„Bloodfist“ legte den Grundstein für die langlebige Actionreihe mit acht Teilen, deren einzige Verbindung aber Hauptdarsteller Don ‘The Dragon’ Wilson ist, da immer neue Plots und Figuren im Mittelpunkt stehen. Im Erstling sucht der B-Actionstar den Mörder seines Bruders bei einem Kampfsportturnier, bei dem er sich unter anderem mit Billy Blanks messen muss.
Originaltitel: Bloodfist__Herstellungsland: Philippinen/USA__Erscheinungsjahr: 1989__Regie: Terence H. Winkless__Darsteller: Don Wilson, Riley Bowman, Joe Mari Avellana, Michael Shaner, Vic Diaz, Billy Blanks, Chris Aguilar, Rob Kaman u.a. |
Mit „Bloodfist“ legten Produzent Roger Corman („Carnosaurus“) und Regisseur Terence H. Winkless („Rage and Honor“) damals den Grundstein für die 8-teilige Filmserie, deren Folgen aber nur den Hauptdarsteller Don ’The Dragon’ Wilson gemeinsam haben.
Michael Raye (Ned Hourani) tritt in Manila bei einem Kampfsportturnier an und schlägt sich im Kampf zuerst nicht so besonders. Doch dann erwacht in ihm die Wut und er schlägt seinen Kontrahenten am Ende sogar tot. Doch nachts wird er überfallen und selbst zu Tode geprügelt. Die Story ist ein Standardplot und wurde z.B. in „King of Kickboxers“ verwendet, in dem ebenfalls Billy Blanks mitspielt. Corman jedoch trieb dies in der Folgezeit aber noch weiter und verwendete die Geschichte von „Bloodfist“ eins zu eins noch für Quasi-Remakes wie „Full Contact“ und „Dragon Fire“.
Michaels Bruder Jake (Don ’The Dragon’ Wilson) hat den Kampf im Turnier drangegeben und leitet mit einem Partner eine Kampfsportschule. Doch mitten im Training ereilt ihn die Nachricht vom Tod seines Bruders. Man bittet ihn in Manila die Asche seines Bruders abzuholen. Damit verplempert der Film wenig Zeit seinen Helden nach Manila zu verfrachten, wo die Haupthandlung abläuft. So spart man sich auch große Drehs in den USA, denn „Bloodfist“ wurde wie so einige Actionreißer aus dem Hause Corman auf den Philippinen gedreht.
Jake fliegt nach Manila, doch nicht nur um die Asche abzuholen. Stattdessen sucht er nach dem Mörder seines Bruders. Er gewinnt schnell ein paar Bekannte in Manila von denen er von dem geheimnisvollen Turnier erfährt, in dem sein Bruder mitkämpfte. Unter den Kontrahenten wird auch der Mörder vermutet, aber es gibt für Jake nur einen Weg an diese heranzukommen: Er muss an dem Wettbewerb teilnehmen…
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„Bloodfist“ ist ein B-Action-Klopper, der nicht wirklich aus der Masse herausragt, so dass die Anzahl der abgedrehten Fortsetzungen doch etwas verwundert. Die Story ist ein üblicher 08/15-Plot, der oft verwendet wurde, und wird auch ohne größere Innovationen im Fahrwasser des „Bloodsport“-Erfolges erzählt, ohne an das Vorbild heranzureichen. Das Van-Damme-Vehikel dürfte auch Pate bei der Titelwahl für den Film gestanden haben. Die Spannung erreicht bloß ein durchschnittliches Niveau, lediglich die Enthüllung der Identität des Mörders ist wirklich überraschend. Die Subplots (z.B. die obligatorische Lovestory) sind nur Beiwerk und tragen kaum zur Haupthandlung bei, nerven aber auch nicht. Immerhin hält Winkless den Film mit einer Lauflänge von rund 80 Minuten angenehm kurz, sodass keine große Langeweile aufkommen kann.
Sauber erzählt ist „Bloodfist“ damit nicht unbedingt. Bevor das Turnier zur Halbzeitmarke losgeht, gibt es die übliche Routine mit der Vorstellungen der wichtigsten anderen Fighter (die Jake natürlich alle vor die Fäuste bekommt), etwas Ermittlungsarbeit in Manila (die aber kaum der Rede wert ist) und dem obligatorischen Training beim einheimischen Meister. Alles Routine, doch manche Szene wirkt einfach gedankenlos reingeworfen. Etwa wenn Jake bei einem Auftritt seiner Stripper-Freundin Nancy (Riley Bowman) einen Typen verprügelt, der die Bühne stürmt, es zum Beziehungskrach kommt, aber danach nie wieder davon die Rede ist. Auch die Szenenübergänge sind manchmal holprig, etwa wenn die eher egalen Nebenhandlungen immer schnell abgewürgt werden, wenn es wieder zum Turnier geht, wodurch sie umso deutlich als das Füllmaterial erscheinen dass sie sind.
Die Kämpfe sind ganz ordentlich inszeniert, lediglich ein paar Fights benutzen etwas seltsame Stilmittel (z.B. die offensichtlichen Zeitraffer an einigen Stellen), welche Qualität eher mindern. Nach Schema F trifft Don ’The Dragon’ Wilson auf einen Kampfsportchampion nach dem anderen, von denen heutzutage nur noch Billy Blanks („Talons of the Eagle“) etwas bekannter sein dürfte. In Sachen Moves ist dies auch der stärkste Gegner und der am besten choreographierte Kampf – leider auch einer, der unter besagten Inszenierungsschwächen leidet. So bleibt dann insgesamt Standardgekloppe, das ohne große Finesse dargereicht wird, aber anschaubar ist.
Don ’The Dragon’ Wilson („Soft Target“) spielt den Helden nach Schema F solide, aber ohne besonderes Charisma. Die restlichen Darsteller, darunter Joe Mari Avellana („Die Jagd auf Eagle One“) als Mentor und Michael Shayner („Lethal Weapon“) als windiger Buddy, sind allesamt auch nur durchschnittlich und vor allem die Kampfsportler tun nichts anderes als hin und wieder mal vor Wut oder Schmerzen zu schreien, was wenig überzeugend wirkt.
„Bloodfist“ ist ein durchschnittlicher B-Actionfilm, der immerhin recht flott über die Bühne geht und ein paar nette Kampfszenen bietet. Zudem für Actionkomplettisten einen Blick wert, die wissen wollen, wie die „Bloodfist“-Serie anfing.
„Bloodfist“ erschien in Deutschland bisher nur als VHS bei MGM und war dort trotz FSK-18-Freigabe gekürzt. Die britische DVD von Prism Leisure, die dieser Kritik zugrunde lag, dürfte ungekürzt sein, außerdem gibt es ungekürzte DVDs von dem Film in den Niederlanden und den USA.
© Nils Bothmann (McClane)
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