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Dark Alien – Gefährliche Visionen

Originaltitel: Lost Time__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2014__Regie: Christian Sesma__Darsteller: Rochelle Vallese, Luke Goss, Robert Davi, Derek Mears, Lin Shaye, Jenni Blong, Vyto Ruginis, Chelsea Ricketts, Maria Olsen, Tonya Cornelisse, Jennifer Cortese u.a.
Dark Alien DVD Cover

Das “Dark Alien” kommt dich holen!!!

Valerie wird von dem in ihr wütenden Krebs förmlich aufgefressen. In dieser schweren Zeit steht ihr vor allem ihre Schwester Melissa bei und weicht ihr nicht von der Seite. Doch auch Melissa wird hart von der Diagnose eines Arztes getroffen, dass der Krebs in Valerie aggressiv gestreut habe und ihrer Schwester keinerlei Überlebenschance mehr lasse.

Gebrochen treten beide die Heimreise von dem Arzt an. Im Laufe der Fahrt fällt plötzlich alle Elektronik in dem Auto aus und grelles Licht erfasst die beiden Frauen. Als Valerie wieder zu sich kommt, fehlt von ihrer Schwester jedwede Spur. Vier Monate später sucht die auf wundersame Weise von ihrem Krebs genesene Valerie noch immer nach ihrer Schwester. Hilfe leistet ihr ihr Ex Carter, ein Polizist, der wieder näher an sie heranrückt.

Doch trotz dieser Hilfe wollen sich keine Hinweise auf den Verbleib ihrer Schwester auftun. Seltsame Flashbacks lassen Valerie mehr und mehr von einer übernatürlichen Erklärung für Melissas Verschwinden ausgehen. Als der Autor Dr. Xavier Reed, dessen Spezialgebiet „fehlende Zeit“ ist, in der Stadt gastiert, wird Valerie hellhörig. Immerhin fehlen ihr seit dem Ereignis im Auto mit Melissa zwölf Stunden. Sie trifft den Autor, der sie in sein Refugium einlädt. Eine Art Nervenheilanstalt für Leute, die mit Aliens in Berührung gekommen sind.

Schaut in den Thriller mit Luke Goss hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=7XQ60AgfNEY

„Dark Alien“ funktioniert nach der Einführung von Valerie und Melissa wie eine typische „Akte-X“-Episode. Ein Auto fährt eine einsame Straße entlang, der Motor stottert, alle Geräte gehen aus und ein grelles Licht bricht sich Bahn. Danach ist nichts mehr, wie es mal war und eine Person beginnt manisch zu forschen, was in der Nacht passiert sein könnte. Alles nicht neu und die aufgefahrenen Klischees sind altbekannt, aber Hauptdarstellerin Rochelle Vallese („Humanity’s End“) spielt so intensiv, dass man leicht in die Story eintauchen kann.

Taucht dann Dr. Reed auf, glaubt man zunächst, dass das „Akte-X“-Schema vertieft werden soll, immerhin ist das Motiv der verlorenen Zeit in Filmen über außerirdische Entführungen sehr beliebt. Tatsächlich jedoch verzettelt sich „Dark Alien“ nun komplett.

Außerirdische entführen Frau

Tja ja, hätte sie sich mal angeschnallt…

Mit jeder weiteren Minute hat man das Gefühl, der Film wisse selbst nicht mehr, worauf er hinauswill. Und so kommt es dann auch. Nervt er den Zuschauer zunächst noch mit Klischee-Verrückten – gespielt von Schauspielern, die unter der Darstellung von „Verrückten“ nichts anderes als gnadenloses Overacting verstehen –, wird es zunehmend abstruser. Es geht um eingepflanzte Parasiten, es wird über Multiversen geschwafelt und über „Wesen“, die über andere „Wesen“ wachen. Dann wird ein Hauptcharakter gemeuchelt, nur um hernach wieder aufzuerstehen, und ganz am Ende rennt da tatsächlich ein Alien durch die Gänge des Refugiums.

Und da Regisseur Christian Sesma („Operation Mindcrime“) keinerlei Ahnung hat, wie er da wieder rauskommen soll, setzt er einfach eine fette Schwarzblende und präsentiert irgendein Ende, das für irgendeinen anderen Film bestimmt durchaus toll gewesen wäre. Mystery zum Vergessen, präsentiert in tristen, kontrastarmen Farben, die an der Geduld des Zuschauers nagen. Immer wieder konterkariert mit wunderschönen Schnittbildern einer amerikanischen Metropole. Dazu ein vor allem zu Beginn thematisch richtig schöner Soundtrack, der zum Ende hin aber wie „Dark Alien“ selbst immer schlechter wird.

Dark Alien mit Luke Goss

Luke Goss ist sich mal wieder für nichts zu schade.

Darstellerisch muss noch erwähnt werden, dass Hauptdarstellerin Vallese zum Ende hin ebenfalls immer schlechter wird. Sie bekommt noch ein paar starke und intensive Szenen zugeschanzt, aber im Großen und Ganzen wirkt es, als könne man richtig spüren, dass auch sie den Kokolores nicht mehr rafft. Luke Goss (“AWOL-72“), eine Art Stammschauspieler für den Regisseur, zieht einfach seinen Stiefel durch – er hat vermutlich das Skript gar nicht erst gelesen, denn aus der Zusammenarbeit mit Sesma weiß er ja, dass der selten gute Storys umsetzen darf. Eine Katastrophe ist Robert Davi („The Expendables 3“) als Dr. Reed. Selbiger schlafwandelt total gelangweilt durch den Plot – vermutlich hat er das Skript gelesen.

„Dark Alien“ wäre gerne Mystery, ist stattdessen aber Mist

Was am Ende bleibt, ist der hoffnungslose Versuch eines Mystery-Filmes. Zu Beginn mag „Dark Alien“ die Klischees noch ordentlich bedienen und ein paar starke Bilder und gut gespielte Momente lancieren, nach etwa 30 Minuten hat er aber keinerlei Ahnung mehr, wo die Reise eigentlich hingehen soll. Zunehmend entgeistert schaut man dem spannungslosen und auch actionfreien Treiben zu. Und spätestens zum Ende hin reckt man den Mittelfinger in Richtung TV. Das war nix…

02 von 10

Die deutsche DVD und Blu-ray kommt von dem Label Sunfilm und ist mit einer Freigabe ab 16 ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
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Copyright aller Filmbilder/Label: Sunfilm/Tiberius Film__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu-ray/DVD: Ja/Ja

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