Nachdem in den letzten Tagen die Pressemeldungen von einer spektakulären Premiere nach der anderen aufliefen, war ich gespannt, wie wohl die Europa- premiere von „Transformers – Ära des Untergangs“ ausfallen würde. Paramount Pictures hatte anlässlich dieses Events am 29. Juni 2014 nach Berlin geladen und ich durfte für Actionfreunde direkt vom Roten Teppich berichten. Da ich am Vortag ein Konzert von Steven Seagal im Berliner Imperial Club mitnehmen wollte, war ich bereits einen Tag vor dem großen Ereignis in der Hauptstadt und beschloss, mir den Ort des Geschehens – das Berliner Sony Center – einmal in aller Ruhe anzuschauen.
Dort angelangt wurde ich Zeuge emsigen Schaffens, denn diverse Arbeiter schufen gerade den Rahmen für den folgenden Abend. Und man konnte schon ziemlich gut erahnen, dass sich der Rote Teppich einer Schlange gleich durch den Innenhof des Sony-Centers schlängeln sollte. Auch der coole Hintergrund für das große Premieren-Foto-Shooting war bereits fertig und rockte mit einem mehrere Meter hohen Optimus Prime und einem Dinobot-Kopf ungemein.
Der eigentliche Premieren-Tag begann dann für mich bereits um 12 Uhr. Die Pressevorführung des neuen Michael Bay Hammers stand an. Im Imax Kino, in 3D.
Überwältigung und Spektakel in seiner reinsten, seiner pursten Form. Nur die Story blieb dabei extrem auf der Strecke. Egal. Vor dem Kino hatten sich schon die ersten Mark Wahlberg und Michael Bay Fans entlang der Absperrungen um den Roten Teppich niedergelassen, um sich ihren Platz in der ersten Reihe zu sichern und den Stars so nah wie nur irgend möglich zu kommen. Sie campierten dort mit Zeltstühlen und Kartons voller Pizzen. Ich holte mir derweil meinen Presseausweis ab und überprüfte kurz, welcher Bereich in der Presse-Area für die Actionfreunde vorgesehen war.
Da noch zwei Stunden Zeit waren bis zum Beginn der Show, beschloss ich, mich noch einmal ordentlich zu stärken. 17 Uhr nahm ich dann meinen Platz ein und harrte der Dinge. Inmitten der anderen Fotografen bemerkte ich, dass ich wohl einiges an Lehrgeld an dem Tag zahlen würde, denn obschon der Pressebereich in fairen Stufen anstieg und so eigentlich niemand einem anderen Fotografen im Bild gestanden hätte, hatten so gut wie alle Fotografen kleine Leitertritte oder Minileitern am Start, mit denen sie dann freilich dem Newbie mitten im Weg standen. Aber seid gewarnt, beim nächsten Mal weiß ich Bescheid!
Um 18 Uhr begannen dann die ersten Premierengäste in Richtung Kino zu flanieren. Steven Gätjen moderierte das Ganze, gab Hintergrundinformationen zu den Transformers-Filmen und den auflaufenden Stars und begrüßte auch so manchen deutschen Promi. Darunter auch „Stars“ wie Manuel Cortez, Nina Eichinger oder Natascha Ochsenknecht, die die Gelegenheit nutzten und vom Glanz der eigentlichen Stars zehrten. Alles legitim, freilich aber nur ein Lückenfüller für die eigentlichen Stars. Diese rollten etwa ab 19 Uhr an. In Limousinen, die sie direkt vor den Roten Teppich fuhren.
Als erstes kam Li BingBing („Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen“) an. Der chinesische Star hatte das auffälligste Abendkleid gewählt und eine Dame an ihrer Seite, die es beständig zurecht fummelte. Ein wirklich lustiger Anblick. Nach ihr kam Nicola Peltz („Bates Motel“) an. Im Film spielt sie die Tochter von Mark Wahlberg und leidet ein wenig unter der Tatsache, dass Bay mit Frauenfiguren per se nicht wirklich viel mehr anfangen kann, als sie in Hot Pants zu stecken. Im blütenweißen Kleid sah die junge Dame sehr adrett aus, wirkte aber nicht sonderlich spritzig und konnte sich einen kleinen Gähner nicht verkneifen. Da hatte die lange Premierentour deutliche Spuren hinterlassen.
Ihr folgte Jack Reynor („Der Lieferheld“), der im Film ihren Love Interest gibt und zu der Premiere mit seiner hübschen Verlobten angereist war. Ian Bryce und Lorenzo di Bonaventura, zwei der Produzenten von „Transformers – Ära des Untergangs“, gaben sich dann im Doppelpack die Ehre. Und dann wurde es laut im Sony Center. Mark Wahlberg („Lone Survivor“) rollte an und begab sich sogleich auf den Roten Teppich in Richtung Fotowand. Wie alle Stars vor ihm gab er fleißig Autogramme und stand für diverse Selfies zur Verfügung. Nach und nach trudelten so die Stars auf der Fotobühne ein und wurden ordentlich abgelichtet. „Look here, look there, arms up, wave, go there, smile,…“, es war erstaunlich und beinahe ein wenig befremdlich, wie sehr und wie selbstverständlich die Fotografen die Stars inszenierten. Als Mark Wahlberg an der Reihe war, musste ich ziemlich schmunzeln. Im Vorfeld hatte nämlich ein Fotograf angemerkt, dass er ihn schon häufiger vor der Linse hatte und jener nie mehr machen würde als dastehen, die Hände in den Hosentaschen vergraben, kurz lächeln und abhauen. Und es kam wirklich haargenau so.
Währenddessen erlebte ich den für mich seltsamsten Moment des Abends. Denn ich ertappte mich dabei, wie ich bei mir dachte: „Shit, ich habe hier einen der besten Plätze überhaupt. Jeder an der ‘Red Carpet Fanmeile’ würde sicherlich nur zu gerne mit mir tauschen. Aber jetzt wäre ich viel lieber dort an dem Zaun.“ Der Grund: Michael Bay („Pain & Gain“). Dieser ließ sich für seinen Einmarsch mal so richtig Zeit. Es schien, als würde er jeden einzelnen Autogrammwunsch erfüllen, für jedes Foto posieren. Es war der Wahnsinn, wie sehr der Regisseur für seine Fans da war! Und ich hatte da in meinem Rucksack eine „Pain & Gain“ Blu-ray, die auch signiert werden wollte. Traurig fügte ich mich in mein Schicksal. Das muss man sich mal vorstellen: Ich war traurig! Dort an diesem großartigen Ort! Echt seltsam. Doch es sollte sich alles fügen…
Denn der Veranstalter fing inzwischen an, alle Stars für ein Gruppenfoto zusammenzutrommeln. Zwar wurde er vehement darauf hingewiesen, dass Bay noch fehlen würde, aber er trieb das Ganze ungebremst voran. Dann winkte er den Regisseur zu sich heran und der folgte dem Aufruf. Doch anstelle zu posieren, fotografierte er die Fotografen und eilte beinahe ruhelos auf der Bühne umher. Als dann das Gruppenfoto mit ihm im Kasten war, eilte er doch tatsächlich zu den Leuten zurück, von denen er vorher weggeholt worden war. Da mit dem Gruppenfoto das Fotoshooting offiziell beendet war, packte ich so schnell ich konnte meine Siebensachen und eilte zu einem Ort, wo er noch vorbeikommen würde. Und verrückterweise stand an genau dem Ort nur ein einziges Kind vor mir. Keine zwei Sekunden später stand Michael Bay vor mir, machte mit dem Kind ein Selfie und bestaunte kurz darauf das deutsche Artwork der „Pain & Gain“ Blu-ray. Ja, ich hatte es geschafft! In aller Ruhe setzte Bay sein Signum auf das Cover und der Fan in mir war einfach nur glücklich.
Kurz darauf beobachte ich auf einer Leinwand eine Bühnen-Präsentation, die in genau dem 3D-Imax-Saal stattfand, in dem am Morgen mein Transformers-Tag begonnen hatte. Hier wurden noch einmal alle Stars des neuen Transformers-Streifens be- klatscht und danach erlebte der Film seine eigentliche Europapremiere. Geschafft (ich hätte nie gedacht, dass rund drei Stunden Warten auf drei oder vier gute Bilder so anstrengend sein könnten), aber zufrieden trat ich meinen Heimweg an. Und ich wusste, dass dieses verrückte WE noch lange nicht zu Ende war, denn am Tag darauf war ich auch noch zur Pressekonferenz zum Film geladen.
Weitere bildhafte Eindrücke von der Europa-Premiere von “Transformers – Ära des Untergangs”
Die Bilder einfach anklickern!
Copyright aller Bilder:
actionfreunde/freeman
Vielen Dank an die fleißigen Bienchen von OMA PR, die diesen Trip erst ermöglicht haben. Ein weiteres Dankeschön geht freilich an Paramount Pictures und deren reibungslose Organisation vor Ort.
In diesem Sinne:
freeman