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Das Ritual – Im Bann des Bösen

Originaltitel: Ritual__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2002__Regie: Avi Nesher__Produktion: Joel Silver, Richard Donner, Walter Hill, Robert Zemeckis, Gilbert Adler u.a.__Darsteller: Jennifer Grey, Craig Sheffer, Daniel Lapaine, Kristen Wilson, Gabriel Casseus, Tim Curry, Dorothy Cunningham, Ron Taylor, Trevor Rhone, Carl Bradshaw, Jessica Collins, Erick Avari u.a.
Das Ritual - Im Bann des Bösen

Ein drittes und letztetes Mal präsentieren unter anderem Joel Silver, Richard Donner, Walter Hill und Robert Zemeckis einen “Geschichten aus der Gruft”-Spielfilm: “Das Ritual – Im Bann des Bösen” von Avi Nesher

Folgten die ersten beiden von „Geschichten aus der Gruft“ präsentierten Spielfilme, „Ritter der Dämonen“ und „Bordello of Blood“, schnell aufeinander und wurden zum Abschluss der Serie präsentiert, so dauerte es für die dritte Auskopplung, „Das Ritual – Im Bann des Bösen“, mehrere Jahre.

So dient die Serie auch nicht als Vorlage, sondern der Film ist ein Remake des uralten Zombieklassikers „I Walked with a Zombie“. Handlungsort ist Jamaika, wo auf dem Anwesen der Claybourne-Brüder Wesley (Daniel Lapaine) und Paul (Craig Sheffer) einiges im Argen liegt. Nach einer Feier gibt es zwei Tote, was den mäßigen spannenden Auftakt für „Das Ritual“ markiert. Zwar suppt das Blut überraschend heftig, aber das macht den Einstieg auch nicht aufregender (der übrigens die einzige, etwas härtere Szene bleibt).

Da unter den Toten auch der Hausarzt Wesleys, der unter einer unidentifizierbaren Krankheit leidet, ist, sucht man Ersatz und findet ihn in Form der New Yorker Ärztin Alice Dodgson (Jennifer Grey), die ihre Lizenz verloren hat. Doch auch sie stößt bald auf die merkwürdigen Ereignisse und versucht ihnen auf den Grund zu gehen…

httpv://www.youtube.com/watch?v=2oO5yZV4_eY

Was die Vorgänger noch auszeichnete, sucht man in „Das Ritual“ vergebens: Witz und Grusel. Gags gibt es überhaupt keine, noch nicht mal der Cryptkeeper taucht auf (zumindest nicht in der ursprünglichen Fassung – für spätere Veröffentlichungen wurde ein Prolog mit einer Rasta-Cryptkeeper-Puppe nachgedreht), sodass an sich nur der naive altmodische Charme und die Nennung der gewohnten „Tales from the Crypt“-Produzenten (u.a. Joel Silver, Robert Zemeckis, Walter Hill und Richard Donner) darauf verweisen, dass „Das Ritual“ etwas mit der Serie zu tun hat. Echten Grusel gibt es auch nicht, zumal „Das Ritual“ kaum Horrorfilm, sondern eher übernatürlicher Thriller ist – ähnlich wie der deutlich bessere und stimmungsvollere „Die Schlange im Regenbogen“ (Fun Fact: Rob Cohen, der mit Avi Nesher das Drehbuch für „Das Ritual“ schrieb, arbeitete an besagtem Wes-Craven-Film als Produzent mit). Die paar Versuche, den Zuschauer zu erschrecken, verlaufen auch im Sande, denn wenn sich das Ganze stets als Traum erweist, dann kann man nur noch Gähnen. Allenfalls die mauen CGI-Effekte sind hier noch gruselig.

Dieser Stilwechsel wäre ja verzeihlich, wenn „Das Ritual“ wenigstens spannend wäre, aber auch in dieser Hinsicht enttäuscht der Film: Die Geschichte plätschert vor sich hin und am Verhalten der Charaktere kann man bereits nach spätestens 20 Minuten genau sagen, wer hier ein falscher Freund ist und in Wahrheit zu den Verschwörern gehört. Wird dann mal einer der Fieslinge enttarnt, erfährt man das Motiv fast auf Anhieb, denn die Enttarnten offenbaren ihre Absichten direkt (besonders lächerlich im Finale). Zudem kann die Story wenig fesseln, sodass es dem Zuschauer auch herzlich egal ist, warum der ganze Terz auf der Insel veranstaltet wird oder ob es irgendeine der Figuren erwischt.

Doch „Das Ritual“ schrammt noch haarscharf am Totalausfall vorbei und dies liegt an der Inszenierung Avi Neshers, der ja sonst eher für ordentliche B-Action wie „Rache – Söldner des Todes“ oder „Timebomb“ bekannt ist. Nesher lässt stellenweise schon Stimmung aufkommen, sei es bei den wirklichen schönen Landschaftsnahmen oder dem Flair, das der Obea-Kult (das jamaikanische Pendant zu Voodoo) verströmt, der eine wichtige Rolle spielt. „Das Ritual“ langweilt zwar immer noch, aber so immerhin auf atmosphärisch dichte Weise. Einzig und allein der Schlussgag nach der Hochzeitsszene sowie die musikalische Untermalung kann außer Neshers Inszenierung noch als wirklich gelungen bezeichnen.

Darstellerisch ist Neshers Filmchen leider ziemlich durchwachsen. Jennifer Grey („Die rote Flut“) macht als Heldin einen überraschend guten Job, den man ihr gar nicht zutraut, während sich Craig Sheffer („Code of Honor“) und Tim Curry („Shadow und der Fluch des Khan“) hier weit unter Wert verkaufen und deutlich schwächer als sonst spielen. Die restliche Darstellerriege liefert auch Leistungen von unterschiedlicher Qualität, aber bemerkenswert ist auch keiner von ihnen.

„Das Ritual – Im Bann des Bösen“ ist vor allem eines: Ziemlich langweilig. Eine ausgelutschte Geschichte mit kaum Überraschungen, kaum Witz, null Grusel – da rettet nur noch die gelungene Inszenierung ein wenig.

Da „Das Ritual – Im Bann des Bösen“ bei Testvorführungen schlecht ankam, wurde er zuerst nur im Fernsehen gezeigt. 2006 erschien in den USA und in Deutschland auf DVD – in den USA mit nachgedrehtem Cryptkeeper-Intro und -Outro. In Deutschland ist der Film in seiner Ursprungsfassung bei Concorde auf DVD erschienen, ungekürzt ab 16 und mit lediglich ein paar Trailern als Bonusmaterial.

© Nils Bothmann (McClane)

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Copyright aller Filmbilder/Label: Concorde__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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Categorised in: Reviews, the Horror Pit

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