Originaltitel: Arthur the King__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2024__Regie: Simon Cellan Jones__Darsteller: Mark Wahlberg, Nathalie Emmanuel, Simu Liu, Michael Landes, Paul Guilfoyle, Rob Collins, Alani Ilongwe, Viktor Åkerblom, Zamantha Díaz, Oscar Best, Luis del Valle u.a. |
Michael ist ein begeisterter Anhänger des Adventure Racings. Ein Wettbewerb, der aus Laufen, Klettern, Rad- sowie Kajakfahren besteht und sich zumeist über 400 Meilen und mehr erstreckt. Dabei wird den Teilnehmern keine feste Strecke vorgegeben. Abkürzen ist sozusagen erlaubt. Doch Michael, der den Wettbewerb noch nie gewinnen konnte, ist zu ehrgeizig. Immer und immer wieder fällt er falsche Entscheidungen, die ihm und seinen Team-Mitgliedern den Sieg kosten.
Seine letzte Niederlage ist jetzt drei Jahre her. In der Zwischenzeit hat er sich voll und ganz auf seine Familie konzentriert. Doch das letzte, demütigende Versagen nagt an ihm. Er will es noch einmal wissen. Er stellt ein neues Team auf, sucht sich Sponsoren und bricht gen Dominikanische Republik auf, wo die nächste Ausgabe des Adventure Racings steigen wird. Und Michael will gewinnen, koste es, was es wolle. Auch seine Team-Kameraden sind heiß.
Und der Wettbewerb lässt sich gut an. Michael und seine Team-Kollegen performan super. Da begegnet Michael einem Straßenhund. Dem sieht man die Torturen an, die er bis zu diesem Zeitpunkt durchstehen musste. Doch der aufgeweckte Doggo schleicht sich ins Herz der Sportler. Seine Gegenwart und sein Durchhaltewille beflügeln Michael und Co. Derweil lehrt Arthur Michael, auf was es im Leben wirklich ankommt. Pokale sind es jedenfalls nicht.
Mark Wahlberg kommt auf den Hund
Actionstar Mark Wahlberg („Mile 22“) hat auch privat ein großes Herz für Hunde. Da brauchte man ihn nicht zweimal bitten, in „Arthur der Große“ mitzuwirken. Der basiert zudem auf wahren Ereignissen des schwedischen Adventure Racers Mikael Lindnord. Lindnord erlebte die im Film präsentierte Geschichte im Jahr 2014 bei einem Wettkampf in Ecuador und hat sie in seinem Roman „Arthur: The Dog who crossed the Jungle to find a Home“ niedergeschrieben.
„Arthur der Große“ verdichtet die Geschichte gekonnt, erzählt sie mit hohem Tempo und ebensolcher Ereignisdichte. Denn die gesamte Story wird rund um das Adventure Racing in der Dominikanischen Republik aufgezogen. Dabei präsentiert der Film die Sportler bei den jeweiligen Disziplinen des Wettbewerbs, wobei die Übergänge sehr fließend geraten. So wird schonmal mit dem Bike auf dem Rücken eine Steilwand bezwungen. Vor allem die Abkürzungen sorgen für ordentliche Adrenalinschübe. Eine wirklich spannende Sequenz um eine Zipline sei genannt.
Nebenher werden die Figuren zumindest ansatzweise vertieft. Alle haben ihr Päckchen zu tragen. Alle gehen vorbelastet in den Wettbewerb. Von Mark Wahlbergs Figur erfahren wir freilich das meiste. Wahlberg ist der Herr im Haus und er wuchtet sich physisch sehr dominant durch den Film. Dabei ist er sich auch nicht zu fein, durchaus mal unbequeme Charakterzüge seiner Figur zu offenbaren, was dem Film Realismus einimpft und ihm Süßlichkeit nimmt.
Zweiter Star ist ganz klar Filmhund Ukai. Der ist fantastisch trainiert, guckt süßer aus der Wäsche als jeder Welpe und erobert die Herzen der Zuschauer im Sturm. Auch um ihn herum versucht der Film, eine allzu süßliche Note zu umgehen. Immer wieder wird angedeutet, durch welche Hölle der Hund gegangen sein muss, bevor er Michael und Co. begegnete.
Schön ist, wie Regisseur Simon Cellan Jones („Shooter – Season 1“) das allmähliche Zusammenwachsen der Sportler mit der treuen Fellnase ausgestaltet. Und wie der Hund in den Sportlern etwas verändert. So dürfen auch Nathalie Emmanuel („Fast & Furious 10“) und Simu Liu („Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“) als Team-Kameraden von Mark Wahlberg herzig mit dem Vierbeiner interagieren. Etwas zu kurz kommt das von Ali Suliman verkörperte vierte Teammitglied, doch auch der Mime spielt wie seine Co-Stars vor allem physisch sehr stark auf.
Nach ungefähr zwei Dritteln verändert sich der Film deutlich. Das Schicksal von Arthur rückt in den Vordergrund und sorgt für ein paar heftige Tränenzieher-Momente. Man will das Fellknäuel nicht leiden sehen. Doch es wird immer offensichtlicher, welchen Schaden der Hund an Leib und Seele genommen hat. Und glaubt es, oder glaubt es nicht, Filmhund Ukai kriegt das absolut nachvollziehbar transportiert. So bekommt der Film auch einen starken Abgang hin.
Die technische Umsetzung des Filmes überzeugt genauso. Vor allem in den Sportmomenten ist die Kameraarbeit extrem dynamisch und nah dran an den Athleten. Da werden auch ein paar sehr ungewöhnliche Perspektiven präsentiert. Der in der Dominikanischen Republik gedrehte Film arbeitet mit erstaunlich gedeckten Farben. Was gut zu der sportlichen Quälerei passt, aber andererseits nun auch nicht wirklich Lust auf Urlaub macht. Insgesamt lässt so auch die Optik den Film nie zu zuckerig geraten. Angenehm flott und locker leicht gerät dagegen der Soundtrack zum Film. Vor allem der Abspannsong „Run“ von One Republic geht amtlich ins Ohr.
„Arthur der Große“ bietet tolles Wohlfühlkino
Wenn Arthur mit seinen dunklen Augen in die Kamera starrt, schmilzt der härteste Mann im Kinosessel einfach dahin. Dieser Doggo schleicht sich wundervoll leise ins Herz des Zuschauers. Und auch die Geschichte bewegt. Noch mehr, weil sie ja so beziehungsweise so ähnlich tatsächlich passiert ist. Und Folgen hatte. Etwa die Arthur Foundation, die sich allgemein um das Tierwohl bemüht. Das erfährt man im Abspann, der auch Fotos von Mikael Lindnord mit Arthur präsentiert.
In diesem Moment endet ein wirklich unterhaltsamer, temporeicher, zu Herzen gehender und stark gespielter Wohlfühlfilm, der sich vielleicht noch etwas mehr um seine menschlichen Protagonisten hätte bemühen sollen und gegen Ende den einen oder anderen Tränenzieher etwas herunterpegeln hätte können. Ansonsten: Einfach ein tierisch schöner Film!
Der Film läuft seit dem 25. April 2024 in den deutschen Kinos, hat eine Freigabe ab 12 und kommt von LEONINE.
In diesem Sinne:
freeman
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