Originaltitel: Car Wash__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1976__Regie: Michael Schultz__Darsteller: Darrow Igus, Otis Day, James Spinks, Antonio Fargas, Richard Pryor, George Carlin, Clarence Muse, Franklyn Ajaye, Tracy Reed, Bill Duke, Ivan Dixon, Henry Kingi u.a. |

„Car Wash“ erscheint als siebter Titel in der „Black Cinema Collection“.
Wenn es sich ein Film zur Aufgabe macht, die sich kreuzenden Wege unterschiedlichster Menschen zu zeigen, dann ist er gut beraten, die Kamera an einem belebten öffentlichen Ort aufzustellen. Das kann die Lobby eines Hotels sein, wie in „Menschen im Hotel“ (1932), oder auch ein Tabakwarenladen inmitten von Brooklyn, wie in „Smoke“ (1995). Ein Stück weit geht es dabei auch immer um die Umkehrung des Road-Movie-Konzepts, denn die Welt dreht sich dann nicht länger mit dem Protagonisten mit, sondern verharrt an diesem einen Ort, der mindestens bis zum Abspann unverrückbar bleibt. Ob eine Figur darin zur Hauptfigur aufsteigt, hängt dann davon ab, wie stark sie an diesen Ort gebunden ist.
Gerade weil das Auto sozusagen die Rosinante des Road-Movie-Helden ist, ist es so eine schöne Idee, ausgerechnet eine Autowaschanlage zum Setpiece für den Gegenentwurf zu erklären. Eine Tankstelle oder Reparaturwerkstatt hätte es sicher auch getan, doch um kein Objekt herum kann man die Schienen für den Dolly wohl schwungvoller verlegen als um die Wasser versprühende, Blubberblasen produzierende Autowaschanlage mit all ihren Tunneln und kleinen Funktionseinheiten.
Ursprünglich als Bühnenstück vorgesehen, lässt sich aus dem Set von „Car Wash“ immer noch der Geist der ursprünglichen Umsetzungspläne ablesen. Michael Schultz jagt die Kamera permanent um die Anlage, indem er sich an die Fersen eines verzogenen Bengels mit Skateboard heftet, der den lieben langen Tag nichts Besseres zu tun hat, als den Mitarbeitern des Salons mit Provokationen auf den Senkel zu gehen. Wie aus dem Nichts entstehen immer wieder lebendige Gesangs- und Tanzeinlagen, die sich aber nie mit Gewalt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit schieben, sondern am Rande ihren Abläufen folgen wie schunkelnde Wellen beim Ausblick aufs Meer, während der Tag ungerührt weiter ins Land zieht. Selbst in diesen Momenten auffälligster Inszenierung nimmt die Szenerie nicht die künstliche Synchronizität einer durchgeplanten Musical-Performance an, sondern erlaubt es manch weniger fröhlicher Natur immer noch, mit verschränkten Armen am Rande zu stehen und grimmig aus der Wäsche zu schauen (und wer könnte diesen Job schließlich besser erledigen als ein Bill Duke). So viel Individualität muss sein.
Kaum jedenfalls ist der Filmtitel eingeblendet und der Radio-Moderator für die Morgenschicht hat damit angefangen, seine Munition in den Äther zu schießen, da befindet man sich auch schon im ganz besonderen Sog des Films, der erst mit den hochgeklappten Bürgersteigen am Abend versiegt sein wird. Funk und Soul müssen mit den Autowäschern zusammen durchackern und bekommen nicht einmal eine kleine Mittagspause zugesprochen, per Radiofrequenz summt der Soundtrack zumindest im Hintergrund stets leise vor sich hin, wenn nicht gerade die Pointer Sisters ihren großen Auftritt haben oder der Titelsong von Rose Royce geschmettert wird, der sich seitdem längst ins kulturelle Gedächtnis eingebettet hat. Kunden und Mitarbeiter reichen im Staffellauf chronologisch den Stab aneinander weiter und sorgen für eine butterweiche Verknüpfung skurriler Episoden, was über weite Strecken zu einer schwerelosen, weil unverbindlichen Stimmung führt.
„Car Wash“ deswegen als substanzloses Feelgood-Movie mit Geringschätzung zu strafen, hieße jedoch, sich von der polierten Oberfläche blenden zu lassen. Feine Kratzer werden auf ihr schon zu morgendlicher Stunde sichtbar und offenbaren soziale und wirtschaftliche Probleme, mit denen die Figuren sich abseits ihres Alltags auseinandersetzen müssen. Obgleich der Umgangston fast durchgehend einer freundschaftlichen Geselligkeit verpflichtet bleibt, wird viel Konfliktpotenzial angedeutet: Bei Lindy (Antonio Fargas, „Ghettobusters„) noch nicht ganz so offensichtlich, weil er sich mit gehörigem Selbstbewusstsein ein Schutzschild aus Ironie errichtet hat, um homophobe Attacken auf seine Person effektiv zu kontern. Bei Familienvater Lonnie (Ivan Dixon) schon deutlicher, der seine von schlechter Bezahlung herrührenden finanziellen Probleme dank seines Geschäftssinns aus eigenem Antrieb lösen könnte, würde Waschstraßenbesitzer Mr. B (Sully Boyar, „Hundstage„) doch nur auf seine Ideen eingehen. Ebenso bei Mr. Bs Sohn Irwin (Richard Brestoff), der mit seiner privilegierten Situation und der Gesellschaftsordnung im Gesamten im Unreinen ist, sich folglich der Arbeiterklasse zugehörig fühlt und mit einem Mao-Tse-tung-Shirt seine Sympathien für den Gedanken der Revolution äußert. Nicht zuletzt bei Duane (Bill Duke, „Phantom Kommando„), der mit seiner Identität hadert und seinem Leben unter dem selbst erwählten Namen Abdullah eine selbstbestimmte Richtung geben möchte. Diese und weitere Päckchen werden in vermeintlich harmlosen, nicht weiter zur Bedeutsamkeit aufgeblasenen Nebengesprächen in die Handlung eingeflochten und im Endeffekt nicht viel lauter gedreht als der Soundtrack, der unauffällig, aber kontinuierlich im Hintergrund präsent ist. Schrille Cameos wie jene von Richard Pryor („Zum Teufel mit den Kohlen„) als Wanderprediger oder Irwin Corey als höchst verdächtiger Kunde sorgen dabei für die Ablenkung, tragen bei genauem Hinsehen aber auch das Ihre dazu bei, dass sich langsam ein gesellschaftlicher Subtext ausbreitet wie die Lache schaumigen Wassers unter der gewaschenen Karosserie.
Damit eignet sich die von Rhythmen unterschiedlichster Couleur getragene Sommerkomödie immer noch als Bezugspunkt etwa für die kleine Welle leichtfüßiger Hood-Comedies, die zur Jahrtausendwende entstanden, etwa für Ice Cubes „Barbershop“- oder „Friday“-Filme. Diese bemühten sich darum, der vorherrschenden Repräsentation schwarzer Viertel, meist dargestellt als lebensfeindliche Kriegsschauplätze für Gangs und Drogendealer, einen Hauch von Wärme und Humor verliehen – ein Anliegen, das in Filmen wie „Car Wash“ zweifellos seine Ursprünge hat. Allgemein hat sich der Schaum auch zuvor schon bis ins New Black Cinema verteilt, insbesondere in „Do The Right Thing“. Spike Lee mag im Endeffekt nicht die entwaffnenden Good Vibes seines Kollegen Schultz im Sinn gehabt haben, beide jedoch lassen am Ende eines heißen Sommertages auf ihre Weise eine Bombe platzen (der eine etwas stiller als der andere) und überziehen ihren Film anschließend mit einem tröstenden Schleier, der letztlich aussagt: Wer über die Unterschiede der Kulturen und Generationen hinwegsehen kann, für den wird alles gut.
„Car Wash“ ist in der Summe ein herzerwärmend gespielter und einfühlsam inszenierter Ausschnitt aus der Blue-Collar-Arbeitswelt am Rande des Existenzminimums, die sich nicht zufällig mit der afroamerikanischen Bevölkerungsschicht großflächig überschneidet. Ob nun ein Royce anrollt oder aus dem Arbeitsplatz eine Musical-Bühne wird, die Kamera bleibt stets auf Höhe des Kühlergrills und damit auf Höhe seiner Figuren. Man kann das einfach oder anspruchslos finden, aber letztlich bleibt die Wärme dieses Films konserviert, auch beinahe ein halbes Jahrhundert später.
Informationen zur Veröffentlichung von „Car Wash“
Black Cinema Collection #7
Von einem der einflussreichsten Filme für das afroamerikanische Kino spricht das Backcover und auch der Eröffnungssatz des Booklets im siebten Teil der „Black Cinema Collection“ von Wicked Vision. Dabei dürfte der Bekanntheitsgrad von „Car Wash“ wenigstens hierzulande weitaus geringer sein als der Wiedererkennungswert des gleichnamigen Titelsongs, der wohl nahezu jedem Menschen mit Kontakt zur Popkultur mal im Ohr gewesen ist. Nach „Straße zum Jenseits“, dessen Titelsong Quentin Tarantino für „Jackie Brown“ zu seinem eigenen machte, ist dies also mindestens der zweite Film der Black-Cinema-Reihe, dem sein Soundtrack vorauseilt, so dass aus der sich langsam vervollständigenden, zehnteiligen Filmsammlung im Pappschuber langsam eine Art Music Box wird.
Die Verpackung
Es gibt aber auch reichlich mit dem Auge zu erleben auf dem neuen Blu-ray/DVD-Set im Scanavo Keep Case, mit dem die nun fast schon 20 Jahre alte DVD von Universal endlich in Rente darf. Und schon beim Blick auf das Artwork macht sich Entspannung breit. Das Motiv der alten DVD mag ein offizielles sein, es wirkt durch die prominente Platzierung von Richard Pryor und den Pointer Sisters ohne jeden Hinweis auf den bunten Main Cast aber wie ein reines Werbeplakat und ist durch die steilen Kontraste von knalligem Rot und Weiß nicht einmal besonders schön anzusehen (es kann aus weiterer Entfernung sogar völlig unpassende Assoziationen zu Artworks für Amateur-Splatterfilme erzeugen). Originalmotive hätten durchaus noch einige mehr als Alternative zur Auswahl gestanden, aber der Exklusivität wegen ließ man lieber ein neues anfertigen. Künstler Jole Stamenkovic entschied sich für eine typische Kopf-Collage, wie man sie bei neuen Releases für den Sammlermarkt zuhauf findet. Doch in diesem Fall passt sie besonders gut zum Film. Richard Pryor ist in der Collage wieder ziemlich dominant, was in Anbetracht seines Bekanntheitsgrads und seines großen Showstealer-Auftritts im Film kaum verwundert, aber auch einige andere Darsteller bekommen diesmal ihren Platz zugesprochen, darunter Bill Duke, Antonio Fargas, Franklyn Ajaye, Ivan Dixon, James Spinks und Lauren Jones. So gut die Darsteller allesamt getroffen sind, das eigentliche Highlight ist die farbliche Akzentuierung. Blau (Wasser, Himmel), Orange (Overalls) und Weiß (Schaum, Pryors Anzug) dominieren das Motiv mit einer deutlich symbolischen Schlagkante. Die Schattierungen ergeben dich durch die verlaufenden Schichten von Wasserfarbe, was ausgezeichnet zum Thema des Films passt. Der weiße Rand drumherum engt das Cover eher ein als es zu akzentuieren, aber das ist zugunsten der Einheitlichkeit der Reihe zu verschmerzen.
Das Booklet
Als Motiv für das wie üblich schwarzweiß gehaltene Booklet dient ein Gruppenfoto unter der „Dee-Luxe Car Wash“-Säule der Anlage. Auf dem Rücken ist noch einmal der „Car Wash“-Schriftzug der alten DVD zu finden, der mit dunklem Grau anstatt grellem Rot als Hintergrund viel besser funktioniert. Die Einlage ist übrigens wieder ein richtiger Brummer: Erneut kommt das geklammerte Büchlein auf satte 40 Seiten. Schuld hat Christoph N. Kellerbach. Mit seinem Text „Ich glaube, genau das brauchen wir: Mehr Liebe in der Welt!“ füllt er das komplette Booklet im Alleingang. Das macht er, indem er die Entstehungsgeschichte des Films von Anfang bis Ende aufarbeitet. Erst war da „der Mann mit der Idee“, Produzent Gary Stromberg, dann „Der Ohrwurm-Meister mit ganz viel Soul“, Norman Whitfield, schließlich der Mann für „feurige Dialoge und ganz viel Straßennähe“, Joel Schumacher, und natürlich das „Multitalent mit dem richtigen Gespür für Dramatik“, Michael Schultz. Der Text liest sich beinahe so wie das Drehbuch zu einem dieser Rekrutierungs- bzw. Team-Zusammenstellungsfilme für eine Gruppe von Helden, die sich auf den Weg in ein Abenteuer machen. Die ungewöhnliche Reihenfolge zeigt dabei auf, dass diese Zusammenstellung nicht wie gewöhnlich abläuft, denn eher selten holt der Produzent zuerst den Mann für den Soundtrack an Bord. Gerade diese Eigenarten, zu denen auch der chronologische Dreh gehört, lassen die Hintergründe äußerst interessant erscheinen und verleihen dem Film nachträglich zusätzlichen Charme.
Bild und Ton
„Nachträglich“ natürlich deswegen, weil man auch als Disc-Käufer seine eigene Chronologie beibehalten und immer zuerst den Film sehen sollte, bevor ein Blick ins Begleitheft geworfen wird. Und der sieht schon ziemlich gut aus. Präsentiert in 1,85:1 mit 1080p, ist „Car Wash“ bei uns erstmals in HD zu sehen. Der eröffnende Schwenk vom Stadtbild auf die Waschanlage sieht noch etwas trüb aus und lässt in hoher Frequenz Schmutzpartikel flimmern, aber sobald der Tag endgültig angebrochen ist und die Sonne freundlich strahlt, zeigt das Bild seine Vorzüge. Insgesamt dominieren erdige Töne, aber durch die orangene Arbeitskleidung, die funkelnden Karossen und manch auffällig gestrichene Fassade werden satte, kräftige Farben beigemischt und lassen die Kulisse lebhaft wirken. Gleichzeitig werden die Verunreinigungen unauffälliger und sorgen für eine höhere Stabilität. Erst die Nachtsequenz kurz vor dem Ende leidet dann wieder unter auffälligeren Mängeln in Form von extremem Rauschen bis hin zur Artefaktbildung.
Bei den Tonspuren darf man wählen zwischen dem englischen Original und der deutschen Synchronisation, wobei beide Spuren in einer 2.0-Mono-Abmischung als DTS-HD Master Audio vorliegen. Bei einem derart auf Musik und Slang fokussierten Film empfiehlt sich natürlich erst recht immer die Originalspur, wie man schon in den ersten Sekunden durch den Radio-DJ klargemacht bekommt. Bei Bedarf lassen sich dazu auch englische oder deutsche Untertitel zuschalten. Zu beachten ist, dass auch die Originalspur zu 80 Prozent im Studio nachvertont werden musste, wie man im Booklet nachlesen kann, weil die Hintergrundgeräusche die Aufnahmen unbrauchbar machten. Trotzdem wirkt der O-Ton wesentlich organischer und weicher. Der deutschen Übersetzung muss man immerhin zugute halten, dass sie ihr Bestes gibt, die teils schwierig zu übersetzende Alltags-Rhetorik der Figuren authentisch zu übersetzen, was unter dem Strich durchaus als geglückt bezeichnen kann, auch wenn manche Stimme ein wenig fremdartig klingt, insbesondere jene von Ivan Dixon (wobei auch dessen richtige Stimme gewöhnungsbedürftig klingt). Sensiblen Naturen könnte eine Art tonloses Fiepen im Hintergrund in den Ohren rauschen, man muss sich allerdings schon bewusst darauf konzentrieren, um es wahrzunehmen. Das eigentliche Problem bei beiden Tonspuren liegt darin, dass der so wichtige Soundtrack leider doch recht eindimensional wirkt. Einerseits passt das zu der beiläufigen Inszenierung der Musical-Elemente, andererseits wünscht man sich gerade hier manchmal schon etwas mehr Druck und Mittendrin-Gefühl. Aber das ist aufgrund der Ausgangslage wohl nicht möglich.

„Car Wash“ ist ein wahrlich musikalischer Film.
Die Audiokommentare
Dass man unter dem Strich vier Tonspuren vorfindet, liegt an den beiden Audiokommentaren. Derjenige mit Regisseur Michael Schultz war schon auf der amerikanischen Shout-Blu-ray zu finden, die 2017 auf den Markt kam. Für den vorliegenden Release wurde dieser Kommentar mit neuen deutschen Untertiteln versehen, die man auf Wunsch zuschalten kann. Schultz pflegt einen sehr langsamen, deskriptiven Sprachstil, der auch gerne mal längere Zeit pausiert und den Film streckenweise in den Vordergrund befördert, manchmal sogar zwischen zwei Teilsätzen. Dennoch kommt man unter dem Strich auf eine Menge an Insider-Informationen, weil Schultz recht informativ bleibt und zu speziellen Szenen Hintergründe zu liefern weiß, die den Einblick in die Produktion transparenter erscheinen lassen.
Auf dem deutschsprachigen Kommentar setzen Gerd Naumann und Christopher Klaese ihre beeindruckende Serie fort, sitzen sie doch bereits zum siebten Mal beisammen, um einen Teil der „Black Cinema Collection“-Reihe zu besprechen, doch erstmals haben sie Verstärkung dabei, und zwar Klaeses Splatting-Image-Kollege Marco Geßner. An der Gesprächskultur ändert das nicht viel, Geßner gliedert sich nahtlos ein und beteiligt sich an dem Versuch, „Car Wash“ in den übergeordneten Rahmen einzuordnen, der ja von der Gesamtkollektion quasi schon vorgegeben wird. „Ist das überhaupt ein Film“ ist interessanterweise die Ausgangsfrage, mit der Naumann die Diskussion eröffnet und die sich im folgenden als motivierend erweist, um sich an den einzelnen Punkten abzuarbeiten, die das Filmische und das Nicht-Filmische zusammenfassen.
Das Bonusmaterial
Wiederkehrende Gäste gibt’s aber nicht nur im Audiokommentar, sondern auch bei den anderen Extras. Dr. Andreas Rauscher ist zurück und referiert in verhältnismäßig knappen, aber reichhaltig gefüllten zwölf Minuten über „Car Wash“ als „Missing Link“ zwischen dem Exploitation-Kino der frühen 70er und dem neuen schwarzen Kino der 80er und 90er. Ferner hat er natürlich eine Menge über den prägnanten Soundtrack zu sagen. Die Ausführungen Rauschers sind immer wieder empfehlenswert, ebenso wie die hochwertige Produktion seiner Interviews.

Neben der üblichen Featurette mit Dr. Andreas Rauscher gibt es auf der Disc zwei Interviews mit dem Produzenten Gary Stromberg und dem Darsteller DeWayne Jessie aka Otis Day zu entdecken.
Das längste Feature ist diesmal ein Interview mit Produzent Gary Stromberg. Der Zusammenschnitt nimmt sich mehr als eine halbe Stunde Zeit und erzeugt einen ähnlichen Fluss wie der Booklet-Text von Kellerbach, nicht nur der teilweise sich überschneidenden Informationen wegen, sondern auch und gerade, weil man das Gefühl hat, die Beschreibung einer großen Sache zu erleben, begonnen mit dem ersten Baustein. Da Stromberg sich offenbar selbst als aktiver Teil der damaligen Lebenskultur begriffen hat, bekommt man durch seine Erzählungen eine Menge Zeitkolorit nahegebracht. Ein weiteres Interview von zwölf Minuten Dauer lässt DeWayne Jessie, nach der John-Landis-Komödie „Ich glaub‘ mich tritt ein Pferd“ nur noch unter seinem Rollennamen Otis Day bekannt, zu Wort kommen. In „Car Wash“ spielt er eine der kleineren Nebenrollen als Mitarbeiter Lloyd, erinnert sich aber lebhaft vor allem an die musikalischen Aspekte der Produktion.
Etwas Promo-Material gibt es noch oben drauf. Dazu gehört eine Reihe von Radio-Spots, der Originaltrailer im Vollbildformat, eine Rekonstruktion des Trailers mit dem aktuellen HD-Bildmaterial sowie eine Bildergalerie mit Postern, Aushängen und Setfotos. Damit kommt man auf eine ziemlich üppige Gesamtlaufzeit von mehr als 70 Minuten Bonusmaterial, die Kommentare noch nicht eingerechnet. Mehr als genug, damit einem „Car Wash“ als Ohrwurm nach dem Filmabend noch ein paar Tage die Gehirnsenkel verknotet.
Sascha Ganser (Vince)
Bildergalerie

James Browns verlorene Zwillinge leben den Soul in der Umkleidekabine einer Autowäscherei in Los Angeles.

Ohne Fleiß kein Spaß.

Richard Pryors Cameo als Heiland des Geldes gehört zu den Highlights von „Car Wash“.

Der Kundenstamm des Waschsalons bringt manch seltsame Erscheinung mit sich.

„Vielleicht sollte ich doch mit dem Trinken aufhören.“

Hey, hey Boss! Ich brauch mehr Geld!

Hey, hey Paps! Du brauchst mehr Mao!

Im Dunkeln Geldscheine zählen führt zwangsläufig immer zu einer kritischen Situation.
Die Black Cinema Collection bei den Actionfreunden:
01: Slaughter [1972]
02: Zehn Stunden Zeit für Virgil Tibbs [1970]
03: Strasse zum Jenseits [1972]
04: Ghetto Busters [1988]
05: Die Organisation [1971]
06: Foxy Brown [1974]
07: Car Wash [1976]
08: Coffy [1973]
09: Visum für die Hölle [1972]
10: Black Caesar – Der Pate von Harlem [1973]
11: Cotton Comes to Harlem [1970]
12: Riot – Ausbruch der Verdammten [1969]
13: Hit! [1973]
14: Vampira [1974]
15: Sugar Hill [1974]
16: Hell Up In Harlem [1973]
17: Friday Foster [1975]
18: In the Heat of the Night [1967]
19: Cooley High [1975]
20: Hammer [1972]
Sascha Ganser (Vince)
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Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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