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Dead Zone Z

Originaltitel: Dead Zone__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2022__Regie: Hank Braxtan__Darsteller: Michael Jai White, Chad Michael Collins, Jeff Fahey, Tarkan Dospil, James Markham Hall Jr., Whitney Nielsen, Antuone Torbert, J. Michael Weiss u.a.
Dead Zone Z mit Michael Jai White DVD Cover

Michael Jai White muss in die “Dead Zone”.

Die Zukunft. Ein Virenausbruch hat große Teile der Menschheit verändert und zu blutrünstigen Bestien gemacht. Um den Fortbestand unserer Spezies sicherzustellen, wurden die Nichtinfizierten aus den betroffenen Gebieten evakuiert und letztere ordentlich mit Nuklearwaffen beschmissen. Die Gebiete, die dabei plattgemacht wurden, nannten die Überlebenden Dead Zones.

In einer dieser Zonen wurde kurz vor dem Beschuss mit den Nuklearwaffen an einem Prototyp für einen Impfstoff gegen den Virus gearbeitet. Ein Team hartgesottener Soldaten wird nun entsandt, um den Prototyp aus der Dead Zone herauszuholen. Mit spezieller Schutzausrüstung können sich die Männer problemlos in dem verstrahlten Gebiet bewegen.

Die Sicherstellung des Impfstoffes gelingt beinahe mühelos. Zwar werden unsere Helden immer wieder von Infizierten attackiert, doch sie können sich erfolgreich ihrer Haut erwehren. Bis eine noch größere Gefahr auftaucht und die Soldaten ins Visier nimmt.

Schaut in den Film hinein

Zombie meets Monster meets Michael Jai White

Actionhelden und Zombies: Dolph Lundgren hatte „Zombie Shooter“, Mark DacascosI am Omega“, Michael Dudikoff „Navy Seals vs. Zombies“, Scott Adkins „Re-Kill“, Milla Jovovich und Michelle Rodriguez „Resident Evil“,… Mit Michael Jai White reiht sich nun der nächste B-Recke in die Reihe derer ein, die es mit dem untoten Zombie-Gesocks aufnehmen dürfen.

Blöderweise gibt es aktuell kaum etwas Langweiligeres als Zombiefilme. Dachten sich offenbar auch die Macher von „Dead Zone Z“ und schmeckten ihren Actionhorror mit einer weiteren, durchaus interessanten Zutat ab. Denn früh im Film kündigt sich bereits an, dass die Zombies/Infizierten neben der Strahlung nicht das größte Problem für die Helden rund um Michael Jai Whites Anführer sind.

Michael Jai White in "Dead Zone Z"

Michael Jai White – hier noch zu erkennen!

Ein humanoides Monstrum, deutlich größer, breiter und hässlicher als ein normaler Mensch, stapft durch die Todeszone und ist durstig nach menschlichem Blut. Blöderweise fällt dem Film zu dem Monster nicht viel ein. Es ist eben da und macht einen gefährlichen Eindruck. Das ist leider etwas wenig. Zumindest verpasst es dem ansonsten arg generisch vor sich hin wabernden Plot den einen oder anderen Arschtritt.

Denn das ganze Gewese um einen zu rettenden Impfstoff hat man bereits zigfach gesehen. Die Figuren, die den Impfstoff beschaffen sollen, sind einem vollkommen Latte. Und die angebliche Gefahr, die von den zahlreichen Infizierten ausgehen soll, überträgt sich null auf den Zuschauer. Auch und vor allem, weil zahlreich hier „um die sechs“ bedeutet. Ein geiler Cheat ist zudem, dass die Heldentruppe ja das Gegenmittel gegen den Biss der Infizierten gerade sichergestellt hat und sich auch nicht zu fein ist, diesen zu nutzen.

Da tut das Monster dringend Not, denn sonst wären die Soldaten im God Mode unterwegs. Das Monster wird als hübscher Man-in-a-Suit-Effekt präsentiert, sieht garstig aus und bedient sich frohen Mutes bei dem Creature Design von „Alien“, der „Resident Evil“-Licker und des Monsters aus „Split Second“. Leider bekommt man es nie so wirklich zu sehen. Was daran liegt, dass die Macher von „Dead Zone Z“ offenkundig große „Bourne“-Fans sind.

Schon zu Beginn schwant einem Übles, wenn das Briefing der Heldentruppe wirkt, als finde es bei stärkstem Seegang statt – in der Wüste! Auch im weiteren Verlauf wird getaumelt und getorkelt, dass man meint, der Kameramann war dauerdicht. Richtig problematisch wird das in der Action. In der wird nämlich obendrein sehr schnell geschnitten, weshalb man irgendwann gar nichts mehr erkennt.

Dead Zone Z Soldaten in Schutzuniform

Michael? Michael!? Wer bist du?

Da werden mit in der Schutzausrüstung verbauten Klingen Köpfe abgeschlagen und Gesichter durchstoßen, durch das Gewackel verliert man aber derart die Übersicht, dass sogar die FSK meinte, das sei ab 16 absolut okay.

Was freilich auch auf die Effektqualität zurückzuführen ist. Denn derartige Härten kommen auch noch sichtlich aus dem PC. Genau wie eine lächerliche Explosion mit noch lächerlicher getricksten, von der Wucht erfassten und weg geschleuderten Infizierten. Der Film hatte zudem so wenig Geld, dass er sogar den Rauch aus einem Autoauspuff digital in die entsprechende Aufnahme retuschieren muss. Heidewitzka.

Die Geldnot sieht man dem Film auch sonst an. Der kommt arg billig und digital rüber. Die Schauplätze wirken durch die Bank wie leere Parkplätze hinter dem IKEA. Die verseuchte Dead Zone sieht einfach nur wie ein leeres Dörfchen aus. Und die Innensettings wirken alle wie die Räumlichkeiten ein und derselben Fabrik. Zumindest scheint man dem Soundtrack-Maestro etwas mehr Kohle in die Hand gedrückt zu haben, denn der müht sich. Steigt mit schrammeligem Metal ein und endet mit netten Elektrothemen.

Damit kommen wir zu den Schauspielern und einer weiteren Merkwürdigkeit des Streifens. Denn warum zum Teufel drehe ich einen Streifen mit Michael Jai White („The Commando“), wenn ich ihn dann nicht zeige? Die Idee rund um die nukleare Schutzausrüstung ist wirklich episch blöde. Klar, die Gear sieht geil aus, keine Frage, wenn ich aber fünf Kanten losschicke, die alle das Format von White haben, woher weiß ich dann, wer White ist?

Monsterarme im Horror mit Michael Jai White

Michael? Ich hoffe, du bist es nicht!!!

Okay, Regisseur Hank Braxtan („Dragon Soldiers“) schneidet immer mal wieder in die „Cockpit-Ansicht“ gegen, präsentiert bildschirmfüllend die Gesichter der Helden vor Head Up Displays und bebildert so das Innere der Helme. Wirklich helfen will das aber nicht. Es sorgt eher für unfreiwillig komische Momente. Zum einen, weil auf die Größe aufgeblasen sofort offenkundig wird, dass hier keiner Schauspielern kann, zum anderen, weil die Blickrichtungen und Reaktionen im Helm so gut wie nie mit der Situation zusammenpassen, in der sich die Darsteller angeblich gerade befinden.

Das Ergebnis erinnert an „Power Rangers“, nur dass man die auch ohne Helmtricks anhand von Farben unterscheiden konnte. Und last but not least ist bei „Dead Zone Z“ nicht einmal sicher, ob da wirklich die Schauspieler drunter stecken, die der Abspann aufführt. Einzig Michael Jai White, der auch in den krassen Close Ups nicht gar so überfordert wirkt, meint man häufiger aufgrund seiner Signature Moves zu erkennen. Der Mime darf hier nämlich durchaus auch ein wenig kicken. Und das, was man erkennt, sieht gut aus. Leider erkennt man aufgrund des Gewackels nicht viel.

Neben Chad Michael Collins („Sniper: Homeland Security“), der sich zumindest müht, seiner farblosen Figur etwas Leben einzuhauchen, sind alle Darsteller um White eine einzige Katastrophe. In einer Nebenrolle ist Jeff Fahey („Underground – Die Vergeltung“) zu entdecken, der sich nach dem Briefing der Soldaten aber anscheinend seekrank meldete und nicht mehr im Film auftaucht.

„Dead Zone Z“ müffelt nach Tod

Man rechnet es „Dead Zone Z“ durchaus hoch an, dass er nach einem öden Start in eine beliebige 08/15-Handlung mit Antipoden, an denen man sich einfach sattgesehen hat, in Richtung Monsterhorror umschwenkt. Man spürt beim Schauen auch, dass dadurch die Aufmerksamkeit ein wenig hoch geht. Aber so richtig finden Drehbuch und Regie nicht das Gaspedal. Die Pausen zwischen den Monsterattacken sind zu groß. Es kommt keine Spannung und keine Atmosphäre rund um die Attacken auf. Und ist das Monster dann endlich da, erkennt man nichts, weil der Kameramann mal wieder besoffen war.

Zumindest macht der Final Fight Laune und darf Michael Jai White endlich auch mal ein Monster asskicken. Der Rest ist einfach nur Enttäuschung pur. Helden, die man nicht auseinanderhalten kann, die harmlosesten Infizierten/Zombies der jüngeren Filmgeschichte, Wackelkamera selbst beim Nasepopeln, eine dauerfinstere Optik, die die zahlreichen Budgetmängel zu kaschieren versucht, katastrophale Nebendarsteller, unfreiwillig komische Momente en masse und ganz viel Leerlauf, den zumindest der Score mit hektischen Themen zu füllen versucht – wenig erfolgreich.

3 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erschien am 27.01.2023 von Splendid Film und ist mit einer FSK 16 ungeschnitten. Man kann den Film bei verschiedenen VoD-Plattformen auch streamen.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Splendid Film__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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