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Alien Space Battle

Originaltitel: Attack on Titan__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2022__Regie: Noah Luke__Darsteller: Michael Paré, Erin Coker, Neli Sabour, Jack Pearson, Jenny Tran, Natalie Storrs, Justin Tanks, Scott Williams u.a.
Alien Space Battle aus dem The Asylum Studio

The Asylum hat mal wieder gedrückt und “Alien Space Battle” ausgeschieden.

Weit in der Zukunft ist die Menschheit auf dem Titan unterwegs, um sogenannte Lebenskristalle zu finden. Diese enthalten hochkonzentrierte Wasserreserven, die der Wasserknappheit auf unserem blauen Planeten entgegenwirken könnten. Also zumindest kann ich das nur vermuten, denn außer in der Inhaltsangabe zum Film vom Verleih höchstselbst wird das Gewese um die Kristalle in „Alien Space Battle“ nie so wirklich erklärt.

Genauso wenig wird erklärt, warum bestimmte Einwohner vom Titan diesen Rohstoffklau befürworten und was sie dafür bekommen. Halbwegs nachvollziehbar ist zumindest, dass andere Bewohner des Saturnmondes diese Transaktionen nicht so dufte finden. Das Warum erklären Drehbuch und Regie dennoch nicht.

Auf jeden Fall lehnen sich irgendwann die Miesmuscheln vom Titan auf und attackieren ein menschliches Raumschiff mit den Kristallen an Bord. Die Erde entsendet sofort eine Rettungsmission, um nach eventuellen Überlebenden zu suchen. Natürlich findet unser Team auch den einen oder anderen, sieht sich aber ebenfalls baldigen Attacken (daher der Originaltitel „Attack on Titan“) ausgesetzt und muss es irgendwie schaffen, halbwegs lebendig von dem Mond herunter zu kommen.

Das kann nicht schnell genug passieren, denn der Titan hat eine gewaltige Kriegsflotte entsandt, um unsere Erde auszulöschen.

Schaut in den Asylum-Müll hinein

Science Fiction von der dunklen Seite des Mondes

Die Inhaltsangabe deutet es bereits an: Erklärungen sollte man sich von dem Science-Fiction-Streifen aus der The-Asylum-Schmiede nicht erwarten. Man muss sich alles selbst zusammenreimen oder anlesen. Während man das macht, wird man mit zig Endlosdialogen „verwöhnt“, in denen sich die Charaktere gegenseitig eine Bulette ans Ohr quatschen, aber vermutlich selbst nicht sagen könnten, worum es gerade geht.

Dem aktuellen The-Asylum-Motto „Tausend Worte sagen mehr als ein verkacktes Bild“ folgend, lanciert „Alien Space Battle“ eine Labertirade nach der anderen und streckt so jede Einzelszene ins Unendliche. Man muss sich das vorstellen: Die Heldenparty landet nach zehn Minuten auf einem fremden Mond. Doch anstelle diesen zu erkunden, wird 50 Minuten lang nur über eine notwendige Reparatur des eigenen Raumschiffes fabuliert.

Der Film wird so länger und länger und ödet einen bereits nach 30 Minuten nur noch an. Nach 60 Minuten erfährt man dann von der Attacke der Titanier auf die Erde und… nichts passiert. Die Lage wird nicht verschärft, das Tempo nicht angezogen. Es wird einfach immer weiter gelabert. Selbst zehn Minuten vor Schluss haderte ich mit mir, das Ganze einfach auszumachen, weil ich ahnte, dass sich selbst diese finalen Minuten wie Stunden anfühlen würden. Womit ich Recht behalten sollte.

Alien Space Battle Actionszene

Nicht blenden lassen. Diese Szene ist etwa zwei Sekunden lang und erhält keine weitere ähnliche Entsprechung.

Was mich dranbleiben ließ? Meine Chronistenpflicht und mein Wille. Beide ließen mich zumindest bemerken, dass das „Alien Space Battle“-Hauptsetting gar nicht mal sooo übel aussah. Also zumindest für einen Film von „The Asylum“. Doch so nett das Raumschiffinnere auch wirken mag, es geht einem nach 30 Minuten als einziger Background genauso auf die Eier wie der Film selbst.

Vom Titan sieht man ein paar CGI-Ansichten. Für Sekundenbruchteile. In denen funktionieren die CGIs sogar ordentlich. Genauso „ausgekostet“ werden die ultrakurzen Weltraumszenen. Und auch die sehen ordentlich aus. Steif und undynamisch, ja, aber eben auch nicht ultrascheiße.

Zudem gibt es zwei oder drei Momente, die Action vortäuschen. In denen erkennt man aufgrund der Kameraführung und der miesen Schnitt-Gegenschnitt-Montage kaum etwas. Dafür labern die Charaktere auch hier die Tonspur zu, bis sich die Ohren ins Gehirn übergeben: „Sie sind zu stark gepanzert.“ „Ich dringe da nicht durch.“ „Schieß weiter.“ „Sie haben eine bessere Ausgangsposition.“ „Schieß.“ „Der Panzer.“ „Bla bla bla bla bla…“ So macht Science Fiction doch jedem Spaß – also bei The Asylum.

Raumschiffaction im The Asylum Trash

Zugegeben, die Weltraumeffekte sehen nett aus, werden aber nur für Sekunden präsentiert.

Und natürlich hat auch „Alien Space Battle“ ganz viele Momente, die einen noch einmal eindrücklich daran erinnern, dass man hier einem „The Asylum“-Scheißfilm zuschaut. Da dienen Motorradhelme mit dran geklebtem Schlauch als Astronautenhelme, mit denen man auch im All rumschwebt, obwohl die Helme sichtlich nicht dicht sind. Irgendwann ersetzen Plastikvisiere die Motorradhelme, die nur von der Nase lose auf dem Gesicht gehalten werden. In einer Umgebung, in der es schlichtweg nichts zum Atmen gibt. Grandios.

Dazu gesellen sich unfähige Darsteller, die teilweise wie unter der Brücke weggezerrt rüberkommen. Zumindest die hübsche, leider in der Asylum-Bubble gefangene Neli Sabour („Bullet Train Down“) lässt einen immer mal wieder genauer hingucken. Der bekannteste Name im Cast gehört Michael Pare („Top Gunner: Danger Zone“), der hier als Erdengeneral einfach nur in einem Zimmer herumsteht und auf irgendetwas starrt, das hinter der Kamera aufgehangen zu sein scheint. Es gibt sogar Zwischenschnitte auf ihn, da macht er nichts weiter, als zu gucken. Was auch immer das dem Film bringen sollte.

Die deutsche Synchronisation macht dann final noch einen dicken Haufen drauf und lässt einen in den Dialogwüsten mehr als einmal glauben, dass es vielleicht an einem selbst liegen könnte, dass man keinen Plan hat, wie Dialogzeile eins mit Dialogzeile zwei zusammenhängen könnte. Sunfilm ist mit seinem Synchronstudio aktuell wirklich auf einem eklatanten Irrweg unterwegs. Mit Deutsch hat das nicht mehr viel zu tun. Von der unmotivierten Intonation ganz zu schweigen.

„Alien Space Battle“ ist einfach nur unerträglich öde

Beginnen wir das Fazit mit etwas Nettem: „Alien Space Battle“ von Regisseur Noah Luke (sein unterirdischer „Jungle Run“ mockbusterte „Jungle Cruise“) sieht in Teilen durchaus brauchbar aus. Vor allem die immer mal wieder eingesetzten Neonfarben im Raumschiffinneren sorgen für einen durchaus netten Look. Allerdings bleibt schön gefilmte Scheiße eben immer noch Scheiße. Zumal „Alien Space Battle“ von „schön gefilmt“ auch noch mindestens einen Flug zum Mond entfernt ist.

Und nun stellt euch den Flug zum Mond mit Mitfliegenden vor, die die ganze Zeit und ununterbrochen Scheiße labern. Scheiße, die euch nicht für einen Cent interessiert, keinen Sinn ergibt, nicht den winzigsten Anflug von Witz erkennen lässt und auch noch von scheiß Stimmen vorgetragen wird. Das Ergebnis ist ein schier nicht enden wollender, stinkendlangweiliger Pain in the Ass, der weder eine brauchbare Geschichte erzählt noch in der Lage ist, den Fokus so zu lenken, dass aus dem Haufen Scheiße irgendetwas Interessantes wird. Etwa Dinoscheiße. Doch letzten Endes ist auch diese einfach nur Scheiße – wie „Alien Space Battle“.

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Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film kommt von Sunfilm / Tiberius Film. Diese ist aus unerfindlichen Gründen ab 16 freigegeben und eben mies synchronisiert. Wer streamt, spart etwas Geld, besser wird der Schrott dadurch aber nicht.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Sunfilm/Tiberius Film__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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