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Aquaslash

Originaltitel: Aquaslash__Herstellungsland: Kanada__Erscheinungsjahr: 2019__Regie: Renaud Gauthier__Darsteller: Brittany Drisdelle, Lanisa Dawn, Paul Zinno, Madelline Harvey, Samantha Hodhod, Jessica Abruzzese, Nicolas Fontaine, Suzanna Lenir, Xavier Sotelo, Ryan Ali u.a.
Aquaslash Vom Spaßbad zum Blutbad DVD Cover

Aquaslash will uns den Freibadspaß vermiesen.

„Aquaslash – Vom Spaßbad zum Blutbad“ versprach im Vorhinein eigentlich spaßige, angenehm blutige Unterhaltung mit leichter Funsplatter-Ausrichtung. Und zumindest der Prolog scheint dies auch zu bestätigen, wenn sich ein Pärchen in einem Spaßbad zu einem Fickerchen einfindet und den deftigen Standing-Doggystyle mit dem Leben bezahlt. Und das reichlich derb. Sex in der Öffentlichkeit ist halt nicht überall gerne gesehen. In den ersten Minuten trifft also Slasher auf Funsplatter und als Zuschauer fühlt man sich direkt wohl im Film.

Und auch danach bedient „Aquaslash“ souverän das Genre. Erzählt die Mär einer Abschlussfeier, die in einem Spaßbad mit finsterer Vergangenheit begangen werden soll. Und in dem freilich der Eingangsmord passierte. Die Jugendlichen geben sich vor Ort der Lust, den Drogen und dem Alkohol hin und rund um einzelne Charaktere werden kleinere Subplots aufgespannt, die aber allesamt total egal sind. Alles Genre-Standard. Aber, und hier liegt der Hase im Pfeffer, „Aquaslash“ vergisst, was er ist.

Nämlich ein Slasher. Drehbuch und Regie bekommen einfach nicht die Kurve in Richtung blutroter Unterhaltung. Die Handlung wird gefühlt immer sinnloser, die Subplots nerven, die Charaktere entwickeln sich kein Stück weiter und der Killer will und will nicht mehr zuschlagen. So werden sogar 65 Minuten Nettolaufzeit lang und immer länger. Genauso wie das Gesicht des Zuschauers auf der heimischen Couch. Wo issen das Spaßbad? Und wo das Blutbad?

Schaut in das Rutschmassaker hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=eZ72ztZ0B8I

15 Minuten vor Schluss ist es dann endlich soweit. Der Weg für Gesplatter wird geebnet. Ein Rutsch-Wettbewerb ist der Auslöser – jupp, so gings mir auch. Wie spannend. Drei Teams rutschen nun verschiedene Rutschen herunter und der Zuschauer soll mitfiebern, welches Team wohl in der manipulierten Rutsche rutscht. Dem sind die Charaktere aber so Wumpe, dass er einfach nur hofft, dass es überhaupt noch wen erwischt.

Splatter im Spaßbad

Iiih, da schwimmt was Braunes! Pfuh, is nur ein Finger…

Und dann drehen die Special-Effect-Guys hinter „Aquaslash“, die „Blood Brothers“, die auch schon die Effekte für „Turbo Kid“ besorgten, endlich auf! Vierteilen ihre Opfer. Lassen abgetrennte Arme, Brüste und Köpfe fliegen und das Planschbecken im Auslauf der Rutschen färbt sich „Piranha 3D“-mäßig richtig rot. Und das Schöne: Die Charaktere sind so bescheuert, dass sie sich trotz evidenter Warnungen dennoch in den potentiellen Tod stürzen und einfach weiter rutschen. Blöder ist kaum ein Lemming.

Aquaslash Gekröse

Kennt man ja: Verkehrspoller in der Rutsche.

Doch den Zuschauer freuts: Egale Charaktere werden in ihre Einzelteile zerlegt. Es gibt Schlimmeres. Das Problem: Wenn der Streifen endlich flutscht, ist er auch schon wieder vorbei. Zumindest der Täter wird noch pseudoschlau enttarnt. Und da man bislang keinerlei Rätselraten um den Killer etabliert hat, ist die Auflösung auch „überraschend“ – aber eben nur, weil sie ohne Aufbau aus der Kalten kommt. Schon beim Motiv des Täters wird es dann wieder 0815.

„Aquaslash“ ist weder Spaßbad noch Blutbad

Was am Ende bleibt, ist eine ziemliche Enttäuschung. Prinzipiell konnte der Film von „Discopath“-Regisseur Renaud Gauthier nur gewinnen. Gemetzel im Spaßbad, was will man mehr? Und einige Erwartungen erfüllt der Film auch: Es gibt Hupen, es gibt Blut, es gibt Klischeefiguren an vielen Genre-Klischees und die Schauspieler sind durchaus mit Spaß bei der Sache. Aber die Ingredienzien finden nicht zusammen und vor allem dauert es viel zu lange, bis sich der insgesamt sehr kurze Horrorstreifen eingegroovt hat. Und ist das ENDLICH passiert, ist „Aquaslash“ auch schon wieder vorbei. Das Ergebnis ist kein braunes U-Boot im Kinderplanschbecken, aber definitiv auch kein Unterwassersex in der Salzgrotte.

04 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray kommt von White Pearl Movies und Daredo und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten. Extras zur Entstehung gibt es leider keine.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: White Pearl Movies / Daredo__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu-ray/DVD: Ja/Ja

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