Originaltitel: Fled__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1996__Regie: Kevin Hooks__Darsteller: Laurence Fishburne, Stephen Baldwin, Salma Hayek, Will Patton, Robert Burke u.a. |
„Besser gut geklaut als schlecht selber gemacht“, so war wohl das Motto von Regisseur Kevin Hooks („Passagier 57“), als er die Dreharbeiten zu „Fled – Flucht nach Plan“ anging. Zwei aneinander gekettete Sträflinge auf der Flucht kennen wir schon aus „Flucht in Ketten“. Ein Bulle, der die Flüchtigen jagt, aber nicht so ganz an ihre Schuld glaubt, haben wir auch schon mal gesehen („Auf der Flucht“). Zwei Leute, die sich nicht leiden können, aber nur zusammen überleben können, kennt man aus jedem Buddy Movie. Ist dieser zusammen geklaute Film also einfach nur schlecht? Nein, ganz im Gegenteil! Wenn man sich darauf einlässt, wird man prächtig unterhalten.
Kommen wir aber erst einmal zur Story: Gegen einen mächtigen Drogenboss läuft ein Verfahren, nur leider wird der Kronzeuge ermordet. Also veranlasst der Staatsanwalt eine gefakte Flucht, bei der ein Undercover Cop (Laurence Fishburne „Man of Steel“) dem Sträfling Dodge (Stephen Baldwin „Fair Game“) eine Diskette mit wichtigen Informationen für das Verfahren entlocken soll. Leider geht bei der Flucht einiges schief und die beiden werden plötzlich sowohl von der Mafia als auch der Polizei verfolgt. Lediglich der Polizist Gibson (Will Patton „Code Name: The Cleaner“) glaubt nicht so recht an die Schuld der beiden.
httpv://www.youtube.com/watch?v=zhN66ItJXt4
Wie oben schon erwähnt, klaut „Fled“ fröhlich bei anderen Filmen vor sich hin und macht daraus gar kein Geheimnis, da Baldwin ständig Szenen aus anderen Filmen zitiert. Leider ist Baldwin aber auch der Schwachpunkt des Filmes: Während Fishburne nämlich einfach nur cool ist, Sprüche klopft und die Bösen umnietet, bleibt Baldwin eher blass und kann außer den beständig präsentierten Filmzitaten nicht wirklich überzeugen.
Für ein richtiges Buddy Movie reicht es also nicht ganz, da Fishburne den Film fast alleine tragen muss. Unterstützt wird er von der wie immer schönen Salma Hayek und dem wie immer souverän agierenden Will Patton.
Trotz kleiner Schwachstellen bietet der Film aber genau das, was man als Actionfan sehen will: Jede Menge Schießereien mit Einschusslöchern in Großaufnahme (daher wohl auch lange die harsche FSK 18 Freigabe) und Verfolgungsjagen zu Fuß, mit Autos und mit zwei Ducati Motorrädern. Außerdem serviert „Fled“ noch einen Showdown in einer Berggondel. Wirklich genial ist aber der letzte Spruch von Baldwin, als er eine Szene aus „Tina – What´s Love Got to do With It“ zitiert und Fishburne wutentbrannt hinter ihm her rennt, um ihn dann ähnlich verprügeln zu wollen, wie er es in seiner Rolle als Ike in eben jenem Film gemacht hat.
„Fled – Flucht nach Plan“ macht einfach Spaß! Gute Action mit ordentlich Härte, ein toller Fishburne und ein bis auf Baldwin guter Cast (sogar Möchtegern-„Robocop“ Robert Burke darf einen zwielichtigen US Marschall spielen). Wo wir wieder beim Klauen wären. Das tut Hooks wirklich schamlos, aber stört das? Nun, wenn dabei so ein unterhaltsamer Actionspaß rauskommt, eher nicht. Das muss aber jeder für sich selber wissen.
„Fled – Flucht nach Plan“ ist Teil der vierten Welle der „Action Cult Uncut“ Reihe der Twentieth Century Fox. Bisher immer ungeschnitten ab 18 freigegeben, wurde der Film nach einer Neuprüfung auf FSK 16 heruntergestuft.
© djoli
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