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Until Death

Originaltitel: Until Death__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2007__Regie: Simon Fellows__Darsteller: Jean-Claude Van Damme, Stephen Rea, Dejan Angelov, Gary Beadle, Jessica Dwyer, Mark Dymond, Maggie Eldred, Selina Giles, Rachel Grant, Julia Horvath, Cynthia LeBlanc, Elton LeBlanc, Adam Leese u.a.
Until Death

Jean-Claude Van Damme übt Schauspielen für JCVD in “Until Death”

Drogenabhängig, alkoholabhängig, zu Gewalt neigend, unrasiert und unhygienisch. Das ist Anthony Stowe (Van Damme), Polizist im Drogendezernat von New Orleans. Er selbst ist der beste Kunde der Dealer, hat auch sonst wenig Probleme, die Grenzen zwischen Recht und Unrecht zu überschreiten, betrügt seine Frau und verprügelt die Leute vom Abschleppdienst. Getreu dem Motto “Erst schießen, dann fragen” verhandelt Tony nicht lange, sondern lässt lieber seine Beretta sprechen. Tony ist ein Loser, seine Familie hat er zerstört, sein Job ist gefährdet und seine Drogensucht kostet ihn letztendlich langsam den Verstand. Zu allem Überfluss fängt sein Ex-Partner Callaghan (Stephen Rea) gerade an, im großen Stil in New Orleans Drogen zu verschieben. Für Tony ist klar, dass diese Geschichte persönlich wird. Nach einem missglückten Undercover- einsatz, bei dem zwei Polizisten draufgehen, sinnt Tony auf Rache. Doch anstatt Rache bekommt er kurzerhand eine Kugel in den Schädel. Nach Koma und langer Genesungszeit, in der ihm bewusst wird, dass er viele Fehler begangen hat, kommt es zum vermeintlichen Showdown zwischen Tony und Callaghan, denn dieser hält Tony’s (Ex-)Frau (Selina Giles) als Geisel…

Ein neuer Van Damme („Universal Soldier“) Film samt prominenter Besetzung, einem stattlichen Budget von 15 Millionen Dollar und einer eher unkonventionellen, durchdachten und spannenden Geschichte … alles Faktoren, um dem geneigten Fan den Mund wässrig zu machen. Als Kenner von Van Dammes Biographie weiß man schließlich, dass es bei ihm wie mit einem guten Wein ist: Je älter, desto besser. Und auch diesmal beweist Van Damme, dass ein alternder Actionheld in einem Film kein Manko sein muss.

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„Until Death“ ist kein Actionfilm im üblichen Sinne. Man muss den Film eher als Actiondrama mit Thrillerelementen sehen, denn die Action, so gut sie auch ist, wird gut verteilt eingesetzt und steht eigentlich nie im Vordergrund. Viel mehr steht ein gebrochener Mann im Vordergrund, der durch ein schreckliches Ereignis und die damit verbundenen Qualen neuen Lebensmut fasst und mit seinem bisher dreckigen und rauem Leben abschließen will. Doch bevor dies geschieht, müssen natürlich noch alte Rechnungen beglichen und die Ehefrau aus den Fängen des skrupellosen Bösewichts gerettet werden. Doch bevor er seinen Rachefeldzug antreten kann, müssen erst noch einige Hürden genommen werden, denn Tony hat nach dem Anschlag auf sein Leben gewisse Fähigkeiten verloren – motorische wie sensorische. So muss er erst einmal das Sprechen lernen, genau wie das Tasten und Sehen. Dabei begleitet der Zuschauer einen Van Damme, den man so wahrscheinlich vorher noch nicht gesehen hat: Gebrochen, verletzlich und verkrüppelt. Dieser Van Damme stottert, hinkt und erzeugt durch sein Auftreten reges Mitleid. Doch unser Held wäre nicht unser Held, wenn er die Qualen der Genesung nicht überwinden würde, um dann nur noch härter in Erscheinung zu treten. Und bei Gott, das tut er. Denn unser Held rodet sich nur so durch die Gangster, die zwischen ihm und seinem Glück stehen.

Eins vorweg: Van Damme fightet nicht! Er verteilt einmal einen Kick, ansonsten lässt er nur die Waffen sprechen. Prinzipiell ist das schade, aber es passt zu dem Film. Wieso sollte er einen Gangster umkicken, wenn er ihm genauso gut eine 9mm in den Schädel jagen kann? Generell muss man sagen, dass die Action gut über den Film verteilt ist. Gleich zu Beginn zeigt „Until Death“ in welche Richtung es gehen wird: Kurze, knackige Shootouts mit einem hohen Blutzoll. Von den besagten Shootouts gibt es über den Film verteilt regelmäßig etwas zu bestaunen, wobei im Mittelteil eher Ruhe herrscht und Van Dammes Genesung sowie sein Umfeld in den Vordergrund tritt. In der Zeit sorgt sein Gegenspieler für Exekutionen von Gangstern oder Konkurrenten, so dass es in dieser Hinsicht nie langweilig wird.

Inszenatorische Highlights sind sicherlich der Shootout im Diner, bei dem Van Damme sich so richtig fies gegen seine Gegner zur Wehr setzt, sowie der Showdown in einer alten Lagerhalle, ganz im Stil von „Hard Target“. Trotz der gut durchdachten und spannenden Geschichte kommt die Action also nie zu kurz, so dass der Bodycount doch recht annehmbare Höhen für einen Actionthriller annimmt. Besonders hervorstechen tut bei dem Film die Kompromisslosigkeit: Hände werden abgeschossen, es setzt blutige Headshots en masse und auch vor unschuldigen Teenagern und Frauen wird nicht haltgemacht. Darüber hinaus sterben auch Personen, die man eigentlich schon auf der Liste der Überlebenden hatte. Diese Faktoren verleihen dem Film eine sehr depressive und vor allem knallharte Grundtendenz. Wenn gestorben wird, dann blutig und hart. In dieser Hinsicht lässt sich der Film auf keine Kompromisse mit dem Mainstream ein.

Sehr zu gefallen weiß die Optik. Bei „Until Death“ handelt es sich optisch um ein B-Movie im A-Movie Gewand. Tolle Locations, eine niemals billig wirkende Regie und vor allem keine Settings, die man im Ostblock vermuten würde. Obwohl ein Teil des Films in Bulgarien gedreht wurde. Zum Großteil jedoch in New Orleans, so dass viele tolle Aufnahmen der US Stadt zu bewundern sind. Dem Niveau der Inszenierung und der Optik passen sich dann auch die inszenatorischen Stilmittel an: Schwarz/Weiß Einstellungen, stetig wechselnde Kameraperspektiven, die dem Ganzen in den Actionszenen eine wunderbare Dynamik verleihen, sogar eine Bullet-Cam wurde eingebaut. Dazu kommen Zeitlupeneinstellungen und Farbspielerein aller Art. Vor allem die sich um die eigene Achse drehende Kamera wird vielen in Erinnerung bleiben. Simon Fellows schafft es, den Film teurer aussehen zu lassen, als er war. Ganz im Stil von „Running Scared“ ist „Until Death“ ein Großstadtthriller mit einer spannenden Story und einer gehörigen Portion Action. Der Score bleibt nicht nachhaltig im Ohr, ist aber für B-Verhältnisse recht ordentlich.

Zu der guten Inszenierung kommen noch für die Verhältnisse gute Darsteller hinzu. Natürlich vorneweg Van Damme. Er war nie Schauspieler, sondern immer Actionheld, aber spätestens seit “Wake of Death” wissen wir, dass man ihm emotionale Momente halbwegs abnehmen kann. Und auch hier beweist er, dass er mit stoischer Mine und fast immer dem gleichen Gesichtsausdruck dennoch eine überzeugende Leistung bringen kann. Die Rolle des gebrochenen, wortkargen Helden ist für ihn meiner Meinung nach perfekt. In traurigen sowie emotionalen Momenten gibt er sein Bestes und auch wenn er niemals einen Oscar bekommen wird, ist die Leistung vollkommen in Ordnung. Vor allem sein alterndes Gesicht trägt dazu bei, dass man ihm ein paar Dinge abnimmt, die man ihm vor zehn Jahren sicherlich nicht abgekauft hätte. Stephen Rea als Van Dammes Gegenspieler bleibt ein wenig blass und kann den Bösewicht zwar gut mimen, hat aber meiner Meinung nach zu wenig Screentime, in der er richtig fies sein kann. Selina Giles, die gute Hälfte von Van Damme, überzeugt durch ihr Äußeres und als lächelnde Stütze für Van Damme – aber oscarreif ist etwas anderes. Gary Beadle als Chief der Polizei ist imo der Quotenschwarze im Film. Er verkörpert die Klischeerolle des ständig meckernden Chiefs sehr anständig, auch wenn man diese Rolle schon oft genug gesehen hat und sie im Prinzip nicht viel zum Gesamtergebnis beiträgt. Auch der restliche Cast geht vollends in Ordnung, es sind zumindest keine Totalausfälle zu beklagen.

Was bleibt, ist ein mehr als gelungener Actionthriller mit einem unserer Helden, bei dem die Story funktioniert, die Action hart und brutal ist und die Darsteller durchweg in Ordnung gehen. Zudem bleibt die Hoffnung, dass nicht alle unsere Helden in der Fettleibigkeit versinken. Nach Lundgrens „The Mechanik“ ist Van Damme mit „Until Death“ ebenfalls wieder ganz oben in der Actionheldenliste angekommen.

© Joker6686


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Der Cop Anthony Stowe hängt an der Nadel und steht unter Korruptionsverdacht. Auch sonst hat er sich unter den Kollegen nicht gerade beliebt gemacht. Nach einer Schießerei fällt er ins Koma. Als er Monate später wieder aufwacht, scheint er wie ausgewechselt und will seine ehemaligen “Geschäftspartner” aus dem organisierten Verbrechen zur Strecke bringen…

Lange konnte ich mit Filmen von Jean-Claude Van Damme („Bloodsport“) nicht unbedingt viel anfangen. Erst mit Filmen wie „In Hell“ und „Wake of Death“ wurde ich so richtig aufmerksam auf den Prügelbarden aus Belgien. Denn im Gegensatz zu seinen Berufskollegen der Actionzunft hat Van Damme das Älterwerden akzeptiert – präsentiert uns nicht mehr die Spagate der 80er und 90er Jahre oder prügelt sich mit seinem Filmkarate durch die Spielminuten. Nein, der Mann hat schauspielerisch beachtliche Fortschritte gemacht. Klar, Van Damme mutiert nicht mehr zu einem De Niro oder einem zweiten Tom Hanks. Trotzdem sind seine Schauspielkünste nun gut genug, um mehr zu spielen als nur den „Good Guy with a Gun“.

„Until Death“ ist ein perfektes Beispiel dafür, was man aus bescheideneren Filmmitteln herausholen kann, sofern 1. die Story auch wirklich was taugt und einige Überraschungen beinhaltet und 2. dahinter ein Regisseur/Produktionsteam steckt, der/das sein Handwerk auch versteht. „Until Death“ ist mehr als nur eine weitere Prügelorgie von einem unserer alten Actionhelden (Steven Seagal, solltest du das lesen – du darfst weiterprügeln!). „Until Death“ ist nicht mal ein typischer Actionfilm. Der Film beginnt zwar mit rasanten Szenen, Schießereien, Blut, Prügeleien, Blut, wechselt dann aber urplötzlich ins Dramatische. Aber richtig. Unser Held wird angeschossen, fällt ins Koma und erwacht erst Monate später wieder.

Wer hier nun glaubt, ein zweites „Hard to Kill“ zu erleben, liegt immer noch falsch. Denn wir erleben nun, wie Bad Cop Anthony Stowe nur langsam wieder ins Leben zurückkehrt: Wie er langsam wieder sprechen lernen muss, seine Sehkraft wiederfinden muss, wie er gegen seinen Sprachfehler ankämpfen muss (Kugel im Kopf muss echt derb sein)… Nur dank seiner schweren Verletzung findet die Hauptfigur den Weg aus dem Sumpf der Drogen, der Nutten und des „be a bad boy“-Images. Und er war echt ein Drecksack, der Anthony Stowe: Er verpfiff seine Kollegen, ging seiner Frau fremd, zog sich Heroin rein (während der Arbeit!) und dealte sogar auf dem Polizeirevier. Was ein Schuss in den Kopf alles verändern kann… Der geläuterte Anthony Stowe geht sogar zu seinen Mitmenschen, die er geschädigt und deren Leben er zerstört hat, und bittet – irgendwie Hollywood-untypisch – um Verzeihung. Spätestens hier merkt man, dass dies nicht ein 08/15-B-Actionmovie ist. Und wer hier jetzt sagt, „Van Damme mutiere zu einem Weichspüler“, hat leicht einen an der Waffel. Für mich absolut Van Dammes beste Leistung.

Gegen Ende regiert jedoch wieder Mutter Action – und dies nicht zu knapp und gut in Szene gesetzt – und den Zuschauer erwartet nach 103 Filmminuten ein Ende mit einem echt interessanten Ausgang.

Fazit: Die Erwartungen waren hoch und sie wurden vollumfänglich erfüllt. Klar, der Film ist kein Blockbuster und hatte bei weitem nicht dessen Budget, was man in einigen Szenen sicher auch bemerkt. Aber die Leistung des Regisseurs Simon Fellows und des Hauptdarstellers gleichen diesen Punkt vollends aus. Van Damme ruft eine Spitzenleistung ab. Da darf der geneigte Van Damme-/Actionfan echt hoffen, dass der Belgier das Niveau beibehält und sich eventuell noch weiter steigern wird. Well done JC!

© DomPatHug


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Oha! Da schafft es die alternde Kampfpommes Jean-Claude Van Damme anno 2007 doch tatsächlich, der verbliebenen treuen Fanschar mit dem neuen Werk „Until Death“ ein kleines Highlight unerwartet alternativer Machart vorzusetzen, das sich beinahe als bester Streifen seit seinem Leinwand-Abschied „Universal Soldier – Die Rückkehr“ deklarieren lassen kann. Zwar vermochte die „Bloodsport“-Legende sich nach einigen Post-Millenniums-Gurken wie „Derailed“ und „Replicant“ als immerhin verlässliche Durchschnittsware liefernde DTV-Institution zu etablieren, was schon einmal mehr ist, als Genrekollegen wie Aikido-Pummelchen Steven Seagal garantieren können, eine wirklich positive Überraschung war von Van Damme trotz interessanten Lichtblicken wie „In Hell“ oder dem wohlwollend aufgenommenen „Wake of Death“ dennoch nicht zwangsläufig zu erwarten.

In Form von „Until Death“ kommt die Überraschung auf überaus unerwartete Weise: Alles andere als ein Martial-Arts-Feuerwerk, das die selige Ära der späten 80er und frühen 90er wieder aufleben lässt, versteht sich der Streifen ganz im Gegenteil als düsteres Drama, das den Actionanteil zwar nicht vergisst, seinem Hauptdarsteller aber vor allem Gelegenheit zur schauspielerischen Betätigung bietet. Damit scheint sich Van Damme mittlerweile ohnehin weitaus mehr zu identifizieren, als er Lust verspürt, in alter Manier um sich zu kicken. Das Kampfkunstelement wird nicht nur wie in allen JCVD-Streifen der letzten Jahre recht stiefmütterlich behandelt, sondern in „Until Death“ gleich komplett ausgespart.

Auf dem Regiestuhl nahm mit Simon Fellows ein Mann Platz, der zuvor bereits Wesley Snipes den soliden „7 Seconds“ und Van Damme den ebenfalls brauchbaren, wenn auch lediglich durchschnittlichen „Second in Command“ beschert hatte und inszenierte den Belgier in dem Highlight, das der groß mit Kinooption angepriesene „Hard Corps“ von Kollege Sheldon Lettich hätte werden sollen.

New Orleans – Cop Anthony Stowe (Jean-Claude Van Damme) ist ein Arschloch, wie es im Buche steht: Er hängt an der Nadel, verpfeift seine Partner, steht kurz vor der Scheidung von seiner Frau, ist stets für einen One-Night-Stand zu haben und treibt seine Ermittlungen mit rücksichtsloser Gewalt voran. Aktuell ist er mit Gabriel Callaghan (Stephen Rea, zuvor in „V for Vendetta“ unterwegs) einem alten Bekannten aus der Vergangenheit auf den Versen, gerät jedoch in einen Hinterhalt und landet für mehrere Monate im Koma. Wieder erwacht, ist Stowe charakterlich wie ausgewechselt, hat aber umso mehr Grund, Callaghans habhaft zu werden, da der es nun auf Stowes Frau abgesehen hat…

Die eigentliche Background-Story um die Ermittlungen gegen Callaghan und seine Badguy-Bande spielt in „Until Death“ als Standard-Krimigerüst eine recht untergeordnete Rolle. Fellows Film konzentriert sich in der Hauptsache auf Charakter und Wandlung seines Protagonisten, was Van Damme die Möglichkeit gibt, das Geschehen voll und ganz allein durch seine Schauspielerei zu tragen. Wirkten die diesbezüglichen Ambitionen der Muscles from Brussles im ebenfalls weniger durch Action denn andere Faktoren überzeugenden Knastdrama „In Hell – Rage Unleashed“ von Hongkong-Spezi Ringon Lam anno 2003 noch recht ausbaufähig, hat der gute Mann mittlerweile dazugelernt und weiß seine Figur sowie deren Wandlung durchaus überzeugend zu transportieren. Vor allem als völlig fertiger Arschloch-Cop der ersten Halbzeit gibt JCVD eine gelungene Performance ab, während er nach Erwachen aus dem Koma in den weniger interessanten Standardpart des guten Helden wechseln darf. Der Vorher/Nachher-Kontrast der Charaktere kommt dabei sehr schön zur Geltung, lediglich die abrupte Wandlung selbst mutet etwas befremdlich an – Kugel im Kopf und schwupps ein besserer Mensch? Naja.

Ein großartiger Charaktermime ist und wird Van Damme trotz alldem noch lange nicht. Was die Actionlegende in „Until Death“ darstellerisch abliefert, ist noch immer nicht oscarreif, für das Prädikat „glaubwürdig“ reichen die neugewonnenen Ambitionen der Muscles from Brussles aber weitgehend aus. Die Dramakomponente markiert aber ohnehin nur die halbe Wahrheit, lässt sich „Until Death“ doch auch vorzüglich als reinrassiger Actionkracher alter Schule goutieren. Zwar geht es hier nur äußerst selten zur Sache, aber wenn, dann brennt die Luft in amtlicher Ausführlichkeit. Im Grunde lassen sich die nennenswerten Actionmomente von „Until Death“, sieht man von kleineren Auseinandersetzungen und Exekutionen ab, auf zwei groß angelegte Shootouts reduzieren, von denen der eine in der Mitte des Films in Anthony Stowes Beinahe-Tod gipfelt und der zweite als fette Showdown-Orgie zelebriert wird. Das gegnerische Kanonenfutter respektive der Bodycount sind vergleichsweise hoch, die Waffenarsenale variantenreich und der Härtegrad ordentlich, ohne je in übertrieben oder selbstweckhaft wirkende Sphären abzudriften. Haut Van Damme gegen Ende seine entführte Frau im Fast-Alleingang raus, wird der Showdown in beeindruckender Länge ausgewalzt, so dass sich beinahe in selige 80er-Jahre-Zeiten zurückversetzt fühlt. Woran es der Action von „Until Death“ lediglich mangelt, sind Style und Ästhetik: Sehr nüchtern, auf gewisse Weise realistisch, vor allem aber schmucklos kommen die Schießereien daher. Coole Posen, inszenatorische Spielereien oder spektakuläre Choreografien werden bedauerlicherweise ausgespart, was das Funktionieren als reines Actionbonbon zwar ein wenig schmälert, sich aber gut ins düstere und down to earth gehaltene atmosphärische Konzept des Streifens einfügt.

Abseits davon geht Simon Fellows’ Inszenierungsstil durchgehend in Ordnung, einige Schwarz/Weiß-Passagen sorgen für Abwechslung, lediglich gern integrierte über-Kopf-Kamerafahrten erwecken einen teils etwas unausgegorenen bzw. selbstzweckhaft überflüssigen Eindruck.

Fazit: Mit „Until Death“ legt Jean-Claude Van Damme einen erstaunlich gelungenen B-Thriller vor, der ihn in die qualitative Oberliga der noch zugange befindlichen alten Genrerecken zurückkatapultiert. Sowohl als auf die Schauspielambitionen der Muscles from Brussles fokussiertes Drama als auch als Actionkracher weiß der düstere Copkrimi zu überzeugen, ohne jedoch auf einem der beiden Gebiete neue Maßstäbe zu setzen. Ein Charaktermime ist Van Damme nämlich trotz allem noch lange nicht und die einmal mehr Martial-Arts-freie Action kommt zu nüchtern und schmucklos daher, um als Highlight für sich zu funktionieren. Alles in allem aber eine überaus positive Überraschung aus dem JCVD-Lager. Bleibt nur zu hoffen, dass der Belgier in Isaac Florentines „The Shepherd“ auch endlich wieder Kickerqualitäten unter Beweis stellen wird.

© Ed Hunter

Die deutsche DVD/Blu-ray zum Film kommt uncut mit einer FSK 18 Freigabe von dem Label 3L. In der „The Last Action Heroes“ Edition von 3L ist der Film neben „The Cutter“ und „The Defender“ ebenfalls als Blu-ray enthalten und für schmales Geld zu haben.

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Copyright aller Filmbilder/Label: 3L__FSK Freigabe: ab 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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