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Dark Asset

Originaltitel: Dark Asset__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2023__Regie: Michael Winnick__Darsteller: Byron Mann, Robert Patrick, Helena Mattsson, Shani Rigsbee, Sabina Gadecki, Truong Ngoc Anh, Erica Muñoz, Marc Winnick, Paul Savage, Darlenis Duran, Alan Tafoya, Zak Lee u.a.
Dark Asset mit Robert Patrick DVD Cover

Byron Mann und Robert Patrick adeln “Dark Asset” mit ihrer Gegenwart.

Eigentlich ist Jane beruflich unterwegs und will einen anstrengenden Tag mit einer Freundin in einer Bar ausklingen lassen. Da taucht John auf und gedenkt, ihr ein Gespräch ans Bein zu nageln. Ebenso großkotzig wie selbstverständlich schenkt er Jane einen Lamborghini. Im Gegenzug solle sie nur seiner Geschichte lauschen. Ungläubig, aber auch neugierig lässt sich Jane auf die ungewohnte Situation ein.

John erzählt ihr daraufhin, dass er Teil eines neuartigen Spionagesystems sei. Dabei würden Menschen Chips ins Gehirn eingepflanzt, um sie als Spione leistungsfähiger und intelligenter zu machen. Er trage den am weitesten entwickelten Chip in sich, eingepflanzt von Doktor Cain, der vor John schon viele andere Menschen mit dem Chip ausgestattet habe. Um die Technik weiterzuentwickeln und störunanfällig zu machen.

Obschon fasziniert von der ausufernden Story, beginnt sich Jane immer mehr zu fragen, warum John ausgerechnet ihr diese Geschichte erzählt.

Schaut in „Dark Asset“ hinein

Mumpitz mit Robert Patrick

Es ist mir persönlich unbegreiflich, warum Regisseur Michael Winnick („Code of Honor“) seine Story erzählt, wie er sie erzählt. Vor allem, weil Hauptdarsteller Byron Mann und Co-Star Helena Mattsson überhaupt nicht in der Lage sind, das Konstrukt glaubwürdig umzusetzen. Denn wenn Manns John nach 60 Minuten Laufzeit noch die gleiche selbstverliebte Attitüde fährt und arrogant vor sich hin lächelt, während Mattssons Jane immer noch dümmlich vor sich hin schmunzelt und egale Fragen stellt, ist man als Zuschauer doch leicht genervt.

Die beiden Darsteller haben keine Chemie miteinander, die zerklüftet gereichte Story ist kein Stück spannend und Regisseur Winnick findet keinerlei Wege, Tempo oder Druck in „Dark Asset“ zu bekommen. Auch weil die Story auf zu viele egale Charaktere verteilt wird, von denen man nichts Wesentliches erfährt und die einem infolgedessen absolut egal bleiben. Obendrein wird die bis dahin gestiegene einzige Actionszene immer wieder wiederholt, ohne das daraus großartige Erkenntnisgewinne resultieren würden.

Byron Mann in Dark Asset

Byron Mann kann dank Chip im Kopf schneller tippen.

Kurzum: Das Storytelling des Thrillers funktioniert kein Stück. Und die große „überraschende“ Auflösung kann man sich reichlich früh selbst errätseln. Ist diese dann endlich gestiegen, rollt auch schon der Showdown. Der kann der Einstiegsactionszene nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen und so wird man dann doch arg unbefriedigt aus „Dark Asset“ gekegelt.

Zumal die Action im Einstieg und im Showdown doch arg CGI-verseucht ist. CGI-Blut fließt, CGI-Glas bricht und fliegt umher und ein CGI-Apfel zertrümmert ein CGI-Tablet. Jupp, das habe ich mir auch gedacht. Sämtliche Trefferwirkungen stammen freilich auch aus dem Rechner. Dabei entstehen großartige Bilder, etwa von Tischdecken, die nach Beschuss aussehen, als seien sie aus Metall und nicht aus Stoff gewebt.

Robert Patrick in Dark Asset

Robert Patrick hat den Chip erfunden.

Es mangelte also mal wieder sichtlich am Budget oder am Willen, echte Action zu inszenieren. Und so ist nur Byron Mann („Crying Freeman“) kein Effekt. Der Mime zeigt sich brutal austrainiert und präsentiert ein paar sehr zackige Moves in seinen Martial-Arts-Momenten. Die fallen leider sehr kurz aus, sind aber definitiv das Ansehnlichste an der Action von „Dark Asset“. Insgesamt hätte man ihm eine coolere Art des Storytellings gewünscht, denn in seinen ernsten Momenten überzeugt Mann fraglos, in den Momenten mit Mattsson hapert es an Charisma und Ausstrahlung.

Mit Helena Mattsson („Code of Honor“) als Jane, Shani Rigsbee („Crossworlds“) als Agentin Wilds, Sabina Gadecki („L.A.’s Finest“) als rechte Hand von Doktor Cain, Darlenis Duran als Versuchsobjekt Bindi und Truong Ngoc Anh („Abduction“) als Versuchsobjekt Han liefert der Film zumindest ein paar sehr ansehnliche Punkte für das männliche Auge. Vom sexy weiblichen Cast abgesehen, gerät „Dark Asset“ schmucklos digital, bemüht sich aber immerhin um ein paar ansehnliche Sets.

Byron Mann in Michael Winnicks Actionfilm

Letzten Endes sollte Byron Mann dank des Chips aber mehr können, als nur tippen.

Woran es „Dark Asset“ ebenfalls fehlt, sind coole Bösewichter. Robert Patrick („Tone-Deaf“) scheint als „Dr. Frankenstein des Chip-Einbaus in Menschenköpfe“ diese Rolle zuzukommen, aber insgesamt ist der Mime zu selten zu sehen und seine Rolle viel zu harmlos ausgestaltet, um als bedrohlich oder fies wahrgenommen zu werden. Robert Patrick gehört aber alleine schon dank seiner Ausstrahlung zu den großen Pluspunkten des Filmes. Nach wie vor frage ich mich aber, was mit seinen Augenbrauen passiert ist. Hat er den Grunge für sich entdeckt oder ist er erkrankt?

„Dark Asset“ ist einfach dumm erzählt

Stellt euch einen Film vor, in dem einem Mann oder einer Frau ein Chip eingebaut wird, der ihn schneller, härter und intelligenter macht. Was entsteht vor eurem geistigen Auge für ein Film? Besteht dieser aus einem langen Flirtgespräch zwischen zwei gut aussehenden Menschen? DANN ist „Dark Asset“ genau euer Ding. Allen anderen würde ich mehr Sinn für Action unterstellen als den Machern von „Dark Asset“.

Die flüchten sich in eine total beknackte Präsentation der Story, garnieren dies mit schlechten Dialogen und haben überhaupt nicht bemerkt, dass den beiden Hauptdarstellern diese Herangehensweise nicht wirklich gut steht. Das Ergebnis ist langweilig, zugequasselt, besteht gefühlt aus Hunderten Wiederholungen der immer selben Szenen und präsentiert in der selten aufbrandenden Action all das, was man in Actionfilmen nicht sehen will. Zu Schulzeiten prangte unter Aufsätzen dieser Bauart meist ein fettes „Thema verfehlt“. Das passt hier echt gut.

2 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film kommt von METEOR FILM und ist mit einer Freigabe ab 16 ungeschnitten. Extras zum Film gibt es keine. Dafür kann man selbigen auch streamen.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: METEOR FILM__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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