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Butcher Boys

Originaltitel: Butcher Boys__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2012__Regie: Duane Graves, Justin Meeks__Darsteller: Edwin Neal, Ali Faulkner, Marilyn Burns, Derek Lee Nixon, Tory Tompkins, John Dugan, Christina Gonzalez, Teri McMinn, Bill Johnson u.a.
Butcher Boys

“Butcher Boys”, eine Hommage an “Texas Chainsaw Massacre”.

Dieser ursprünglich etwas weniger reißerisch nur „Bone Boys“ betitelte Horrorstreifen erzählt von vier wirklich hohlbratzigen Teenies, die in Texas unterwegs sind. Die schlimmste, die unsympathischste und vor allem nervigste Dame unter den Teens, die alles vögelt, was nicht bei zwei auf den Bäumen ist, provoziert bei einem Raststättenaufenthalt zwei Einheimische. Die machen sogleich Jagd auf unsere vier Teens und überfahren bei der wilden Jagd den Hund einer Gang. Die ist daraufhin extrem verärgert und jagt ihrerseits sowohl den Verfolgern als auch den Teens hinterher. Die Verfolger von der Raststätte beißen kurz darauf ins Gras, die Teens derweil werden fortan durch die finstere Nacht gejagt…

„Butcher Boys“ braucht eine ganze Weile, um wirklich interessant zu werden. Das liegt allerdings nicht an mangelndem Tempo oder dergleichen, denn in Fahrt kommt der Film beinahe rasend schnell. Zu schnell, wenn man es genau nimmt. Denn nach ca. zehn Minuten ist die Grundsituation etabliert und werden unsere Teenies verfolgt. Die hat man bis dahin freilich überhaupt nicht kennen gelernt, weshalb es extrem schwer fällt, irgendetwas für die stattfindende Menschenjagd zu empfinden. Dies wird zusätzlich dadurch erschwert, dass einem die Figuren aufgrund der Art und Weise, wie sie die Darsteller anlegen, einfach nur schwer auf den Zeiger gehen. Und der Film selber klappert einfach nur ein Klischee nach dem anderen ab und versucht sich als kleiner Bruder des urbanen Thriller-Klassikers „Judgement Night“.

httpv://www.youtube.com/watch?v=JhY2Fwu7Hd0

Doch dann, plötzlich und wie aus dem Nichts, lanciert „Butcher Boys“ einen großartigen „What the Fuck“-Moment. Dann nämlich, wenn die Gangmitglieder die nervige Dame des Heldenquartetts killen. Plötzlich ist man hellwach, denn der Film scheint doch noch deutlich mehr auf dem Kerbholz zu haben, als man bisher dachte. Und tatsächlich: Das Heldenquartett ist nun empfindlich ausgedünnt und es wird ein neuer Schauplatz etabliert. In einem großen, recht abgerissen wirkenden Haus steigt nun eine großartige „Texas Chainsaw Massacre“ Variation. Nur größer und wilder und abgedrehter…

Overacting, schräge Situationen, seltsame Dialoge, irrationales Handeln, harte Mucke, Geschrei und abgefahrene Figuren beherrschen nun die Terror-Szenerie. Und neben einer leider zu kurz abgehandelten Orgie mit reichlich nacktem und reichlich verzehrtem Fleisch setzt es auch die ultimative Hommage ans Original: Ein gemütliches Dinner an einer reich gedeckten Tafel. Die Story von „Butcher Boys“ hat nun vollends Pause. Man erahnt zwar, dass die von Ali Faulkner gegebene Überlebende des Heldenquartetts versucht, aus dem Haus zu entkommen, die Hauptrolle spielt aber eine vollkommen irre Atmosphäre, die sich in immer abgedrehtere Dimensionen hochschraubt. Die Hommage komplett machen gleich neun Cameos von Darstellern aus dem originalen „Texas Chainsaw Massacre“ (oder wie er in Deutschland hieß: „Blutgericht in Texas“) von 1974. Zudem schrieb Kim Henkel das Drehbuch zu „Butcher Boys“ und damit derselbe Mann, der gleich zu mehreren Filmen des Franchises (inklusive dem Original) die Vorlage lieferte. Und last but not least drehte man die „Butcher Boys“ an Settings von „Texas Chainsaw Massacre 2“.

Inszeniert wurde der mit 1,5 Millionen Dollar Budget auskommende Streifen im zu Beginn arg cheesy und billig anmutenden Digitallook. Dieser fällt dann im House of Horror gar nicht mehr so schwer ins Gewicht, da er mit der abdrehenden Atmosphäre erstaunlich gut zusammengeht und das Billige den intendierten Look gut unterstreicht. Effekttechnisch ist der Film recht zurückhaltend inszeniert worden. Die Opfer im Film werden meist brutal totgeschlagen, ohne dass dies in Splatterexzessen enden würde. Die wenigen blutigen Einlagen (Fressszenen) sind ordentlich und vor allem handmade umgesetzt. Darstellerisch sollte man sich von dem Streifen nichts erwarten. Wie bereits erwähnt, werden die Helden der Geschichte von miesen und mal wieder viel zu alten (im Schnitt sind die Darsteller garantiert seit zehn Jahren aus dem Teenager-Alter raus) Knallchargen gegeben und einmal in dem Haus der Gang angelangt, hat normales Schauspiel eh Pause.

Was bleibt, ist ein Film, der in seinen letzten Minuten dann vollkommen überdreht: Vor dem Haus der Menschenfresser-Gang steigt ein zum immer irrer werdenden Streifen passender Showdown, in dem der Bodycount munter nach oben rotiert und irgendwann sogar mit Raketenwerfern um sich geschossen wird. Spätestens hier weiß man nicht mehr so recht, was „Butcher Boys“ nun eigentlich sein will: Hommage, Parodie, ganz etwas Anderes,… Was man allerdings weiß, ist, dass der Film nach einem wirklich ruckeligen Start erstaunlich an Qualität gewinnt und plötzlich richtig gut bzw. seltsam abgedreht zu unterhalten weiß. Zumindest jene Zuschauer, die bei Overacting und wildem Geschrei nicht auf dem Sofa hocken und irgendwann selbst aggressiv mit schreien, weil ihnen das Gesehene zu überzogen ist. Dennoch, was hätte aus dem Film werden können, wenn er wenigstens einen sympathischen Charakter hätte aufbieten können…

Die deutsche DVD/Blu-ray kommt am 18. April 2014 von dem Label Mad Dimension mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten in den deutschen Handel.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Mad Dimension__FSK Freigabe: ab 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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