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Escape Plan – Entkommen oder Sterben

Originaltitel: Escape Plan__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2013__Regie: Mikael Håfström__Darsteller: Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Vincent D’Onofrio, Jim Caviezel, 50 Cent, Vinnie Jones, Sam Neill, Amy Ryan, Caitriona Balfe, Faran Tahir u.a.
Escape Plan

Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone schmieden den “Escape Plan”

Ray Breslin sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis ein. Doch er ist kein normaler Häftling. Stattdessen lässt er sich vorsätzlich inhaftieren, um zu checken, wie leicht es ist, aus den jeweiligen Gefängnissen auszubrechen. Bei diesem Ausbruch genügen ihm ein paar Papierkügelchen, eine Milchpackung und ein gutes Ablenkungsmanöver und schon spaziert er wieder in der Freiheit herum. Eine stark geraffte Rückblende, die uns erklärt, wie Ray den Ausbruch schaffen konnte, stimmt den Zuschauer schon auf eines der größten Probleme des nun folgenden Filmes ein: In „Escape Plan“ hapert es mehr als einmal in logischer Hinsicht. Schon bei diesem Ausbruch, der schlitzohrig wirken will, bleiben so viele offene Fragen, dass die Flucht letztlich nur arg konstruiert wirkt. Ein Problem, das „Escape Plan“ über seine gesamte Laufzeit hinweg nicht gehändelt bekommt.

Nachdem der Gefängnisdirektor darüber informiert wurde, wie „sicher“ sein Gefängnis tatsächlich ist, wartet schon der nächste Auftrag auf Ray. Er soll den neuesten Prototyp eines Supergefängnisse einer privaten Firma testen. Dieses und weitere gleich aufgebaute Gefängnisse sollen zur Herberge der gefährlichsten aller Verbrecher werden. Zwar steht Ray nach seinem letzten Job der Sinn eher nach Erholung, doch das in Aussicht stehende Salär verleitet ihn doch, zuzusagen. Er lässt sich als Porthos einschleusen. Doch schon die Überstellung in den Knast macht Ray misstrauisch. Er wird so stark sediert, dass er von dem Transport kaum etwas mitbekommt. Als er kurz halbwegs klar ist, muss er sehen, dass ein Wärter einen anderen Gefangenen mittels Fußtritts aus dem fliegenden Helikopter bugsiert…

httpv://www.youtube.com/watch?v=-jzreFEez8Y

Escape Plan

Arnie und Sly hecken was aus …

In dem Superknast angelangt will Ray darum sofort die Reißleine ziehen. Er nennt den Abbruchcode für seine Aktion, der den Gefängnisleiter eigentlich dazu bringen sollte, Ray wieder in die Freiheit zu entlassen. Doch leider gehen dem Direktor der Einrichtung die Ausführungen Rays herzlichst am Hintern vorbei. Ray bleibt in dem Knast und mehr und mehr reift in ihm der Gedanke, dass er verladen wurde… Leider hat in diesem Abschnitt das analytische Gespür der Figur Ray Breslin komplett Pause. Denn eigentlich hat dieser drei Grundsätze/Regeln, nach denen er seine Ausbrüche organisiert: Kenne den Grundriss, verinnerliche die Abläufe in dem Gefängnis und organisiere Hilfe von außen oder innen. Davon merkt man leider auf einmal gar nichts mehr. Viel zu passiv lässt Ray jetzt einfach alles mit sich geschehen und wirkt gar nicht so, als wolle er etwas an seiner Situation ändern. Selbst wenn Arnold Schwarzeneggers („The Last Stand“) Figur des Emil Rottmeyer im Film auftaucht, wirkt Sylvester Stallones („The Expendables“) Figur beständig wie ein geprügelter Hund.

In diesem Abschnitt bleibt es im Grunde dem Zuschauer überlassen, das zu tun, was Ray machen sollte: Man bestaunt den Knastalltag, das Design des Knasts, das beeindruckend riesige Setting, in dem gedreht wurde und welches in einigen Momenten stark an das Ölplattformgefängnis in „Face/Off“ erinnert. Der eiskalte Jim Caviezel („Transit“) macht in diesem Abschnitt als Gefängnis-Direktor Hobbes einige Punkte gut. Als gut gekleideter Gentleman-Drecksack gibt er eine diabolisch gute Figur ab, bleibt aber im weiteren Verlauf in diesem Stadium komplett hängen und darf sich weder entwickeln noch irgendwie richtig fies werden. Seine recht Hand Drake wird von Vinnie Jones („Locked Down“) gegeben, der in einer Standgasperformance wieder den Psycho auf Abruf gibt und eigentlich nur nervt.

Escape Plan

Schwarzenegger liefert in der Originalfassung eine stark gespielte “Ausraste-Performance”, inklusive perfektem Deutsch!

Zumindest bringt Arnie aber nun verdammt viel Witz in den Film. Er belauert Ray, umschleicht ihn, stellt ihm extrem viele Fragen und prallt an dem vollkommen neben sich stehenden Ausbruchsexperten immer wieder ab. Er gibt aber nie auf und bringt Ray irgendwann endlich wieder auf Kurs. Zumindest gefühlt, denn Ray weiß immer noch nicht, was er machen soll und diese Hilflosigkeit wird in „Escape Plan“ definitiv ein wenig zu lang zelebriert. In der Folge hängt der Film im Mittelteil mehrere Male ordentlich durch. Wenigstens fokussiert er hier aber so stark auf das Gespann Sly und Arnie, dass er gar nicht erst in die beliebtesten Klischeefallen des Knastfilmgenres tritt. Einfach weil er das Drumherum irgendwann viel zu sehr ausblendet. „Escape Plan“ wird mehr und mehr zur Arnie und Sly Show, stark dominiert von Sly, der schon die deutlich größeren Anteile am Film hat.

„Escape Plan“ selbst hat in diesem Abschnitt wieder einige Logikhänger: Etwa wird Drake auf Ray angesetzt und soll ihn ordentlich terrorisieren. Das macht dieser auch mit aller Hingabe, doch plötzlich ist diese Drangsaliererei vorbei. Ohne ersichtlichen Grund. Dann wird dem Zuschauer der Standort des Gefängnisses als großer „Twist“, als große Überraschung präsentiert. Warum macht man gegenüber den Gefangenen ein Geheimnis aus dem Standort? Und dass dieser von keinem der Insassen erraten wurde, beispielsweise aufgrund gesundheitlicher Probleme, kann mir auch keiner erzählen. Doch wie gesagt, mit der Logik steht der Film eh auf Kriegsfuß.

Aber zumindest fällt Ray dann irgendwann wieder ein, was sein eigentlicher Beruf ist bzw. was er am besten kann und endlich läuft der Film wieder rund! Es wird analysiert, es werden Pläne geschmiedet, es werden Zweckgemeinschaften anberaumt und es steigt endlich Action! „Escape Plan“ entwickelt nun richtig Zug, Tempo und wirkt deutlich zwingender als zuvor. Und endlich sehen wir unsere beiden Helden in Action. Der Bodycount steigt ordentlich, Arnold Schwarzenegger wird in einer absolut kultigen MG-Ballerszene köstlichst überinszeniert und Sylvester Stallone wirft sich mit Schmackes in Infights und Shootouts! Endlich gehen die Schauwerte über das beeindruckende Knastsetting hinaus, es dürfen Sachen explodieren und ein Helikopter macht ebenfalls ordentlich Stimmung.

Im Anschluss an die lang und breit ausgespielte Showdown-Sequenz will der Film dann zwar handlungstechnisch noch ein wenig zuviel, aber geschenkt. Der Twist funktioniert, die Idee ist so blöd nicht und „Escape Plan“ wird zu einem absolut befriedigendem Ende gebracht. Danach ist aber auch sofort klar, dass auch „Escape Plan“ kein Schwarzenegger Comeback in Blockbustergefilden mit sich bringen wird. Dazu ist „Escape Plan“ zu sehr auf die Fans ausgerichtet und lebt viel zu sehr von dem Team-Up der beiden alten Haudegen. Diese interagieren köstlich miteinander, wobei Arnie trotz geringerer Screentime die besseren Szenen abbekommen hat. Sobald er im Film auftaucht, weiß man wieder, was man in den letzten Jahren im Actiongenre so schmerzlich vermisst hat. Diese Selbstironie und dieser trockene Humor sind einfach einzigartig. In der englischsprachigen Pressevorführung gab es zudem einen köstlichen Moment, in dem Schwarzenegger in perfektem Deutsch zu hören ist. Witzigerweise wird diese recht lange Szene erst dann englisch untertitelt, als Arnie die derberen Bonmots herausholt. Die dramatischeren Elemente wollte man anscheinend nicht übersetzen. Sly dagegen ist zwar der Mittelpunkt des Filmes, leidet aber unter der von mir angedeuteten Inkonsequenz des Drehbuches in Bezug auf seine Figur. Sein Ray bleibt einfach zu lange tatenlos, um restlos zu überzeugen.

Escape Plan

Am Ende von Escape Plan rumpelt es ordentlich!

In weiteren Rollen erleben wir Vincent D’Onofrio („Die Jugger“), Sam Neill („Jurassic Park“) und 50 Cent („Fire with Fire“). Sie machen ebenfalls einen guten Job, sind für den Film aber unerheblich. Die Knastinsassen werden witzigerweise allesamt von ziemlich alt wirkenden Typen gegeben, was den Knast wie ein Altenheim der Supergangster wirken lässt. Optisch wurde der Film von Regisseur Mikael Håfström („The Rite“) sehr solide, unaufgeregt und mit edlen Bildern versehen umgesetzt. Dies kommt gerade den Actionszenen sehr entgegen, die fernab von hektischem Kameragewackel inszeniert wurden. Der Score zum Film ist solide, aber leider arg unauffällig geraten.

Und das trifft irgendwo auch auf „Escape Plan“ zu. Dieser ist einfach immer noch zu sehr Fanfilm, als ein wirklicher Schritt nach vorne. Die Fans von Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone erhalten hier eine Vollstbedienung. Beide spielen mit Spaß und Verve auf, hätten aber noch mehr Actionszenen zum Glänzen gebrauchen können. Denn Håfström weigert sich beinahe verbissen gegen Pre-Showdown Actionszenen und unterwandert so freilich auch die Erwartungen des Zuschauers an ein Team-Up der beiden Actiongiganten. So liegt das Augenmerk auf der Story, die einen witzigen Ansatz hat (Ich kannte die Idee bisher nur aus Fernsehserien, in denen man meist Banken auf ihre Sicherheit hin testete, indem man sie auszurauben versuchte), aber an diversen Logiklöchern krankt und vor allem im Mittelteil konsequenter und straffer hätte sein müssen, um einen richtig guten Spannungsbogen zu etablieren. Was hätte man beispielsweise alles aus der Szene machen können, in der Slys Breslin bemerkt, dass sein Opponent begeisterter Leser des Buches ist, in dem Breslin selbst die diversen Sicherheitslücken der verschiedenen Gefängnisse und seine Methoden, diese aufzudecken, beschrieb. Hätte man diesen Ansatz einfach mal verfolgt, hätte Breslin freilich nicht nur gegen den Gefängnisdirektor sondern auch gegen sich selbst und seine eigenen Methoden arbeiten müssen. Leider lässt „Escape Plan“ derartige Ideen zu folgenlos vorüberziehen. Erst wenn Slys Figur ihre analytischen Fähigkeiten wieder entdeckt, läuft „Escape Plan“ richtig rund und wird der Zuschauer auch mit ein zwei Schwächen der vorherigen Filmminuten versöhnt. Was bleibt, ist ein unterhaltsames Stück Männerkino mit DEN Ikonen des Actionkinos, die sowohl in der Action als auch durch ihr loses Mundwerk überzeugen.

Ganz, ganz knappe:

„Escape Plan” ist ab 14. November in den deutschen Kinos zu sehen.

In diesem Sinne:
freeman



Escape Plan - Entkommen oder Sterben

Hobbes (Jim Caviezel) verhört Rottmayer (Arnold Schwarzenegger)

Nach Schwarzenegger-Cameos in beiden „The Expendables“-Filmen sollte nun ein lange gehegter Traum für Actionfans wahr werden: Die beiden Konkurrenten Schwarzenegger und Stallone gemeinsam auf der Leinwand in Hauptrollen – ein Traum der 1980er und 1990er, der heute in erster Linie nur den Schlaf alteingesessener Genreenthusiasten heimsuchen dürfte.

Ray Breslin (Sylvester Stallone) ist Ausbruchsexperte, der Gefängnisse auf Sicherheit testet. Unterstützt wird er von seinem Team, genauer gesagt Hush (50 Cent), Abigail (Amy Ryan) und Lester (Vincent D’Onofrio), doch es ist Ray, der sich einsperren lässt, Sicherheitslücken auskundschaftet und danach ausbricht – so zu sehen auch in der Eingangsszene, welche „Prison Break“ und Co. auf wenige Minuten kondensiert, aber leider in der Luft hängt, da der genaue Hergang des Ausbruchs eben nicht genau erläutert wird und damit die Faszination des Ausbruchsfilms, wenn man von diesem Subgenre sprechen möchte, nicht entfaltet wird.

Kaum zurück vom letzten Job wartet Jessica Miller (Caitriona Balfe) in Rays Büro: Für das Doppelte seines üblichen Honorars soll der Experte, der sogar Bücher mit Richtlinien für Knastsicherheit schreibt, eine neue Einrichtung testen. Wie schon der berühmt-berüchtigte letzte Job eigentlich ein sicheres Zeichen für dunkle Machenschaften und bevorstehendes Scheitern, doch den Genreregeln folgend sagt Ray natürlich zu und staunt nicht schlecht, wenn man ihn bei der Knastüberstellung betäubt und das Ortungsgerät entfernt, mit dem sein Team ihm sonst folgen kann.

Im Gefängnis „The Tomb“ (so auch der ursprünglich geplante Titel des Films) warten noch mehr böse Überraschungen: Gefängnisdirektor Hobbes (Jim Caviezel) akzeptiert das Codewort nicht, mit dem Ray üblicherweise freikommen würde, und will ihn in seiner Zelle versauern lassen. Ray plant den Ausbruch, wobei ihm der örtliche Mann mit den Kontakten, Emil Rottmayer (Arnold Schwarzenegger), eine Hilfe sein könnte…

Escape Plan - Entkommen oder Sterben

Noch ist er in Freiheit und Begleitung seiner Kollegin Abigail (Amy Ryan): Ray Breslin (Sylvester Stallone)

Wie schon bei „Zimmer 1408“ und „The Rite“ erweist sich Mikael Håfström als fähiger Handwerker, der aber eben nur ein Handwerker ist, der das Drehbuch routiniert, aber ohne große Inspiration umzusetzen weiß. Was angesichts des nicht unbedingt feingeistigen Drehbuchs bedeutet, dass „Escape Plan“ zwar stylisch-schick nach derzeit angesagtem Technothriller aussieht, mit Mätzchen wie gläsernen Zellen und High-Tech-Sicherheitsanlagen, aber auch mit Klischees zugebuttert ist: Neben dem sadistisch-distanzierten Direktor gibt es den brutalen Psycho unter den Wächtern, Drake (Vinnie Jones), mit dem sich Ray alsbald anlegt, die verschiedenen Gangs innerhalb des Gefängnisses (Muslime, White Power und dergleichen), die nachlässigen Wachen, deren Schwächen man ausnutzen kann usw.

Was nicht so tragisch wäre, würde sich „Escape Plan“ für eine klare Linie entscheiden, man denke an „Lock Up“ (ebenfalls mit Stallone in der Hauptrolle). So schwankt Håfströms Film aber zwischen kopflastigem Ausbruchsplanen, unsubtil-unrealistischer Action und Fanservice hin und her. Letzterer ist für die Actionfreunde reichlich vorhanden, wenn sich die beiden Hauptdarsteller Wortgefechte liefern und die (nach dem Film immer noch offen bleibende) Frage klären wollen, wer denn nun die dickeren Eier und die cooleren Sprüche ab. Sly fährt dabei seine Linie alternder Profis, die es immer noch drauf haben und weitermachen, weil sie gar nicht anders können, weiter, Arnie gibt sich als gewohnt lockerer Typ, dem man besser nicht querkommt und der in einer „Phantom Kommando“-Gedächtnisszene mit einem MG aus der Hüfte ballert. Dass bei der Auslöschung des Oberschurken der eine den Pre-, der andere den Postmortem-Oneliner abgibt, versteht sich da von selbst, damit Fans beider Stars auf die Kosten kommen.

Nur sind diese nicht mehr so zahlreich gesät wie damals und so macht der Film lieber einen auf Nummer sicher, weiß nicht genau ob er ein Actionvehikel für die alten Fans sein oder sich doch an den modernen Markt anpassen soll. So kommt es dann zum Bruch, wenn nach all dem Planen und Vorbereiten im letzten Drittel auf einmal die Actionkeule rausgeholt wird, man die Bewacher nicht mehr Köpfchen und Planung, sondern mit Faust und Wumme dezimiert. Das Gebotene hat dank der Håfströms Regie durchaus Bumms und in den Nahkämpfen eine erfreuliche Körperlichkeit, aber macht den Film noch nicht zum reinrassigen Actionvehikel, will aber auch nicht zum vorigen Thrillerkonstrukt passen.

Escape Plan - Entkommen oder Sterben

Der Psycho vom Dienst: Drake (Vinnie Jones)

Dieses ist freilich nicht ganz sattelfest, denn manchmal wird von den sonst so peniblen Bewachern eine minutenlang ausgefallene Überwachungskamera aus kaum plausiblen Gründen mehr oder weniger ignoriert, Breslin ist für einen Ausbruchsspezialisten überraschend planlos und der Ausbruch wirkt dann doch etwas wenig durchorganisiert für einen Film mit dem Titel „Escape Plan“. Was nicht bedeutet, dass der Film als Thriller vollends versagen würde: Die scheinbar ausweglose Situation stellt der Film beklemmend dar, die Beschaffung zum Entkommen nötiger Gegenstände sorgt für das Ausbruchsfilmfeeling und wenn man sich mit früheren Gegnern verbünden muss um gegen den großen Feind zu bestehen, dann transportiert das sympathisch-raues Männerkodex-Männerfilmfeeling. Nur wäre das alles besser zu genießen, wenn der Film logisch durchdachter wäre. Und über die Tatsache, dass in den letzten Minuten die derzeit anscheinend unausweichlichen Last-Minute-Plottwists noch mal abgefeuert werden müssen, die hier zwar immerhin nicht unsinnig, aber auch wenig nötig sind, breitet man lieber den Mantel des Schweigens.

Großen Spaß bereiten immerhin die Leistungen der Hauptdarsteller: Sylvester Stallone („Bullet to the Head“) und Arnold Schwarzenegger („The Last Stand“) spielen sich die Bälle zu, ersterer als Mann mit Prinzipien, der andere als (verhältnismäßig) gut gelaunter Langzeitgefangener mit Nehmerqualitäten, der im Film Deutscher ist und in einer Sequenz auch in ebenjener Sprache redet. Jim Caviezel („Die Passion Christi“) ist ein vom Drehbuch wenig facettierter, aber doch sehr charismatischer Schurke, während Vinnie Jones („Mean Machine“) als dessen rechte Hand nur sehr eindimensional den Sadisten gibt. Faran Tahir („Elysium“) kann Akzente setzen, ebenso Sam Neill („Event Horizon“) in der Rolle des reuigen Knastarztes, der die Prinzipien seiner Institution nicht ganz teilt. Vincent D’Onofrio („Brooklyn’s Finest“) legt seine Rolle leider etwas zu deutlich als Schmierlappen an, Amy Ryan („Green Zone“) und 50 Cent („Streets of Blood“) bleiben pure Stichwortgeber, doch der Film dreht sich eh in erster Linie um Arnie und Sly.

Für deren Anhänger gibt es durchaus was zu sehen, auch wenn die beiden nicht mehr die Kassenmagneten von früher sind. Hinzu kommen das Budget der Mid-Price-Klasse und die Schwächen des Films, vor allem in Sachen Logik und uneinheitlicher Ton, die schon klar machen, warum „Escape Plan“ in den USA nicht zum Hit wurde. Denn es ist ein Geschenk an die Fans, eines mit Macken noch dazu, da helfen auch die interessante Prämisse, ein paar knallige Szenen und die routinierte Umsetzung des Ganzen nur knapp über die Durchschnittsmarke.

Knappe:

© Nils Bothmann (McClane)

Was meint ihr zu dem Film?
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Copyright aller Filmbilder/Label: Concorde Filmverleih__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu-ray/DVD: Nein/Nein, ab 14.11.2013 in den deutschen Kinos

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