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Battle Geese – Escape to Nowhere

Originaltitel: Escape to Nowhere__Herstellungsland: Hongkong, Philippinen, USA__Erscheinungsjahr: 1990__Regie: Teddy Page__Darsteller: Corwyn Sperry, James Paolelli, Jim Gaines, Richard King, Mike Monty, Andrea Lamatsch u.a.
Battle Geese – Escape to Nowhere DVD Cover

“Battle Geese – Escape to Nowhere” bietet Daueraction satt.

Die Roten Khmer drehen den Amerikanern zu Beginn von „Battle Geese – Escape to Nowhere“ gleich zwei Mal eine lange Nase. Zunächst überfallen sie ein den Amerikanern wohlgesonnenes kambodschanisches Dorf, in dem ein amerikanisches Lazarett steht. Danach verkleiden sie sich als Verletzte und dringen mit einem bei dem Überfall erbeuteten Sanitätswagen der Amerikaner in eine nahe gelegene US-Army-Basis ein und zerlegen diese komplett.

Dabei fällt ihnen ein hochrangiger Offizier in die Hände. Wutschnaubend entsenden die Amerikaner Leutnant Clark. Der soll mit vier Supersoldaten und einem weiteren Sergeant den Colonel zurückholen. Hunderte tote Rote Khmer später ist der General zwar befreit, doch der hat direkt einen neuen Einsatz für seine Retter. Clark und seine Leute sollen für die Amerikaner brandgefährliche Unterlagen aus den Händen der Roten Khmer entreißen.

Ein weiteres Himmelfahrtskommando nimmt seinen Lauf und es soll nicht das Letzte bleiben.

Teddy Page macht Vietnam-Action in Kambodscha

Teddy Page („Kickbox Terminator 2“), der hier unter dem Pseudonym Irvin Johnson tätig wurde, braucht eigentlich nicht viel Story, um einen Film runterzukurbeln. Bei „Battle Geese – Escape to Nowhere“ hat er direkt drei Handlungen anzubieten und stopft alles in einen Film. Nach der Rettung des Generals müssen unsere Helden die bereits erwähnten Unterlagen erobern. Ist das vollbracht, dreht sich plötzlich alles um eine Einheimische, die aus unerfindlichen Gründen zwischen alle Fronten gerät.

Eine sinnige Verbindung zwischen den drei Geschichten bekommt Page kaum hin. Mehr noch: Ist der jeweilige Storyarc auserzählt, wird das bis dahin oberste Ziel vollkommen scheißegal. Als Beispiel seien nur mal die geheimen Unterlagen genannt, die erobert werden müssen. Diese sind gefühlt allen egal. Wenn die Amis sie haben, unternehmen die Roten Khmer nichts, um sie wieder zu bekommen.

Selbst wenn sie unsere Helden fangen und ihnen die Unterlagen mühelos abnehmen könnten, passiert das nicht. Einfach weil plötzlich die Story um die Einheimische angeschoben wird und die Akten schlichtweg egal sind. Am Ende hat einer der Amerikaner auf einmal die Akten in der Hand und man weiß nicht, wie er die wo die ganze Zeit transportiert hat. So geht Storytelling.

Dadurch, dass sich vor unseren Helden immer neue Aufgaben auftürmen, hat man das Gefühl, der Film nehme gar kein Ende. Dabei ist er mit 87 Minuten gar nicht so lang und präsentiert einen Bodycount, der einfach nur der schiere Wahnsinn ist. Dabei lässt Teddy Page alles umholzen: Rote Khmer und Kambodschaner aller Geschlechter und Altersklassen. Alleine der Bodycount der ersten Story um den General würde den Leichenberg ähnlicher Actionfilme weiß um die Nase werden lassen.

Das realtiv wahllose Abgeschlachte, das auch Kinder trifft, dürfte dann auch der Grund sein, warum man gar nicht erst versuchte, mit dem Film bei der FSK vorstellig zu werden. So wurde der Film entweder mit dem SPIO/JK-Siegel oder direkt ungeprüft veröffentlicht. Die wenigen platzenden Bloodpacks können nicht der Grund gewesen sein, dürfen aber erstaunlich viel roten Lebenssaft freisetzen. Zumeist fallen die Getroffenen aber einfach theatralisch um.

An Action gibt es ausschließlich Dauerfeuer und kleinere Explosionen. Zwischendurch darf auch mal eine Strohhütte explodieren oder in Flammen aufgehen. Mehr ist da nicht an Vielfalt. Und das macht die teils endlos lange Action nicht sonderlich aufregend. „Battle Geese – Escape to Nowhere“ ist einer der ersten Teddy-Page-Daueractioner, bei denen mich die ewig gleiche Action heftig gelangweilt hat.

Was aber auch daran liegt, dass mir die Figuren des Filmes vollkommen am Arsch vorbeigingen. Der ach so tolle Leutnant Clark ist ein Langweiler mit Stock im Arsch. Seine Begleiter sind teils astreine Soziopathen, die nicht nur ihre Gegner sondern sich auch untereinander umbringen wollen. Alle fünf Minuten hauen sie sich zudem gegenseitig eine in die Fresse. Warum und weshalb wird nie erklärt. Wobei allgemein keiner der Charaktere irgendeine Form von sinnvoller Vertiefung oder gar Entwicklung erfährt.

Mit unter anderem Mike Monty („American Ninja“) und Jim Gaines („Death Zone“) gibt es die von Teddy-Page-Filmen gewohnten Schauspieler aufs Auge, die hier gar nichts reißen. Problematisch ist zudem, dass trotz gleich drei Storys nicht ein einziger charismatischer Superlump abfällt. Alles nicht die besten Voraussetzungen, um Spannung zu generieren. Und das merkt man an der sich mehr und mehr ziehenden Laufzeit.

Inszenatorisch wird hier das gewohnte Teddy-Page-Format gefahren. Der Film sieht weder turbobillig noch megateuer aus. Die Bebilderung ist funktional und bar jedweder besonderer Einstellungen oder Perspektiven. Um Geld zu sparen, dominieren viele Totalen, so dass Dialoge meist in ein und derselben Einstellung steigen. Die Action besteht aus dem üblichen „Peng, Peng, du bist tot“, der Auftrieb an Statisten ist irre und ein immer mal durchs Bild rollender, gepanzerter Mannschaftswagen sieht fast schon teuer aus. Wenn er explodiert, sieht man, wie sich seine Pappwände verbiegen. Klasse.

„Battle Geese – Escape to Nowhere“ bietet langweilige Daueraction

Da hat unser innig geliebter Teddy Page direkt mal ein dickes Drehbuch zur Verfügung und alles, was dabei herauskommt, ist öder als die Filme mit dünnem Drehbuch. Das muss man auch erst einmal schaffen. Als besonderes Leckerlie garniert Teddy Page seine dreigeteilte Daueraction-Kanonade mit der unerotischsten Knisterszene der Filmgeschichte. Keine Ahnung, wie man als Couchpotatoe drauf sein muss, um dieses Geschubber und Geknutsche irgendwie als heiß zu empfinden.

Dazu kommen vollkommen unsympathische Spacken als Helden, die sich mit zunehmender Laufzeit immer irrationaler und wahnhafter verhalten, total egale Lumpen, grauselige Dialoge und ein Bodycount, der irrsinnig hoch dreht und trotzdem nicht beim Zuschauer reinhaut. Das war nix, Teddy!

3 von 10

Der Film ist in Deutschland ausschließlich uncut erschienen. Dabei wanderte er von Firma zu Firma. Zuletzt hat sich das Label WMM des Streifens angenommen und ihn ungeprüft und uncut als DVD auf den Markt geworfen.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: WMM__Freigabe: ungeprüft__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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