Originaltitel: Black Thunder__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1997__ Regie: Rick Jacobson__Darsteller: Michael Dudikoff, Marcus Aurelius, Catherine Bell, Michael Cavanaugh, Frederic Forrest, John Furey, Landon Hall, Gary Hudson u.a. |
Die USA testen über Kalifornien ein neues Tarnkappen-Flugzeug. Projektname: Black Thunder. Nach Beendigung der Übung bekommt Colonel Tom Ratcher Probleme mit seiner F16, mit der er gegen Black Thunder in der Übung nicht gut aussah, und stürzt in einer Wüste ab. Zu seinem Missfallen ist das für die ehrgeizigen Chefs hinter dem Projekt freilich kein Grund, die Testreihen abzubrechen.
Doch oh weh, der eigentliche Pilot des Black-Thunder-Projekts wird von einem ihm täuschend ähnlich sehenden Killer umgebracht. Dieser setzt sich nun an seiner statt an den Steuerknüppel von Black Thunder und verschwindet mit dem Flugzeug – Tarntechnik sei dank – vor den Augen der Übungsleiter.
Das Militär leitet umgehend eine Suchaktion ein und beauftragt Vince Connors mit diesem Job! Mit einem Wingman macht er sich sofort auf die Suche. Und obwohl erst Stunden/Tage später gestartet, hat er das Tarnflugzeug sogleich ausgemacht und klebt ihm am Arsch! Es geht halt nichts über echte Profis! Allerdings kann man den Dieb und das Flugzeug letzten Endes nicht stellen. Mehr noch, einmal in der libyschen Wüste gelandet, wird Connors Wingman geschnappt. Grund genug für Connors, mit großkalibrigen Argumentationsverstärkern mal ordentlich libyschen Wüstenstaub aufzuwirbeln. Und es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn der Tarnkappenbomber nicht auch in der Wüste auftauchen sollte – von Colonel Tom Ratcher ganz zu schweigen.
Michael Dudikoff zwängt sich in einen Kampfjet
Michael Dudikoff war bei „Black Thunder“ absolut am Höhepunkt angelangt. Am Höhepunkt seiner Fettleibigkeit. Wie man ihn in die Pilotenkanzel eines Kampjets zwängen konnte, wird wohl auf ewig ein Geheimnis der Filmgeschichte bleiben. Zu seinem Glück hält er sich letztendlich aber häufiger außerhalb des Cockpits auf und ballert sich zu der Musik aus „Crash Dive“ (die im Dudikoff-Streifen „Freedom Strike“ noch einmal verwurstet wurde) munter durch Libyen.
Den Oberbösewicht gibt B-Ikone Richard Norton („China O’Brien 2“), den man, wie diverse Flugszenen, aus dem Dudikoff-Hauer „In einsamer Mission“ reaktivierte. Lustig ist auch der Auftritt von Catherine Bell („Thrill Seekers“). Dieser wurde KOMPLETT aus dem Film „Crash Dive“ entnommen. Dennoch wird sie als eine Hauptrolle geführt. Kurzum: „Black Thunder“ sieht aus und fühlt sich an wie alle anderen Dudikoff-Direct-to-Video-Premieren jener Zeit. Neu ist zumindest der Auftritt von Kane Hodder („Sickle“), der als Horrorikone Jason durch diverse Slasherstreifen stapfen durfte und in „Black Thunder“ als ein Bäddie vorbeischaut.
Gar nicht neu ist die Story. Die ist hanebüchen, dünn und soll eigentlich nur die Action zusammenhalten. Das Problem: Es gibt kaum Action! Die ersten 60 Minuten sind actiontechnisch Leerlauf pur! Seltsamerweise kommt hier aber keine Langeweile auf. Vielleicht weil man hier die tollsten Special Effects des Filmes serviert bekommt? So die Verdeutlichung der Tarnfähigkeit des Flugzeuges. Das wird nämlich nicht nur auf dem Radar unsichtbar, nein, auch im Real Life wird es transparent!!!
Damit wissen wir schon einmal, wie man auf das durchsichtige Auto in dem einen Brosnan-Bond („Die Another Day“) kam! Genial auch der mega offensichtliche Bodydouble-Einsatz für eine blank ziehende, wirklich niedliche Libyerin! Bis auf diese „Effekte“ sind alle Flugszenen freilich Stock Footage und storybedingt wurden alle Gründe für Ballereien in das letzte Drittel verfrachtet.
Dies setzt dann ein, wenn Connors auf einem Motorrad bei den Bäddies einreitet und blaue Bohnen satt verteilt. Leider bleibt das Geschehen arg blutleer und die FSK Freigabe ab 18 gerät zu einem schlechten Witz. Immerhin gibt es gar nichts zu sehen, woran man sich als Jugendschützer stoßen könnte. Außer freilich, man verfolgt bei der FSK auch einen Bildungsauftrag und wollte mit der FSK 18 verhindern, dass Jugendliche in ihrer sprachlichen Entwicklung beeinträchtigt werden, wenn sie die Dialoghohlgeschosse dieses Filmes hören und eventuell auswendig lernen. Man weiß ja nie.
Aus „Black Thunder“ wird „Unsichtbarer Feind“!
Dank kurzer Laufzeit, dummdämlicher Dialoge, unfreiwilliger Lacher und einem recht zügig durchgezogenem Nichts an Handlung ist „Black Thunder“ noch einer der kurzweiligsten Streifen aus einer ganzen Serie von Filmen, die Dudikoff in seinen „fetten“ Jahren wie am Fließband zu produzieren schien und wo einer aussah wie der andere. Dementsprechend kann man den Actioner gucken, muss man aber nicht.
Das reichte den Produzenten von „Unsichtbarer Feind“ bereits als Qualitätskriterium. Also steckten sie einen noch fetteren Star (Steven Seagal) in eine Pilotenkanzel und erstellten quasi eine Art Remake von „Black Thunder“. Das übernahm nicht nur die bereits zigfach verwendeten Stock-Footage-Szenen des Filmes, sondern auch noch jede halbwegs aufwändigere Actionszene, die einst originär für „Black Thunder“ gedreht wurde! So kann’s gehen.
Eine uncut DVD von „Black Thunder“ gab es in Deutschland lange Zeit nicht. Es existierte nur eine gekürzte FSK 16 DVD von Madison. Am 13. Juli 2015 erschien von dem Label X-Cess erstmals eine ungeschnittene und ungeprüfte DVD des Streifens. Am 27. September 2024 legte das Label Hansesound nach und spendierte dem Film mit einer Freigabe ab 18 ungeschnitten seine HD-Premiere auf Blu-ray. Gleichzeitig erschien der Film auch auf DVD und im stylischen Mediabook.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
Copyright aller Filmbilder/Label: Hansesound__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja |