Originaltitel: The Shadow Men__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1997__Regie: Timothy Bond__Darsteller: Eric Roberts, Sherilyn Fenn, Brendon Ryan Barrett, Dean Stockwell, Andrew Prine, Chris McCarty, Tom Poster, Valerie Swift u.a. |
Bob ist mit seiner Familie unterwegs zum Painted Mountain, einem verträumten Stück Natur, zu dem ihn schon sein Vater immer mitgenommen hat. Er genießt mit seiner Frau und seinem Sohn einen schönen Tag vor Ort, inklusive Sternegucken und Lagerfeuerromantik. Blöderweise geht die Naturliebe seiner Familie nicht viel weiter und so wollen die Banausen die Nacht wieder im heimischen Bett verbringen. Also bricht man auf. Doch man kommt nicht weit, denn plötzlich taucht ein in ein gleißendes Licht getauchtes Flugobjekt auf, das die Familie in ihrer Familienkutsche von der Straße drängt und einen Unfall provoziert.
Wenige Zeit später wacht die Familie benommen in ihrem Auto auf und hat das Gefühl, es sei gar nichts weiter passiert. Doch daheim angekommen häufen sich die Anzeichen, dass doch etwas vorgefallen ist. Albträume und sich schleichend verändernde Familienmitglieder veranlassen Bob zu Nachforschungen. Als er die Air Force kontaktiert, um herauszufinden, ob das Flugobjekt von dem betreffenden Abend eventuell ein neuer Jet war, tauchen plötzlich Männer in Schwarz bei ihm daheim auf und stellen viele seltsame Fragen. Bob schmeißt die seltsamen Kerle raus, muss aber feststellen, dass diese ihn nun permanent verfolgen und auch handgreiflich werden. Da sichtet seine Frau das Video von dem Familienausflug und sieht darauf, dass die Familie von Aliens entführt wurde…
httpv://www.youtube.com/watch?v=Ctl-8IEeJK8
Warum die Aliens das getan haben sollen, erfährt man genauso wenig, wie den Grund für das Auftauchen der Men in Black. Allgemein wird in „The Shadow Men“ erstaunlich wenig nach Gründen und Motiven für die Handlungen von Personen gesucht. Stattdessen scheinen die Macher gesehen zu haben, dass „Akte X“ gerade auf dem Höhepunkt seines Erfolges war und Mysteryserien allgemein wie irre brummten. Warum die Thematik nicht auch mal auf einen billigen B-Film übertragen? Viel mehr Überlegungen können hinter „The Shadow Men“ einfach nicht stehen, denn sonst würde man das ja vermutlich an der Handlung oder der Figurenzeichnung bemerken.
Was wir anstelle dessen bekommen, ist eine extrem bräsig aufgezogene Story mit allen Versatzstücken des Genres. Mittendrin stereotype Figuren, die von eher gelangweilten Schauspielern uninspiriert interpretiert werden. Und das, wo der Film mit Namen wie Eric Roberts („The Expendables“), Sherilyn Fenn („Two Moon Junction“) und Dean Stockwell („Der Regenmacher“) gar nicht mal so uninteressant besetzt ist. Leider stimmen auch die Schauwerte im Film nicht. Special Effects gibt es gleich mal gar nicht zu sehen. Die Aliens bestehen aus lächerlichen Styropormasken und billigen blauen Stoffanzügen. Die Men in Black tragen halt schwarze Overalls und haben lächerliches Augen-Make-Up erhalten. Und die Action hat bis zum Showdown ziemlich Sendepause. Zwar gibt es mal eine kleinere Autoverfolgungsjagd mit Blechschaden, viel mehr passiert aber auch nicht. Zum Ende hin verschanzt man sich auf der abgeschiedenen Farm eines UFO-Gläubigen und erwehrt sich hier der Aliens. Hier gibt es ein paar druckvolle Autoexplosionen und saftende Shootouts zu bewundern. Brutal wird es aber nie, da die Aliens weiße Kondensmilch bluten und keinen roten Lebenssaft. Optisch bietet der Film langweiliges TV-Niveau, das unter der Generierung von Spannung versteht, die Kamera schief zu halten. Ansonsten regiert 0815 Optik ohne irgendwelche Schmankerl oder Auffälligkeiten.
Was an „The Shadown Men“ am meisten verärgert, ist sein dämliches Ende. Die Bösewichter haben irgendwie erreicht, was sie wollten und lassen die Familie entkommen. Diese landet in einer Art Zeugenschutzprogramm und lebt da glücklich vor sich hin, obwohl sie weiß, dass da Aliens unter den Menschen leben, die die Menschheit durchaus gerne auch mal ausradieren. Ob man sich an einem offenen Ende versuchen wollte oder gerne wie das große Vorbild „Akte X“ ordentlich Fragen aufwerfen wollte, die man dann nicht einmal ansatzweise erklären will, man weiß es nicht. Ich kann nur sagen, dass man wie vor den Kopf gestoßen auf den Abspann starrt und nicht glauben kann, dass man soeben wirklich gut 90 Minuten Lebenszeit auf einen derartigen Schmarrn verschwendet hat, der sich gerne geheimnisvoll geben möchte, letztlich aber nur langweilt, keine Spannung aufbauen kann und weder optisch noch in der Action irgendwie herausragt. Zumindest liefert Eric Roberts eine halbwegs solide Leistung ab und für dessen Fans ist „The Shadow Men“ vielleicht noch halbwegs brauchbar. Ansonsten kann man den Film nur Leuten empfehlen, die mal die Men in Black in Böse erleben wollen. Nur, warum sollte man das wollen? Am Ende bleibt verquaster Mysterymüll.
Die deutsche VHS kommt von dem Label Starlight und hat eine FSK 16 Freigabe bekommen. Auf digitalen Datenträgern gibt es den Film nur im Ausland. Etwa in Holland von Bridge Pictures.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
Copyright aller Filmbilder/Label: Starlight__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: ???__Blu-ray/DVD: Nein/Nein, nur auf VHS |