Originaltitel: Under Siege 2: Dark Territory__Herstellungsland: USA/Frankreich__Erscheinungsjahr: 1995__Regie: Geoff Murphy__Darsteller: Steven Seagal, Eric Bogosian, Everett McGill, Katherine Heigl, Morris Chestnut, Peter Greene, Patrick Kilpatrick, Scott Sowers, Afifi Alaouie, Andy Romano, Brenda Bakke, Sandra Taylor, Nick Mancuso, Kurtwood Smith, Julius R. Nasso u.a. |
Casey Ryback is back! In „Alarmstufe: Rot 2“ bringt Steven Seagal ein zweites Mal in der Rolle des wehrhaften Kochs den bösen Buben Respekt bei. Doch in der Startszene sehen wir erst einmal, wie in einer geheimen US-Militärbasis der Satellit Grazer One in die Umlaufbahn geschossen wird. Der mit einer Superwaffe ausgerüstete Killersatellit kann extrem präzise Zerstörung sähen. Die Einleitung ist zwar extrem machohaft geraten (ich sage nur: Test des Zooms), aber dafür dürfen wir Kult-Nebendarsteller Kurtwood Smith („RoboCop“) mal wieder auf der Leinwand sehen.
Casey Ryback steht derweil vor dem härtesten Auftrag seines Lebens: Er muss seiner Nichte Sarah (Katherine Heigl) unter die Augen treten, deren Eltern bei einem Flugzeugabsturz starben. Allerdings waren Casey und sein Bruder, also Sarahs Vater, vor dessen Tod zerstritten. Diese familiären Szenen sind recht gelungen, weil Steven Seagal sich eben nicht als perfekter Familienmensch erweist, sondern die ihn überfordernde Situation mit einem „Dafür bin ich nicht ausgebildet!“ kommentiert.
Nach dem Treffen wollen Casey und seine Nichte mit dem Zug weiter, in dem sich auch zwei Wissenschaftler aus der Basis vom Anfang befinden, die sich dort zum Schäferstündchen treffen. Doch gerade das wird ihnen zum Verhängnis, als Terroristen unter der Führung des totgeglaubten Travis Dane (Eric Bogosian) den Zug kapern und die Codes aus ihnen herauspressen, mit denen sie Grazer One übernehmen können. Allerdings haben die Terroristen nicht mit dem wehrhaften Casey gerechnet…
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Während „Alarmstufe: Rot“ vom späteren „Auf der Flucht“-Regisseur Andrew Davis noch auf ein breiteres Publikum ausgerichtet war, ist „Alarmstufe: Rot 2“ vollkommen auf Actionfans zugeschnitten. Das macht sich an mehreren Stellen bemerkbar, was dem Mainstreamseher missfällt und den Genrefan glücklich stimmt.
Die Konzentration auf Genrefans fällt zum einen in den logischen Ungereimtheiten des Films auf. Auch wenn einige Aspekte sehr clever erdacht sind (z.B. das Verhängnis, das erst durch die simple Affäre der beiden Wissenschaftler möglich wurde), gibt es diverse Logikfehler und Unglaubwürdigkeiten, die den Mainstreamfan ärgerlich stimmen. Zum anderen ist da die teilweise doch etwas menschenverachtende Attitüde des Films. Das liegt nicht nur an dem hohen Gewaltlevel on Screen, sondern auch an den nicht sichtbaren Toten (z.B. der Test von Grazer One durch Dane). Während der Mainstreamseher verärgert darüber ist, hält der Actionfan die Tatsache dagegen, dass es nur ein Film ist.
Die Story bietet ansonsten „Stirb langsam“ an Bord eines Zuges und ist ebenso spannend wie unterhaltsam. Dabei ist der Plot stellenweise auf einem höheren Niveau als Teil eins, denn hier wird die Action zum einen besser verteilt und zum anderen besser verknüpft. Zudem wird der Plot von „Alarmstufe: Rot 2“ von Regisseur Geoff Murphy („The Last Outlaw“) noch mit etwas Humor aufgepeppt.
Die Action besteht natürlich wie gewohnt aus den Seagal-typischen Kampfsporteinlagen und Gunfights, in denen der gute Steven gewohnt souverän abgeht. Hinzu kommen noch einige spektakuläre Stunts und Krawumm-Szenen, wie sie viele hoch budgetierte Actionfilme verschönern. Dieser Mix lässt das Herz jedes Actionfans höher schlagen (vor allem das Shoot-Out vorne auf der Lok).
Steven Seagal („Code of Honor“) absolviert seine Rolle gut, wobei er zwar keine schauspielerischen Höchstleistungen erbringt, aber als Macho, den seine neue Familienrolle stresst, eine gute Figur macht. Katherine Heigl („Die nackte Wahrheit“) ist süß und der schwarze Kellner Bobby Sachs (Morris Chestnut „Die Entführung von Bus 657“), der bald zu einer Art Sidekick wird, ist eine witzige Nebenfigur.
Unter den Bösewichten befinden sich einige bekannte Gesichter. Dabei bleibt der muskelbepackte fiese Möpp Penn (Everett McGill, der Fiesling aus Wes Cravens „Haus der Vergessenen“), welcher die Männer fürs Grobe leitet, recht blass. Dafür ist Eric Bogosian („Talk Radio“) ein herrlich durchgeknallter Bösewicht, der durch seine dreisten Sprüche und Aktionen (z.B. die „Hier spricht ihr Entführer“-Ansprache oder die „Bon Jour“-Begrüßung der Militärs) ein klares Highlight des Films abgibt.
„Alarmstufe: Rot 2“ ist zwar für den Mainstreamseher ungeeignet, aber ein hammerhartes Must Have für den Fan derber Action.
© McClane
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Auf Steven Seagals Regiedebüt „Auf brennendem Eis“ (1994) folgte ein Jahr später die Fortsetzung des Actionreißers „Alarmstufe: Rot“ (1992), welche das „Die Hard“-Muster weiterführte…
Eine Truppe brutaler Terroristen bringen den Luxus-Zug „Grand Continental“ in ihre Gewalt. Dort installieren sie die Leitzentrale für einen tödlichen Satelliten, mit dem Washington zerstört werden soll – wenn man ihre unglaublichen Forderungen nicht erfüllt. Aber keiner hatte mit dem Koch gerechnet: Ex-Spezialagent Casey Ryback, der sich mit seiner Nichte an Bord befindet, ist der einzige, der den Wahnsinn stoppen kann…
Der Koch ist wieder da!
Obwohl die Besetzung des Sequels nicht so nahmhaft scheint wie beim Erstling und die Story einfach vom Kriegsschiff in einen Zug verlagert wurde, ist „Alarmstufe: Rot 2“ mehr als nur eine gelungene Fortsetzung. Ryback ist, diesmal ohne die Kuchendame Erika Eleniak, dafür mit Nichte Sarah (Katherine Heigl aus „Grey’s Anatomy“), unterwegs zur Beerdigung seines Bruders.
Eine kleine Zugreise durch die USA soll es werden, doch natürlich steigen auch hier wiedermal ein paar Terroristen zu, angeführt von ihrem Mastermind Bane (Eric Bogosian) und Ex-Navy-Seal-Hardcore-Mann Penn (Everett McGill). Der langen Rede kurzer Sinn: Die Terroristen nehmen Geiseln, darunter Rybacks Nichte. Das hat der kampfkräftige Onkel nicht so gern. Und so geht es mal wieder ans Terroristendezimieren.
Auch diesmal wird Steven Seagal von einem Sidekick begleitet. Der junge Gepäckträger Bobby (stellenweise leicht bis extrem nervend gespielt von Morris Chestnut) wird von Seagal ein wenig unterrichtet im Terroristentöten.
Über den brettharten „Alarmstufe: Rot 2“ gibt es ansonsten nicht mal viel zu sagen: Der Cast ist wiederrum gelungen (halt keine Ausnahmespinner darunter wie Gary Busey oder Tommy Lee Jones) und der Film hat enormen Drive. Seagal fightet, was das Zeug hält – verbiegt Finger, Beine, Hälse, baut Sprengstoff in der Zugküche und wer sich nicht in die Nahdistanz traut, wird von Ryback gnadenlos über den Haufen geschossen.
Für den Actionfan ist das ein Fest. Wer eine innovative Story erwartet, ist sowieso im falschen Genre gelandet. Und so kann „Alarmstufe: Rot 2“ trotz leicht schwächerem Cast easy mit seinem Vorgänger mithalten, ist hier doch auch die Action wesentlich besser über den Film verteilt.
In den deutschen Kinos lief „Alarmstufe: Rot 2“ ungeschnitten und wurde so auch auf VHS mit einer Freigabe ab 18 veröffentlicht. Hier schlugen die deutschen Behörden allerdings schnell zu und indizierten den Film. Warner Home Video vermachte ihm dennoch eine uncut Veröffentlichung auf DVD. Und wie bei Teil 1 sorgten die Label Omega und ELEA-Media für eine HD-Auflage. Zunächst als stark limitiertes Mediabook und im Februar 2017 im Steelbook mit Teil 1. Zusätzlich flog der Streifen 2016 auch endlich vom Index.
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