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Born Hero 2 (Tiger on the Beat)

Originaltitel: Loo fo chut gang__Herstellungsland: Hongkong__Erscheinungsjahr: 1988__Regie: Liu Chia-Liang__Darsteller: Chow Yun-Fat, Ti Lung, Conan Lee, James Wong Jim, Shing Fui-On, Nina Li Chi, Norman Chu Siu-Keung, Gordon Liu Chia-Hui, Shirley Ng, Phillip Ko, David Chiang, Lau Kar-Wing u.a.
Born Hero 2

Buddy-Cop-Action mit Chow Yun Fat und Conan Lee: „Tiger on the Beat“ alias „Born Hero 2“

Unter Fans durchaus beliebt und mit gutem Einspiel in seiner Heimat Hongkong gehört der prominent besetzte „Tiger on the Beat“ zu den bekannteren Buddy Cop Movies aus der Kronkolonie.

Buddy Nr. 1 ist der windige Frauenheld Francis Li (Chow Yun Fat), der seine Karriere gerne in Schwung bringen möchte, andrerseits aber nicht unbedingt in Gefahr dafür geraten. Ganz anders der enthusiastische Michael Tso (Conan Lee), der Angelegenheit gerne mit der Knarre zuerst regelt. Als ein Gangster Francis in einem Diner als Geisel nimmt und Michael den besagten Lumpenhund ausschaltet, begegnet sich die beiden zum ersten Mal, wobei sich Francis erstmal in die Hose strullt, als der Gauner die Wumme auf ihn richtet.

Natürlich werden die beiden unterschiedlichen Polizisten kurz darauf vom Chef als Partner zusammengesteckt und dürfen gemeinsam gegen die Drogenschmuggler ermitteln, die wiederum gerade interne Probleme haben, weil er der ihren etwas abzweigte…

httpv://www.youtube.com/watch?v=ECmBChOz9ic

Wenn sich Francis dann noch in die Schwester des Drogendiebes verguckt und ihr nachstellt, sind Verwicklungen vorprogrammiert, was die sonst recht simple Geschichte aufpoliert. Denn die gesamte Hatz nach Drogen und Drogengeld soll in erster Linie als Folie für Gags und Feuergefechte dienen, auch wenn „Tiger on the Beat“ inmitten des Spektakels auch versucht ernstere Töne anzuschlagen: Francis verguckt sich in die Schwester des Ganoven, Michael in Francis’ Schwester und nicht alle netten Figuren erleben das Ende, wobei dieser dramatische Aspekt dann wieder etwas dadurch geschmälert wird, dass man sich ausrechnen kann, wer zur Verstärkung des Drama-Effektes dann ins Gras beißen muss.

Doch immerhin ist „Tiger on the Beat“ recht flott erzählt, wobei man sich mal wieder mit dem gewöhnungsbedürftigen HK-Humor herumschlagen darf. Pinkelgags wie der vom Filmbeginn sind zum Glück nicht so häufig, doch oft gleitet „Tiger on the Beat“ in albernen Klamauk ab, z.B. in jener Szene vom Anfang des Films, in der Francis den saudummen Ehemann seines One Night Stands austrickst, als er überraschend früh nach Hause kommt. Einige Sachen sind ganz nett, z.B. Francis’ Aufschneidereien, vieles aber eher unlustig. Und den Gag mit dem Herüberwerfen der Hosen während einer Geiselnahme entnimmt „Tiger on the Beat“ quasi eins zu eins aus der US-Produktion „Diese Zwei sind nicht zu fassen“.

Actiontechnisch ist „Tiger on the Beat“ in den ersten zwei Drittel auch nur als solide zu bezeichnen, denn die Fights und Shoot-Outs sind inmitten der HK-Produktionen der 1980er nichts wirklich Herausragendes. Erst im letzten Drittel dreht „Tiger on the Beat“ dann so richtig auf und gerade der gern angesprochene Showdown holt die Kohlen aus dem Feuer: Da wird akrobatisch geschlagen und getreten, mit einer umgebauten Schrotflinte um die Ecke geschossen und Bajonett vs. Machete gekämpft. Besonders legendär natürlich die Schwertkampfsequenz, in der statt Schwertern Kettensägen benutzt werden, die auch choreographisch echt was her macht.

Etwas befremdlich ist die Rolle Chow Yun Fats („The Corruptor“), der, anstatt wie gewohnt den coolen, unnahbaren Profi zu geben, hier einen auf opportunistischer Hampelmann macht und erst gegen Ende die Entschlossenheit findet. Leider fehlt es Fat an Comedy-Timing, um das Ganze wirklich durchzuziehen, weshalb seine Performance hier doch zu seinen schwächeren Auftritten zählt. Conan Lee („Ninja Kommando“) als Hotshot-Partner schlägt sich ziemlich gut, nett auch Ti Lung („A Better Tomorrow“) und Gordon Liu („The Man with the Iron Fists“) als bekannte Gesichter in Nebenrollen und die weibliche Riege supportet das Männerduo in den Hauptrollen ordentlich.

„Tiger on the Beat“ ist definitiv ein überdurchschnittlicher Actionfilm aus Hongkong, mit seinem Mix aus Drama, blutiger Action und Klamauk aber nicht immer stilsicher, zumal es in den ersten zwei Dritteln etwas unspektakulär zugeht. Dafür ist das Teil flott erzählt und das letzte Drittel, vor allem das Finale, dreht so richtig auf, sodass der Actionfan im Endeffekt doch gut bedient wird.

Auf VHS war der Film jahrelang nur gekürzt erhältlich, abgesehen von der Pressekassette. 2010 veröffentlichte HDMV den Film in ungeprüfter, ungekürzter Fassung und packte als Bonus, neben einigen Trailern, den Film „Tiger on the Beat 2“, unter dem Titel „Born Hero 3“, dazu. Mit „Legacy of Rage“ alias „Born Hero“ mit Brandon Lee hat allerdings keiner der beiden Filme etwas zu tun.

© Nils Bothmann (McClane)

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Copyright aller Filmbilder/Label: HDMV__FSK Freigabe: ungeprüft__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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