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Born to Fight 3 – That’s Money

Originaltitel: Yue Gui Hang Dong__Herstellungsland: Hongkong__Erscheinungsjahr: 1990__Regie: Benny Wong__Darsteller: Max Mok Siu-Chung, Ng Man-Tat, Kara Hui, Yukari Ôshima, Norman Tsui Siu-Keung, Stuart Ong, Chan Pooi-Kei, Dan Mintz, Sun Kuo-Ming, Pomson Shi
Born to Fight 3 - That's Money mit Cynthia Luster DVD Cover

Cynthia Luster verteilt Backenfutter in “Born to Fight 3”.

Ex-Cop Bernard Chau verdingt sich inzwischen als Privatdetektiv. Doch das Geschäft läuft schlecht und er schafft es kaum, den Laden über Wasser zu halten. Da kommt es ihm gerade recht, dass ihm ein Gangster ein Angebot unterbreitet. Bernard soll einmalig eine Übergabe für den Fieswicht durchführen. Rauschmittel sollen gegen einen Koffer voller Geld eingetauscht werden.

Der Deal geht reibungslos über die Bühne, doch direkt danach wird Bernard von einem anderen Gangster überfallen. Dominic, der schon seit längerem den Gangsterboss hinter dem Drogendeal beraubt, um sich an dem für eine beigebrachte Schmach zu rächen, greift sich den Koffer. Nicht ahnend, dass der bauernschlaue Bernard den Koffer längst ausgetauscht hat.

Bernard landet irgendwann im Krankenhaus und sein Partner Paul übernimmt das Detektivgeschäft. Dabei stolpert er über den Koffer voller Geld und sieht sich fortan von den verschiedensten Parteien verfolgt. Zum Glück erweisen sich die Sekretärin des Detektivbüros und Pauls Schwester, die ebenfalls für Bernard arbeitet, als äußerst schlagkräftig.

Schaut in die Actionkomödie mit Cynthia Luster hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=3EOkUZdDkJo

Die oben gezeichnete Handlung bereitet den Weg zu einer typischen, leicht überdrehten Hongkong-Actionkomödie, die dem westlichen Publikum vor allem in ihren komödiantischen Abschnitten einiges abverlangt. Da wird zunächst Ewigkeiten in den Schritt eines Hauptdarstellers getreten, nur damit der hernach im Krankenhaus liegend, minutenlang einen Gag um einen erigierten Penis abfeuern kann. In einer anderen Szene wird gefühlte Ewigkeiten ein Balanceakt um ein beinahe abstürzendes Auto zelebriert, was damit endet, dass eine Frau ihren BH! auszieht, um ihr Gewicht zu verringern!! Was haben wir gelacht.

Auch die restlichen Humormomente sind eher sehr grober Natur, werden allerdings nicht so brutal ausgewalzt, wie die beiden genannten Einlagen. Echte Lacher kassiert der Film von Regisseur Benny Wong aber so oder so nicht. Auch die Story macht kaum Boden gut. Es gibt immer mal wieder Momente, da muss man sich regelrecht selbst daran erinnern, worum es in dem wirren Herumgehampel tatsächlich geht. Dass dabei keine der Figuren irgendwie glaubhaft oder lebendig rüberkommt, ist ein weiteres Versäumnis von Drehbuch und Regie.

Glücklicherweise zündet „Born to Fight 3“, der eigentlich „That’s Money“ heißt, in schneller Folge zahlreiche Actionszenen, bei denen vor allem die Damen im Cast amtlich aufdrehen. Insbesondere Cynthia Luster („Shanghai Police“) darf als Sekretärin des Detektivbüros häufig hinlangen und diverse Lumpen durch Glastische, Fensterscheiben und gegen Wände dreschen. Doch auch Kara Hui („Dragon“) macht als Schwester von Bernards jungem Partner Paul eine topp Figur in den Kloppereien.

Diese bleiben lange Zeit relativ harmlos. Eine blutige Lippe hier, ein paar verbogene Knochen da. Wirklich zwingend gerät „Born to Fight 3“ lange Zeit nicht. Zumindest eine hübsche Explosion sorgt zu Beginn für mehr Schauwert. Diese Harmlosigkeit liegt nicht nur am humoristischen Grundton, sondern auch an den luschigen Gangstern, die es niemals schaffen, zwingendere Aktionen abzuschießen.

Erst im Showdown legt der Film an Härte zu. Werden die Lumpen deftiger durch die Gegend getreten und werden auch mal Schusswaffen abgefeuert. Die deutsche FSK 18 wirkt dennoch komplett überzogen. Zumal eine finale Explosion alles richten muss und dabei ebenfalls derbe Einlagen ausbleiben.

In der Action ist „Born to Fight 3“ sehr dynamisch inszeniert und flott montiert. In den Handlungsszenen jedoch kann der Film sein niedriges Budget nicht kaschieren. Die Schauplätze wirken wenig ansprechend, die Optik ist piefig und von der Dynamik in der Action ist hier nichts zu spüren. Die deutsche DVD von Phoenix Distribution und Cargo Records ist zudem unglücklich gezoomt, weshalb stehende Personen gerne mal ab der Stirn einfach ihres Kopfes beraubt werden und sich ab und an Unterkörper ohne Köpfe miteinander unterhalten. Ein Kniefall vor dem 4:3 Fernseher und dem damals bevorzugten Medium VHS, das hier eindeutig als Master diente.

„Born to Fight 3“ wird niemanden zum Fan von Hongkong-Actionkomödien machen

„That’s Money“ ist zwar kein wirklicher Teil der deutschen Fantasiereihe „Born to Fight“, vom grundsätzlichen Ton her aber gut in der “Reihe” aufgehoben. Viel stumpfer Humor trifft hier auf zahlreiche Actionszenen. Während ersterer in unseren Breiten so gut wie gar nicht funktioniert und die ohnehin schwache Story nur noch mehr zerdehnt, bieten letztere dank versierter Actiondarstellerinnen zumindest einige treffliche Schauwerte und hübsche Stunts. Etwas mehr Härte hätte der Action aber gutgetan.

4 von 10

Die deutsche DVD von Cargo Records / Phoenix Distribution ist, von dem Zoom-Problem abgesehen, bildtechnisch ganz okay. Im Vergleich zu den bisherigen VHS-Veröffentlichungen ist „Born to Fight 3“ auf der DVD endlich auch ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Cargo Records / Phoenix Distribution__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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