwach aufspielt, und Jon Voight („Runaway Train“) als Ersatzvater von Peter. Voight changiert in seiner Leistung durchgehend zwischen gelangweilt und okay und hilft dem Film nicht wirklich.

„The Painter“ bleibt im Mittelmaß stecken

Was am Ende bleibt, ist ein Actionthriller, dessen Regisseur Kimani Ray Smith („Evil Feed“) und Drehbuchautor Brian Buccellato durchaus versuchen, den Thrillerpart ihres Filmes ernst zu nehmen. Sie möchten unvorhersehbar sein, twisten und überraschen. Doch so richtig bekommen sie dies nicht umgesetzt. „The Painter“ setzt einfach zu sehr auf vertraute Genre-Muster und weiß ihnen nichts Neues hinzuzufügen. Das insgesamt flotte Storytelling lässt den Film aber nie langweilig werden.

Auch mehrere Actionszenen sorgen für etwas Vortrieb. Diese sind insgesamt durchaus ansehnlich geraten, rocken aber letztlich nicht richtig. Es fehlt an Härte, Durchschlagskraft und Highlight-Momenten. Ist der Film dann zu Ende und hat man die kleinen Teaser in Richtung eventueller Fortsetzungen zur Kenntnis genommen, ist „The Painter“ auch schon wieder so gut wie vergessen.

05 von 10

„The Painter“ ist ab dem 26. September 2024 von Paramount Pictures bei allen bekannten Streamingdiensten als Download zum Kaufen erhältlich. Über einen physischen Release ist bis dato nichts bekannt. Prime Video führt den Film mit einer Freigabe ab 18, was etwas hoch gegriffen wirkt.

In diesem Sinne:
freeman

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