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Croc – das Killerkrokodil

Originaltitel: Croc__ Herstellungsland: USA_ Erscheinungsjahr: 2007__ Regie: Stewart Raffill__ Darsteller: Peter Tuinstra, Sherry Phungprasert, Joe Cummings, Scott Hazell, Elizabeth Healey, Michael Madsen, Tawon Saetang, Wasan Junsook, Jack Prinya, …
Croc

Das deutsche Covermotiv von “Croc”.

httpv://www.youtube.com/watch?v=rZy_SgxJ-NU

Jaja… diese verdammte globale Erderwärmung! Nicht nur, dass jene durch Menschen verursachte Klimaveränderung die Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre stetig ansteigen lässt – nein, sie bringt auch damit zusammenhängende Auswirkungen wie Wetterextreme, schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel sowie die Verschiebung von Lebens- und Vegetationszonen mit sich. Der 2007er Horror-Streifen “Croc” hält seinem Publikum diese brisante Thematik nun anhand eines speziellen Beispiels vor Augen: Im Vorliegenden führen einige der genannten Punkte nämlich dazu, dass ein rund 20 Fuß langes australisches Krokodil aufgrund der inzwischen stärker erhitzten Meere seinen Lebensraum in ungewöhnlich weit nördlich gelegene Gewässer verlagert – genau genommen bis an die Küste Thailands, wo diesem nun Einheimische und Touristen zugleich “Nahrung” bieten. So weit ist es jetzt also bereits gekommen: Nicht einmal in jenem idyllischen asiatischen Urlaubsparadies ist man mehr vor den Viechern sicher! Würden nur mehr Individuen auf diesem Planeten wie Al Gore denken… aber ich schweife ab. Wenigstens existieren da draußen noch “echte Männer”, die etwas gegen solch tragische Folgen dieses alarmierenden Zustands unternehmen, selbst wenn es nur “ein kleiner Schritt vor dem großen Hintergrund” ist – wie in diesem Fall diese durch den Klimawandel “ver(w)irrte”, so allein fernab der Heimat zum Töten förmlich angestachelte Panzerechse mit einem AK-47-Sturmgewehr zu “erlösen”: Leute wie den einbeinigen Großwildjäger Hawkins – oder halt das jene Figur hier verkörpernde “Schauspiel-Raubein” Michael Madsen…

Indem er gemeinsam mit seinem Neffen Theo (Scott Hazell) in einem thailändischen Urlaubsgebiet einen kleinen Tierpark betreibt, hat sich der Amerikaner Jack McQuade (Peter Tuinstra) einen lange gehegten Traum erfüllt – bloß wirft das Geschäft kaum genügend Gewinn ab, um schwarze Zahlen zu schreiben, weshalb der Alltag von ständigen Mühen gekennzeichnet ist, zahlungskräftige Besucher mit Veranstaltungen wie seiner recht beliebten “Croc’n’Roll”-Show anzulocken. Zusätzlich wird ihm das Leben von den beiden Brüdern Andy (Tawon Saetang) und Cap (Wasan Junsook) Kongsong erschwert, die gerade dabei sind, gleich nebenan eine üppige Ferienanlage hochzuziehen – wobei die ideale Streckenführung einer nötigen Zufahrtsstraße ausgerechnet genau durch Jack´s Grundstück hindurch verläuft, welcher seinerseits absolut kein Interesse daran hat, das von ihm Erschaffene unter diesen Umständen zu verkaufen bzw. aufzugeben. “Wie auf Stichwort” taucht just dann eine Mitarbeiterin des örtlichen Tierschutzbunds (Sherry Phungprasert als Evelyn) vor Ort auf, um sich ein Bild der artgerechten Haltung seiner Tiere zu machen – während noch am selben Abend ein Pärchen beim romantischen Badespaß am nahe gelegenen Strand “verschwindet”. Eine Zeugin behauptet, sie wären Opfer eines Krokodils geworden…

Entsprechende Gerüchte machen die Runde, denen so aber keiner wirklichen Glauben schenken mag, da solche Geschöpfe in jener Region ja gar nicht heimisch sind – doch als erste abgenagte Körperteile angeschwemmt werden, widmet man dieser Möglichkeit unweigerlich stärkere Zuwendung. Prompt sieht Andy das als seine Chance an: Beauftragt zwei Männer, die Jack´s Tierchen im Zuge einer nächtlichen Aktion freilassen, informiert die Presse und lässt diese ihn in aller Öffentlichkeit an den Pranger stellen – worauf die Behörden ihm auch kurzerhand den Park schließen. Zum Glück besitzt Evelyn einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit, die irgendwo da draußen in den küstennahen Gewässern lauert und zunehmend mehr Opfer fordert. Als ein berichtendes Kamerateam das Riesenkrokodil per Zufall von ihrem Hubschrauber aus filmt, wird allen klar, dass es sich um kein Reptil aus Jack´s Besitz handelt. Demgemäß ist er erst einmal aus dem Schneider – nur muss das “Problem” ja noch gelöst werden, um Ableben sowie ein Ausbleiben der Touristen zu verhindern. Eine großzügige, medienwirksam ausgeschriebene Belohnung seitens der Kongsongs lockt fortan einen ganzen Haufen schießwütiger Jäger an – unter ihnen auch Hawkins (Madsen), der dieses spezielle Exemplar schon seit neun Monaten (scheinbar nicht allzu effektiv) verfolgt und nun die Zeit für gekommen hält, die Sache endlich zu einem Abschluss zu bringen…

Stewart Raffill´s “Croc” ist einer dieser “Nature-runs-amok-Flicks”, die sich selbst viel zu ernst nehmen: Ein gravierender Fehler, ganz ohne Frage, denn auf diese Weise driftet das Werk nie in “so-bad-it´s-good-Gefilde” ab, sondern dümpelt permanent irgendwo zwischen sporadisch auftretender unfreiwilliger Komik und einer Aneinanderreihung belangloser Szenen dahin, in denen uninteressante Figuren uninspirierte Dialogzeilen von sich geben – was die “gefühlte” Laufzeit zwangsläufig weit über die tatsächliche hinaus ausdehnt. Zweifellos gibt es Filme mit einer ähnlichen inhaltlichen Prämisse wie der vorliegenden, denen es gelingt, die “Lücken” zwischen den Tierangriffen einigermaßen unterhaltsam bzw. ansprechend zu füllen – siehe u.a. “Lake Placid” oder “Primeval” – doch im Grunde ist ja kein Zuschauer wirklich darauf aus, unbedingt “tiefer als nötig” in die unweigerlich mit dazu gehörende Rahmenhandlung eingeführt zu werden. Ken Solarz (“City of Industry”) haben wir diese halbherzig zusammengeschusterte Story zu verdanken – und einem wird schnell klar, dass er beim Verfassen seines Skripts scheinbar absolut kein Problem damit hatte, einige leicht zu recherchierende Fakten über die betreffende Tierart möglichst clever klingend einzubauen sowie tief in die “Klischee-Kiste” zu greifen. Sich anbahnende Gefühle zwischen Evelyn und Jack, obwohl sie sich eingangs kaum leiden können? Check. Böse, profitgierige Unternehmer als zusätzliche (menschliche) Widersacher der Hauptcharaktere? Vorhanden. Ein “Captain-Ahab-Verschnitt”, dessen Jagd auf die Bestie “persönliche Züge” trägt? Jip, aber sicher doch! Da ich an dieser Stelle nicht zu weit ausholen möchte, unterbreche ich diese durchaus länger fortführbare Aufzählung besser mal und beschränke mich nur noch auf die Erwähnung des frisch verliebten Theos, dessen “Herzblatt” eine attraktive junge Thailänderin ist, die mit ihren ebenso sexy WG-Mitbewohnerinnen in einem Holzhaus lebt, das man auf Stelzen knapp über dem Wasserspiegel im Fluss stehend errichtet hat. Hmmm… was könnte da wohl passieren?

Hach, meine Ansprüche an B-Movies dieser Art sind nun wirklich nicht sonderlich hoch – bloß ärgert mich das hier gebotene Maß an Einfallslosigkeit dennoch: In erster Linie weil einem als Zuschauer kaum etwas offeriert wird, das die vordergründigen Negativeindrücke zu übertünchen oder zumindest halbwegs erfolgreich zu kaschieren vermag. Die exotische Location markiert eine willkommene Abwechslung zu den sonst überwiegend üblichen Schauplätzen vergleichbarer DtV-Ware: Naturlandschaften sowie verschiedene kulturelle Eigenheiten des Landes – inklusive all der damit verbundenen Eindrücke (Farben, Lebensgefühle etc.) – erzeugen ein im Ansatz ansprechendes Flair, das angesichts des eigentlichen Hauptgeschehens letzten Endes jedoch strikt zu einer ineffektiv genutzten “Kulisse” verkommt. Die Einbindung einheimischer Akteure war fraglos eine logische Entscheidung – nicht nur im Sinne der angestrebten authentischen Atmosphäre – doch leider fallen ihre unzureichenden Kenntnisse der englischen Sprache unschön ins Gewicht, was ebenso auf ihre “schauspielerischen Künste” zutrifft. Hauptdarsteller Peter Tuinstra, der zuvor in “Sniper 3” flüchtig als “Marine Soldier” zu sehen war, bekleckert sich in der Hinsicht nicht gerade mit Ruhm – genau genommen keiner aus den Reihen der insgesamt recht unerfahrenen Besetzung. Michael Madsen (“the Hateful Eight“) liefert dieser verhältnismäßig kleinen Produktion in Gestalt seines Nebenrollen-Auftritts ihren einzigen “zugkräftigen” (*hust, hust*) Namen: Viel braucht er nicht zu leisten, das über gelegentlich mal im Bild auftauchen und dabei Sätze wie “It ain´t about the money, it´s about revenge!” von sich geben hinausreicht – allerdings muss ich gestehen, dass er dieses Mal einen nicht ganz so gelangweilten Eindruck wie sonst des Öfteren hinterlässt. Vermutlich hängt das mit dem für den Dreh spendierten Thailand-Urlaub zusammen. Außerdem nimmt seine Filmfigur in jeder zweiten Szene einen Drink zu sich – was so ja quasi prima mit dem augenscheinlichen “will-work-for-Booze-Karriere-Motto” Madsens harmoniert…

“Croc” ist voll von Belanglosigkeiten und Ärgernissen – á la Einbrecher, die nachts zuerst die Stromversorgung des Parks kappen, sich dann aber mit hellen Taschenlampen “möglichst unauffällig” übers Gelände schleichen. Aber welchen Eindruck hinterlassen eigentlich die (aus der Sicht des Zuschauers) alles entscheidenden Angriffe des Riesenreptils? Keinen unbedingt guten. Beginnen wir erst einmal bei dem Krokodil an sich: Es wird erstaunlich oft ins Bild gerückt – allerdings meist in Form von Archiv- bzw. Dokumentaraufnahmen echter Vertreter jener Spezies, die nicht einmal annähernd die beschriebene Größe besitzen. Zumindest bei den Unterwasser-Aufnahmen ist das weniger, wohl aber schon auffällig. Besonders evident wird diese Tatsache aber, wenn man Exemplare am Ufer präsentiert erhält, wo die umgebende Vegetation entsprechende Maßstabs-Rückschlüsse zulässt. In zentralen Einstellungen finden zusätzlich unverkennbar künstliche animalische Körperteile (wie der Kopf oder eine Rückenpartie) Verwendung – und für “herausragend spektakulär” gedachte Momente griff man schließlich auf die Hilfe der modernen Trick-Technik zurück. Die glücklicherweise nicht allzu häufig ins Geschehen integrierte CGI-Arbeit entpuppt sich zwar als relativ schwach – jedoch keineswegs so mies wie etwa die der “the Asylum”-Veröffentlichung “Supercroc”. Die belanglose Inszenierung Raffills verhindert, dass je Spannung aufkommt oder die Attacken eine “kraftvolle” Wirkung entfalten. Mehrfach werden Opfer einfach nur unter Wasser hinfortgezerrt – und dass zum Finale hin eine zentrale Person eine solche Aktion gar fast unbeschadet überlebt, rief bei mir bloß nur noch ein unverständnisvolles Kopfschütteln hervor. Eine ganz spezielle Sequenz verdeutlicht den Gesamteindruck des Streifens übrigens sehr treffend: An einer Stelle taucht unsere gefräßige Panzerechse ausgerechnet im heimischen Pool der Kongsongs auf – ein extrem unglaubwürdiger Zufall, dem ein lahme, absehbare sowie unfreiwillig komische Entfaltung folgt, welche wiederum von diversen Anschlussfehlern überschattet wird…

Kurzum:  Technisch nicht sonderlich hochwertig, ohne Suspense und echten Highlights, weder gut gespielt noch ansprechend umgesetzt, markiert “Croc” bloß ein weiteres kostengünstiges “Creature Feature”, das man sich besser sparen sollte…

verflucht knappe

Während “Croc” hierzulande seit 2009 auf DVD erhältlich ist, sind mir bis heute (10/2019) indes noch keine Infos hinsichtlich einer BluRay-Veröffentlichung bekannt...

Stefan SeidlCroc

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Croc

Copyright des “Croc” Covermotivs und der Pics: RHI Entertainment / Thai Occidental Productions / Genius Products (US) / Sunfilm Ent., Tiberius Film (D)__ Infos zur dt. VÖ:__ Freigabe: FSK-16__ DVD/BluRay: ja/nein

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Categorised in: Creature Feature, Horror, Reviews

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