Originaltitel: Kyô Musashi__Herstellungsland: Japan__Erscheinungsjahr: 2020__Regie: Yûji Shimomura__Darsteller: Tak Sakaguchi, Kento Yamazaki, Yôsuke Saitô, Ben Hiura, Fuka Hara, Arata Yamanaka, Nobu Morimoto u.a. |
“Crazy Samurai: 400 vs 1” hat eine geile Idee: Lasst uns doch den Actionfans eine 77 Minuten lange Actionszene präsentieren – ohne Schnitte! In dieser epischen Sequenz bringt Hauptdarsteller Tak Sakaguchi mal eben knapp 600 Menschen um. Was nach dem feuchten Traum eines Actionfans klingt, funktioniert aufgrund diverser Problemherde, die wir euch in unserer Videokritik ausführlich vorstellen, leider so gut wie gar nicht.
Video: Kritik zu „Crazy Samurai: 400 vs 1“
httpv://www.youtube.com/watch?v=Fwzx0FqJwIQ
Ein Ronin gegen 588 Gegner
In „Crazy Samurai: 400 vs 1“ spielt Tak Sakaguchi („Re:Born“) den berühmten japanischen Ronin Miyamoto Musashi, der sich darauf eingeschossen hat, den Samurai-Clan der Familie Yoshioka auslöschen zu wollen. In zwei Duellen hat er bereits zwei wichtige Köpfe der Familie getötet. Ein drittes Mal soll ihm das nicht gelingen. Zumal das verbliebene Oberhaupt ein vielleicht fünf Jahre alter Junge ist.
Die Familie Yoshioka zieht darum all ihre Schüler und zahlreiche Söldner zusammen – insgesamt 588 Mann. Diese sollen Musashi aufhalten, koste es, was es wolle. Doch Musashi gelingt es mühelos, den Jungen und einen weiteren Großmeister des Samurai-Clans zu töten. Dafür soll er bluten. Die 588 erfolglosen Beschützer stürzen sich auf den Mörder.
Schaut in den Actionfilm mit Tak Sakaguchi hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=W43huBXYwu8
„Crazy Samurai: 400 vs 1“ oder: Tolle Idee, total verkackt
Mehr Handlung als oben beschrieben hat „Crazy Samurai: 400 vs 1“ nicht aufzubieten. Echte Motive, eine richtige Dramaturgie oder tiefgreifende Entwicklungen gibt es hier nicht. Stattdessen wartet der Actionfilm nach den soeben geschilderten knapp acht Minuten Film mit einer 77 Minuten langen Actionszene auf, die ohne einen einzigen sichtbaren Schnitt auskommt.
Was aufgrund dieser Idee gut gelingt, ist die physische Anstrengung des gezündeten Amoklaufes rüberzubringen. Ansonsten birgt die Umsetzung des Ganzen als One Shot viele Stolperfallen. Diese würdigen wir ausführlich in der oben eingebundenen Videokritik. Für den Zuschauer wird das Gebotene aufgrund dessen zunehmend zäher und langweiliger, viele Umsetzungsideen sorgen für Lacher an den vollkommen falschen Stellen und selbst die Art und Weise, wie Musashis Gegner gekillt werden, kann der Zuschauer alsbald punktgenau voraussagen.
Und so geht man total enttäuscht aus „Crazy Samurai: 400 vs 1“ heraus. Was ein echtes Highlightreal für seinen Hauptdarsteller hätte werden können, reduziert ihn aufgrund der gewählten Art der Inszenierung auf die ewig gleichen Moves. Zudem reizt die Umsetzung der Idee von einem One Shot in manchen Momenten zu beinahe hysterischem Gelächter. Die traurige Erkenntnis: Nach 15 Minuten Film hätte man locker ausschalten können, da man sowohl handlungs- als auch actiontechnisch alles Wesentliche bereits gesehen hat. Das Ergebnis ist eine von erkennbaren Ambitionen getragene filmische Bruchlandung.
Über eine deutsche Veröffentlichung ist mir nichts bekannt. Die Besprechung beruht auf der amerikanischen DVD von Well Go USA (codefree und uncut). Alleine für diese Veröffentlichung brauchte es nach Fertigstellung des Filmes sieben Jahre. Selbiger wurde im Übrigen zwei Jahre vorher abgedreht.
In diese Sinne:
freeman
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Copyright aller Filmbilder/Label der US-Veröffentlichung: Well Go USA__Freigabe: Not Rated__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja |