Originaltitel: Badass Showdown__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2013__Regie: David DeCoteau__Darsteller: Cynthia Rothrock, Kip Canyon, Brandon Schinaman, Ryan Greco, Josh Griego, Jarrid Balis, Lorenzo Brunetti u.a. |
Cynthia Rothrock in „Badass Showdown“. Mannometer! Da läuft es einem ja heiß-kalt den Rücken runter! Da kann doch eigentlich nur ein megageiler Kampfsportklopper rauskommen, in dem sich die Antipoden minutenlang aufs Fressbrett hauen, durch die Lüfte fliegen, einen Kick nach dem anderen abfeuern und sich gegenseitig in den Hals greifen, um sich die Herzen raus zu reißen! Jahaaaa. Das muss ein Film sein, der mit simpler Handlung und platten Dialogen auskommt und einfach nur darauf ausgerichtet ist, Action zu machen…
Oder…
Dieser Titel steht für einen Streifen, in dem nach 45 Minuten das erste Mal gekämpft wird, minutenlanges Schattenboxen die Laufzeit auf gerade mal 75 Minuten anhebt und keinerlei Form von Geschichte erzählt wird. Und weil all das noch keinen hinter dem Ofen hervorlockt, dürfen alle Hauptdarsteller einmal im Film für mindestens vier Minuten ordentlich duschen und sich abschubbeln.
Sogar im „Badass Showdown“-Trailer wird geduscht!
httpv://www.youtube.com/watch?v=N7ttju6mr3U
Leider, leider, leider haben wir es bei „Badass Showdown“ mit einem Film der zweiten Kategorie zu tun. Der erinnert in seiner Gesamtheit eher an einen homosexuell ausgerichteten Playboy-Clip, der hauptsächlich darauf bedacht ist, seine Hauptdarsteller halbnackt zu zeigen, anstatt sie beim Kämpfen aufeinanderprallen zu lassen. Dabei sind sie dabei doch auch halbnackt! Menno!
Worum es geht? Na um nackte Kerle! Achso, in Sachen Handlung? Naja. Man könnte „Badass Showdown“ als eine Art Germanys Next Gay Top Model umschreiben. Sprich: Zu Beginn des Filmes beziehen eine Handvoll Kerle eine fette Villa. In dieser residiert Heidi äääh Ivy Reed. Ivy ist eine bekannte Kampfsport-Promoterin, die nur die besten Fighter betreut. Für die aktuelle Saison sucht sie noch einen Überfighter. Und genau den hofft sie innerhalb von ein paar Tagen unter den Besuchern in ihrer Villa zu finden. Wer ihren Ansprüchen nicht genügt, kriegt kein Foto bzw. fliegt einfach raus!
Mehr Handlung hat es nicht. Wir schauen den Kerlen nun beim Trainieren, beim Duschen, beim Im-Whirlpool-Sitzen und vor allem beim Duschen zu und beobachten Ivy Reed, wie sie die Kandidaten beobachtet. Das spielt sich samt und sonders in ein und demselben Haus ab, das zumindest wunderschön ausgeleuchtet wird. Damit die Herren auch schön glänzen beim Duschen. Unter jeder Szene, seien es ein Dialog, eine Duschszene oder eine Trainingssequenz, lärmt ein omnipräsenter Soundtrack, der in seiner Stimmung größtenteils nicht einmal ansatzweise zu dem passt, was man da auf der Leinwand zu sehen bekommt.
Richtig übel wird es dann bei den Fightszenen, in denen offenbar wird, dass einige der Darsteller wirklich gar nichts auf dem Kasten haben, kein Choreograf vor Ort war und einige Darsteller sich bewegen wie Tanzbären aus dem russischen Staatszirkus. Spektakuläre Moves gibt es keine zu sehen. Blut und brutale Knochenbrecher-Momente hat es gleich gar nicht. Wäre ja auch noch schöner, wenn die hübschen Kerle von blauen Flecken entstellt werden würden. Pfui! Und direkt nach dem Kämpfen wird freilich geduscht. Ehrensache!
Die Darsteller sehen zumindest ganz gut aus und haben ordentlich durchtrainierte Körper. Spielen können sie nicht, die Dialoge kommen auch eher steif aus ihnen heraus und prinzipiell mussten sie eh nur darauf achten, unter der Dusche nicht auszurutschen. Cynthia Rothrock („Guardian Angel“) gibt, man ahnt es schon, Heidi… äh Ivy Reed. Dabei steht sie meist nur vor einem Fernsehen und schaut den Jungs beim Duschen zu (wofür sie sogar Punkte verteilt, es wird leider nur nicht klar, was sie da genau bewertet) oder sagt halbwegs ordentlich die Sätze auf, die die Handlung des Filmes vortäuschen sollen. Und über jeder ihrer Szenen schwebt ein unsichtbares Banner auf dem „Womit hat sie das denn verdient?“ prangt.
Dasselbe Banner schwebte während des Schauens gefühlt auch über mir im Raum. Aber wenn ich ehrlich bin, war mir schon vor dem Filmstart relativ klar, was ich hier bekommen würde. Denn Regisseur David DeCoteau („Snow White“) ist nun wahrlich nicht die hellste Kerze auf dem Filmbusinesskuchen. Mit „Badass Showdown“ inszenierte der offen homosexuell lebende Regisseur einen Film nach seinem Gusto. Dementsprechend verwundert die ewige Fleischbeschau auch nicht weiter. Es wirkt, als habe er einfach ein paar sexy Jungs zu sich nach Hause eingeladen und in jedem Raum irgendeinen Clip gedreht. Diese Clips hat er dann irgendwie aneinander gestümpert und fertig war die Laube. Und mei, jedem Tierchen sein Pläsierchen…
Aber sagen wir es, wie es ist: Egal ob homo-, metro-, trans-, hetero- oder sonstwiesexuell, so einen Schwachsinn wie „Badass Showdown“ hat niemand verdient. Und das Beste kommt zum Schluss: In den letzten fünf Minuten, aus heiterem Himmel quasi, erzählt der Film auf einmal eine Geschichte! Das Blöde ist nur, dass da die meisten Zuschauer bereits unter der Dusche stehen werden, um sich diesen Käse von der Netzhaut zu schrubben. Und alle anderen, die zu dem Zeitpunkt wirklich noch vor diesem peinlichen, schwitzigen und seltsam klemmigen Fitnessvideo sitzen, werden sich vermutlich vor Lachen gar nicht mehr einkriegen. Was für ein Schund…
In den USA gibt es das gute Stück auf DVD von dem Label Rapid Heart, unrated und ungeschnitten. Yeah. Auf Vimeo kann man sich die Duschanleitung im VOD-Kanal von RapidHeart.TV zu Gemüte führen…
In diesem Sinne:
Duschman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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