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Cinderella’s Revenge

Originaltitel: Cinderella’s Revenge__Herstellungsland: Großbritannien, USA__Erscheinungsjahr: 2024__Regie: Andy Edwards__Produktion: Mark L. Lester u.a.__Darsteller: Natasha Henstridge, Lauren Staerck, Stephanie Lodge, Beatrice Fletcher, Megan Purvis, Darrell Griggs, Ricardo Freitas, Zach Devereux, Mike Kelson, Raj Singh u.a.
Cinderella's Revenge wurde von Mark L. Lester produziert

„Cinderella’s Revenge“ führte Mark L. Lester und Natasha Henstridge zusammen.

Die erste Hälfte von „Cinderella’s Revenge“ erzählt die altbekannte Mär. Die Stiefmutter von Cinderella drangsaliert gemeinsam mit ihren beiden Töchterchen das Mädchen, wo sie nur können. Cinderella fügt sich in ihr Schicksal. Als jedoch der schöne Sohn des Königs sein Kommen für einen Ball ankündigt, will sie den Töchtern ihrer Schwiegermutter nicht alleine das Feld überlassen. Immerhin wäre eine Ehe mit dem Prinzen der Weg aus ihrem Gefängnis.

Freilich weiß die Stiefmutter dies zu verhindern. Doch eine gute Fee erhört Cinderellas Flehen. Sie kleidet sie neu ein und entsendet sie bis Mitternacht auf den Ball. Cinderella fällt dem Prinzen sofort ins Auge. Als sie kurz vor Mitternacht den Ball eilig verlässt, verliert sie einen ihrer gläsernen High Heels. Der Prinz nutzt diesen, um in den folgenden Tagen herauszufinden, wer ihm da bei dem Ball so gut gefallen hat.

Doch erneut verhindert die böse Stiefmutter, dass Cinderella glücklich wird. Sie sperrt sie ein und hält sie fern von dem Prinzen. Das lässt das Mädchen gehörig ausklinken!

Schaut in den Film hinein

Märchenstunde mit blutigem Twist und Natasha Henstridge – vorgelesen von Mark L. Lester

Fast 45 Minuten lang muss man sich doch gewaltig mit „Cinderella’s Revenge“ abquälen. Alles verläuft in zu vertrauten Bahnen. Und es sieht schrecklich aus, ist extrem schlecht gespielt und haut einem Dialoge um die Ohren, die man gar nicht hören möchte. Dieser Film hat nichts Anmutiges, nichts Märchenhaftes und nichts, was einen unterhalten könnte.

Einzig ein paar hübsche Anachronismen – wie ein Tesla mit „Pumpkin“-Nummernschild anstelle einer Pferdekutsche – lassen einen kurz schmunzeln. Dies wird der Film im Übrigen beibehalten, weshalb später sogar schusssichere Westen auftauchen werden.

Cinderella wird übel mitgespielt

Cinderella wird übel mitgespielt

Doch ist die erste Filmhälfte erst einmal durchgestanden, wird der Film giftiger. Denn plötzlich rät die gute Fee ihrem Schützling Cinderella, sich für das angetane Leid zu rächen. Sie schenkt ihr eine Maske, die eigentümliche Kräfte zu haben scheint. Sie lässt Cinderella Lust am Killen empfinden und sie macht sie auch stärker.

Gebrochene Knochen, herausgerissene Augen, in Schädel gerammte High Heels und saftig durchschnittene Kehlen sind die Folge. Das „Märchen“ wird nun räudiger in seinem Erzählton. Die hässlichen Bilder passen plötzlich vollkommen zu der nun steigenden Handlung. Und auch die anachronistische Sprache mit ihren Bitch-Eskapaden passt nun zum Ton. „Cinderella’s Revenge“ beginnt, tatsächlich Spaß zu machen, weil der Kniff, die drangsalierte Heldin zur brutalen Rächerin zu machen, richtig gut funktioniert.

Natasha Henstridge in Cinderella's Revenge

Natasha Henstridge weckt als gute Fee die dunkle Seite von Cinderella.

Zu einem guten Film wird „Cinderella’s Revenge“ so nicht, aber zu einem exploitativen, niedere Instinkte ansprechenden Wust aus Blut und Titten, der ein geneigtes Publikum definitiv abholen könnte. Die darstellerischen Leistungen bleiben allerdings arg medioker und die Billo-Optik mag nun besser passen, nervt aber trotzdem. Zumindest ist das Geschmodder handgemacht und erklärt in seiner Zeigefreudigkeit auch die FSK 18. Als Schauplatz dient ein recht cool aussehendes Gehöft in England und die Ausstattung machte einen guten Job. Blöd nur, dass die Kamera die Detailfülle beim aufwändigsten Moment des Filmes (der Ball) in abtörnenden Gelb- und Brauntönen absaufen lässt.

„Cinderella’s Revenge“ bietet etwas anderen Märchenspaß

Mit Natasha Henstridge („Night of the Sicario“) hat sich zumindest ein bekannteres Gesicht in den Film verirrt. Ihr sieht man in der Rolle der guten Fee an, dass sie durchaus Spaß am Set hatte. Schade, dass dies bei den anderen Darstellern nicht der Fall war. Sie wirken entweder extrem steif oder overacten sich um Kopf und Kragen. Das macht es total schwer, in die Geschichte einzutauchen. Auch bekommt Lauren Staerck („Dinosaur Prison“) als Cinderella die zunehmend finsteren Seiten beziehungsweise die Mordgeilheit ihrer Figur nicht transportiert.

Zudem fragt man sich, wieso der von Mark L. Lester („Whitmans Rückkehr“) produzierte Film den langen Anlauf in Kauf nimmt. Der unter dem Vorspann laufende Rocksong „Cinderella Snapped“ hätte mit seiner alternativen Sichtweise auf den Cinderella-Plot als Basis vollkommen ausgereicht, um Cinderella sofort als blutgeile Killerin zu präsentieren.

Wirklich schade, dass Regisseur Andy Edwards („Zombie Spring Breakers“) diese Möglichkeit ungenutzt verstreichen lässt. So langweilt sein Film die ersten 45 Minuten hart, bevor er sich aufgrund seines schön fiesen Twists im „Winnie the Pooh: Blood and Honey“-Fahrwasser in den letzten 40 Minuten zumindest ansatzweise wieder fängt.

04 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erscheint am 06. Februar 2025 von Tiberius Film und ist mit einer Freigabe ab 18 ungeschnitten. Ihr könnt den Film auch streamen.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Tiberius Film__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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