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Thrill to Kill

Originaltitel: Rush__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2013__Regie: Giorgio Serafini__Darsteller: Dolph Lundgren, Vinnie Jones, Victoria De Mare, Daniel Bonjour, Mindy Robinson, Domiziano Arcangeli, Gianni Capaldi, William McNamara, Randy Couture, Carly Pope u.a.
Thrill to Kill

Dolph Lundgren und Vinnie Jones sind so ziemlich die einzigen Gründe, sich “Thrill to Kill” anzuschauen.

Frank ist ein kleiner Emporkömmling in der Stadt der Engel. Vom Stripbarbesitzer zum Drogendealer war es für ihn ein nur zu nachvollziehbarer Schritt. Doch Frank ist hungrig und er will mehr. Er wird gierig und bringt bei einem seiner Deals seinen Zwischenhändler um, um nun ohne jedweden Abschlag die erbeuteten Drogen zu verkaufen. Blöderweise bleibt das Verschwinden eines Koffers voller Drogen niemals unbemerkt, und so machen fortan die unterschiedlichsten Gestalten Jagd auf ihn.

Als da wären: Jack Reily, ein drogensüchtiger Bad Cop. Ihm auf den Fersen ist wegen seiner Verstrickungen mit der Unterwelt von L.A. der DEA Agent Maxwell. Der freilich genauso wissen will, wo die Drogen abgeblieben sind. Und dann ist da noch Vincent Camastra, der städtische Drogenlord und Verbrecherpapst. Und bei solch illustrer Verfolgerschar, lassen weitere Interessenten an den Drogen freilich nicht lange auf sich warten, weshalb die Luft für Frank und seinen besten Kumpel Eddie mehr als dünn wird…

httpv://www.youtube.com/watch?v=BFJeBNKmPZ4

Thrill to Kill

Der einzige Held im Film und so gut wie nie zu sehen: Dolph Lundgren.

„Rush“ alias „Hard Rush“ alias „Ambushed“ alias „Thrill to Kill“ beginnt mit einer vermeintlichen Schlüsselszene und rollt in den nächsten Minuten auf, wie es zu dieser Situation kam. Bis der Film wieder an dieser Stelle angekommen ist, hat er sogar durchaus eine Geschichte zu erzählen und installiert eine ganze Menge Figuren, deren Handlungsantriebe zwar reißbrettartig umrissen sind, aber zumindest einigermaßen funktionieren. Leider ist der Film bei der eigentlichen Auflösung der Szene allerdings noch lange nicht zu Ende. Vielmehr ist noch nicht einmal Halbzeit angesagt. Und plötzlich zerfällt der Film komplett in seine Einzelteile. Weder entwickelt die Geschichte irgendeinen Drive noch werden die Figuren durchschaubarer noch steigt der Actionanteil – nichts. Irgendwann überrascht Frank mit dem Plan, aus dem Gaunersujet aussteigen zu wollen und hinterlässt einen vollkommen ziellosen Film, bei dem man nicht einmal ansatzweise weiß, worauf das Ganze nun eigentlich hinauslaufen soll.

Also lässt man Randy Coutures Charakter Jack Reily von der Leine und wie von Sinnen durch die Handlung toben. Am Ende versammeln sich einfach alle Charaktere aus irgendeinem nicht näher spezifizierten Grund „True Romance“-ähnlich in einem Hotelzimmer und nieten sich gegenseitig um. Dann ballert Dolph Lundgren Couture bei einem kurzen Final Fight ordentlich eins aufs Fressbrett und Frank gibt pseudoschlau aus dem Off zu Protokoll, dass er es wohl ziemlich verkackt hat. Ach echt?

Thrill to Kill

Wenn Randy Couture loswüten darf, gibt es kein Halten mehr.

Allgemein ist die Figur des Frank ein ziemlicher Beinschuss für den Film. Die Figur ist ein Unsympath durch und durch. Im Zusammenspiel mit seiner großen Liebe ist er ein einziger Waschlappen. Abseits dieser Szenen der abgeklärte coole Typ, der einige zynische Kommentare zum Zustand der USA ablässt. Dazwischen verhält er sich wie der letzte Spacken, labert ganz viel Rotze und hat mit Eddie einen schrecklich overacteten und einen dümmlichen Akzent vor sich hertragenden Kompagnon an die Seite gestellt bekommen, der einen einfach nur tierisch auf den Zünder geht.

Doch auch die anderen Figuren wissen nicht wirklich zu überzeugen. Warum Coutures („The Expendables“) Charakter wirklich so kaputt und selbstzerstörerisch ist, erfährt man zu keiner Zeit. Dolph Lundgrens („The Expendables 2“) DEA Agent ist der strahlende Held und darum die sympathischste Figur im Cast, an der man sich festhalten möchte, sie aber viel zu selten zu sehen bekommt. Ganz schlimm erwischt es Vinnie Jones („Escape Plan“) als Verbrecherlord. Der darf zu Beginn des Filmes cool zwischen unberechenbarer Mordmaschine und Gentlemangangster hin und herschalten und verschwindet nach seinen furiosen Auftritten, in denen Jones mit sichtlichem Spaß wütet, zur Hälfte des Filmes sang- und klanglos aus „Thrill to Kill“. Warum er Eddie und Frank derart das Feld in SEINER Stadt überlässt, man weiß es nicht und erfährt es nie. Der absolute Abschuss im Film aber sind die Frauenfiguren. Dabei vor allem jene der Undercoveragentin Beverly, deren Auftrag darin zu bestehen scheint, ordentlich Drogen zu nehmen, amtlich rumzuvögeln, eine Lesbe zu bespaßen und bloß keine Informationen zu sammeln oder den Cops zu helfen. Schon klar …

Zumindest ist dieses etwas chaotische Figurenensemble und die sich zunehmend verflüchtigende Story hübsch verpackt. Vor allem die nächtlichen Aufnahmen von dem vor Leben flirrenden L.A. wissen nachhaltig zu begeistern. Leider durfte man die Handlungsszenen nicht an den schönen Orten der Metropole drehen, sondern musste mit abgerissenen, potthässlichen, brutal langweiligen Hinterhöfen und Problemvierteln Vorlieb nehmen. Natürlich passt eine solche Umgebung gut auf das präsentierte Sujet, denn letztlich sind Frankie und Co. nur Kleingangster, wirklich schön anzusehen sind die präsentierten Settings aber trotzdem nicht. Dennoch bemüht sich Regisseur Giorgio Serafini („Blood of Redemption“), die Schauplätze in ein hübsches Licht zu tauchen, was hier und da durchaus gut funktioniert. Es regiert ein glatter HD Look, eine große Vorliebe scheint der Regisseur für Splitscreen-Szenenübergänge zu haben und Lens Flare Effekte scheinen es ihm ebenfalls angetan zu haben. Soundtechnisch setzt er auf urbane Rhythmen voll von Hip Hop Klängen und treibenden Beats. Leider finden diese tempomäßig in der Handlung kaum Entsprechung…

Thrill to Kill

Vinnie Jones darf zu Beginn ordentlich wüten und verschwindet dann plötzlich aus dem Film!

Denn große Actionszenarien gibt es in „Thrill to Kill“ leider nicht zu bestaunen. Gleich zu Beginn freut man sich diebisch auf den weiteren Filmverlauf, wenn ein harscher Kopfschuss und ein leider schwacher CGI Brustschuss für ordentlich Blutzoll sorgen. Doch dann ist erst einmal eine lange Durststrecke angesagt. Zwar dürfen sich Randy Couture und Dolph Lundgren immer mal mit irgendwelchen Lumpen keilen und Vinnie Jones darf einen Henchman aufschlitzen, wirkliche Action kommt allerdings nie auf. Selbst der Showdown entwickelt keinerlei Dynamik und mag sich nie verselbstständigen. So setzt es noch einmal sehr drastische, diesmal durchweg handgemachte Treffereffekte, wirklich losgeholzt wird aber nie. Und der Fight zwischen Lundgren und Couture ist auch viel zu schnell vorbei.

Was bleibt, ist ein Film, der vermutlich gerne Tarantinoesk wäre oder an Guy Ritchie erinnern möchte, letztendlich aber weder witzig noch gewitzt ist, keine Spannung und kein Tempo entwickeln kann und erst recht nicht intelligent daherkommt. Von einem Actionbrett kann man gleich gar nicht sprechen. Die Story des Filmes verliert sich irgendwann inmitten eines Wustes an vollkommen uninteressanten Figuren und so mancher lancierte Dialog ist schlicht und ergreifend richtig dämlich. Zumindest weiß der Look des Filmes zu gefallen und Dolph Lundgren gibt eine rundweg sympathische Vorstellung. Auch Vinnie Jones macht in seinen wenigen Auftritten Spaß und Randy Couture im Berserkermodus ist schon eine derbe Macht. Der Film hätte sich auf diese drei Figuren verlegen und einen straighten Actioner anvisieren sollen. Das Ergebnis hätte neben den Fans sicherlich auch die Produzenten (Lundgren und Couture!!!) zufriedener gestellt.

In England erschien der Film unter dem Titel „Hard Rush“ von dem Label „Signature Entertainment“ auf DVD und Blu-ray. Bild- und Tonqualität sind dabei sehr gut, leider gibt es keinerlei Extras zum Film zu bestaunen. In Deutschland hat sich Eurovideo des Filmes angenommen und veröffentlicht ihn am 16. Januar als „Thrill to Kill“ auf DVD und Blu-ray. Dabei ist der Film mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Eurovideo__FSK Freigabe: ab 18__Geschnitten: Nein__Blu-ray/DVD: Ja/Ja

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