Originaltitel: Collision Earth__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2020__Regie: Matthew Boda__Darsteller: Kate Watson, Joseph Michael Harris, Daniel O’Reilly, Becca Buckalew, Eric Roberts, John Morrisey, Joe Roche, Joe Filippone, Lanett Tachel, Jonathan Moody u.a. |
Es droht mal wieder Ungemach aus den Tiefen des Alls. Eine gewaltige Wolke aus Meteoriten rast auf unseren blauen Planeten zu. Doch die Wissenschaftler geben Entwarnung. Man solle sich in aller Ruhe den Nachthimmel anschauen und die Show genießen, die Erdatmosphäre werde die Gesteine aufhalten/zerstören. Doch es kommt ganz anders. Ein gewaltiger Meteorit kracht auf die Erde.
Die herbeigerufene Wissenschaftlerin Gwen Armstrong entwickelt angesichts des irre großen Brockens eine kühne Theorie. Was ist, wenn die Meteoritenwolke in Wirklichkeit einen Asteroiden tarnt, der mit seiner Anziehungskraft die Meteoriten so weit herab bremst, dass ihnen die Atmosphäre der Erde nicht gefährlich werden kann?
Natürlich glaubt Gwen zunächst niemand. Zumal sie kurze Zeit vorher mit einer verheerenden Falscheinschätzung für ein Unglück in Russland gesorgt hatte. Also muss Gwen es auf eigene Faust schaffen, dass die Nationen dieser Welt ihr Nuklearwaffenarsenal nicht an den Meteoriten verschwenden und deren Sprengkraft besser für den Asteroiden aufheben. Es gab schon leichtere Missionen.
Schaut in den Quatsch mit Eric Roberts hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=HJYMZu3_Dwk
Die Inhaltsangabe deutet es an: Ein physikalisch korrekter oder irgendwie realistischer Film ist hier definitiv nicht zu erwarten. Schaut man, wer „Collision Earth“ produziert hat, schließt man auch mit den Erwartungen an den Unterhaltungsfaktor schnell ab. Denn „The Asylum“ war mal wieder in Schlonzlaune. Und zu Beginn läuft auch alles nach den gewohnten Mustern ab. Schlecht animierte Dinge krachen in andere schlecht animierte Dinge. Radebrechend doofe Dialoge lassen die Ohren bluten. Schauspieler weigern sich von Anfang an zu Schauspielern und die ganze Situation ist so „spannend“ und „ausweglos“, dass das Drehbuch Zeit findet für Automotorreparaturen, gemütliche Autofahrten über Waldwege und lachhaft integrierte Virtual-Reality-Elemente.
Doch hat man sich damit arrangiert, dass die Mannen um Regisseur Matthew Boda, Langfilmdebütant, ihre Zuschauer nicht für eine Sekunde als halbwegs geradeaus denkende Wesen ernstnehmen, beginnt zumindest der Unterhaltungsfaktor durchaus anzusteigen. Denn so eine hirnverbrannte Scheiße, wie sie einem hier allen Ernstes und mit pseudowissenschaftlichen Gewäsch gereicht wird, hat man selten gesehen. Vor allem die letzten gut 30 Minuten sind einfach nur absolut gaga.
Gekrönt von einem Showdown, bei dem einfach niemand mehr irgendwas erklärt. Warum man einen Asteroiden mit einer unbewaffneten F-35, einem aufgeladenen Kraftwerk und ein paar nutzlos im All herumtreibenden Nuklearraketen zerstören kann? Wer weiß, wer weiß. Dass die Wissenschaftlerin dann auch noch den Kampfjet fliegt, obwohl der Heldenparty ein Soldat angehört, ist dann ein weiterer genialer Lacher. Dass die Dame mit dem Kampfflugzeug besser cruist als Tom Cruise in „Top Gun“, macht einfach nur staunen. Passt aber zum hirnverbrannten Rest.
Der strotzt vor Anschlussfehlern wie wandernden Beulen an der Stirn und hat diese genialen Momente, die nur „The Asylum“ hinbekommt. Da täuschen im Vordergrund Schauspieler den Weltuntergang an, während im Hintergrund gelangweilt Fußgänger über die Straßen flanieren. Und das, wo im Vordergrund Meteoriten einschlagen. Die haben zudem eine Art Sniper-Mentalität. Wenn sie nicht Thema sind, tauchen sie nicht auf. Sobald in „Collision Earth“ aber jemand Pläne entwickelt, sie zu zerstören, schlagen Sekunden später die ersten Brocken ein und töten zielgerichtet.
Leider erwischen die Meteoriten vor allem von den blassen Hauptfiguren kaum jemanden. Die sind von ihren üblen Dialogen heftig überfordert. Vor allem Kate Watson („Battle Star Wars“) konnte ich als Wissenschaftlerin nicht für eine Sekunde für voll nehmen. Als Jetpilotin auch nicht. Und als Weltenretterin erst recht nicht. Aber zumindest hatte sie eine dicke Kiste. Ein Augenschmeichler ist Becca Buckalew („Underdog“), die ich mir als taffe Heldin gewünscht hätte. In einer endlich mal wieder etwas größeren Nebenrolle ist Eric Roberts („The Expendables“) zu erleben. Der hatte obendrein sichtlich Spaß an diesem Schlonz, was ihm leider mit einer total misslungenen letzten Szene gedankt wird.
„Collision Earth“ bietet Schwachsinn pur
„Collision Earth“ beleidigt die Intelligenz seiner Zuschauer schon brutalst. Hat man sich damit abgefunden, von dem Film für blöd verkauft zu werden, kann man ihm aufgrund seines Irrsinns ein gewisses unterhaltendes Element nicht absprechen. Man kann sich in einer Tour wegen den physikalischen Unmöglichkeiten vor den Kopf hauen. Die technischen Unzulänglichkeiten abfeiern. Die dummen Dialoge belächeln. Den Schauspielern bei der Arbeitsverweigerung zuschauen. Die langweilige Optik des Filmes bestaunen, die es immer wieder schafft, den Fokus so krass zu verengen, dass keine Effekte oder Ähnliches notwendig werden, um die Katastrophe zu bebildern. Hauptsache, man hört sie. Kurzum: Gut ist hier nix. Ein vollkommener Brettschiss sieht aber auch anders aus. Gerade im Oeuvre von „The Asylum“.
Die deutsche DVD / Blu-ray kommt von U8 Films Berlin/UCM.One/tonpool und ist mit einer FSK 12 ungeschnitten.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
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