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Psych: 9

Originaltitel: Psych: 9__Herstellungsland: USA-GB-CZ__ Erscheinungsjahr: 2010__Regie: Andrew Shortell__ Darsteller: Sara Foster, Gabriel Mann, Cary Elwes, Michael Biehn, Colleen Camp, Winter Ave Zoli, Susie Amy, …

Das britische DVD-Covermotiv.

Das britische DVD-Covermotiv.

Ein Teaser-Postermotiv des Films.

Ein Teaser-Postermotiv des Films.

httpv://www.youtube.com/watch?v=o4kwbiNPKqc

In den USA unter dem „Ghost House Underground“-Banner veröffentlicht, handelt es sich bei Andrew Shortell´s Spielfilm-Regiedebüt „Psych: 9“ um einen in der Tschechischen Republik realisierten Mystery-Horror-Thriller aus dem Jahre 2010. Im Zentrum der Geschichte steht eine „seelisch angeschlagene“ junge Dame namens Roslyn (Sara Foster), welche sich u.a. aufgrund bestehender Eheprobleme eines Tages dazu entscheidet, einen Nachtschicht-Job in einem kürzlich erst geschlossenen Krankenhaus anzunehmen, da sie auf diese Weise einige zusätzliche gemeinsame Stunden mit ihrem Gatten Cole (Gabriel Mann) verbringen kann – seines Zeichens ein von abends bis morgens tätiger Taxifahrer. Betraut damit, die zahlreichen verbliebenen Patientenakten zusammenzutragen, zu erfassen sowie in Pappkartons zu verstauen, halten sich während ihrer Arbeitszeit bloß sie, ein unbehaglicher Sicherheitsmann (Ryan James) sowie der Psychologe Dr. Clement (Cary Elwes) in dem geräumigen alten Gebäude auf – wobei sich letzterer eigenständig um die Unterlagen seiner (in einer der oberen Etagen gelegenen) Abteilung kümmert. Irgendwann geschieht es jedoch, dass Roslyn eine „gedeihende Unruhe“ befällt – sie gar „gespenstische Erscheinungen“ erblickt plus „unheimlichen Gesang“ zu hören meint. Ferner berichtet ihr ein Detective (Michael Biehn) von einem brutalen Frauenmörder, der seitens der Presse „Nighthawk“ genannt wird, primär Blondinen mit einem Hammer tötet und all seine Taten in einem markanten Umkreis eben jener Klinik verübt. Schon bald liegen ihre Nerven blank – zumal sie die furchtbare Befürchtung beschleicht, Cole könnte eventuell etwas mit den Verbrechen zutun haben. Um der Isolation und Verunsicherung entgegenzuwirken, sucht sie fortan immer häufiger Kontakt zu Clement – woraus diverse Therapie-Gespräche resultieren, in denen ihre traumatische Vergangenheit ebenso thematisiert wird wie ihre derzeitigen „Belastungen“. Lange verdrängte Erinnerungen und Gemütsbewegungen werden zutage gekehrt, ihre psychische Verfassung verschlechtert sich rapide – worüber hinaus ihr auf einmal eine erschreckende Verbindung zwischen den Mord-Opfern und der Einrichtung gewahr wird, in welcher sie gerade tätig ist. Offenkundig scheint „der Schlüssel zu allem“ wohl irgendwie mit einem bestimmen Raum im fünften Stock in Zusammenhang zu stehen…

Mit seinen vielen bekannten (inhaltlichen wie stilistischen) Versatzstücken ruft einem „Psych: 9“ unweigerlich etliche andere Genre-Vertreter (unter ihnen „Nightwatch“ und „Session 9“) in den Sinn – doch wurden die verschiedenen „Mosaik-Elemente“ (u.a. aus den Bereichen „Mindfuck“, Geister-Horror, Charakter-Drama und „Slasher“-Thriller) in diesem Fall nur bedingt zufrieden stellend aneinander gefügt: Die einzelnen Plot-Stränge (zum Beispiel) entbehren einer engeren Verflechtung sowie des Öfteren gar einer schlüssigen Erklärung bzw. Auflösung, während der sich um den Serienkiller rankende Story-Teil besonders oberflächlich gestrickt anmutet – was „im Nachhinein“ zwar durchaus nachvollziehbar ist, im Zuge des Sichtens dem potentiellen Reiz des forcierten „Whodunit?“-Ansatzes (der im Prinzip jeden irgendwie verdächtig erscheinen lässt) aber beileibe keinen Zutrag beschert. Eine Menge wird bloß angedeutet und erfährt keinerlei Konkretisierung – was beim Zuschauer mit Sicherheit Aufmerksamkeit und Neugier erwecken sollte, hier jedoch rasch (nicht allein dank der gebotenen Anhäufung von Klischees und uninteressanten Dialogen) „ins Gegenteil umschlägt“. Für Roslyn und das Publikum ist es schwierig, zwischen Halluzinationen und der Realität zu unterscheiden – wobei die Ursache dafür (mal wieder) „in der Kindheit verwurzelt“ liegt. Da man schlichtweg keine ausgeprägte „Connection“ zu ihr aufzubauen vermag, hält sich das für sie empfundene Mitleid (zwangsläufig) in Grenzen – trotz der Natur des ihr Widerfahrenen. Zumindest aber liefert Sara Foster (TV´s „90210“) eine starke Performance ab und beschert dem Streifen mit ihrer engagiert-glaubhaften Darbietung jener labilen und nur eingeschränkt sympathischen Figur ein herausragendes Highlight. Die Ehe zwischen ihr und Cole ist kompliziert, emotional sowie „dem Ende nahe“: Gabriel Mann (TV´s „Revenge“) portraitiert ihn gleichermaßen ambivalent wie anständig. Den mysteriös-eigenwilligen, Roslyn beim Aufarbeiten ihres Traumas unterstützenden Therapeuten Clement mimt Cary Elwes („Liar Liar“) indes solide – was genauso auf Michael Biehn („Aliens“) zutrifft, der aber nur über wenig Screen-Time sowie eine enttäuschend schlichte Rolle verfügt. Obendrein sind u.a. noch Winter Ave Zoli (TV´s „Sons of Anarchy“) und Coleen Camp („Election“) in zwei Nebenparts mit von der Partie…

Drehbuchautor Lawrence Robinson hat sich mit der Einbindung von Motiven wie Eifersucht und Misstrauen innerhalb der zerrütteten Beziehung, übernatürlichen Phänomenen, speziellen Krankheitssymptomen (á la Paranoia, Verdrängung, Projektion und Kompensation) sowie der Addition eines Angst und Bedrohung verbreitenden Mörders darum bemüht, dem Werk von Grund auf ein „atmosphärisches Fundament“ zu verleihen – bloß „versandet“ die Geschichte im Mittelteil zunehmend, primär da sie merklich unfokussiert daherkommt und es ihr zudem an „echter Substanz“ mangelt. Unvorteilhaft in diesem Kontext ist auch das ruhige bzw. schleppend-langsame Tempo, mit welchem sich alles entfaltet: Eine gezielte Straffung gewisser Sequenzen wäre zu wünschen gewesen – denn auf diese Weise „dümpelt“ der Verlauf die meiste Zeit einfach nur „unaufregend vor sich hin“, ohne einen dabei in irgendeiner Form „mitreißen“ zu können. Reich an belanglosen Gesprächen sowie mit punktuellen Offenbarungen der wenig überraschenden Art aufwartend, mündet das Geschehen schließlich in einem (inzwischen ja obligatorischen) „finalen Twist“, der nicht gerade schwer vorauszuahnen ist und dementsprechend nur einen unbefriedigenden Ausklang der knapp 95 vorangegangenen Minuten markiert. Die Regie-Leistung Andrew Shortells ist kaum der Rede wert: An sich zwar keineswegs schlecht – nichtsdestotrotz aber weitestgehend belanglos, frei hervorstechender Eigenschaften. Selbiges trifft ebenfalls auf den Score James Edward Barkers („the 4th Reich“) sowie die Bebilderung Shane Dalys („Chained“) zu – wohingegen Nick McCahearty´s Editing-Arbeit (augenfällig) einer deutlichen Verbesserung bedurft hätte. Einfallslose, aufgesetzt wirkende „Jump Scares“, eine Rückblende wie direkt aus der „Saw“-Franchise entnommen, nicht mehr als ein Minimum an Suspense, sporadische Anflüge von Langeweile: Wäre da nicht die schicke Farbgebung und das creepy Setting, wäre meine abschließende Wertung gar noch schwächer ausgefallen. Das angrenzend verlassene alte Klinikgebäude, komplett u.a. mit dunklen Fluren, seltsamen Geräuschen, flackernder Beleuchtung, unsicherem Aufzug und antiquiertem Inventar (inklusive eines unheimlichen Behandlungsstuhls sowie einer Blut-gefüllten Metallwanne), ist mit Abstand „das effektivste“ am ganzen Film – nur reicht das (alles in allem) beileibe nicht aus, um dem Streifen noch so etwas wie eine Empfehlung zuzugestehen…

Fazit:  Uninspiriert, unaufregend, oberflächlich, weder gruselig noch spannend sowie leicht zu durchschauen: So ungefähr lässt sich „Psych: 9“ relativ treffend beschreiben bzw. charakterisieren – also nichts weiter als ein weiterer Mystery-Horror-Psycho-Thriller, der (von seiner überzeugenden Hauptdarstellerin und düster-stimmungsvollen Location mal abgesehen) insgesamt nur wenig zu bieten hat…

Hierzulande ist der Film bis heute (10/2013) noch immer nicht erschienen – wohingegen er u.a. in den USA, Australien und Holland bereits seit einiger Zeit sowohl auf DVD als auch auf BluRay zu haben ist…

Stefan Seidl

Psych: 9

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Psych: 9

Copyright der Cover und Pics: Green Card Pictures / Ghost House Underground (US) / Universal Home Ent. (UK & NL)__ Infos zur holländischen VÖ: Freigabe: 16__ Geschnitten: nein__ Blu Ray/DVD: ja/ja__

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Categorised in: Reviews, the Horror Pit

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