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Static

Originaltitel: Static__Herstellungsland: USA__ Erscheinungsjahr: 2012__ Regie: Todd Levin__ Darsteller:   Milo Ventimiglia, Sarah Shahi, Sara Paxton, William Mapother, Dominic Bogart, Oz Kalvan, Luke Barnett,

Das deutsche Cover-Motiv.

Das deutsche Cover-Motiv.

Das britische DVD-Cover.

Das britische DVD-Cover.

httpv://www.youtube.com/watch?v=vOnZ84oQHuk

Bei „Static“ handelt es sich um einen dramatischen Home-Invasion-Mystery-Thriller, der im Jahre 2012 seitens des vormaligen Videoclip-Regisseurs Todd Levin mit einem Budget von nur rund einer Million Dollar in Szene gesetzt wurde. Angesiedelt auf einem schönen, Ranch-ähnlichen sowie „ein wenig abseits“ gelegenen Anwesen in Kalifornien, wird die Geschichte der Eheleute Jonathan (Milo Ventimiglia) und Addie (Sarah Shahi) erzählt, deren Beziehung seit dem Unfalltod ihres jungen Sohnes (Oz Kalvan) vor einiger Zeit eine relativ distanzierte, dominant von Trauer und Gram geprägte Form angenommen hat. Während er im Rahmen der Ruhe und Abgeschiedenheit an der Fertigstellung seines neusten Romans arbeitet, verbringt sie die Tage meist für sich allein an bestimmten Orten des weitläufig gearteten Grundstücks – depressiv, entsprechende Medikamente einnehmend sowie dem einen oder anderen Glas Rotwein keineswegs abgeneigt. So gut wie möglich bemüht sich Jonathan darum, ihr Zuversicht und Trost zu spenden – mit stets nur kleinem, zumindest aber registrierbarem Erfolg – doch reicht im Prinzip immerzu nur ein einziges „falsches Wort“ aus, um Kummer, Bitterkeit und/oder Vorwürfe ein erneutes Mal (belastend) zutage zu kehren…

Eines Abends ist es dann allerdings vollbracht: Jonathan beendet sein Buch und erweckt somit die Hoffnung Addies, dass sie nun wieder zurück in die Großstadt ziehen können – um dort einen Neubeginn zu starten sowie zugleich mehr Abstand zu den bedrückenden Erinnerungen zu schaffen, u.a. da ihr Spross in einem See auf eben jenem Gelände ertrunken war. Mitten in der darauf folgenden Nacht werden sie jedoch plötzlich durch ein Klopfen an der Tür aus dem Schlaf gerissen: Ein verängstigtes Mädel namens Rachel (Sara Paxton) bittet um Einlass und berichtet ihnen, dass sie auf der Heimfahrt eine Panne gehabt hätte sowie im Zuge dessen von einigen Gasmasken tragenden Männern aufgelauert worden wäre. Überzeugt davon, dass ihr gewiss nur irgendwelche Teenager einen Schrecken einjagen wollten, schaut Jonathan stracks mal nach dem Rechten – wobei er an der Straße aber tatsächlich die vorsätzliche Zerstörung der Reifen ihres VWs durch ein Nagelbrett registrieren muss. Im Angesicht der Umstände erlauben sie Rachel, bis zum Morgen bei ihnen zu bleiben: Ihr in mancherlei Hinsicht „leicht seltsames Verhalten“ ruft allerdings zunehmend Addie´s Argwohn hervor – bis sich die erwähnten Gestalten auf einmal zeigen, ins Haus eindringen, Rachel verschleppen sowie das verschreckte Paar fortan „ins Fadenkreuz ihrer Handlungen“ nehmen…

„Static“ eröffnet direkt mit seiner wohl größten konzeptionellen Fehlentscheidung – nämlich mit einer Szene, die „völlig offen“ eine bedeutsame Gegebenheit (vorwegnehmend) preisgibt und dem Publikum genau dadurch (unweigerlich) zwei konkrete Gedankenansätze für den verbleibenden Verlauf mit auf den Weg gibt: Entweder haben die Verantwortlichen diese „Entwicklung“ bewusst derart früh verraten, damit man sich beim Ansehen stärker auf andere Dinge (wie z.B. die betreffenden Charaktere oder die auf jenen speziellen Punkt im Geschehen hinführenden Ereignisse) konzentrieren kann – oder es steckt noch mehr dahinter, als das Gebotene im ersten Moment den Anschein erweckt. Könnte am Ende da vielleicht etwa ein Twist lauern? So oder so hätte man diese einleitenden Sekunden bzw. Einstellungen einfach nur weglassen sollen: Im Ganzen betrachtet, hätte der Film davon mit Sicherheit (wenigstens ein Stück weit) profitiert. Wirklich schade, denn an sich machen Levin und seine Drehbuch-Co-Autoren John Suits („Extracted“) und Gabriel Cowan („Growth“) eine Menge richtig – was bereits damit anfängt, dass sie vorrangig auf eine ruhige, atmosphärische, nicht vordergründig auf Gewalt ausgerichtete Herangehensweise setzten, im Gegensatz zu so einigen vergleichbaren „modernen Terror-Streifen“ der jüngsten Zeit (unter ihnen „Kidnapped“ und „You´re Next“)…

Nicht nur das „Home Invasion“-Sub-Genre funktioniert am besten, wenn man als Zuschauer eine effektive „emotionale Verbindung“ zu den Protagonisten aufzubauen vermag – sie einem (optimalerweise) also nicht „egal“ sind, sobald sie in Gefahr geraten. Im Vorliegenden wird den Hauptfiguren ein durchaus ergiebiges Maß an Aufmerksamkeit und „Tiefe“ zugestanden: Ohne große Worte, wohl aber mit Hilfe bestimmter Blicke, Gesten, Reaktionen und Details, erhält man einen klaren, nachvollziehbaren Eindruck der Situation vermittelt, in der sich diese Menschen befinden – der unverarbeitete Schmerz des Verlusts und die daraus resultierten Auswirkungen auf ihre Beziehung sind unverkennbar. Just an dem Abend, an welchem Jonathan endlich seinen Roman zum Abschluss bringt – was Addie wiederum mit einem neuen „Funken Zuversicht“ hinsichtlich ihrer gemeinsamen Zukunft erfüllt – geraten sie dann jedoch in diese ungemein bedrohliche Lage. Irgendwie scheint Rachel verschiedenes Privates über sie zu wissen und stellt ihnen zusätzlich noch (unabhängig voneinander) vereinzelte höchst persönliche Fragen – während ihr Verhalten Jonathan gegenüber bei Addie sowohl (ohnehin schon existentes) Misstrauen bezüglich seiner Treue auflodern lässt als auch die Besorgnis erweckt, sie sei wohlmöglich eine Art „obsessiver Fan“, der sich das alles nur ausgedacht hat…

Unheilschwanger sowie mit einer Reihe reizvoller Rätselhaftigkeiten aufwartend, wusste mir diese Phase relativ gut zuzusagen – nicht zuletzt dank der mehrschichtigen Performance Sara Paxtons („Cheap Thrills“), welche die unterschiedlichen, allerdings bloß im Nachhinein umfassend zu registrierenden Facetten des Parts absolut zufrieden stellend meistert. Erst als die zierliche Rachel seitens einer der (urplötzlich aufgetauchten) maskierten Männer ergriffen und aus dem Haus gezerrt wird, zerschlagen sich Jonathan´s und Addie´s Zweifel an ihrer Story: Von nun an geht es ihnen in erster Linie darum, sich vor den „Eindringlingen“ (gemäß Abspann übrigens stolze acht an der Zahl) zu verbergen sowie einen Weg zu finden, das weiträumige Anwesen zu verlassen, auf welchem es u.a. auch noch Stallungen plus eine (von Jonathan derzeitig als Arbeitszimmer genutzte) Gäste-Unterkunft gibt. Die üblichen „Katz-und-Maus-Abläufe“ setzen ein – leider inklusive solch gängiger Versatzstücke á la ein Verstecken in der Kleiderkammer, das notgedrungene Zurücklassen der leicht verletzten, zuvor in eine Scherbe getretenen Partnerin, um rasch mal (zwecks Holen einer Pistole) hinüber ins Nachbar-Gebäude zu spurten, ein nicht anspringen wollender Wagen sowie gestörte bzw. funktionsuntüchtige Telefon-Verbindungen. Alles in allem zwar jetzt nicht übermäßig schlimm, diese Klischees – wohl aber beileibe nicht gerade originell…

Die Gestalten, mit denen sich Addie und Jonathan konfrontiert sehen, tragen allesamt dunkle Kleidung und Gasmasken – was ihnen einen gewissen „post-apokalyptischen Touch“ verleiht. Könnte eventuell etwas in jener Richtung vorgefallen sein und vielleicht (wie auch immer) mit den beunruhigend-mysteriösen hochfrequenzigen (nach gestörten Übertragungen klingenden) Tönen in Zusammenhang stehen, die auf einmal regelmäßig zu vernehmen sind? An sich scheinen diese (schweigsamen) Leute zudem viel stärker darauf aus zu sein, das Paar zu beobachten sowie gezielte „Psycho-Spielchen“ mit ihnen zu treiben: Zum Beispiel nutzen sie ausgerechnet Babyphone zur besseren Überwachung etwaiger Bewegungen der beiden in dem stockfinsteren Haus und platzieren mancherorts überdies gar noch Fotos sowie gemalte Bilder ihres Sohnes. Obendrein werden im Zuge der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit in einer anderen auf dem Grundstück gelegenen Räumlichkeit (später) diverse Diagramme, Notizen und Aufnahmen entdeckt – im Prinzip wie in einer Form von „Einsatz-Zentrale“ arrangiert, so als hätte man die ganze Sache (nicht ohne Aufwand) im Voraus durchgeplant. Aber warum? Welches Motiv steckt dahinter? Und wie passt(e) Rachel in all dies hinein? Schließlich war ein konkretes „physisch aggressives Verhalten“ jener Personen (bei genauerer Betrachtung) bislang ja eigentlich nur ihr gegenüber festzustellen…

Obgleich die heraufbeschworene Atmosphäre eine unheimliche Beschaffenheit aufweist, hätte ich mir persönlich eine höhere Suspense-Ausprägung gewünscht – ebenso wie ein intensiveres Gefühl von Bedrohlichkeit. Vornehmlich wortlos draußen in der Dunkelheit lauernde, sporadisch mal durch Fenster hereinblickende oder langsam leise durch finstere Flure schreitende Maskierte sind einem ja nicht erst seit Bryan Bertino´s „the Strangers“ vertraut – allerdings wussten die Schöpfer jenes Genre-Highlights aus den entsprechenden Einstellungen wesentlich mehr Spannung und Unbehagen zu generieren. Die Regiearbeit Levins lässt sich als „handwerklich solide, wohl aber nicht allzu inspiriert anmutend“ beschreiben, Johnny Ching´s („Baby“) Kamera-Führung erfreut mit bedacht gewählten Perspektiven und ruhigen Bewegungen, die im Rahmen der Post-Production auch nicht prompt wieder durch rasche Schnittfolgen zunichte gemacht wurden, der Score Tim Zeismers („Breathing Room“) wusste mir zu gefallen und das generelle Tempo kommt angenehm unüberhastet daher: Nicht bloß auf den gebotenen Inhalt bezogen wirkt die Lauflänge von nur knapp 77 Minuten (ohne Schluss-Credits) nahezu perfekt bemessen. Anzuführen ist an dieser Stelle noch, dass sich die meisten Szenen nur arg spärlich ausgeleuchtet entfalten – was mit Sicherheit nicht bei jedem einen unbedingt positiven Anklang finden dürfte, mich selbst allerdings kaum gestört hat…

Frei eines nennenswerten Anlasses zur Klage verkörpern Milo Ventimiglia („the Divide“) und Sarah Shahi („Bullet to the Head“) die zwei Hauptrollen: Ihr jeweiliger Umgang mit dem Schmerz des Verlusts wird glaubwürdig portraitiert – worüber hinaus es einem (bestimmter Eigenschaften und Verhaltensweisen zum Trotz, wie dass er längere Zeit nur sehr bedingt auf Addie eingeht) nicht sonderlich schwer fällt, ein relativ ersprießliches Maß an Sympathie für sie zu entwickeln. Während er (so gut es geht) „weiterzuleben“ versucht, hat das Erlebte bei ihr unverkennbar „tiefe Spuren“ (Alkohol, Medikamente etc.) hinterlassen: Nicht dazu in der Lage, es gemeinsam aufzuarbeiten, hat sie das zunehmend voneinander distanziert. Die Nacht nun können sie allerdings nur überstehen, wenn sie sich so einigen dieser Dinge bzw. Gedanken und Empfindungen „offen und direkt“ stellen – was überaus wichtig für den Ausgang des Werks ist, welches uns u.a. ein Cameo William Mapothers („Another Earth“) beschert sowie dem Zuschauer alles schlüssig darlegt, was bis dato noch immer unklar oder fragwürdig geblieben ist. Abgesehen davon, dass ich auf die betreffenden „aufzeigenden Flashbacks“ getrost hätte verzichten können und mir der Twist schon länger im Vorfeld (dank zu deutlicher Hinweise) in den Sinn gekommen war, haben mir diese finalen Momente dennoch anständig zugesagt. Schade nur, dass die verschiedenen geschilderten „Schwachpunkte“ letztendlich das Zustandekommen einer höheren Wertung verhindern…

Fazit:  Düster, kurzweilig und vonseiten seiner drei Leads prima gespielt, handelt es sich bei „Static“ um einen dramatischen kleinen Home-Invasion-Mystery-Thriller, der „unter seiner Oberfläche“ zwar mit einer recht interessanten Grundidee aufwartet – doch wird diese leider ein Stück weit zu vorhersehbar preisgegeben und wurde sie obendrein auch noch in eine nicht gerade einfallsreich ausgestaltete Geschichte eingebettet…

abwärts tendierende

Hierzulande wird der Streifen im April 2014 von “Tiberius Film” bzw. “Sunfilm” auf DVD, BluRay und 3D-BluRay veröffentlicht – ungeschnitten mit einer “FSK16”-Freigabe. In den USA wurde er indes bereits im Oktober 2013 von “Cinedigm” bzw. der “New Video Group” auf DVD, BluRay und 3D-BluRay auf den Markt gebracht – wohingegen er in Großbritannien ausschließlich auf DVD (aus dem Hause “Second Sight”) zu haben ist. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang: Der Film wurde “von Anfang an” im 3D-Format gedreht – man hat es in diesem Fall also nicht etwa mit einer Nachkonvertierung des ursprünglichen Materials zutun…

Stefan SeidlStatic

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Static

Copyright der Cover und Bilder: Tiberius Film bzw. Sunfilm (D) / Second Sight (GB) / Cinedigm bzw. New Video Group (US)__ Infos zur deutschen VÖ: Freigabe: FSK-16__ Geschnitten: nein__ Blu Ray/DVD: ja/ja__

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