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American Fighter 3 – Die blutige Jagd

Originaltitel: American Ninja 3: Blood Hunt__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1989__Regie: Cedric Sundstrom__Darsteller: David Bradley, Steve James, Marjoe Gortner, Michele B. Chan, Yehuda Efroni, Calvin Jung, Adrienne Pierce, Evan J. Klisser, Grant Preston u.a.
American Fighter 3

David Bradley beerbt Michael Dudikoff als Held in “American Fighter 3”

Eine Bande Bad Asses überfällt die Kasse einer Kickbox-Meisterschaft. Sean Davidson, Sohn eines Kickboxmeisters, gerät den Räubern in die Quere. Als sein Vater die Szenerie betritt, wird dieser im allgemeinen Tohuwabohu von dem Überfallkommando erschossen. Der Trainer von Seans Vater nimmt sich daraufhin des Jungen an und formt ihn zu einem Meister der Martial Arts… zu einem Ninja.

Derweil haben die Bad Asses das erbeutete Geld gewinnbringend anlegen können: Alles Geld floss in die Forschung und so fanden sie eine Möglichkeit, jeden x-beliebigen Menschen in eine willenlose Kampfmaschine umzuwandeln und ihn so zu einer ultimativen Waffe im Terrorgeschäft zu machen. Sie brauchen eigentlich nur noch geeignete Probanten, die sie umpolen können, um so für zahlungskräftige Finanziers eine Probe aufs Exempel vorführen zu können.

Freilich wollen die Bäddies nicht irgendwen umpolen. Nein, sie wollen von vornherein einen Kandidaten, der von Natur aus ordentlich Power unterm Chassis hat. Also arrangieren sie eine internationale Kampfsportmeisterschaft, zu der sie alle Kämpfer laden, die Rang und Namen haben. Insbesondere der amerikanische Vertreter Sean Davidson scheint DAS geeignete Objekt für die Bäddies zu sein.

Also versucht man alles, um seiner habhaft zu werden, doch leider entpuppt sich Sean als äußerst wehrhaft und kann auch mit den raffiniertesten Tricks nicht geschnappt werden. Obendrein hat Sean in Curtis Jackson einen kampferprobten Mitstreiter, der ihn gegen die Horden anrückender Ninjas zur Seite steht. Irgendwann steht man dann den Bäddies Aug in Aug gegenüber und Sean wird seine Möglichkeit zur Rache für den Tod des Vaters bekommen…

httpv://www.youtube.com/watch?v=xERT7C2gRX0

Man merkt schon, die Story ist nicht viel mehr als ein Lückenbüßer zwischen den Actionszenen. Diese kommen immer dann auf, wenn das Drehbuch nicht mehr wirklich weiter weiß und das ist verdammt oft. Und auch wenn nicht viel an Handlung präsentiert wird, erweisen sich gerade diese Füllsel als unglaublich langatmig, was ein Aufkeimen von Spannung im Keim erstickt und den Film niemals Fahrt aufnehmen lässt. Gegen „American Fighter 3“ wirken insbesondere Teil 1 und 2 wie wahre Handlungsmeisterwerke und vor allem sind sie deutlich kurzweiliger!

Die Action beschränkt sich freilich – wie bei der Serie nicht anders zu erwarten – auf ordentliches Ninja-Verhauen. Dieses ist einigermaßen ansprechend choreographiert, bietet sogar einen Unterwasserkampf, setzt auf effektive Tritte und Schläge und wird durch den neuen Hauptdarsteller gar ein wenig verspielter, weil David Bradley – im Gegensatz zu Dudikoff – weitaus mehr und sehr elegant kicken kann. Was der Action aber deutlich schadet, ist der Wechsel des Regie-Postens von Sam Firstenberg zu Cedric Sundstrom, denn es fehlt ein ordentliches Pfund rüder und brutaler Elemente und für Blut an sich war anscheinend obendrein kein Geld da. Schade!

American Fighter 3

Ei der Daus! Ninjas!

Sundstrom sollte erst mit „American Fighter 4“ beweisen, dass er auch ordentlich hinlangen kann, wenn er will. Was aber besonders in Hinsicht auf die Action stört, ist, dass man vom Erfolgsrezept der 1 und 2 wegging: Es gibt am Ende kein großes Massaker (hier fahren die Guten vor und die Bösen ergeben sich sofort!) UND es wird kein Supergegner für Sean etabliert! Kein Supermassafackaüberninja, der in einer Demonstration 20 seiner eigenen Leute killt. Und so hat man auch nichts, auf was man sich im Showdown freuen kann. Dementsprechend arm ist selbiger dann auch! Dass man mit derartigen Ausrutschern keinen Blumentopf gewinnen kann, hat man dann bei Teil 4 recht schnell wieder eingesehen und bietet sowohl Supergegner als auch Endmassaker!

Darstellerisch ist freilich nicht viel los. Warum auch? Was freilich am meisten erstaunt, ist die Neubesetzung der Hauptrolle bzw. die Tatsache, dass man hier keinen Joe-Armstrong-Film zu sehen bekommt, sondern einen Sean-Davidson-Film. Gegeben wird dieser von dem Texaner David Bradley und er trat ein schweres Erbe an, immerhin war Joe Armstrong als sympathischer Held in Teil 1 und 2 etabliert worden. Doch Dudikoff – der sich niemals lange auf ein Projekt festlegen lassen wollte – hatte keinen Bock auf den dritten „American Fighter“ und verhalf so Bradley zu dessen Leinwanddebüt.

Bei seiner Besetzung waren die schauspielerischen Fähigkeiten freilich weit weniger von Interesse als seine erfolgreiche Karriere als Karateka. Er beschäftigte sich schon zu High-School-Zeiten mit Kampfsport und finanzierte sein Studium über Karate-Unterricht. Er gewann in seiner Hochzeit die texanische Meisterschaft und wurde bei nationalen Meisterschaften Vizemeister. Viel gebracht hat ihm sein Engagement für „American Fighter 3“ aber nicht, denn bis auf „American Fighter 4“, wo er dank Dudikoffs Comeback eh zur Randnotiz degradiert wurde, konnte er keinen einzigen wirklichen Erfolg verbuchen.

Schon sein zweiter Soloauftritt in „American Fighter 5“ (der mit der Reihe eh nix zu tun hat) geriet zur Lachnummer ohne Gleichen und ab da fristete er sein Schicksal in C – Z Schrott a la „Cyborg Cop“ oder „American Samurai“, der zumindest aufgrund seiner Härte für großes Raunen in der Actionfanbase sorgte und Mark Dacascos eine erste größere Rolle bot.

Bradley selber dürfte sein kaum vorhandener Filmerfolg wenig tangiert haben, nutzte er die Gagen doch vor allem dazu, um seiner wahren Leidenschaft nachgehen zu können: Der Musik! Schon sein Studium widmete sich der Musik und für seine eigene Rockband schrieb er alle Texte und Kompositionen und hatte mit selbiger vor allem in Texas großen Erfolg, was ihm bald einen landesweiten Plattenvertrag einbrachte.

American Fighter 3

Diesmal flankiert Sean Davidson Curtis Jackson beim Ninja-Verwemmsen!

Schauspielerisch kann er in seinem Debüt nicht einmal gegen Dudikoff anstinken und das will was heißen. In späteren Filmen wird Bradley zwar souveräner und sympathischer erscheinen, wirkliche darstellerische Fortschritte hat er jedoch niemals machen können. Somit fehlt „American Fighter 3“ ein echter Sympathieträger und man wünscht sich irgendwann wirklich, man hätte Steve James („Night Hunter“) die Hauptrolle auf den Leib geschneidert, denn …

Steve James ist mit viel Spaß bei der Sache. Ohnehin heimlicher Star der Reihe, kitzelt er munter die Lachmuskeln, vor allem dann, wenn er sich diebisch lächelnd beim Auftauchen des Ninja-Kanonenfutters die Hände reibt! Auch sonst lanciert er einige gelungene Oneliner! Dass er nicht zum Helden der „American Fighter 3“ gemacht wurde und ein Milchbubi die Heldenrolle abbekam, hat James den Produzenten nicht verziehen und sich ab sofort der Reihe fern gehalten. Schade. Der dritte Held des Streifens ist ein übler Waschlappen, den es wahrlich nicht gebraucht hätte, zumal er 1. nicht kicken kann und 2. auch als komischer Sidekick neben Bradley und James nicht funktioniert! Wer braucht denn bitte so was? Der Rest des Castes schlägt sich wacker und verblüfft mit immer neuen, potthässlichen Frisuren (Vor allem der Ober-Bad-Ass hat einen süßen Vokuhila).

Der Score bedient sich ausgiebigst bei Teil 1 und 2 ohne auch nur eine einzige neue Nuance hinzufügen zu können. Zwar ist der Wiedererkennungswert so recht hoch, aber irgendwann nervt das eintönige Gedudel dann doch, da man sich bei dieser Best-Of-Kompilation fast ausschließlich ein und dasselbe Stück zur Brust genommen hat …

„American Fighter 3 – Die blutige Jagd“ ist ein echter Tiefpunkt der Reihe. Hier geht nicht viel zusammen. Schwache Action, keine wirklich rockenden Bäddies, ein langweiliger Held, nervende Mucke und ein sich wie Kaugummi ziehender Story-Verlauf lähmen jegliches eventuell vorhandenes Interesse des Zuschauers.

Uncut gibt es den Film inzwischen ab 16 freigegeben auf DVD von dem Label Studiocanal. Selbiges bemühte sich nun auch um eine HD-Variante und veröffentlicht diese am 23. Juni 2016.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Studiocanal__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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