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Battle of the Atlantic: America vs Russia

Originaltitel: Top Gunner: America vs Russia__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2023__Regie: Christopher Ray__Darsteller: Eric Roberts, Gary Poux, Scott F. Evans, Andrew Rogers, Kayla Fields, Andrew Colford, Simone Posey, Pavel Kuzin, Alex Veadov, Gabriel Pranter, Ben Watt u.a.
Battle of the Atlantic: America vs Russia DVD Cover

„Battle of the Atlantic: America vs Russia“ präsentiert Eric Roberts als US-Präsident.

Warum man den deutschen Titel von „Top Gunner: America vs Russia“ auf „Battle of the Atlantic: America vs Russia“ gedreht hat, vermag ich nicht zu sagen. Irgendwie scheint sich da aber durch die Blume abzuzeichnen, dass „Top Gunner: Die Wächter des Himmels“ und „Top Gunner: Danger Zone“ in Deutschland nicht soooo gut funktioniert haben. Also lieber schnell davon ablenken?! Dabei waren die Mockbuster zu „Top Gun: Maverick“ doch so „gut“. „Beinahe“ „besser“ gar als der Tom-Cruise-Hit.

Eine Flugzeugstaffel der Amerikaner ist im Luftraum der Ukraine unterwegs, um hier einige Waffensysteme der Russen abzuschießen. Auf dem Rückweg von ihrer Mission werden die Amerikaner urplötzlich von einer unsichtbaren Gefahr angegriffen. Die gesamte Staffel wird vom Himmel geholt.

Parallel haben der amerikanische und der russische Präsident ein Treffen anberaumt, um den Ukraine-Krieg per Dekret zu beenden. Da sickern jedoch Geheiminformationen durch, dass der russische Militärgeheimdienst einen Putsch gegen den russischen Präsidenten plant. Er soll auf amerikanischen Boden einem Attentat zum Opfer fallen, womit die Grundlagen für den Dritten Weltkrieg gelegt wären.

Kann der Putsch abgewendet werden? Und kann Adam Majors Rache für den Tod seines Bruders nehmen, der einer der Piloten war, die über der Ukraine abgeschossen wurden?

Schaut in den Film hinein

Action-Trash mit Eric Roberts

Wenn es nach The Asylum geht, befindet sich der Ukraine-Krieg also in seinen letzten Zügen. Man wird sehen müssen, ob Trump sich nach seiner Wiederwahl als The-Asylum-Fan outet und nach seiner Amtseinführung Fakten schafft. Man kann nur hoffen, dass er sich klüger anstellt, als es die Drehbuchautoren des Mockbuster-Studios vorhersagen. Denn die holen direkt die Dritter-Weltkriegskeule raus. Vermutlich in der Annahme, dass dieses Schreckensszenario für etwas Spannung sorgt.

Was es nicht tut. Dazu ist „Battle of the Atlantic: America vs Russia“ einfach viel zu mies konstruiert. Warum etwa greifen die Amerikaner russische Panzer an, wenn ein Papier zur Befriedung des grundlegenden Konfliktes unterschrieben werden soll? Was soll angesichts des baldigen Friedensvertrages der Angriff der Russen auf die amerikanischen Piloten? Sollte man da nicht die Füße stillhalten?

Warum reagiert die CIA-Agentin in Russland so gelangweilt, wenn ihr erklärt wird, dass ihr Tun über einen eventuellen Dritten Weltkrieg entscheiden werde? Und wieso will der US-Präsident lieber ganz Washington evakuieren, anstelle seine Kampfflieger eine nahende Bedrohung angreifen und ausschalten zu lassen? Tja ja, The Asylum und Logik. Die beiden stehen mehr miteinander auf Kriegsfuß als es die USA und Russland jemals könnten.

Und derartige Böcke schießt das Drehbuch zu „Battle of the Atlantic: America vs Russia“ am laufenden Band. Garniert mit Dialogen, die einem mehr als einmal die Schuhe ausziehen. Manche sind so „wichtig“, dass sie direkt mit actionreicher Mucke unterlegt werden. Was sie allerdings nicht wirklich gehaltvoller macht.

Gesprochen werden sie von absolut miesen Darstellern, die zumindest versuchen, immer angespannt zu gucken. Nur hat das halt nicht viel mit Schauspielerei zu tun. Dass zudem der Stab von sowohl dem russischen als auch dem amerikanischen Präsidenten aus kaum mehr als zwei Leuten besteht, ist auch ein echter Lacher. Zumal keiner von ihnen wirklich fähig wirkt. Und wie der Darsteller des Charakters Adam Majors auf den Tod seines Bruders reagiert, ist ein Musterbeispiel für Arbeitsverweigerung. Aber Andrew Rogers wird tatsächlich nach wie vor gecastet.

Zumindest ist Eric Roberts („5 Outlaws“), der in „Top Gunner: Die Wächter des Himmels“ nur Colonel war und in Teil zwei nicht mitwirken durfte, im „Franchise“ nun endlich zum Präsidenten der USA aufgestiegen. Dieses Amt hat er inzwischen häufiger inne (siehe auch „DC Down“), als es der USA gut tun kann. Sein filminhärenter Job ermöglichte es ihm allerdings wieder, seine Drehzeit auf Büromöbeln hockend runterzureißen und seinen Paycheck angenehm easy einzusacken.

Was man Fred Olen Rays Sohnemann Christopher Ray („Assault on Hill 400“) zugute halten muss, ist, dass er als Regisseur zumindest versucht, einen rasanten Film anzutäuschen. Dies erreicht er schon dadurch, dass er nicht jede Gelegenheit nutzt, um einen Dialog nach dem anderen abzuschießen. Sobald gelabert wird, dauert es zwar wieder zahlreiche Sätze zu lang, aber zumindest wird man nicht, wie von The Asylum zuletzt gewohnt, von einer Dialogflut erschlagen. Leider sind die zu hörenden Dialoge dann der typische Müll und teils hochnotpeinlich – miese deutsche Synchronisation inklusive.

Statt des Gelabers will Christopher Ray mehr Action präsentieren. Hier liegt der Fokus auf Dogfights von militärischen Flugmaschinen. Die schießen mal andere Kampfjets, ganze Flugzeugträger und irgendwelche Atomraketen ab. So richtig dynamisch wird’s aber nie, auch weil es zu viele öde Gegenschnitte auf irgendwelche angespannt guckende Fratzen in irgendwelchen mit Bildschirmen zugeschmissenen Räumlichkeiten gibt.

Zumindest sehen die Effekte rund um die Fluggeräte gar nicht mal so übel aus. Vor allem deren viel zu leicht zu erreichenden Explosionen machen sogar Laune. Spannend oder gar dramatisch sind die Duelle in der Luft und das Gefliege aber nie. Eher physikalisch verwunderlich. Und das im Film eingeführte Wunderflugzeug FAX ist echt ein wenig hässlich designt.

„Battle of the Atlantic: America vs Russia“ hebt kaum ab

Der an preisgünstiger Optik gereichte und mit langweiliger Actionmucke unterlegte „Battle of the Atlantic: America vs Russia“ versucht zumindest, einige der aktuell größten The-Asylum-Problemherde zu umfliegen. So wird weniger gelabert und trotz extremer erzählerischer Defizite geht der Film zumindest als Idee von einem Actionfilm mit Kalter-Krieg-Dynamik durch. Ein guter Film kommt dadurch aber noch lange nicht zustande. Schlechte Darsteller, miese Dialoge, schwache Dogfights, ein verschlepptes Tempo, ein gelangweilter Eric Roberts und diverse komplett unlogische Momente reißen einen immer wieder aus dem Film raus. Das Ergebnis toppt den ersten Teil und schließt fast zum Formationsflug mit dem unterhaltsameren zweiten Teil auf.

03 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erschien am 25. Oktober 2024 von The Asylum / Lighthouse Home Entertainment. Die Datenträger enthalten keine Extras. Ihr könnt den ungeschnitten ab 16 freigegebenen Film auch streamen.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: The Asylum / Lighthouse Home Entertainment__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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