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Ghost Bride

Originaltitel: Ghost Bride__Herstellungsland: Neuseeland__Erscheinungsjahr: 2013__Regie: David Blyth__Darsteller: Yoson An, Rebekah Palmer, Fiona Feng, Ian Mune, Geeling Ng, Catheryn Wu, Charles Chan u.a.
Ghost Bride

Das Cover ist leider das Beste am Film: “Ghost Bride”

Jason lebt seit seiner Geburt in Neu- seeland. Doch seine aus China in das Land eingewanderte Mutter ist nach wie vor den Traditionen ihres Heimatlandes eng verbunden. Darum arrangiert sie für ihren Sohn auch eine Heirat mit einer chinesischen jungen Dame. Diese entpuppt sich zwar als wahres Zuckerpüppchen, doch erstens hat Jason so gar keine Lust auf eine arrangierte Hochzeit und zweitens hat er in dem Kiwi-Girlie Skye längst seine Herzensdame gefunden. Allerdings ver- heimlicht er seine Liebe vor seiner Mutter, so dass er auch gar nicht groß insistiert, als jene das Tempo in Richtung Zwangsheirat extrem forciert und Braut und Bräutigam im Haus einer seltsamen alten Dame zusammenführt.

Doch schon bei dem ersten Kennenlernen beschleicht Jason ein ungutes Gefühl und auch Tage danach häufen sich die seltsamen Vorkommnisse: Seine chine- sische Braut May-Ling scheint ein tödliches Geheimnis zu umgeben. Als sie sich mehr und mehr in Jasons Leben breitmacht und das Leben seiner Lieben bedroht, sieht er sich gezwungen, zu handeln…

httpv://www.youtube.com/watch?v=lbev5TaVxis

Die Idee klingt abgefahren: Ein Grusler asiatischer Prägung angesiedelt in den lichtdurchfluteten Weiten Neuseelands. Leider erweist sich die Idee tatsächlich als zu abgefahren, denn asiatischer Horror braucht anscheinend das Drückende, das Ausweglose, das Urbane und das Graue, um wirklich effektiv zu funktionieren. Das bekommt man bei „Ghost Bride“ als Zuschauer sehr flott zu spüren. Denn um die „Spannung“ hoch zu halten, muss sich der Film schnell auf wenig effektive, geschweige denn gelungene Jump Scares verlassen. In den dank sauberen Digitallooks noch glatter wirkenden Bildern will einfach keine Atmosphäre aufkommen und selbst wenn klar ist, wie das Geheimnis um May-Ling tatsächlich ausschaut – was nicht schwer ist, da der Film im Sekundentakt Hinweise streut – will sich keine creepy Atmosphäre einstellen.

Ein gewichtiger Grund dafür besteht darin, dass May-Ling als Bedrohung nichts taugt. Ein Auftauchen in einer Spiegelung, ein vorbeihuschender Schatten, viel mehr ist da nicht. Dass die harsche FSK 18 Einstufung von Trailermaterial auf der DVD/Blu-ray herrührt, ist bekannt, wie allerdings die FSK 16 Freigabe für den eigentlichen Film zustande kam, bleibt ein einziges Rätsel. Letztendlich wäre sie nur über zwei mild splattrige Momente zu rechtfertigen, doch selbst jene kicken nicht und bleiben gleich gar nicht als Spannungsbringer oder Ähnliches in Erinnerung. Auch gelingt es „Ghost Bride“ zu keinem Augenblick, die grundlegende Situation zu verdichten, etwas Substanz in die Ereignisse zu bringen oder auch nur ansatzweise einen „nervenzerreißenden“ Showdown zu lancieren, wie es das Cover zum Film – mit einem witzigen Rechtschreibfehler versehen (es ist nicht der einzige!) – verspricht.

Den Darstellern will man an der Misere gar keine Schuld geben. Vor allem die Darsteller von Jason und Skye sind grundsympathisch, auch wenn die im Vergleich zu sonstigen Final Girls fast schon wie eine Chubby wirkende Skye in einigen Szenen arg überfordert wirkt. Dennoch wünscht man den beiden schon, dass sie sich irgendwie schadlos aus der Affäre ziehen mögen. Doch leider kommen sie gegen die maue und vor allem vorhersehbare Geschichte niemals an, die sich selbst in Richtung Finale keinerlei Twists oder Überraschungen zutraut.

Am Ende scheitert „Ghost Bride“ nicht nur an der Verortung des Asiahorrors in einem eher ungewöhnlichen Setting, er scheitert auch an der Nachahmung der wichtigsten Ingredienzien des Genres. Es reicht einfach nicht, eine Frau mit langem, schwarzem Haar abzufilmen und ein paar Jump Scares zu setzen. Nehmen wir als Beispiel nur das Thema Tempo: Wo die gelungensten asiatischen Filme des Horrorgenres meist eine gewisse Langsamkeit atmen, dabei aber größtenteils vor Atmosphäre förmlich zu bersten scheinen und sozusagen in aller Ruhe an der Spannungsschraube drehen, ist „Ghost Bride“ einfach nur phlegmatisch… besser wäre scheintot. Die Folge: Ein permanentes Gefühl von Langeweile trotz einer eigentlich knackig kurzen Laufzeit. Und dass man aus dem vielfach beschworenen Liebesmotiv nicht mehr gemacht hat, setzt dem Scheitern nur noch die Krone auf. Experiment misslungen…

Die deutsche DVD/Blu-ray kommt am 25. April 2014 von dem Label Mad Dimension und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Mad Dimension__FSK Freigabe: ab 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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