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Ambushed – Dunkle Rituale

Originaltitel: Ambushed__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1998__Regie: Ernest R. Dickerson__Darsteller: Courtney B. Vance, Jeremy Lelliott, Virginia Madsen, William Forsythe, David Keith, Bill Nunn, Charles Hallahan, Robert Patrick, William Sadler u.a.
Ambushed Dunkle Rituale mit Robert Patrick

Robert Patrick verfolgt in “Ambushed – Dunkle Rituale”, die gar nicht stattfinden.

Jim Natter ist das wichtigste Sprachrohr des Ku-Klux-Klans. Das nützt ihm freilich wenig, als auf einmal zwei vermummte Gestalten vor ihm auftauchen und ihn ordentlich mit blauen Bohnen vollpumpen. Der schwarze Cop Jerry Robinson wird mit dem Fall beauftragt, was den freilich nicht sonderlich erfreut. Am Tatort finden er und sein Partner den Sohn von Natter. Könnte er den Mord beobachtet haben?

Der Junge wird ins örtliche Polizeirevier verbracht. Dort fürchtet man aber schnell um dessen Leben, denn diverse Gegner des Ku-Klux-Klans üben ordentlich Druck auf die Cops aus. Ob sie den Jungen ihrerseits lynchen wollen, erfährt man allerdings nicht.

Bevor man über diese Handlungslücke zu sehr nachdenken kann, wird der Bub in ein Safe House verlegt. Seine Begleiter: Jerry und drei seiner Kollegen. Doch einer von denen spielt falsch und versucht Jerry und Co. umzubringen. Plötzlich sieht sich Jerry von allen Seiten verfolgt, denn der Tod seiner Kollegen wird ihm angelastet. Gleichzeitig nervt der Junge mit seinen steten Naziparolen.

Doch Jerry lässt sich nicht beirren. Er will herausfinden, wer den Vater des Jungen getötet hat. Immerhin scheint der genug Einfluss zu haben, um selbst die Polizei zu infiltrieren. Seine einzige Verbündete wird seine Kollegin Lucy, die allerdings auch erst einmal überzeugt werden muss, dass Jerry nicht mal eben Amok läuft.

Schaut in den Actionthriller mit Robert Patrick hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=6F_HFmAIDfk

„Ambushed – Dunkle Rituale“ (der seltsame deutsche Beititel erklärt sich in keiner einzigen Szene des Filmes) funktioniert nach den Regeln des Buddy Movies, nur unter etwas verschärften Bedingungen: Zum einen ist der Altersunterschied der „Buddys“ extrem groß und zum anderen kommen durch die rassistischen Untertöne deutlich krassere Ressentiments zum Tragen als in vergleichbaren Streifen, wo sich die Charaktere höchstens mal durch ihr unterschiedliches Temperament oder aufgrund ihrer Dienststellen unterscheiden.

Und so richtig geschmackssicher ist die Ausgangssituation des Filmes definitiv nicht. Zwar ergeben sich durch die ziemlich abseitige Paarung aus einem fehlgeleiteten Bengel und dem abgeklärten schwarzen Cop ein paar herrlich lapidare Sprüche rund um das Thema Fremdenhass und Rassismus, warum die Beziehung der beiden Hauptcharaktere aber dergestalt ausgeprägt sein muss, erklärt sich nie. Auch fallen vor allem zu Beginn mehrere sehr unglücklich konstruierte „Zufälle“ ins Auge, denen man deutlich anmerkt, dass Regisseur Ernest R. Dickerson („Surviving the Game“) große Probleme hat, seine Story angeschoben zu bekommen.

Ist die Verfolgungsjagd dann endlich gestartet, funktioniert sie ziemlich gut, generiert ein paar ordentliche und vor allem spannende Momente und verläuft in soliden Thriller-Bahnen. Große Überraschungen bleiben dabei komplett aus. Überraschend ist maximal die namhafte B-Besetzung des Streifens: Doch sowohl William Sadler („VFW“), William Forsythe („Tom Holland’s Twisted Tales“) als auch David Keith („The 5th Commandment“) schauen nur sehr kurz in „Ambushed“ vorbei und beißen beinahe umgehend ins Gras. Nur Virginia Madsen („Dead Rising: Watchtower“) und Robert Patrick („Lost After Dark“) haben gewichtigere Rollen inne, wobei vor allem Robert Patrick gegen Ende ordentlich aufdrehen darf und das auch mit sichtlichem Spaß tut.

Die Hauptrollen haben Jeremy Lelliott („Enemy of my Enemy“) und Courtney B. Vance („Terminator: Genisys“) inne. Die beiden spielen sich gegenseitig die Bälle zu und die Art und Weise, wie sie zusammenwachsen, wirkt durchaus glaubwürdig. Zumal das Drehbuch keinen der Charaktere großartig verbiegt. Die flapsigen Sprüche von Courtney B. Vance sind dabei dann die heimlichen Stars des Filmes. Sehr gut funktioniert auch die gebotene Action im Film. Die ist durchaus brutal geraten und besteht durchgehend aus gut saftenden Shootouts. Einzig beim spannenden Showdown hätte man sich etwas mehr Gekröse und einen größeren Bodycount gewünscht.

„Ambushed – Dunkle Rituale“ bietet solide Actionthriller-Unterhaltung

Der Film selber ist sehr routiniert heruntergedreht, wobei manche Kamerawinkel und -perspektiven stark an Dickersons Arbeit an „Ritter der Dämonen“ erinnern. Die musikalische Untermalung amüsiert zunächst mit einem coolen Blues-Thema für Jerry, lässt dieses dann aber zugunsten langweiligerer Töne wieder fallen.

Am Ende bleibt ein unterhaltsames, in seinem Tempo absolut stimmiges Buddy Movie unter etwas seltsamen Vorzeichen, die sich bis zum Schluss nicht so richtig erklären wollen. Die Darsteller sind engagiert bei der Sache, die vielen Mini-Auftritte charismatischer B-Fressen machen Spaß und Courtney B. Vance ist als Held wider Willen eine sichere Bank. Nichtsdestotrotz hätten eine schlüssigere Handlung, ein paar Überraschungen und ein Mehr an Action dem Film gut zu Gesicht gestanden.

06 von 10

Die deutsche DVD von „Ambushed“ kommt von VCL und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
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Copyright aller Filmbilder/Label: VCL__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__ Blu-ray/DVD: Nein/Ja

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